Loki Slytherin: Tja, bist halt nicht die Einzige, die es fluffy liebt... Die Jungs von der Telekom habe ich im Vorgarten verscharrt, gut so?
Bine: Glücklicherweise macht Romantik nicht dick... Hör auf zu grinsen, Padfood! Du und deine Hintergedanken! Platz! Böser Hund...
Lara: Die Stunde von Willow und Snape schlägt im Dritten Teil. Manche Leute brauchen halt etwas länger... Wie viele Kapitel es im zweiten Teil noch werden weiß ich noch nicht genau – meine Protagonisten haben manchmal recht eigenwillige Vorstellungen, du kennst das bestimmt. Man setzt sich mit einer bestimmten Vorstellung an den Computer und wenn man dann das Resultat liest, ist es ganz anders. Und meist auch noch besser...
Mandy Rosalie: Hexen müsste man können… Den Jungs kann ich kein Feuer mehr unter dem Hintern machen – habe sie zwischenzeitlich ermordet... Aber – pssst! Nicht petzen!
Ulrike: Huch, und kein Feuerlöscher zur Hand! Okay, hier kommt das nächste Kapitel. Und übrigens – Herzlich Willkommen!
Frosch ohne Kaese: Ich geb's zu, ich geb's zu! Und du hast natürlich vollkommen recht – in drei Monaten kann noch ziemlich viel passieren! Ich kann nachts gar nicht mehr richtig schlafen vor lauter Sorge, was Voldemort und Greyback wohl noch aushecken...
Lewanna: Huch, du freust dich ja fast genauso wie unser Wölfchen persönlich! Ich werde ihm deine Glückwünsche ausrichten, okay? Bin sicher, er wird sich freuen...
Tillia: He! Registriert? Find ich toll! Wirst du dann auch schreiben?
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
17. Das Lupus-Romulus-Ritual
Die nächsten zwei Wochen – in denen Remus und Jade eine gemeinsame Suite mit einem hellen, freundlichen Kinderzimmer gleich neben der von Sirius und Sarah bezogen, wo Jonas nach dem Verlassen der Krankenstation mit Oliver einzog, und in der Schule erste Gerüchte über eine bevorstehende Hochzeit umherzuschwirren begannen – verbrachten Harry und seine Freunde mit dem Versuch, Draco Malfoy und seine missratenen Freunde im Auge zu behalten.
Und während sie sich bemühten, die drei Slytherins nach allen Regeln der Kunst auszuspionieren, spielte sich zwischen Remus, Jade und Jonas langsam das Zusammenleben ein. Natürlich war der kleine Junge noch immer sehr traurig und vermisste seine getöteten Eltern, aber die liebevolle Fürsorge der beiden Lehrer, die von nun an seine Ersatzeltern sein würden – und natürlich Oliver, den er auf Schritt und Tritt mit sich herumschleppte – erleichterten ihm die Umgewöhnung ungemein. Er schloss sich besonders eng an Jade an, die ihn sogar mit in den Unterricht nahm, wo er an einem Tisch ganz vorne sitzen und malen konnte.
Um Jonas' Anwesenheit nicht unzählige Male erklären zu müssen, hatte Jade eine Muggelkunde-Unterrichtseinheit bei den Sechstklässlern von Hufflepuff ausgewählt, um ihren Ziehsohn zum ersten Mal mit in den Klassenraum zu nehmen. Danach war – Hannah Abbot sei Dank – die gesamte Schule binnen kürzester Zeit darüber im Bilde, dass der süße Fünfjährige Jonas hieß, seine Eltern bei dem Todesser-Angriff auf das Zauberei-Ministerium verloren hatte und nun bei Professor Lupin und Professor McCormick aufwachsen würde.
Noch hatten Jade und Remus nicht über seine Lycantrophie und die damit verbundenen Transformationen mit ihm gesprochen, aber jetzt, da Neumond vorbei war und der Mond wieder zuzunehmen begann, war es ihnen beiden vollkommen klar, dass dieses Gespräch sich nicht mehr allzu lange aufschieben lassen würde. Himmel, wie konnte man einem Fünfjährigen so etwas erklären? Wie nur?
Unsere vier Gryffindors hatten unterdessen etwas anders gelagerte Probleme. Dobby hatte zwar sehr gerne den Auftrag übernommen, den Malfoy-Clan für seine Zauberer-Freunde zu beobachten – immerhin hatte er lange Jahre unter dessen Familie gelitten – konnte ihnen aber nicht wirklich weiterhelfen, es gab nämlich definitiv keinen geheimen Ort, wohin sich das infernalische Trio regelmäßig zurückzog, um seine Beratungen abzuhalten.
