Pemaroth: So schnell bin ich gar nicht mehr – liegt wahrscheinlich daran, dass ich wieder arbeiten gehe. Außerdem ist meine Kreativität anscheinend gerade auf Urlaub...

Loki Slytherin: Tja, eigentlich hatte ich ihn nach dem Lesen des 6. Bandes abgeschrieben, aber wie das so ist mit der Fantasie... Lass Sabbern! Willow wird ihm schon einheizen!

Kissymouse: Hoffnung gibt es immer! Und ich liebe nun einmal Happy Ends!

Ulrike: Huch, kaum habe ich einen Feuerlöscher zur Hand, schon wirst Du gefressen! Vielleicht hilft ja das neue Kapitel...

Lara: Ich auch! Allerdings kann ich nicht zeichnen, also wirst Du Dich mit meiner Beschreibung zufrieden geben müssen, falls es tatsächlich soweit kommt...

Tillia: Manchmal ist es wirklich praktisch, ein Bücherwurm zu sein. Ich werde mein Bestes tun, versprochen!

Mandy Rosalie: Hier kommt Nachschub! Und Malfoy und seine demenzbeladenen Freunde tanzen auch noch mal, allerdings erst später...

pandoradoggis: Ich bin dabei! Ist nur nicht so einfach, wie ich dachte...

ReSeSi: Ja, an der Szene feile ich schon in Gedanken. Hoffe nur, dass unser Tränkemeister ihm nicht vor Schreck etwas anhext...

Lewanna: Du vergisst, dass das Ritual zuletzt im 17. Jahrhundert durchgeführt wurde... Steht vermutlich nicht mal mehr auf dem Heiler-Lehrplan...

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18. Quiddich, Recherchen und das Lächeln des Tränkemeisters

Nicht nur Hermine – die ihrem Versprechen der letzten Nacht getreu noch vor dem Frühstück in der Bibliothek verschwand, um das betreffende Buch herauszusuchen – war froh darüber, dass am nächsten Tag Samstag war. Ihre eigene Begeisterung galt zwar ausschließlich der Tatsache, dass sie sich nun mit ganzer Kraft in ihre Recherchen das Lupus-Romulus-Ritual betreffend stürzen konnte. Aber eigentlich war halb Gryffindor völlig aus dem Häuschen, weil Harry nämlich für heute das Quiddichfeld gebucht hatte, wo am Vormittag das Auswahltraining stattfinden sollte, das die Zusammenstellung der Quiddichmannschaft ihres Hauses in diesem Schuljahr bestimmen würde. Etliche von ihnen hatten ihre Ausrüstung einschließlich ihrer Besen schon zum Frühstück mit in die große Halle gebracht, um so schnell wie möglich aufs Feld zu kommen und noch ein paar Proberunden drehen zu können, bevor es ernst wurde.

Am Wochenende ging es in Hogwarts immer etwas lockerer zu als an den Unterrichtstagen. Das Tragen der Schuluniformen war nur während des Unterrichts und zu offiziellen Anlässen, sowie bei Wach- und Kontrollgängen Pflicht, so dass man an den Samstagen und Sonntagen ein bedeutend leichter und farbenfroher gekleidetes Schülergewirr sehen konnte. Und da die Lehrerschaft mit den Professorinnen Black, McCormick und Woods eine reichlich junge, moderne und vor allem muggelfreundlich eingestellte Verstärkung erhalten hatte, waren an den Wochenenden plötzlich auch Muggeljeans und knappe, farbenfrohe T-Shirts am Lehrertisch vertreten. Und auch die Garderobe des kleinen Jonas, der auf seinem eigens von Hagrid für ihn gebauten Stuhl mit besonders hoher Sitzfläche zwischen Jade und Remus saß und brav seine Haferflocken aß, war farbenfroh, praktisch und bequem.

