MandyRosalie: Okay, also hier wieder das Ergebnis einer halbdurchwachten Nacht... Ich hoffe, es gefällt dir!
PiaMcKinnon: Du kannst aber schön fluchen! Bei mir reicht es immer nur für „verdammt" und so'n Mist. Gib es ihm, Süße! Er hat es verdient!
ReSeSi: Langsam glaube ich, dass er noch nie alle hatte! Je länger ich mich mit dem Kerl beschäftige, umso unsympathischer wird er mir! Wird Zeit, dass Loki aus dem Urlaub zurückkommt, die sorgt dann wieder für das Gegengewicht...
LauraNadin: So, hier ist die Fortsetzung! Und was Snape angeht... Ach, das spar ich mir lieber! Getreu dem Motto: Wenn du nichts Nettes zu sagen hast...
SiriusShnuffelBlack: So habe ich das noch gar nicht gesehen! Ich hoffe, sie verzeiht mir, dass ich ihr ausgerechnet diesen Typen auf die Fersen geschickt habe...
Kissymouse: Wenn du meine FF's liest, bekommst du die Happy-End-Garantie kostenlos dazu, versprochen!
Andi: Du meintest Shampoo, oder? Obwohl, wenn er sich die Haare nicht wäscht, wird es mit dem Rest seiner Körperhygiene bestimmt nicht viel besser aussehen… Igitt, furchtbare Vorstellung. Klammer auf die Nasen, Freunde, es geht weiter...
Lewanna: So, hier wird deine Frage beantwortet! Snapes Gründe mögen zwar merkwürdig sein, aber das ist er selbst ja auch...
BilboBeutlin: Klar, mache ich! Viel Spaß beim Lesen!
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5. Ein Schlag ins Gesicht
„Das kann doch nicht dein Ernst sein, zum Troll noch mal!", explodierte Snape mit vor Wut hochrotem Gesicht. „Hast du mich etwa nicht verstanden? Er ist ein verdammter Werwolf!"
Jade sah noch immer Remus in die Augen, während sie mit ruhiger Stimme antwortete. „Ich bin nicht taub, Severus. Er ist ein Werwolf, na und? Es ist helllichter Tag, wir befinden uns in der abnehmenden Mondphase, er trägt einen ganz gewöhnlichen Umhang anstelle eines Pelzes. Und Krallen oder ein Zähnefletschen kann ich auch nicht entdecken! Das hier ist nicht der Wolf. Es ist Remus, auch wenn du das offenbar nicht sehen kannst." Sie seufzte kopfschüttelnd. „Du solltest langsam mal deine irrationalen Ängste vor allem, was anders ist als du selbst, ablegen. Werde endlich erwachsen, Severus!"
„Erwachsen?" Offenbar konnte er einfach nicht fassen, was er da hörte. „Du sagst mir, ich soll erwachsen werden? Ausgerechnet du? Der da", er wies mit dem Finger in Remus' Richtung, „ist verdammt noch mal kein süßes, unschuldiges Kuscheltier, Jade. Er ist ein verfluchtes Monster! Eine reißende, mordlustige Bestie..."
Jade verdrehte die Augen. „Ja, ja. Ich zittere vor Angst!"
„Wenn du genug Verstand hättest, um zu wissen, was gut für dich ist, dann würdest du genau das tun!", fauchte er aufgebracht.
Sie ignorierte die Beleidigung und blieb bemerkenswert gelassen. „Okay, ich verspreche dir, ich werde in den Vollmondnächten des kommenden Schuljahres die gebotene Vorsicht walten lassen, bist du nun zufrieden?"
Das war er offenbar nicht. „Nimm mich gefälligst ernst, verdammt! Ich weiß, wovon ich rede!", brüllte Snape mit sich überschlagender Stimme. „Du kannst ihm nicht trauen! Er wird dich, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, zerfleischen, wenn er die Chance dazu bekommt! Das liegt in seiner Natur..."
„...red doch keinen Blödsinn, Severus!", mahnte sie leise.
Snape war jedoch nicht zu bremsen. Seine schwarzen Augen funkelten beinahe irre während er seine hasserfüllte Tirade fortsetzte. „Werwölfe sind eine gefährliche, hinterhältige Spezies, blutrünstig, bösartig und gemein bis ins Mark..."
„...Severus..."
„...sie sollten vom Zaubereiministerium nicht nur sorgfältiger kontrolliert und genauestens überwacht, sondern besser allesamt ausgerottet werden!"
Ein lautes, hartes Klatschen erklang.
