Bine: Also bei uns in Wernigerode ist das Suchtberatungscenter in der Degener Straße, aber wo das bei euch ist... °Zwinker zurück°

Loki Slytherin: Sollte vielleicht Unterrichtsfach in Hogwarts werden; Böse-Buben-Vermöbeln – UTZ-verdächtig, findest du nicht auch?

LauraNadin: Nein, nicht irre werden! Geht ja schon weiter! Und ich verspreche dir, dass Sarah noch das eine oder andere Mal zum Zuge kommt – Babybauch hin oder her!

ReSeSi: Tja, dass Malfoys Inkontinenz für diverse Lacher sorgt, war wohl nicht zu vermeiden – glücklicherweise. Bin nun einmal ein ganz schlimmes Mädchen... Was Snape angeht, so sind die drei mit Strafarbeiten davongekommen – leider!

Lewanna: Stimmt schon, Voldy stört eigentlich nur! Aber ich kann doch Remus und Jade nicht ihren Beitrag zur Rettung der Welt leisten lassen, indem ich sie vierundzwanzig Stunden am Tag die Laken zerwühlen lasse – damit könnte ich höchstens meine Beta-Leserin Bine glücklich machen... Zu Sarahs Vergangenheit kommen wir noch. Und Harry und Ginny legen im folgenden Kapitel auch einen recht niedlichen Start hin...

Lara: Huch, jetzt wird es wieder schwierig, die Frau mit den Fangfragen...
Also erstens: Die Zahl „Zwölfundneunzig" ist ein Ausdruck, den mein alter Mathelehrer immer verwendet hat, wenn er abstrakt von großen Summen gesprochen hat. Ich fand sie immer recht lustig und habe sie deshalb hier mit eingebaut.
Und zweitens: Natürlich sollte es an normalen Schulen nicht Gang und Gäbe sein, dass Lehrer ihre Schüler durch Sonne und Mond prügeln, aber das hat Sarah ja auch gar nicht getan. Sie hat lediglich eine Schülerin beschützt, die von drei älteren Jungen angegriffen wurde. Und sie musste sich selbst – im Zuge dieser Aktion – verteidigen. Immerhin sind unsere drei Lieblings-Slytherins zuerst handgreiflich geworden. Und da sie nicht zaubern kann und die Frettchen-Nummer dadurch ausfiel... Ich bin eigentlich der Meinung, dass der Malfoy-Club noch froh sein konnte, dass er es mit Sarah und nicht mit Sirius zu tun bekommen hat. Der wäre wohl nicht so „sanft" mit ihnen umgesprungen, sondern hätte ihnen vermutlich ihre Köpfe in ihre Hinterteile gehext...

Kissymouse: Ja, Inkontinente haben eindeutig etwas für sich. Und Malfoys Blaseninhalt wird bestimmt auch noch für ein zweites Mal Lesen reichen... °Bin ganz stolz!°

Forsch ohne Kaese: Malfoys Kleidung ist wohl nicht nur in Hogwarts Tagesgespräch, stelle ich fest. °Fieses Grinsen° Hermine und Ginny? Wieso? Haben die etwas vor? °Unschuldiger Blick, weil ich nicht pfeifen kann° Das Pairing ist einfach Klasse in Anbetracht der Tatsache, dass Harry Ginnys Leben schon in der zweiten Klasse gerettet hat...

SiriusShnuffelBlack: Noch so ein Inkontinenz-Fan! Weißt du, dass diese Geschichte in Hogwarts unter dem Namen Muggel-Pampers-Affäre bekannt ist? Warum, erfährst du im folgenden Chap!

Anka: Herzlich Willkommen! Ich hoffe, du bleibst weiter dabei!

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

13. Vorzeichen

Obwohl Jade und Sarah insgeheim mit Schwierigkeiten für ihren Muggelkunde-Unterricht gerechnet hatten, ließen sich die folgenden zwei Wochen ausgesprochen ruhig an. In Windeseile hatte sich unter den Schülern nämlich herumgesprochen, dass sie nicht auf eine Auseinandersetzung mit einem wütenden Sirius Black warten mussten, wenn sie seiner frischgebackenen Muggel-Ehefrau nicht mit dem gebotenen Respekt begegneten, sondern dass Sarah Black durchaus in der Lage war, sich ihrer Haut zu wehren.