Remus ging jedes Mal das Herz auf, wenn er beobachtete, wie sein Ziehsohn mit konzentriertem Stirnrunzeln den Löffel zum Mund führte, um nichts auf sein leuchtendblaues T-Shirt mit dem lustigen Micky-Mouse-Aufdruck zu kleckern, welches Jade ihm in einem Londoner Kinderbekleidungsgeschäft in einem Muggelkaufhaus gekauft hatte. Behutsam strich er dem Jungen über das weiche, gelockte Haar. Jonas sah zu ihm auf und schenkte ihm eines seiner rasch aufblitzenden, vertrauensvollen Lächeln, die ihn jedes Mal mit einem warmen, innigen Gefühl für dieses Kind erfüllten. Während er liebevoll zurücklächelte und ihm dabei gleich noch einmal durch das Haar wuschelte, betete Remus innerlich darum, dass die Hoffnung, die er seit der letzten Nacht tief in seinem Herzen fühlte, nicht vergeblich war. Bitte Gott, lass uns einen Weg finden, um dieses unschuldige Kind vor dem Fluch der Lycantrophie zu bewahren. Und natürlich Jade. Und jeden anderen, den Greyback in jener Nacht im Ministerium verletzt hat...

Über Jonas' Kopf hinweg begegneten sich seine und Jades Blicke. Ihr kleines, zärtliches Lächeln sagte ihm, dass sie genau wusste, was in ihm vorging...

„Hermine hat das Buch gefunden, von dem sie letzte Nacht gesprochen hat." Sarah ließ sich zwischen Remus und Sirius auf ihren Stuhl fallen und begann damit, ihren Teller zu füllen. Die morgendliche Joggingrunde hatte sie offenbar hungrig gemacht. „Es liegt oben in unserem Wohnzimmer. Zusammen mit einem ganzen Stoß anderer Bücher, die sich alle mit der gleichen, oder einer ähnlichen Thematik beschäftigen. Das arme Mädchen kann in der letzten Nacht unmöglich auch nur eine einzige Stunde geschlafen haben! Und wenn ich nicht darauf bestanden hätte, dass sie wenigstens ordentlich frühstückt, würde sie vermutlich schon jetzt darüber brüten."

Jade blickte zum Gryffindor-Tisch hinüber. Inmitten der aufgeregt schwatzenden Schüler, deren einziges Thema heute Quiddich zu sein schien, konnte sie einen über ein Pergament gebeugten, braunen Lockenkopf erkennen – Hermine hielt zwar ein Brötchen in der linken Hand, schien es aber inzwischen völlig vergessen zu haben, weil sie mit der Rechten Notizen machte. Ihr Gesichtsausdruck war ernst und konzentriert. Und diese Konzentration richtete sich eindeutig nicht aufs Frühstück. Mit einem winzigen Lächeln beschloss Jade, von den Hauselfen etwas zu Essen in Sarahs und Sirius' Suite bringen zu lassen. Vielleicht konnten sie Hermine ja während der Nachforschungen etwas füttern – wahrscheinlich würde sie es noch nicht einmal bemerken!

Eine Männerhand schob sich an ihr vorbei und legte etwas auf Jonas' Teller. „Danke schön!", rief Jonas erfreut aus. Jade blickte überrascht auf und begegnete Severus Snapes Blick. Er lächelte ein winziges, kaum sichtbares Lächeln und nickte dem Jungen zu, der begeistert nach der entkernten Apfelspalte griff und genüsslich hineinbiss. „Er hat seine Haferflocken aufgegessen", informierte der Tränkemeister sie und legte dem Kind eine zweite Apfelspalte auf den Teller. „Du warst wohl etwas abgelenkt, dass du es nicht bemerkt hast."

„Ja, das war ich wohl", stimmte sie ihm mit einem schuldbewussten Lächeln zu. „Danke, Severus!"

„Kein Problem. Wir wissen ja alle, wie sehr er seine Äpfel liebt." Ein weiteres kleines Lächeln in Richtung des Kindes, das von diesem strahlend erwidert wurde, bevor es sich die zweite Apfelspalte in den Mund stopfte.

Jade lächelte ebenfalls. Wer hätte gedacht, dass sogar ein Severus Snape dem unschuldigen Charme ihres Ziehsohnes erliegen würde? Bisher hätte Jade jeden Eid geschworen, dass er Kinder nicht besonders mochte, sondern die Schüler nur in Kauf nahm, weil das Unterrichten nun einmal Teil seines Jobs war. Aber dieses winzige Lächeln... Vielleicht gab es für ihn ja auch noch Hoffnung.