Nach diesen zwei Wochen kam aber dennoch der Durchbruch – und ausgerechnet die maulende Myrthe hatte den Erfolg zu vermelden!
Offenbar hatte Ron mit seinen lokustechnischen Überlegungen Recht gehabt; Malfoy, Crabbe und Goyle hatten wohl tatsächlich beschlossen, wenigstens symbolisch zu ihren Ursprüngen zurückzukehren, weil das entscheidende Gespräch, welches sie belauschen konnte, auf einer etwas abgelegenen Toilette im dritten Stockwerk geführt wurde...
Diesmal klopfte Harry nicht nur an die Tür zu Sirius' und Sarahs Suite, nachdem er ein Stück den Gang hinunter bei Remus und Jade niemanden angetroffen hatte – er trommelte lautstark mit der Faust dagegen. Die leise Unterhaltung im Raum erstarb abrupt. Schritte näherten sich, die Tür schwang auf. „Verdammt, Harry, wenn du so gegen die Tür donnerst, hättest du den Tarnumhang auch weglassen können! Warum hast du Filch eigentlich nicht gleich mitgebracht?" In Sirius steckte noch genug Marauder, dass er sich auf dem Flur nach ungebetenen Beobachtern umsah, bevor er zur Seite trat und seinen Patensohn einließ.
Harry beachtete den leisen Tadel seines Paten nicht einmal. Er zog einfach den Tarnumhang ab, unter dem außer ihm auch noch Ron, Hermine und zu guter Letzt Ginny zum Vorschein kamen, und warf ihn achtlos in die ungefähre Richtung eines Stuhles. Seine aufmerksamen grünen Augen erfassten die vier Personen im Raum mit einem einzigen Blick, bevor er statt Sirius oder Sarah überraschenderweise Jade ansprach. „Professor McCormick, was ist in der Nacht im Ministerium passiert? Und wer zum Troll ist Fenrir Greyback?"
Einen Moment lang herrschte atemlose Stille im Raum.
„Wie seid ihr bloß alle unter diesen Umhang gekommen?" Sarah hatte das Kleidungsstück aufgehoben, das neben ihren Stuhl gefallen war, und betrachtete es mit gerunzelten Brauen. Der leichte, schillernde Stoff reichte kaum bis zum Boden, als sie es fragend hochhob.
„Ein Vergrößerungszauber." Hermine – voll in ihrem Element – setzte schon zu einer langatmigen Erklärung an, aber Harry schnitt ihr kurzerhand das Wort ab. „Du kannst Sarah später in all unsere Geheimnisse einweihen, Mine, aber erst werden sie, Sirius, Remus und Professor McCormick eines der ihren mit uns teilen! Was ist damals im Ministerium passiert, das Malfoy und seine verfluchte Slytherin-Bande Freudentänze auf dem Klo aufführen lässt? Ich dachte, ihr hättet die Todesser in jener Nacht besiegt!"
„Moment mal, Malfoy? Lucius Malfoys Sohn? Was weiß der denn über die Nacht im Ministerium?" Remus blickte alarmiert auf. Seine Hand, mit der er bei Harrys Frage eben auf der Tischplatte beruhigend nach Jades zitternden Fingern gegriffen hatte, öffnete und schloss sich jetzt nervös.
„Mehr als wir jedenfalls, und das STINKT MIR GEWALTIG!"
„Harry!", mahnte Sarah leise, aber der Junge winkte nur ungeduldig ab. „Tut mir Leid, ich wollte euch nicht anbrüllen. Es ist nur... Malfoy hat von seinem Vater offenbar ein paar Einzelheiten über jene Nacht erfahren, die wir nicht kennen, und die ihn regelrecht in einen Begeisterungstaumel versetzt haben... Zum ersten Mal ist uns das aufgefallen, als Professor McCormick am Tag nach dem Angriff nicht im Muggelkunde-Unterricht war. Er, Crabbe und Goyle sind beinahe geplatzt vor Schadenfreude. Wir haben ihn jetzt fast zwei Wochen lang beobachtet und einer... ähm..." ironischer Seitenblick auf Ginny, „...Freundin zufolge, können er und sein Fanclub vor lauter Freude nicht mal mehr ordentlich pin... Tschuldigung... die Toilette benutzen, weil sie vor den Becken herumhampeln, knurren, die Zähne fletschen und sich dabei fast kaputt lachen! Sie konnte sich zwar keinen Reim darauf machen, hat aber mitbekommen, dass es etwas mit Professor McCormick und Voldemorts Angriff auf das Ministerium zu tun haben muss..."