Wie Professor McCormick den erstaunten Schülern von Gryffindor und Slytherin in ihrer ersten Unterrichtsstunde erklärte, hatte Professor Black, bevor sie als Lehrerin nach Hogwarts gekommen war, in der Muggelwelt jahrelang abends in einem sogenannten „Dojo" – komisches Wort, aber es war ja auch ein Muggel-Ausdruck – etwas unterrichtet, dass sich Kampfsport nannte. Kampfsport – wieder so ein Muggel-Wort – war wohl so eine Art stabloser Magie, mit der man seine Gegner, ja, sogar Zauberer, überraschen und außer Gefecht setzen konnte. Wie sonst hätte eine so kleine und zierliche Frau es gleichzeitig mit Malfoy, Crabbe und Goyle aufnehmen und als Siegerin aus dieser Auseinandersetzung hervorgehen können? Da sollte noch mal einer sagen, Muggel wären schwach und hilflos!

Und die kleine Ansprache, die Professor Dumbledore noch am Tag des Geschehens beim Abendessen gehalten hatte, machte schließlich allen Schülern mehr als deutlich, dass er die Art und Weise, in der sie die Angelegenheit geregelt hatte, durchaus billigte. Wenn ein oder mehrere Schüler eine jüngere Mitschülerin tätlich angriffen und nicht einmal davor zurückschreckten, ein eingreifendes Mitglied der Lehrerschaft zu beleidigen und körperlich zu bedrohen, so würde das zukünftig nicht mehr mit Strafarbeiten geahndet werden, sondern zu einem sofortigen Ausschluss des betreffenden Schülers von Hogwarts führen, egal ob irgendwelche einflussreichen Familienmitglieder irgendwann mal im Schulausschuss gesessen hätten, oder nicht.

Jawohl, Mr. Malfoy, damit sind Sie gemeint!

Die Tatsache, dass Crabbe und Goyle einige Stunden auf der Krankenstation zugebracht hatten, nachdem sie mit der kleinen, zierlichen Muggelkunde-Professorin aneinandergeraten waren, und dass Draco Malfoy seit dem Vorfall jedes Mal die Farbe wechselte, wenn er Sarah Black unverhofft irgendwo begegnete, sprachen darüber hinaus für sich.

Und ausgerechnet Hannah Abbot, Hufflepuff und größte Klatschtante der Schule, hatte von einem der Hauselfen – gesegnet seiest du, Dobby – etwas über den beklagenswerten Zustand von Malfoys Unterwäsche an jenem Morgen gehört, so dass auch diese Geschichte binnen kürzester Zeit die Runde gemacht hatte. Die Vorstellung, dass der erklärte Prinz von Slytherin sich nassgemacht hatte, aus Angst vor einer Muggel!, sorgte in dreien der vier Häuser von Hogwarts über Tage hinaus für Belustigung.

Nach dieser Blamage wagte kein Slytherin mehr, sich Sarah Black gegenüber irgendetwas herauszunehmen. Sie warfen ihr lediglich finstere Blicke zu, nahmen aber den verhassten Muggelkunde-Unterricht widerspruchslos hin. Die Ravenclaws hatten, intelligent wie sie nun einmal waren, ganz von selbst erkannt, dass ihnen der Muggelkunde-Unterricht keinen bleibenden Schaden zufügen würde, was die gutmütigen Hufflepuffs betraf – denen war es im Grunde sowieso egal, wenigstens würden sie in diesem Fach keinen UTZ ablegen müssen, und die Gryffindors folgten dem Beispiel ihres erklärten Helden und Quiddichkapitäns und begegneten der hübschen Professorin, die – gemeinsam mit ihrer ebenfalls sehr attraktiven Kollegin – wirklich einen kurzweiligen und interessanten Unterricht abhielt, mit offener Verehrung.

Ron brachte es abends im Gemeinschaftsraum auf den Punkt, als er vergnügt verkündete, er würde mit Freuden jeden Unterricht besuchen, der von zwei so gut aussehenden Professorinnen abgehalten wurde, von denen die eine Snape zweimal geohrfeigt hatte, während die andere sogar das infernalische Slytherin-Trio in den Staub getreten hatte.

Und Hermine und Neville Longbottom, die soeben aus der Bibliothek zurückkehrten, wo sie für einen Aufsatz recherchiert hatten, brachten an diesem Punkt der Unterhaltung die krönende Neuigkeit mit, dass Draco Malfoy eben beim Betreten seines Zimmers eine Muggel-Pampers auf seinem Bett vorgefunden hatte – schon das dritte „Geschenk" in dieser Woche, nach einer Phiole mit hochkonzentriertem Kürbiskernextrakt und einem Muggelratgeber in Sachen Inkontinenz, wie ein gewisser Hauself, der gerade die Bücher abstaubte, ihnen augenzwinkernd verraten hatte.