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„Vielleicht sollten Sie dieses Buch lieber nicht lesen, Professor Lupin", bemerkte Hermine etwas später in der Suite der Blacks besorgt. „Es wurde offenbar von jemandem geschrieben, der einen großen Hass auf alle Werwölfe hatte..."

„Nett von dir, Hermine, mich vorzuwarnen." Remus lächelte leicht. „Aber ich bin schon seit dreißig Jahren ein Werwolf. Glaub mir, nichts, was in diesem Buch steht, wird mich noch verletzen können. Ich habe alles schon mal in irgendeiner Form gehört oder gelesen..." Er streckte die Hand aus...

„Ich meinte damit auch eher eine Verletzung der...", Remus holte zischend Luft, als er den Buchdeckel berührte und zog seine Hand zurück, deren Fingerspitzen plötzlich mit roten, blutigen Blasen bedeckt waren, „... körperlichen Art", beendete Hermine leise ihren Satz.

„Um Himmels Willen!" Sarah starrte auf Remus' Hand. „Was ist das? Ein Fluch?"

„Silber." Remus presste die Lippen so fest zusammen, dass sie fast weiß wirkten, um nicht vor Schmerz zu stöhnen. „Reines Silber."

„Das ganze Buch besteht daraus, nicht nur die Prägung und Einfassung des Einbandes. Sogar die einzelnen Seiten sind damit imprägniert." Hermine kramte bereits in ihrer Tasche und brachte eine kleine Phiole zum Vorschein, die sie ihm reichte. „Murtlap-Essenz."

„Danke." Er schenkte ihr ein kleines, reuevolles Lächeln. „Nächstes Mal höre ich wohl besser gleich auf dich..."

„Und ob du das tun wirst, mein Lieber!" Jade nahm ihm mit grimmigem Gesicht die Phiole ab und goss deren Inhalt in eine kleine Schale. „Hier, tauch deine Fingerspitzen hinein!" Sie warf einen finsteren Blick auf das fragliche Buch.

„Ich habe die entsprechenden Textpassagen bereits markiert", erklärte Hermine und schlug das schwere Werk auf. Tatsächlich glänzten auch die Seiten in silbrigem Ton. „Die nachfolgend beschriebene Begebenheit ereignete sich in Romiens, Südfrankreich im Brachmond des Jahres des Herrn Sechzehnhundertneunundsiebzig und stellt einen gewaltigen Sieg über einen der finstersten Vertreter des gottlosen, verfluchten Volkes der Werwölfe dar...", begann sie mit klarer, deutlicher Stimme vorzulesen.

Jade verflocht ihre Finger mit denen an Remus' unverletzter Hand und lauschte aufmerksam dem von Verwünschungen und Vorurteilen nur so strotzendem Text, den die Schülerin da vortrug.

Nachdem diese geendet hatte, herrschte einen Moment lang betretenes Schweigen.

Sirius sprach als Erster. „Nun ja, niemand hat behauptet, dass es einfach werden würde, nicht wahr?"

„Einfach?" Sarahs Lachen klang verdächtig nach einem Schluchzen. „Ich bin nur eine Muggel, mag sein, dass es mir deshalb undurchführbar erscheint, aber... Großer Gott, Sirius! Für den benötigten Zaubertrank brauchen wir auf jeden Fall Snapes Hilfe – falls er überhaupt gewillt ist, uns zu helfen, immerhin setzt er – den Aufzeichnungen zufolge – dabei seine Gesundheit, wenn nicht sogar sein Leben aufs Spiel ..."

„Ganz abgesehen von dem Ritual selbst, bei dem der infizierende Werwolf getötet werden muss", ergänzte Remus mit leiser angespannter Stimme. „Wir müssten zuerst einmal Greyback finden und ihn gefangen nehmen..."

„... was nicht einfach werden dürfte, obwohl er auf den Fahndungslisten aller Auroren ganz oben steht", ergänzte Sirius.

„Aber nehmen wir einmal an, wir werden seiner tatsächlich habhaft", fuhr Remus fort, „dann bliebe noch immer die Schwierigkeit des Rituals selbst. Lies die betreffende Stelle doch bitte noch einmal vor, Hermine."

