Loki Slytherin: … und das wollen wir dich nicht! Kein Problem, ich versteh Dich auch so!

Eva Luna: Toll, dass Dir die FF gefällt. Hier geht es weiter!

ReSeSi: Wirst Du! Einen Teil davon schon hier!

Mandy Rosalie: Huch, das ist ja ein tolles Kompliment! Hier geht es weiter! Viel Spaß!

Uli: Steh auf – um Merlins Willen! Wie willst Du denn vom Fußboden aus an den Reviewknopf kommen?

Ewjena: Ach Gott, ich beeil mich ja schon! Immer dieses Gehetze... °SMILE°

Pemaroth: Himmel! Abgekaute Fingernägel? Okay, okay – es geht weiter. Die Finger lässt Du aber bitte dran, okay? Die brachst Du zum reviewen!

Lara: Ja, ich war auch ganz erstaunt. Habe es mir sogar beweisen lassen. Eine ganze Seite, hintereinander weg – er kann es tatsächlich!

Frosch ohne Kaese: Tollwütige Frettchen haben aber nur eine kurze Lebensdauer – ist das ein Trost für Dich? Besonders, wenn sie sich mit großen Hunden oder sogar mit Wölfen anlegen... Von Pumas ganz zu schweigen. Stehen eben doch am falschen Ende der Nahrungskette...

Lewanna: Na dreimal darfst Du raten!

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20. Malfoys Rache

Remus schaffte es beim besten Willen nicht, sofort in seine und Jades Suite zurückzukehren. Zuerst musste er sich etwas beruhigen, weil seine Wut und sein Hass, die er im Beisein seiner Freunde und Schüler nur mit Mühe hatte zügeln können, nun mit ganzer Macht aus ihm hervorbrachen. ‚Greyback, du verdammtes, mordgieriges Ungeheuer!', tobte es in ihm. ‚Komme Jade oder unserem Jungen noch einmal zu nahe und ich werde dich mit bloßen Händen in Stücke reißen!'

Schwer atmend lehnte er einen Augenblick lang an der Mauer des finstern Ganges, auf dem die Lehrerunterkünfte lagen, die Hände zu harten Fäusten geballt und die Zähne so fest zusammengebissen, dass sein Kiefer davon schmerzte, und kämpfte um seine Beherrschung. Am liebsten hätte er mit der Faust auf das Mauerwerk hinter ihm eingeschlagen, bis der Schmerz in seiner Hand alle anderen Emotionen überlagerte. Aber abgesehen davon, dass eine solche Aktion nicht wirklich konstruktiv war, würde Jade sich nur unnötig sorgen, wenn er mit blutenden Fingerknöcheln zurückkam.

Und sie hatte im Moment schon genug an der Erkenntnis zu knabbern, dass ihr geliebter kleiner Junge von Greyback infiziert und nur deshalb verschont worden war, um beim nächsten Vollmond dennoch getötet zu werden... Lediglich ein unbedeutendes Opfer, ein Mittel zum Zweck...

Verfluchtes Todessergesindel!

Beim nächsten Vollmond – Merlin, das waren nur noch acht Tage... ‚Was zum Troll hattest du vor, Greyback? Was war diesmal dein Ziel?', fragte er im Stillen. Wofür sollte Jonas sterben, einen erneuten Angriff auf das Ministerium? Konnte Voldemort so versessen auf die Eroberung dieser Behörde sein, dass er es so kurze Zeit nach seiner Niederlage noch einmal versuchen wollte? ‚Nun, dunkler Lord, Pech gehabt', dachte er grimmig. ‚Unser Kind steht nicht mehr zur Verfügung...'

Ein leises Rascheln irgendwo weiter hinten im Gang ließ ihn erstarren. All seine Wolfssinne nutzend, verharrte er regungslos. War dort hinten jemand? Sehen konnte er nichts, obwohl seine Augen, geschärft von der Lycantrophie, nachts bei weitem schärfer waren als die normaler Menschen. Und zu hören war auch für empfindliche Wolfsohren nichts mehr. Aber da war dieser Geruch... Ein sich rasch zerstreuender Hauch von Schweiß. Saurem Schweiß – als ob der Verursacher Angst gehabt hätte. Angstschweiß roch eindeutig anders als normaler Körperschweiß, eine Tatsache, die dem Raubtier in ihm nur zu bewusst war. Remus starrte noch immer in die Finsternis. Aber der Geruch wurde von Sekunde zu Sekunde schwächer, bis er sich schließlich ganz verflüchtigt hatte. Wer immer ihn hinterlassen hatte – er war fort.