Als Harry, den Tarnumhang noch immer unter seiner Schulkleidung verborgen, am selben Abend bei Sirius und Sarah vorbeischaute, etwas das er in letzter Zeit mit schöner Regelmäßigkeit tat, und diese Geschichte zum Besten gab, war Sirius vor Lachen – aber auch vor Stolz – beinahe geplatzt. Himmel, was war der Junge seinem Vater ähnlich! Noch lange, nachdem er in den Gryffindor-Turm zurückgekehrt war, hatten Sirius und Remus in Erinnerungen an ihre eigene Schulzeit und die Streiche, die sie ausgeheckt hatten, geschwelgt, während Sarah und Jade bei den Geschichten, die sie hervorkramten, vor Lachen beinahe erstickten.

Alles entwickelte sich eigentlich ganz hervorragend, aber wie Jade sich selbst gegenüber eingestehen musste, wäre es ihr tausendmal lieber gewesen, während des Unterrichts gegen aufmüpfige und unwillige Schüler ankämpfen zu müssen, als hilflos mit anzusehen, wie Remus mit zunehmendem Mond immer unruhiger und zurückhaltender wurde. Es waren nur noch zwei Tage bis Vollmond und sie gewann immer mehr den Eindruck, dass er versuchte, sie körperlich auf Distanz zu halten. Fast als würde er sich selbst nicht trauen, was seine Beherrschung ihr gegenüber betraf.

Am Abend, als sie es sich gemeinsam in seinem Büro gemütlich gemacht hatten, er hinter dem Schreibtisch, einen Stapel Arbeiten korrigierend, und sie in dem tiefen, weichen Sessel am Fenster, beschloss sie, den Stier bei den Hörnern, oder besser gesagt, den Werwolf bei seinen Zähnen zu packen. „Was ist eigentlich los mit dir?"

Remus zögerte kurz, sah aber nicht von dem Pergament auf, auf dessen Rand er gerade eine Notiz machte. „Was meinst du?"

Jade klappte geräuschvoll das Buch zu, in dem sie gerade gelesen hatte, und warf es auf den Tisch. Ihre silbernen Augen funkelten zornig, als sie aufsprang und zu seinem Schreibtisch herüberkam. Sie stemmte die Hände auf die Tischplatte, beugte sich vor, so dass sich ihre Köpfe fast berührten, und fixierte ihn mit einem herausfordernden Blick. „Mir ist, als hätten wir dieses Gespräch schon einmal geführt, Remus Lupin. Und eigentlich hatte ich gehofft, dass wir die Dinge bereits geklärt hätten. Habe ich mich geirrt?"

„Jade, ich..." Er begegnete ihrem funkelnden Blick und seufzte. „Nein, du hast dich nicht geirrt, Prinzessin. Es ist nur... Kurz vor Vollmond bin ich mir meiner selbst nicht sicher. Und ich will dich um nichts in der Welt verletzen."

„Dann solltest du dich nicht von mir zurückziehen. Das ist nämlich die einzige Art, auf die du mich wirklich verletzen kannst." Sie ging um den Schreibtisch herum und schob das Pergament beiseite, bevor sie sich kurzerhand auf seinen Schoss setzte und die Hände hinter seinem Nacken verschränkte. „Schieb mich nicht weg, nur weil du den Wolf in dir von mir fernhalten willst, Moony. Er ist ein Teil von dir, auch wenn du ihn hasst. Und ich will nicht vor etwas beschützt werden, das zu dir gehört."

„Ich weiß." Er schlang die Arme um sie und legte seine Stirn an ihre. „Glaub mir, ich weiß das wirklich. Aber ich fühle mich immer nervös und gereizt in dieser Mondphase. Das hat nichts mit dir zu tun, Liebling. Und wenn ich versuche, dich auf Abstand zu halten, dann tue ich das nicht bewusst. Es ist mir in all den Jahren so in Fleisch und Blut übergegangen, mich kurz vor dem vollen Mond von allen zurückzuziehen, dass es schon fast einem Reflex gleicht."