Einen Augenblick lang herrschte betretene Stille, nur Sirius zischte etwas, das verdächtig nach „... verdammte, kleine Bastarde ..." klang.
Jade war so blass wie die Wand hinter ihr, aber sie war es, die das Schweigen schließlich brach. „Voldemort hat zur Ablenkung vor dem Todesser-Angriff einen Werwolf auf die improvisierte Krankenabteilung im Ministerium losgelassen. Er hoffte, die Auroren so von ihren Posten weglocken zu können. Sirius und ich haben in dieser Nacht gegen ihn gekämpft."
„Sie haben... Sind Sie denn auch ein Animagus?"
Die Antwort war ein Plopp und Harry konnte hören, wie Ginny neben ihm überrascht aufkeuchte. Der riesige Puma streckte in katzenhafter Geschmeidigkeit seine Glieder. Ein weiteres Plopp und Jade setzte sich wieder auf ihren Platz neben Remus, der in einer beschützenden Geste seinen Arm um ihre Schulter legte.
„Der Name dieses Werwolfs ist Fenrir Greyback", fuhr sie leise fort. „Er hat in dieser einen Nacht sieben Menschen getötet und vierunddreißig infiziert, darunter ein fünfjähriges Kind – unseren Jonas. Vielleicht sogar fünfunddreißig, weil er mich während unseres Kampfes ebenfalls verletzt hat." Unwillkürlich schloss sie die rechte Hand um ihren linken Unterarm.
Die Augen des Sechzehnjährigen weiteten sich entsetzt. „Aber wenn Sie ein Animagus sind... Sie hatten sich doch verwandelt, oder?"
„Stimmt, das hatte sie." Remus sprach genauso leise, wie Jade es getan hatte, trotzdem schwang in seiner Stimme eine Unzahl unterdrückter Emotionen mit. „Aber Greyback hatte vor seinem Angriff eine Substanz eingenommen, die zum Einen seine Transformation früher ausgelöst hat, als es normal wäre, und zum Anderen die Gefahr einer Infektion vervielfacht. Auch ein Animaguszauber stellt in dieser Situation nur einen etwa zwanzigprozentigen Schutz dar. Das heißt, dass..."
„... ich mit etwa achtzigprozentiger Wahrscheinlichkeit mit Lycantrophie infiziert bin, ja." Jade blickte den vier Schülern ernst in die blassen, geschockten Gesichter. „Ich kann mir gut vorstellen, dass die Tatsache, dass die Enkelin von Albus Dumbledore seit dieser Nacht wahrscheinlich ein Werwolf ist, ausreicht, um die Söhne von drei überzeugten Todessern in Freudentaumel ausbrechen zu lassen. Ihr nicht?"
Harrys Blick zuckte automatisch panisch zu Sirius hinüber. Dieser verstand sofort und schüttelte den Kopf. „Mich hat er nicht erwischt, um mich brauchst du also keine Angst zu haben..."
„OH VERDAMMT!" Zum ersten Mal gab Ron einen Ton von sich. Aber sein kurzes hervorgestoßenes Statement gab die Gedanken und Empfindungen aller anderen im Raum ziemlich treffend wieder.
Harry drehte sich zum Fenster um und starrte blicklos in die nächtliche Finsternis, seine Hände waren so fest zu Fäusten geballt, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. „Es wird immer schlimmer, nicht wahr?", fragte er leise an niemand Bestimmten gerichtet. „Voldemort gewinnt mit jedem Tag an Macht. Und ich gehe brav zur Schule, mache meine Hausaufgaben, lasse mich von Snape im Zaubertrankunterricht nerven... Aber was soll ich denn tun! Wie kann ich ihn stoppen?"
Wieder herrschte einen Moment Stille. Dann war es zu aller Überraschung Ginny, die antwortete. „Du kannst nur Eines tun, Harry. Das, was du schon machst. Soviel wie irgend möglich lernen, um ihm irgendwann gewachsen zu sein. Und vergiss bitte Eines nicht; du bist nicht allein in diesem Kampf. Mag sein, dass du ihm irgendwann gegenüber treten musst – aber wir werden bei dir sein. Immer."