Danach herrschte plötzlich Stille, bis auf schwere, keuchende Atemzüge.
Snape holte zischend Luft und tastete nach seiner schmerzhaft brennenden Wange, seine Augen wurden so undurchdringlich wie schwarze, gläserne Murmeln. Wortlos drehte er sich um und stapfte mit schweren, dumpfen Schritten und wehendem Umhang den Gang hinunter. Eine Tür fiel krachend hinter ihm ins Schloss.
Weder Jade noch Remus hatten sich auch nur einen Millimeter bewegt, seit ihre Handfläche schmerzhaft mit dem hassverzerrten Gesicht des Tränkemeisters kollidiert war. Jetzt stieß sie schluchzend den Atem aus und starrte ihre rechte Hand an, als sähe sie diesen Körperteil zum allerersten Mal. „Ich habe noch nie in meinem ganzen Leben jemanden geschlagen...", flüsterte sie tonlos.
„Jade, ich..."
Sie schüttelte den Kopf, weniger um ihn am Sprechen zu hindern, als vielmehr um ihre rasenden Gedanken zu klären. „Er hat Unrecht. Er wiederholt nur all die jahrhundertealten Vorurteile, die seine Eltern ihm wahrscheinlich schon vorgebetet haben, noch bevor er allein laufen konnte. Wie kann es sein, dass in unserer modernen, aufgeklärten Zeit noch immer die alten blutrünstigen Schauermärchen unsere Sichtweise der Dinge prägen? Dass wir all den Müll für bare Münze nehmen?"
„Er hat nicht in allem Unrecht, Jade", erklärte Remus leise. „Es ist furchtbar gefährlich, bei Vollmond einem Werwolf über den Weg zu laufen..."
„Natürlich ist es das, wenn der entsprechende Werwolf sich nicht um die Gefahr schert, die er für andere darstellt. Aber die meisten Werwölfe sind ganz normale Menschen, sie wollen niemanden verletzen oder töten. Sie übernehmen in den Zeiten ihrer Verwandlung eine immense Verantwortung. Ich bin sicher, dass du zum Beispiel alles Erdenkliche tust, um bei Vollmond nicht frei draußen herumzulaufen und andere Leute zu gefährden."
„Natürlich tue ich das, aber..."
Sie unterbrach ihn kurzerhand. „Und dann gibt es ja auch noch den Wolfsbann-Trank. Leider ist er sehr schwierig zuzubereiten und steht deshalb nicht allen zur Verfügung, die ihn bräuchten. Außerdem verhindert er zwar nur die geistige Transformation und nicht die äußerst schmerzhafte, körperliche Verwandlung, aber dennoch..."
Ein leises Lächeln zeigte sich um seine Mundwinkel. „Ist er ein Segen für die Betroffenen, ja. Du weißt eine ganze Menge über diese Dinge, wie mir scheint. Und", sein Lächeln vertiefte sich noch etwas, „du reagierst sehr emotional auf Vorurteile."
Jade ging nicht auf seinen neckenden Tonfall ein. Stattdessen schloss sie kurz die Augen, um die Tränen zurückzudrängen, die in ihr aufstiegen. „Meine beste Freundin am Hexeninstitut von Salem war ein Werwolf. Sie ist gebissen worden, als sie noch ein Kind war. Mit den Transformationen und den furchtbaren Schmerzen, die sie währenddessen erleiden musste, kam sie irgendwie zurecht, sie sagte immer, sie hätte schließlich lange genug Zeit gehabt, um sich daran zu gewöhnen. Aber mit den Anfeindungen und der Ablehnung der anderen Hexen und Zauberer konnte sie nicht so gut umgehen. Sie ist irgendwann daran zerbrochen... Ich habe sie gefunden, Remus. Sie, den verfluchten, silbernen Dolch und diesen herzzerreißenden Abschiedsbrief... Sie war erst zweiundzwanzig. Und sie hat sich das Leben genommen, weil der Mann, in den sie sich verliebt hatte, und der ihr versichert hatte, er würde sie mehr lieben als alles andere auf der Welt, sie ein verdammtes Monster genannt hatte, nachdem er von ihrer Lycantrophie erfuhr..."
Ohne zu zögern, ohne überhaupt darüber nachzudenken, nahm er sie in den Arm. „Es tut mir Leid, Jade", flüsterte er in ihr Haar und inhalierte tief ihren wundervollen, unverwechselbaren Duft, der ihm die Sinne betörte.
„Was denn? Dass du mich vor Severus in Schutz genommen hast?"