„Nun, bei mir brauchst du diesen Reflex aber nicht. Und – bevor die Frage überhaupt angeschnitten wird – ich werde mich auch bei Vollmond nicht von dir fernhalten. Du hast deinen Wolfsbanntrank und ich meine Animagusfähigkeiten, von denen Sirius behauptet, dass sie inzwischen geradezu beängstigend gut entwickelt sind. Und ich sehe es überhaupt nicht ein, mich aus diesem Teil deines Lebens ausschließen zu lassen!"

„Warum habe ich das eigentlich nie angenommen?", wollte er mit einem kleinen Lächeln wissen, obwohl es ihn insgeheim mit Nervosität erfüllte, diesen finsteren, unschönen Bereich seines Lebens vor ihr auszubreiten. Was, wenn sie die Tatsache, seine Verwandlung mitzuerleben, vielleicht doch überforderte? Es war schließlich etwas ganz anderes, etwas zu wissen, als es mit eigenen Augen mit anzusehen...

„Weil du mich inzwischen ziemlich gut kennst, Liebling. Und weil du genau weißt, dass ich es ohnehin nicht zulassen würde", gab sie zärtlich zurück und berührte sanft seine Lippen mit ihrem Mund. Was hatte dieser Mann doch für ein sexy Lächeln – sie verspürte jedes Mal den unbändigen Drang, ihn gründlich zu küssen, wenn sie es sah...

Als seine Hand sich in ihr Haar schob und er den Kuss stürmisch intensivierte, lächelte sie ebenfalls. Und als seine Lippen ihre Kehle hinunterwanderten und ihre Bluse auf dem Fußboden landete, konnte sie nur noch seufzen...

- - - - -

„Wo ist eigentlich Ginny?", fragte Harry seinen besten Freund und sah sich suchend im Gryffindor-Gemeinschaftsraum um. „Ich habe sie heute den ganzen Abend noch nicht gesehen."

„Ich glaube, sie wollte mit Hermine in die Bibliothek", murmelte Ron abwesend, der mit gerunzelter Stirn über seiner Zaubertrank-Hausaufgabe saß. Er musste noch etwa dreißig Zentimeter Pergament füllen, obwohl das, was er über Baumschlangenhaut und ihre Verwendung wusste, nicht einmal für lausige drei Zentimeter reichen würde. Und Hermine hatte ihm vor kaum einer Stunde mit einem zornig funkelnden Blick zu verstehen gegeben, dass sie zwar gerne bereit wäre, seinen Aufsatz nachzusehen, sobald er ihn fertig hätte, er aber seine Recherchen gefälligst selbst zu erledigen habe. Und dass es für sie überhaupt nicht in Frage kam, ihm ihren Aufsatz, der schon seit Tagen fertig war, zum Abschreiben zu überlassen.

„Oh, ach so. Na dann wird wohl alles in Ordnung sein...", murmelte Harry und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Sein Blick streifte bedauernd seine Schultasche; schade, er hatte seine für die Verwandlungs-Hausaufgaben ausgeliehenen Bücher schon vor Stunden wieder zurückgebracht...

Ron hob nicht einmal den Blick. „Harry, ich glaube nicht, dass noch mal irgendein Slytherin versuchen wird, ihr etwas zu tun. Nicht nach dem, was das letzte Mal passiert ist." Warum musste es ausgerechnet Baumschlangenhaut sein, zum Troll noch mal? Warum nicht eine andere Zutat wie Flubberwürmer oder Hörnerschnecken? Nicht dass sein Wissen darüber für ganze dreißig Zentimeter gereicht hätte, aber... Frustriert griff Ron nach einem der Bücher, die Hermine ihm empfohlen hatte – ‚aufgedrängt' wäre der bessere Ausdruck, dachte er grimmig – und begann darin zu blättern.

„Ja, ich weiß. Es ist nur..." Unbehaglich zuckte er die Achseln.

„Du bist in sie verknallt, ja, ja. Das sieht doch ein Blinder." Baumschlangenhaut... Verdammt, Snape hatte wirklich ein besonderes Talent für schwierige Aufgaben. Und eine Menge Spaß daran, dieses Talent an unschuldigen Schülern, vorzugsweise Gryffindors, auszulassen. Schade, dass Professor McCormick nicht härter zugeschlagen oder ihm sogar einen saftigen Fluch auf den Hals gehetzt hatte – wenn der doofe Tränkemeister mit einem magischen Hirntrauma oder so in St. Mungos läge, bliebe ihm wenigstens dieser verdammte Aufsatz erspart...