Langsam ließ die Anspannung in seinen Gliedern nach, als der wachsame Wolf in den Hintergrund trat und wieder dem Menschen Platz machte. Noch was seine Zeit nicht gekommen... Mit einem leisen Seufzer ging Remus die paar Schritte bis zur Tür und öffnete sie leise.

Jade hatte im Wohnzimmer ein kleines magisches Nachtlicht brennen lassen, eine Art Kerze mit kalter Flamme, die weder von allein verlöschen noch einen Brand auslösen konnte. Seit Jonas bei ihnen lebte, brannte dieses Licht jede Nacht, damit er sich nicht fürchtete, falls er einmal aufwachen sollte.

Die Tür zum Kinderzimmer stand offen.

Als Remus über die Schwelle trat, konnte er Jade neben Jonas auf dem Bett liegen sehen – ihr kastanienbrauner Schopf ruhte neben dem hellbraunen Wuschelkopf des Kindes auf dem weißen Kissen. Aber während der Junge in ihrer Umarmung friedlich schlief, wie ein kleiner Igel unter seiner Decke zusammengekringelt und seinen heiß geliebten Oliver fest im Arm haltend, starrte Jade blicklos in die Finsternis. Als sie ihn bemerkte, wandte sie ihm das Gesicht zu und er konnte im schwachen Licht der Kerze die Tränen in ihren Augen und auf ihren Wangen glänzen sehen.

Sie sagte nichts, aber das war auch nicht nötig – der Schmerz und die Angst in ihrem Blick schnürten ihm die Kehle zu. Vermutlich auch deswegen, weil sie seine eigenen Gefühle perfekt widerspiegelten. Wortlos setzte er sich auf die Bettkante und zog sie sanft in seine Arme, auf seinen Schoss. Sie schmiegte sich an ihn und lehnte das tränenfeuchte Gesicht an seine Brust. Eine ganze Weile saßen sie so da, schweigend, den jeweils anderen umklammernd und den Blick auf das friedlich schlafende Kind im Bett gerichtet.

Den vertrauensvoll schlafenden kleinen Jungen, der jetzt ihr Kind war, ihr kleiner Sohn, den sie vor allem Bösen beschützen wollten...

Als Jade schließlich den Kopf hob, um ihn zu küssen, konnte er ihre Verzweiflung förmlich schmecken. Sie drängte sie näher an ihn, umschlang ihn mit ihren Armen und presste ihre Lippen auf seinen Mund, als fürchtete sie auseinander zufallen, wenn sie ihm nicht schnell genug nahe genug kommen könnte. Ihre Hände wühlten sich in sein Haar, ihre Zunge schob sich zwischen seine Lippen – nicht sanft und zärtlich sondern stürmisch und drängend.

Er packte sie fester, als sie sich auf seinem Schoss drehte, ihre Beine sich um seine Taille schlangen und sie den Kusswinkel veränderte, um ihn noch tiefer kosten zu können, kam mit seiner süßen Last auf die Füße und trug sie hinüber ins Wohnzimmer, wo er sie auf den Boden stellte, ehe er sich umdrehte und leise die Kinderzimmertür schloss.

Bevor er sich ihr danach wieder zuwenden konnte, hatte sie ihn schon gepackt und an die Wand geschoben; ihr schlanker Körper drängte sich stürmisch gegen seinen, ihr hungriger Mund schien ihn verschlingen zu wollen und ihrer Hände... Himmel, ihre Hände! Erschauernd ging er auf ihre wilden erotischen Forderungen ein, zog sie näher an sich und begegnete ihrer Leidenschaft mit seiner eigenen.

Jade seufzte leise, als sie seine Erwiderung spürte. Aber es reichte ihr nicht – es war noch lange nicht genug. Heute brauchte sie mehr, so viel mehr von ihm... Heute wollte sie keine zärtliche Rücksichtnahme, kein sanftes Verschmelzen... Sie wollte... Sie brauchte...

Sein Umhang fiel zu Boden, während er ihren fast gewaltsamen Kuss erwiderte und gleich darauf hörte Remus, wie der Stoff seines Hemdes zerriss. Sie schob das zerfetzte Kleidungsstück über seine Schultern hinab, eine rasche Bewegung ihrer geschickten Finger und seine Arme waren plötzlich in dem Stofffetzen gefangen. Erschauernd blickte er ihr in die vor wilder, sinnlicher Gier glänzenden Augen. „Jade... Großer Gott, Prinzessin..."