Er sollte sie in Schutz genommen haben? Komisch, er hatte irgendwie den Eindruck, als wäre es umgekehrt gewesen... „Dass ich dich an etwas erinnere, das du wahrscheinlich lieber vergessen würdest."
„Ich will Josie nicht vergessen, Remus!", stellte sie leise klar. „Ich will nicht vergessen, was für ein wundervoller, einzigartiger Mensch sie war. Und ich will auch nicht vergessen, dass das Unverständnis und die hirnlose Intoleranz der sogenannten normalen Zauberer sie letztendlich in den Tod getrieben haben! Sie hatte es nicht verdient, so zu sterben", flüsterte sie leidenschaftlich. „Sie hatte es nicht verdient, dass außer ihren Eltern und mir niemand an ihrem Grab stand, als sie beigesetzt wurde... Dass niemand außer uns dreien wirklich um sie getrauert hat..."
Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte, also hielt er sie nur weiterhin fest und ließ ihr so seinen Trost und sein Verständnis zukommen, bis sie sich irgendwann selbst langsam aus seinen Armen löste. „Danke, das habe ich wirklich gebraucht!"
„Gern geschehen." Er fügte nicht hinzu: Jederzeit wieder. Stattdessen trat er zögernd einen Schritt zurück und unterbrach so den körperlichen Kontakt ganz. „Ich sollte dann wohl besser zusehen, dass ich wieder zu meinen Unterrichtsvorbereitungen komme..."
„Ja, ich war auch gerade auf dem Weg zu Sarahs Büro, als Severus mich hier abfing..." Jade schenkte ihm noch ein etwas zittriges Lächeln, bevor sie sich unvermittelt umdrehte und den Gang hinunter eilte.
Remus sah ihr nach, noch immer völlig gefangengenommen von dem überwältigenden Gefühl, ihren zarten, aber dennoch geschmeidigen Körper an seinem eigenen zu spüren. Er hoffte, dass sie zu aufgewühlt gewesen war, um zu bemerken, wie er auf sie reagiert hatte... Dankbar für den weiten Umhang, der seine Erregung wirksam kaschierte, setzte er schließlich langsam seinen Weg fort. Jade war wirklich eine außergewöhnliche Frau! Wie sie sich für ihn eingesetzt hatte... In seinen Ohren dröhnten noch immer Snapes gemeine, hasserfüllte Worte. Er ist ein verfluchtes Monster! Eine reißende, mordlustige Bestie..."
Jade sah das offenbar nicht so. Für sie war er ein Mensch, kein furchterregendes, wildes Tier. Vielleicht durfte er ja tatsächlich hoffen...
Nein, rief er sich selbst zur Ordnung, selbst wenn sie nicht das abartige, grauenerregende Monster in ihm sah, wie viele andere es taten, konnte er nicht darauf hoffen, dass sie je mehr für ihn empfinden würde, als für jeden anderen ihrer Kollegen. Und selbst wenn es so wäre... Sie verdiente etwas Besseres als ihn! Er war zu alt für sie, zu arm, zu sehr von seiner Lycantrophie gezeichnet...
Zu wenig der Mann, von dem sie vorhin Snape gegenüber geredet hat, lästerte eine leise, hinterhältige Stimme in seinem Kopf. Der Mann, auf den sie wirklich wartet. Der Mann, den sie von ganzem Herzen lieben kann.
Sie verdiente nur das Beste. Sie verdiente es, den Mann zu finden, von dem sie immer geträumt hatte. Den wunderbaren, perfekten Märchenprinzen, von dem jedes Mädchen insgeheim träumte. Er war nicht perfekt, sondern schlicht und einfach nur gefährlich. Also würde er sich ihr ganz sicher nicht in den Weg stellen, wenn sie nach dem Mann ihrer Träume suchte. Im Gegenteil, er hoffte für sie, dass sie ihn finden würde.
Und dennoch...
Mit einem wildem, dumpfem Schmerz im Herzen, den er noch nie so empfunden hatte, durchmaß er den dunklen Gang mit langsamen, müden Schritten, viel zu sehr mit seinen hoffnungslosen, deprimierenden Gedanken beschäftigt, um Severus Snape zu bemerken, der im Schatten eines Torbogens stand und ihn aus schmalen, hasserfüllt funkelnden Augen beobachtete.
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So, das war es für heute °müdes Gähnen°... Schreibt mir eine kurze (oder auch etwas längere) Review, dann geht es auch schnell weiter... Schnarch...