„Das bin ich nicht!" Harry war dunkelrot angelaufen und starrte ihn aus schreckgeweiteten Augen an. „Sie ist deine Schwester, Ron! Und außerdem ist sie, soweit ich weiß, mit Dean Thomas zusammen..."

„Ich weiß, dass sie meine Schwester ist, aber trotzdem danke für diese Information. Ich verstehe zwar nicht, was das damit zu tun hat, dass du total in sie verschossen bist..." Stirnrunzelnd überflog er ein paar Zeilen und blätterte dann ungeduldig ein paar Seiten um. „Und von Dean hat sie sich bereits am Ende des letzten Schuljahres getrennt, kurz nach der Sache im Ministerium. Du warst wahrscheinlich nur zu... ähm... angeschlagen, um es mitzubekommen." Ron knallte das Buch mit missmutigem Gesicht zu und griff nach dem Nächsten. Baumschlangenhaut... Verdammter Mist, wo stand den nur etwas über das verdammte Zeug...?

Harry blickte ihn verblüfft an, noch immer einen verräterischen Rest Rot auf den Wangen. „Sie sind auseinander? Schon seit dem letzten Schuljahr?" Nicht, dass es wirklich einen Unterschied machen würde, versicherte er sich schnell, aber... „Und sie hat tatsächlich noch keinen neuen Freund?"

„Ja, Harry, sie sind auseinander. Und nein, Harry, sie hat noch keinen neuen Freund." Rons Zeigefinger wanderte langsam das Inhaltsverzeichnis des Buches entlang. „Baumschlangenhaut... Baumschlangenhaut... Aber sie hat ein Auge auf unseren gut aussehenden, dynamischen neuen Quiddichkapitän geworfen, wenn mich nicht alles täuscht... Ah, hier ist es ja! Baumschlangenhaut und ihre Anwendungsmöglichkeiten. Seite dreihundertsiebzehn!"

Erst als das Portrait der Fetten Dame hinter Harry zufiel, blickte Ron auf. Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht, als er das Buch schloss und es wieder auf den Stapel zurücklegte. So wie er die Dinge sah, schuldeten Ginny und Hermine ihm jetzt jede einen großen Gefallen. Er würde Ginny den nächsten fälligen Brief an ihre Mum aufs Auge drücken. Und mit Hermine würde er gleich nachher noch einmal über diesen verdammten Zaubertrank-Aufsatz reden...

- - - - -

„Er hat was getan?" Jade starrte Sarah aus vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen an. „Wie hat er das angestellt? Und was ist mit den ganzen Dementoren?" Ihr Blick fiel auf ihren Großvater, der mit reglosem Gesicht hinter seinem Schreibtisch saß. Sie befanden sich im Büro des Schulleiters, weil Sarah gerade eine höchst beunruhigende Vision gehabt und darauf bestanden hatte, sie sofort Dumbledore zu schildern. Grauenhafte Bilder füllten noch immer ihren Kopf. Bilder von Blut und Tod und Zerstörung...

„Sie werden sich ihm angeschlossen haben", vermutete Dumbledore mit ausdrucksloser Stimme Jades Frage beantwortend. „Voldemort kann sehr überzeugend sein. Wenn er ihnen beispielsweise die Freiheit angeboten hat, wahllos nichtsahnende Muggel als Nahrungsquelle zu verwenden, werden nicht viele von ihnen lange gezögert haben."

„Er hat also alle seine inhaftierten Anhänger aus Askaban befreit." Sirius klang ruhig. Zu ruhig, wie Sarah fand. Die Tatsache, dass Peter Pettigrew – der Verräter und Mörder – wieder auf freiem Fuß war, musste mehr an ihm nagen, als er sichtbar werden ließ. Und dann war da natürlich auch noch Rudolphus Lestrange, der sich sicher für die Verurteilung seiner Frau rächen wollte... Nicht zu vergessen Lucius Malfoy und seine Spießgesellen Crabbe, Goyle und Nott...

„Gab es Verletzte?" Remus war, wie immer, die Stimme der Vernunft. Er lehnte neben der Tür an der Wand, seine Hände waren an seinen Seiten zu festen Fäusten geballt, aber seine Stimme verriet nichts von dem inneren Aufruhr, der in ihm tobte. Pettigrew war wieder auf freiem Fuß... Der ehemalige Freund, der ihm in einer einzigen Nacht vor fünfzehn Jahren all seiner Freunde beraubt hatte, der Lily und James auf dem Gewissen hatte und dem Sirius zwölf Jahre in Askaban verdankte...