„Und der Tod muss ihn in gleicher Sekunde, noch vor Beginn seines Werdens aus zwei Richtungen ereilen – zwei Streiche mit geweihtem Silber, ausgeführt von zweien seiner Kinder, einem Hoffenden und einem Hoffnungslosen, drei Geschwistern im Fluch, die den Preis des eigenen Blutes zahlen für diese Tat."

„Zwei Streiche mit geweihtem Silber aus zwei verschiedenen Richtungen vor Beginn seines Werdens?" Ratlos blickte Sarah in die Runde. „Den ersten Teil verstehe ich – man muss zu zweit sein, um ihn zu töten. Aber was das Werden betrifft..."

„Ganz abgesehen von der völlig unlogischen Arithmantik", warf Jade stirnrunzelnd ein. „Zwei Streiche von einem Hoffenden und einem Hoffnungslosen, aber drei Geschwister im Fluch..." Hilflos schüttelte sie den Kopf.

„Dein Dad hat diese Passage in seinen Aufzeichnungen wörtlich zitiert, Moony." Sirius hatte endlich die Stelle in einem der Tagebücher gefunden, in der Mr. Lupin auf das Lupus-Romulus-Ritual eingegangen war. „Aber er hatte ebenfalls keine Erklärung dafür."

„Oh verdammt!" Remus ballte seine Hände auf dem Tisch zu Fäusten und legte die Stirn darauf. Die Haut an den Fingerspitzen seiner rechten Hand spannte dabei zwar noch etwas und kribbelte unangenehm, aber er achtete nicht darauf. Er wusste in diesem Raum als Einziger, was es bedeutete, mit dem Fluch der Lycantrophie zu leben. Und dieses Wissen wollte er Jade und Jonas unbedingt ersparen...

„Moony..." Jades Stimme war leise und er konnte die Trauer und die Akzeptanz darin hören.

Alles in ihm lehnte sich dagegen auf, sie so mutlos zu sehen. „Wir werden nicht so einfach aufgeben!" Er hob den Kopf und blickte über seine geballten Fäuste hinweg in die Runde. „Wir werden nicht aufgeben!"

„Ganz genau!" Sirius erhob sich und griff nach seinem Umhang. „Ich werde mal im Ministerium nachfragen, ob die schon etwas Neues über Greyback haben. Wenn die Auroren ihn für uns schnappen könnten, wären wir immerhin schon einen großen Schritt weiter."

„Und ich werde mit meinem Großvater und mit Severus reden. Wenn er uns diesen Zaubertrank braut, haben wir ebenfalls schon einen Schritt in die richtige Richtung getan..." Jade erhob sich ebenfalls und griff nach dem Pergament, auf dem Hermine bereits sorgfältig das Rezept für den Zaubertrank niedergeschrieben hatte.

„Dann bleiben für uns immer noch diese ganzen Bücher, die unsere Hermine uns hier angeschleppt hat." Sarah nickte der Schülerin, die den Disput schweigend verfolgt hatte, freundlich zu und ließ ihren Blick über die Stapel uralten Wissens streifen, die auf ihrem Wohnzimmertisch lagen. Entschlossen griff sie nach einem dicken, ledergebundenen Exemplar und schlug es auf, während sie Remus ein Anderes und Hermine ein Drittes zuschob. „Vielleicht finden wir ja darin noch etwas Nützliches."

Das würde ein sehr langer Tag werden...

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„Ich werde es tun!"

Jade sah bei dieser Ankündigung so verblüfft aus, dass ihr Großvater ihr den Finger unter das Kinn legen und ihren Unterkiefer wieder hochklappen musste. Sie hatte damit gerechnet, argumentieren zu müssen, zu bitten ... Aber diese spontane Zusage aus dem Mund Severus Snapes, kaum dass sie ihr Vorhaben geschildert und das Rezept für den Zaubertrank hervorgeholt hatte, kam für sie völlig überraschend. „Du wirst...?"

„Das sagte ich doch gerade, oder?" Eine ironisch gehobene Augenbraue war der einzige Ausdruck seiner Belustigung.

„Einfach so?"