„Stimmt genau!" Ron drückte seiner Schwester anerkennend die Schulter. Warum waren es eigentlich immer die Mädchen, die in solchen Situationen die richtigen Worte fanden? „Wenn wir alle zusammenhalten, hat Du-weißt-schon-wer keine Chance!"
„Richtig!" Jade lächelte – ein schmales, rasiermesserscharfes Lächeln. „Das gilt wohl für jeden Einzelnen hier im Raum. Wir alle werden dich unterstützen. Und ich habe – nebenbei gesagt – absolut nichts dagegen, wenn du diesem verdammten Bastard einen Gruß von mir ausrichtest, wenn du ihn irgendwann so richtig fertig machst, Harry. Und von Jonas auch!"
„Es ist überhaupt noch nicht sicher, ob Sie infiziert sind, Professor", bemerkte Harry leise und erwiderte zögernd ihr kleines Lächeln, „und ich hoffe, nein, wir alle hoffen wirklich von ganzem Herzen, dass Sie Glück hatten und diese zwanzig Prozent Schutz ausgereicht haben. Aber ich verspreche Ihnen trotzdem, dass – egal, ob Sie nun infiziert sind oder nicht – diese Narbe an Ihrem Arm mit auf der großen Abrechnungsliste stehen wird. Und Jonas – nun was mich betrifft, steht der sogar ganz oben." Er ging um den Tisch herum und reichte ihr die Hand.
Sie ergriff sie. „Ich danke dir. Euch allen. Und vielleicht könntet ihr vier mich ja Jade nennen, zumindest, wenn wir nicht im Unterricht sind?"
Die Gryffindors nickten.
„Welche Substanz hat Greyback für seine Transformation verwendet?", wollte dann Hermine zur allgemeinen Überraschung wissen. Ron wollte sie schon für ihre Neugier rügen, aber ...
„Werwolfswelpenblut." Remus flüsterte es fast.
... er blinzelte verwirrt. „Was ist denn das?"
„Das Blut eines frisch infizierten Werwolfs, der kurz vor seiner ersten Transformation steht." Hermine erklärte es in ihrer üblichen, dozierenden Sprechweise, die sie immer annahm, wenn sie ihr autodidaktisch erworbenes Wissen an ihre weniger belesenen Freunde weitergab. „Der ... ähm ... Spender wird von dem Werwolf, der ihn beim letzten Vollmond infiziert hat, durch einen Biss in die Halsschlagader getötet und das Trinken des Blutes löst dann die vorzeitige Transformation aus ..."
„Du meinst, der Werwolf beisst sein Opfer, bevor er sich verwandelt hat?" Ron sah aus, als müsse er sich gleich übergeben. „Aber das ist ja ..."
„... barbarisch? Allerdings! Aber du musst bedenken, dass nur ein Werwolf, der ohnehin darauf aus ist, jemanden zu töten, sich überhaupt vor seiner Zeit verwandeln will. Warum sollte es ihm also nicht egal sein, ob er auch in untransformiertem Zustand jemanden tötet? Wir reden hier nicht von jemandem wie Professor Lupin, der alles dafür tut, um niemanden zu gefährden. Wir sprechen von einem blutrünstigen Irren, dem jedes Mittel Recht ist, um so viel Schaden anzurichten, wie irgend möglich!"
„Und weil der Biss eines solchen ... Entschuldigung, aber ich kann es nur ‚Monster' nennen ... so überaus ansteckend ist, kann er sogar einen Animagus infizieren? Und es gibt keine Hoffnung auf Heilung?" Ginny wandte sich mit ihrer deprimierten Frage an niemand Bestimmten.
Remus schüttelte traurig den Kopf und in seiner Stimme schwang ein solches Maß an Hoffnungslosigkeit mit, dass nicht nur Jade die Kehle eng wurde, als er leise antwortete. „Nein. Lycantrophie ist nicht heilbar."
„Entschuldigen Sie, Professor Lupin, aber das stimmt so nicht ganz." Hermines Worte ließen seinen Kopf hochschnellen. „Natürlich ist es wahr, dass man Lycantrophie nicht mehr heilen kann, nachdem der Werwolf zum ersten Mal transformiert ist, aber davor ..." Erschrocken hielt sie inne, als plötzlich zwei starke Hände ihre Schultern packten – Remus hatte sich so schnell bewegt, dass sie ihn kaum wahrgenommen hatte.
„Was sagst du da? Hermine! Wenn es eine Möglichkeit gibt ..."