„Einige." Sarah antwortete ihm ganz automatisch, ihr Blick ruhte noch immer voller Besorgnis auf ihrem Ehemann, der jetzt mit langen, zornigen Schritten im Büro auf und ab lief. „Sie wurden alle sofort ins St. Mungos gebracht. Außerdem gab es auch ein paar Tote unter den Ministeriumsbeauftragten, die Voldemort mit dem Imperius-Fluch belegt hatte, um sie dazu zu bringen, ihn nach Askaban zu eskortieren. Nachdem er keine Verwendung mehr für sie hatte, hat er sie einfach... Er hat sie einfach umgebracht."

Sirius zog seine Frau tröstend in die Arme und sie barg das Gesicht an seiner Schulter.

„Tom war schon immer bemerkenswert effizient darin, jemanden loszuwerden, der ihm nicht mehr nützlich sein konnte", bemerkte Dumbledore leise. Seine sonst so fröhlichen blauen Augen wirkten plötzlich stumpf und leer. Es war das erste Mal, dass Jade ihrem Großvater sein hohes Alter anmerken konnte.

„Was hast du, Gramps?" Sie hockte sich vor ihn hin und ergriff besorgt seine Hand. „Geht es dir nicht gut?"

„Es ist nichts, Kind." Dumbledore schüttelte langsam und traurig den Kopf. „Nur der Gedanke, dass wir ihm hier in Hogwarts das Rüstzeug vermittelt haben, mit dem er jetzt... Wir, die Lehrer, hätten bemerken müssen, was mit ihm los war. Wir hätten sehen müssen, welche Richtung er einschlug. Dass er sich immer mehr der schwarzen Magie zuwandte. Vielleicht... Nun, das ist jetzt egal! Wichtig ist, was wir jetzt tun müssen!" Er blickte in die Runde. „Sirius, du wirst in den nächsten Tagen sicherlich in London gebraucht. Begib dich bitte ins Ministerium und versuch herauszufinden, ob man dort mehr weiß. Außerdem wird Kingsley jetzt jeden Mann brauchen."

„Natürlich, Professor!" Sirius wechselte einen kurzen Blick mit Sarah, die noch immer an seiner Brust lehnte, und nickte dann. „Ich werde mich gleich auf den Weg machen!"

„Sarah, kommen Sie ein paar Tage allein klar mit Ihrem Unterricht?"

Die Seherin straffte die Schultern und hob das Kinn. „Natürlich, Professor Dumbledore."

„In Ordnung. Jade, ich möchte dich bitten, noch heute Abend nach Salem zu apparieren. Ich bin mir klar darüber, wie anstrengend das für dich werden wird, aber es muss sein. Wir brauchen jede Unterstützung, die wir bekommen können. Wenn es dir gelingt, ein paar der dortigen Ordensmitglieder zu überzeugen, dass unsere Auroren hier unbedingt Verstärkung brauchen..."

Jade presste kurz die Lippen zusammen. Natürlich war sie die logische Wahl für diesen Auftrag, immerhin hatte sie fünf Jahre in Salem gelebt und kannte die meisten Hexen und Zauberer dort persönlich, aber... Verdammt, in zwei Nächten war Vollmond. Und es widerstrebte ihr, Remus gerade jetzt verlassen zu müssen. Trotzdem nickte sie gehorsam. „Ich werde mich beeilen."

Die Antwort war sowohl an Dumbledore als auch an Remus gerichtet gewesen. Und das winzige, zärtliche Lächeln, das um dessen Mundwinkel huschte, bestätigte ihr, dass er das auch genau wusste...

- - - - -

Erst in der Tür zur Bibliothek fragte Harry sich, was zum Troll er hier eigentlich tat. Wie sollte er Ginny und Hermine erklären, warum er so Hals über Kopf hierher gestürmt war? ‚Hallo Ginny, Ron hat erwähnt, dass du zurzeit solo bist und da wollte ich mal fragen, ob du Lust hast, ne Runde mit mir zu knutschen', klang schließlich ausgesprochen blöd. Mal ganz davon abgesehen, dass er sich lieber die Zunge abbeißen würde, als ihr mit einer so dämlichen Anmache zu kommen...

Fast hätte er auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre in den Gemeinschaftsraum zurückgekehrt, als er bemerkte, wie etwas – oder besser gesagt, jemand – ihn am Ärmel zupfte. Er blickte hinunter und entdeckte eine kleine Gestalt, die ihn aus tennisballgroßen, erschrockenen Augen ansah. „Hallo Dobby", sagte er im Flüsterton. „Was tust du denn hier?"