Snape seufzte leise. Sie würde ihn nicht so einfach damit durchkommen lassen, das war ihm von vorn herein klar gewesen. „Hör zu, es mag ja sein, dass ich Lupin und Black auf den Tod nicht ausstehen kann, aber hier geht es im Grunde nicht um sie. Es geht um vierunddreißig unschuldige Opfer eines Werwolfsangriffs, die, wenn eure Recherchen zutreffen, eine – wenn auch geringe – Chance haben, dem Fluch der Lycantrophie zu entgehen. Und unter ihnen ist ein kleiner Junge, der schrecklich gern Äpfel isst. Was immer du von mir denken magst, Jade, ich bin nicht so engstirnig, diesen Menschen meine Hilfe zu verweigern."

„Es ist nicht ungefährlich für dich, Severus. Dieser Trank..."

„... hat es in sich, ich weiß. Einige der Zutaten, die ihr hier aufgelistet habt, sind alles andere als ungefährlich, besonders, wenn man sie miteinander kombinieren muss. Aber ich bin ziemlich gut, in dem, was ich tue. Also lass das einfach meine Sorge sein, okay?" Er beugte sich über das Pergament und las es noch einmal sorgfältig durch. „Wie viele Portionen sagtest du braucht ihr, vierunddreißig, nicht wahr?"

„Fünfunddreißig."

Stirnrunzelnd sah er auf. „Hast du nicht von vierunddreißig Opfern gesprochen?"

Jade holte tief Atem. „Wir brauchen fünfunddreißig, weil Greyback mich auch erwischt hat, als Sirius und ich im Ministerium gegen ihn gekämpft haben. Ich hatte zwar meine Animagusgestalt angenommen, aber da er mittels Welpenblut transformiert ist, besteht dennoch eine achtzigprozentige Wahrscheinlichkeit, dass ich ebenfalls infiziert bin."

„Um Himmels Willen, Jade!" Dieser Ausruf kam von Dumbledore. „Warum hast du mir nichts davon gesagt?"

„Was sollte ich denn sagen, Gramps?" Müde zuckte sie mit den Achseln. „Ich hätte dir davon erzählt, wenn es amtlich gewesen wäre. Aber bevor ich es nicht genau wusste..."

„Also fünfunddreißig Portionen." Snape brach das bedrückte Schweigen, das sich nach ihren Worten im Büro des Schulleiters ausgebreitet hatte. Seine Stimme klang gepresst. „Und die dreifache Menge Wolfsbanntrank, weil du und Jonas ihn vorsichtshalber auch einnehmen solltet. Der Einnahmebeginn liegt eine Woche vor Vollmond. Ich bringe euch die Phiolen, sobald ich alles fertig habe."

„Danke, Severus." Sie konnte das leichte Zittern in ihrer Stimme nicht unterdrücken.

„Es tut mir furchtbar Leid, Jade." Er sah sie offen an. „Und damit meine ich alles was ich jemals über Werwölfe gesagt habe. Die Tatsache, dass ich deinen Freund Lupin nicht mag, hätte mir nicht den Blick auf die Realität verstellen dürfen. Eines kann ich dir versichern. Egal ob dieses Ritual wirkt oder nicht, du und Jonas werdet in meinen Augen immer das sein, was ihr auch heute seid. Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich habe zu tun." Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.

Jade stieß dem Atem aus, den sie unwillkürlich angehalten hatte und drehte sich mit einem ungläubigen Ausdruck im Gesicht zu ihrem Großvater um.

„Du hast heute den anderen Severus Snape kennen gelernt", erklärte Dumbledore ihr leise. „Den Severus Snape, den er sonst sorgfältig in sich verschließt, weil er nicht verletzt werden will. Er wird niemals ein Freund von Sirius oder Remus werden, dazu sitzen manche Wunden, die sie, James und Peter ihm während ihrer gemeinsamen Schulzeit acht- und gedankenlos zugefügt haben, einfach zu tief. Er wird sich vielleicht auch nie dazu durchringen können, in Harry nicht eine Wiedergeburt seines Vaters James zu sehen. Aber er wird ihm – und ihnen – trotzdem helfen, wenn er an das glaubt, wofür sie sich einsetzen."

„Und das ist es, worauf es letztendlich ankommt, nicht wahr?"

Dumbledore nickte. „Bleibt nur zu hoffen, dass es ausreichen wird..."