„Nun ja, ich müsste zwar noch ein paar Nachforschungen anstellen, aber da wäre das Lupus-Romulus-Ritual. Es wurde allerdings, soweit ich mich erinnere, zum letzten Mal erfolgreich im siebzehnten Jahrhundert in Südfrankreich durchgeführt, als der Werwolf Romulus – offenbar ein besonders übler Vertreter seiner Gattung – nach einer Transformation mittels Welpenblut ein ganzes Dorf ausgelöscht beziehungsweise infiziert hat. Er konnte nach einer dreitägigen, großangelegten Hetzjagd gestellt werden. Und durch das Ritual wurden die Überlebenden, zumindest der Überlieferung zufolge, von ihrer Lycantrophie geheilt. Leider weiß ich aber nicht, wie dieses Ritual vollzogen wird, wie gesagt, ich müsste da noch ein paar Nachforschungen ..."
„Lupus-Romulus... Lupus-Romulus..." Sirius war aufgesprungen und kramte bereits auf seinem Schreibtisch herum. „Ich glaube, darüber habe ich etwas in den Aufzeichnungen deines Vaters gelesen, Remus. Wenn ich nur wüsste, wo ..." Er kam mit drei Büchern und einem Stapel vergilbter Pergamente zurück und warf sie auf den Tisch.
„Woher weißt du eigentlich von diesem Ritual?", wollte Ron von Hermine wissen, die aussah, als müsste sie sich sehr beherrschen, um sich nicht gierig auf die Unterlagen stürzen. Hermine Granger – die Königin der Recherche!
„Erinnerst du dich daran, wie Snape im dritten Schuljahr die Werwölfe mit uns durchgenommen hat?", antwortete sie, ohne den Blick von den Schriftstücken abzuwenden. „Na ja, nachdem mir klar geworden war, dass er uns damit mit der Nase darauf stoßen wollte, dass Professor Lupin lycantroph ist, habe ich etwas nachgeforscht. Ich wusste ja", jetzt sprach sie direkt zu Remus, „dass Sie ein Freund von Harrys Dad waren und dass Harry Sie sehr gern mag. Und ich wollte... Ich wollte einfach mehr wissen, verstehen Sie? Er ist schließlich ein sehr guter Freund. Und ich wollte sicher gehen ..."
„... dass ich für ihn nicht gefährlich wäre. Das verstehe ich vollkommen, Hermine." Remus drückte noch einmal kurz ihre Schultern, bevor er die Hände fallen ließ. „Und wenn deine Nachforschungen uns vielleicht sogar dabei helfen, Jade, Jonas und die anderen Opfer Greybacks zu heilen, werde ich Snape für seine hervorragende Unterrichtsvertretung küssen, auch wenn er damit etwas ganz Anderes beabsichtigt hatte!"
„Uuurgh!" Ron verzog das Gesicht und schüttelte sich. „Sagen Sie uns bitte Bescheid, für wann Sie diese Aktion planen, ja? Ich für meinen Teil möchte das nämlich nicht unbedingt mit ansehen müssen!"
Allgemeines Gelächter.
Ein spontanes Grinsen zeigte sich auf Lupins Gesicht – vermutlich das Erste, seit er von Jades möglicher Infizierung erfahren hatte. „Versprochen, Mr. Weasley! Kannst du dich noch erinnern, wo du etwas über dieses Lupus-Romulus-Ritual gelesen hast, Hermine?"
Sie runzelte konzentriert die Stirn. „Es muss eines der Bücher in der verbotenen Abteilung der Bibliothek gewesen sein. Ein großes, schwarzes Buch mit silbern eingefassten Kanten und einem silbern geprägten Einband, der schon ziemlich abgegriffen aussah. An den genauen Titel erinnere ich mich allerdings nicht mehr, aber es tauchte als Querverweis in einer der weiterführenden Literaturlisten auf, die hinten im Verteidigungsbuch des siebten Schuljahres zu finden sind, Sie wissen schon, die Bücher für die UTZ-Vorbereitung ..." Sie stockte kurz, als Ron sich geräuschvoll räusperte, um sein Lachen zu kaschieren, und ging dann prompt zum Angriff über. „Was ist, Ronald Weasley? Glaubst du etwa, jeder liest nur Comics?"
„Was zum Troll sind denn nun schon wieder Comics?"
Augenrollend winkte sie ab.
„Wie kommt es überhaupt, dass du ein Buch aus der verbotenen Abteilung lesen durftest?" Ron konnte offenbar nicht aufhören, sie zu ärgern. „Hast du etwa Madam Pince bestochen?"