„Dobby ist hier, um Harry Potter zu warnen!", piepste der Hauself und seine Augen schienen sogar noch größer zu werden. „Schreckliche Gefahren brauen sich zusammen!"

Die letzte Gelegenheit, bei der Dobby versucht hatte, ihn vor einer Gefahr zu schützen noch im Hinterkopf, beugte Harry sich noch etwas weiter vor. „Was ist denn diesmal passiert?"

„Der dunkle Lord hat all seine eingesperrten Todesserfreunde aus Askaban befreit!", flüsterte Dobby aufgeregt. „Sie sind alle gemeinsam geflohen. Und jetzt sinnen sie auf Rache. Wenn sie einen Weg finden, an den Schutzzaubern vorbei zu kommen, die über Hogwarts liegen..."

„Woher weißt du das, Dobby?" Harry vergaß vor Schreck über diese Nachricht zu flüstern, was ihm einen strengen Blick und ein aufgebrachtes Hüsteln von der Bibliothekarin eintrug. Sofort senkte er die Stimme wieder. „Wer hat dir davon erzählt?"

„Dobby hat Sirius Black geholfen, ein paar Sachen einzupacken, weil Mr. Black noch heute Abend nach London musste. Und Jade McCormick wurde nach Salem geschickt, um Verstärkung für die hiesigen Auroren zu holen."

Sirius hatte abreisen müssen, ins Ministerium nach London, dorthin, wo Voldemort vermutlich als nächstes zuschlagen würde... Blicklos starrte Harry vor sich hin. Was war, wenn ihm etwas zustoßen sollte? Würde er ihn jetzt wieder verlieren...

Jemand packte ihn am Arm und schüttelte ihn. „Harry! Harry, was ist denn los mit dir? Du bist ja ganz blass!"

Verblüfft sah er auf und stellte fest, dass Dobby verschwunden war. Statt des Hauselfen stand plötzlich Ginny vor ihm und sah ihn aus ihren rehbraunen Augen besorgt an. „Ist irgendetwas passiert?" Sie musste ihm diese Frage wohl schon mehrfach gestellt haben.

Er ergriff ihre Hand und zog sie hinter sich her in den Gang hinaus, bevor sie beide noch Schwierigkeiten bekamen, weil sie sich hier in der Bibliothek unterhielten. Als sie außer Hörweite waren, blieb er stehen und sah auf sie hinunter. Seine Stimme zitterte etwas. „Voldemort hat seine Anhänger aus Askaban befreit. Und Sirius musste sofort nach London ins Ministerium."

Sie stieß zischend die Luft aus und verstärkte spontan den Griff um seine Hand, um sie beruhigend zu drücken. „Ihm wird nichts passieren, Harry. Glaub mir!" Offenbar hatte sie sofort begriffen, was in ihm vorging. „Wenn er in Gefahr wäre, hätte Professor Black ihn doch bestimmt nicht einfach so gehen lassen, meinst du nicht auch?"

So betrachtet, hatte sie vermutlich Recht, und dennoch... „Sie kann aber nicht alles sehen...", murmelte er leise. Seine Kehle war eng und fühlte sich vor Angst um seinen Paten furchtbar rau und trocken an.

„Harry, du kannst nicht von Sirius erwarten, dass er sich aus dem Kampf gegen Voldemort heraus hält", erklärte Ginny sanft. „Denk an die Zeit, in der er in diesem furchtbaren Haus am Grimmauldplace eingesperrt war! Wie schrecklich er sich dabei gefühlt hat! Jetzt, da seine Unschuld bewiesen ist und er diesen Aurorenposten hat, kann er endlich etwas tun. Seinen Beitrag leisten! Das ist wichtig für ihn. Genauso wichtig, wie es für dich war, den Stein der Weisen vor Voldemort zu retten. Oder mich aus der Kammer des Schreckens zu befreien. Genauso wichtig, wie es für dich war, deinen Paten vor den Dementoren in Sicherheit zu bringen, oder Cedrics Leiche mitzunehmen, als du vor Voldemort fliehen konntest. Genauso wichtig, wie es für dich war, ins Ministerium zu kommen, um ihn zu retten, als du dachtest, dass der dunkle Lord ihn in seiner Gewalt hat..."