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Irgendwann in der folgenden Nacht wachte Jade auf und stellte fest, dass Remus nicht mehr neben ihr lag. Leise stand sie auf und ging in den Wohnraum hinüber.

Remus stand am offenen Fenster und starrte in angespannter Körperhaltung auf den zunehmenden Mond, der als schmale Sichel über dem verbotenen Wald am dunklen Nachthimmel stand. Seine Hände umklammerten das Fensterbrett so fest, dass seine Fingerknöchel ganz weiß aussahen. An der Art, wie seine Schultern sich anspannten, konnte Jade genau den Augenblick erkennen, in dem er sich ihrer Anwesenheit bewusst war.

Sie spürte, wie ihre Kehle sich angesichts seiner Reaktion verengte. Am liebsten hätte sie ihn geschüttelt, bis er sie ansah, aber das hätte in seiner gegenwärtigen Stimmung nichts gebracht. Schweigend trat sie neben ihn.

Er rührte sich lange nicht. Aber schließlich war dennoch er es, der zuerst sprach. „Du solltest im Bett sein, Prinzessin. Du hast die halbe Nacht über diesen verdammten Büchern gesessen..."

„Das hast du auch getan."

„... und es hat nicht das Geringste gebracht!" Er stieß den Satz hervor, während seine Fäuste sich noch fester um das Fensterbrett krallten.

„Meinst du das wirklich?" Jade machte keine Bewegung, aber der eisige Zorn in ihrer Stimme traf ihn wie ein Schlag. Noch nie hatte sie so enttäuscht geklungen. Und sie war nicht über die Ergebnislosigkeit ihrer Nachforschungen enttäuscht, sondern über ihn!

„Prinzessin, ich..."

Sie schnitt ihm das Wort ab. „Du bist wütend und enttäuscht darüber, dass Hermines Tipp nicht soviel gebracht hat, wie du dir erhofft hast. Das verstehe ich vollkommen, Liebling. Mir geht es nämlich ganz genauso. Ich habe mir so sehr gewünscht, dass wir die Lösung heute finden würden, für Jonas, für mich selbst, die anderen Opfer... Nun, das ist uns nicht gelungen. Aber es ist nicht wahr, dass unsere Recherchen nichts gebracht haben. Wir haben das Rezept für den Trank. Und Severus ist schon dabei, ihn für uns zuzubereiten. Sämtliche Auroren suchen überall im Land nach Fenrir Greyback. Und es bleiben uns noch ganze elf Tage, um das Rätsel um das Ritual zu lösen. Und selbst wenn wir es nicht schaffen sollten, wenn wir nicht in der Lage sein sollten, den Opfern des Ministeriumsangriffes zu helfen, dann werden wir trotzdem nicht aufgeben. Wir werden weiter versuchen, herauszufinden wie dieses Ritual vollzogen wird. Weil es nämlich weitere Angriffe geben wird, weitere Opfer."

„Aber für dich und Jonas wird es dann schon zu spät sein..."

Sie schlang von hinten die Arme um seine Taille und legte die Wange an seinen nackten Rücken. „Wir werden es trotzdem schaffen. Es gibt so viele Menschen, die lernen mussten, mit ihrer Lycantrophie zu leben. Jonas und ich sind nicht schwächer als sie. Und wir haben dich. Wir werden uns nicht unterkriegen lassen – genauso wenig wie du dich unterkriegen lassen hast." Sie schmiegte sich enger an ihn. „Ich liebe dich, Remus. Mehr als ich sagen kann."

Er drehte sich um und schlang seine Arme um ihren warmen, weichen Körper. „Oh Gott, ich liebe dich auch, Prinzessin."

Sie reckte sich ihm entgegen und küsste ihn. „Dann werden wir es ganz sicher schaffen, Liebling. Ob mit oder ohne Ritual. Denn eines weiß ich ganz genau – ich kann mit Allem leben. Auch mit der Lycantrophie. Das Einzige, was ich ganz sicher nicht ertragen könnte, wäre, dich zu verlieren."

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Also die Geschichte mit dem Reviewzauber kennt ihr ja. Fein das lila Knöpfchen streicheln, dann könnt ihr bald lesen, was Malfoy und Konsorten im Schilde führen und warum Greyback an Jonas interessiert ist...