„Nein, du Idiot! Erinnerst du dich, dass wir uns in der zweiten Klasse ein Schreiben von Professor Lockhart geholt haben, in dem er mir den Zugang zur verbotenen Abteilung gestattete? Er hat diese Zugangsberechtigung nicht spezifiziert oder zeitlich begrenzt. Also kann ich immer noch hinein und habe Zugriff auf jedes Buch, das ich gern lesen möchte, obwohl er schon seit Jahren nicht mehr hier unterrichtet. Ich weiß, normalerweise müsste ich Madam Pince darauf hinweisen, aber gelegentlich ist es ganz praktisch und ..."
„Ach ja, der gute, alte Loveheart!" Ron betonte den Spitznamen und schüttete sich beinahe aus vor Lachen. „Stimmt. Der Mann hat ja wirklich alles unterschrieben, was nicht schnell genug weglaufen konnte! Besonders, wenn es ihm von einem hold errötendem Mädchen mit einem schmachtenden Augenaufschlag gereicht wurde... Autsch!" Er rieb sich die Rippen, wo Harrys Ellbogen ihn getroffen hatte.
„Lass Hermine in Ruhe, Ron, sie muss nachdenken!" Auch Harry grinste bei der Erinnerung an den eitlen, selbstverliebten Pfau, der sie im zweiten Schuljahr mehr oder weniger gut – wenn er zum Beispiel an die Sache mit den Wichteln dachte – in Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtet hatte, aber viel wichtiger als sein Amüsement war ihm im Moment, dass sie das betreffende Buch fanden.
„Es fällt mir im Moment sowieso nicht ein. Aber ich werde in meinen Aufzeichnungen nachsehen und morgen noch vor dem Frühstück in die Bibliothek gehen und es heraussuchen." Ihr Blick fiel auf Remus, der gerade mit hoffnungsvollem Gesicht Jade an sich drückte. „Versprochen!"
„Du meinst wohl ‚Heute früh'." Ginny versuchte vergeblich ihr Gähnen zu unterdrücken. „Mitternacht ist schon lange vorbei. Und wenn wir noch ein paar Stunden Schlaf abbekommen wollen, sollten wir uns besser langsam auf den Rückweg machen."
„Da hast du vollkommen Recht, Ginny." Jade reichte Harry auffordernd den Tarnumhang. „Marsch ins Bett mit euch, bevor eine der anwesenden Lehrkräfte noch auf die Idee kommt, euch Hauspunkte abzuziehen, okay? Und stolpert unterwegs nicht über Mrs. Norris... Und noch was, ihr Vier. Danke! Besonders dir, Hermine!"
Ein rasches, stolzes Lächeln blitzte auf Hermines Gesicht auf, als sie im Namen aller antwortete. „Gern geschehen. Jederzeit!"
Die Tür schloss sich hinter den Schülern im Tarnumhang und Jade lehnte sich gegen Remus, als das Gefühl der neuerwachten Hoffnung in ihr sie beinahe schweben ließ. Hoffnung für vierunddreißig Infizierte, einschließlich eines wunderbaren, kleinen Jungen, den sie inzwischen von ganzem Herzen liebte. Hoffnung auch für sich selbst ... „Was hältst du davon, wenn wir uns auch auf den Weg machen? Wir könnten ja unterwegs ein winziges bisschen Lärm veranstalten und so Filch und Mrs. Norris auf eine falsche Fährte locken ..."
Er grinste auf sie herunter. „Welche Art von Lärm schwebt dir denn vor, Prinzessin?"
„Nun ja, immerhin bist du gelegentlich ein richtiges Raubtier, nicht wahr?"
Er hob aufreizend eine Augenbraue. „Stimmt."
„Dann lass uns das mal ausnützen, mein großer, starker Wolf. Bring mich ganz schnell ins Bett, bevor ich noch auf die idiotische Idee komme, das Revier zu wechseln... Hmmmpf!"
„Das sollte Filch ganz sicher ablenken", kommentierte Sirius trocken an Sarah gewandt und schloss hilfreich die Tür hinter den Freunden, als Remus Jade aus dem Zimmer trug, seine Lippen fest auf deren Mund gepresst. „Spätestens, wenn er die erste Rüstung umrennt..."
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hermine ist eine Wucht! So, Leute, das musste mal raus... Und weil Ihr sie nicht persönlich streicheln könnt, empfehle ich Euch den Reviewknopf als Ersatz – ich werde alles getreulich weiterleiten. Großes Autorenehrenwort!