„Das weiß ich, aber... Ich habe ihn schon einmal verloren, Ginny. Ich weiß nicht, ob ich es noch mal ertragen könnte... Er ist mein Pate, mein Bindeglied zu meinen Eltern, meiner Familie... Er und Sarah sind meine Familie. Ich will nicht noch einmal meinen Vater verlieren!" Verblüfft spürte er, wie ihre Arme sich um ihn schlangen und sie ihn tröstend an sich drückte. Und als sie den Kopf hob und ihn aus ihren wunderschönen braunen Augen verständnisvoll ansah, war es plötzlich ganz einfach. Ohne überhaupt darüber nachzudenken zog er sie noch etwas näher und küsste sie.

Und sie – sie schob die Hände in sein Haar, reckte sich ihm entgegen und küsste ihn zurück!

„Jetzt bist du wirklich ganz unten angekommen, Potter!", schnarrte eine laute, überhebliche Stimme hinter ihnen, als sie sich ein paar Minuten später zögernd voneinander lösten. „Tiefer kannst du nicht mehr sinken! Eine Weasley, also bitte! Selbst du hättest etwas Besseres verdient!"

Harry drehte sich herum, ohne Ginny jedoch loszulassen. Das fiese, überhebliche Grinsen, das Malfoy, wie üblich flankiert von Crabbe und Goyle, zur Schau stellte, war in den letzten zwei Wochen nicht zu sehen gewesen. Irgendetwas musste dem Slytherin genug Auftrieb gegeben haben, dass seine alte Großkotzigkeit wieder zum Tragen kam. Wenn er, Harry, raten müsste, was es war, fiele ihm nur eine einzige Sache ein; Malfoy wusste bereits von der Flucht seines Vaters aus Askaban!

„Geh doch aufs Töpfchen, Malfoy!", bemerkte Ginny bissig und verflocht ihre Finger mit denen Harrys. „Jemand mit deiner schwachen Blase sollte sich lieber nicht allzu weit von der nächsten Toilette entfernen."

„Du solltest sie besser zum Schweigen bringen, Potter! Mehr als eine spitze Zunge hat sie nämlich nicht zu bieten, arm wie ihre Familie ist!" Überheblich musterte der Slytherin Ginny von Kopf bis Fuß. „Ich wette, wenn du ihr an die Wäsche gehst, wirst du feststellen müssen, dass sie die alten Unterhosen ihrer Brüder aufträgt!" Crabbe und Goyle kicherten wie blöde über diese Bemerkung.

Harry spürte, wie die Wut in ihm hoch kochte, aber Ginny ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Theoretisch könnte ich das. Sie sind nämlich in besserer Verfassung als deine Unterwäsche, wenn man den Gerüchten glauben darf. Meine Mutter ist sehr stolz darauf, dass wir alle schon mit eineinhalb Jahren sauber waren. Aber vermutlich ist deine Inkontinenz ja das Ergebnis des jahrhundertelangen Inzests in eurer Familie? So wie die offensichtliche Demenz der beiden Idioten, die du deine Freunde nennst?"

„Du verdammte, kleine..."

„Mr. Malfoy, sollten Sie nicht ins Büro des Schulleiters kommen?" Willow Woods stand plötzlich neben ihnen und richtete den Blick ihrer dunklen Augen fragend auf den zornroten Slytherin. „Ich glaube gehört zu haben, dass Professor Snape Ihnen diese Anweisung schon vor einer halben Stunde gegeben hat."

„Ich bin auf dem Weg!", knurrte er, ohne sie anzusehen. Verdammtes Schlammblut...

„Ich empfehle Ihnen, sich zu beeilen. Und Sie, Mr. Crabbe und Mr. Goyle, können mich gleich zu den Kerkern hinunterbegleiten. Professor Snape erwartet Sie bereits zu Ihren Strafarbeiten. Mr. Malfoy wird sich Ihnen wieder anschließen, sobald er seinen Termin bei Professor Dumbledore wahrgenommen hat."

Draco Malfoy, der sich plötzlich seiner Leibgarde beraubt sah, warf einen letzten hasserfüllten Blick auf Harry und Ginny und verkrümelte sich.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

So, Voldy hat also mal wieder von sich hören lassen. Na es wäre ja auch zu schön gewesen... Das nächste Chap erzählt etwas über einen Todesser-Angriff, eine Vollmondnacht und einen Irrtum, der beinahe einen gewissen Jemand verzweifeln lassen hätte... Und vergesst das lila Knöpfchen bitte nicht, ja? Bin sonst gaaanz traurig!