Sie verschloss ihm die Lippen wieder mit ihrem Mund, einerseits weil sie diesen Kuss unbedingt brauchte, seine Wärme, seinen Geschmack, andererseits um ihn am Sprechen zu hindern, und er konnte nur hilflos stöhnen, als ihre Hände wieder fieberhaft über seinen Körper strichen, seine Muskeln nachzeichneten und seine Haut überall dort zum Glühen brachten, wo sie ihn berührten. Ihre Finger fanden seine Brustspitzen, strichen darüber, kratzten, erregten ihn, bis er vor hilflosem Verlangen zu vergehen glaubte. Ihre Lippen verließen seinen Mund, wanderten seinen Hals hinab, küssend und saugend, über sein Schlüsselbein, seinen Brustkorb und fanden eine seiner Brustspitzen. Und während sie hart an der kleinen festen Knospe saugte, waren ihre Finger bereits mit seiner Gürtelschnalle beschäftigt.

Sie war nicht sanft. Sie war nicht rücksichtsvoll. Der Knopf seiner Hose sprang ab und rollte davon, aber sie achtete nicht darauf, stattdessen schob sie das Kleidungsstück nebst Unterhose mit einer einzigen Bewegung an seinem vor Erregung zitternden Körper hinab. Und dann umschloss sie seine Erektion mit ihren warmen, kräftigen Händen, massierte ihn, quälte ihn, trieb ihn beinahe in den Wahnsinn, und er konnte nur noch hilflos stöhnend den Kopf an die Wand lehnen und sich ergeben.

Als sie auf die Knie ging und die Hände durch ihren heißen, gierigen Mund ersetzte, hätte er beinahe aufgeschrieen. Nur die Tatsache, dass Jonas im Nebenzimmer schlief, hielt ihn davon ab. Er biss sich auf die Lippen, um die ächzenden, abgehackten Laute zu dämpfen, die er beim besten Willen nicht unterdrücken konnte. Himmel, wie gern hätte er jetzt die Hände in ihren Locken vergraben. Wie gern hätte er ihr jede einzelne Sekunde dieser erotischen Folter zurückgezahlt! Aber die Stofffesseln an seinen Handgelenken hinderten ihn daran. „Himmel, Jade!"

Sie sah auf und das Funkeln in ihren Augen brachte ihn beinahe um den Verstand. „Bitte... Prinzessin... Lass mich dich berühren!"

Jade richtete sich auf und küsste ihn wild, während ihre geschickten Hände ihn gnadenlos weiter quälten. „Ich will dich!", flüsterte sie an seinen Lippen und schluckte sein hilfloses Keuchen. Ihre Bewegungen wurden schneller, härter. „Ich will, dass du kommst. Und zwar jetzt!"

Mit einem wilden, kapitulierenden Stöhnen entlud sich seine Leidenschaft und er sank hilflos erbebend zu Boden, weil seine Beine ihm plötzlich den Dienst versagten. „Großer Gott, Prinzessin..." Er wusste beim besten Willen nicht, ob er jetzt fluchen oder lieber dankbar vor ihr auf die Knie fallen sollte. „Warum...?"

„Weil ich es so wollte. Weil ich dich so wollte." Ihre geschickten Finger befreiten ihn von den Resten seiner Kleidung. „Weil ich diesmal diejenige sein wollte, die gibt. Und täusche dich nicht, Moony, ich bin noch nicht fertig mit dir!"

Sie drückte ihn an den Schultern zu Boden, bis sie rittlings auf ihm saß und küsste ihn erneut. Aber diesmal sanfter, zärtlicher.

Er schob lächelnd eine endlich befreite Hand in ihr Haar und erwiderte den Kuss liebevoll. „Darf ich mich diesmal daran beteiligen?"

Ihr Lächeln blitzte auf, sinnlich und herausfordernd, als er nach dem Saum ihres T-Shirts griff und ihr das Kleidungsstück mit einer raschen, geschickten Bewegung über den Kopf zog, bevor seine Hände sich um ihre Brüste schlossen.

„Ich zähle darauf!"

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Wer jemals versucht hat, einem kerngesunden quirligen fünfjähriges Kind eine übelriechende und übelschmeckende Medizin zu verabreichen, kann bestimmt nachfühlen, welch schweren Kampf Remus und Jade in den ersten Tagen der Woche vor dem Vollmond immer wieder zu kämpfen hatten, um ihn dazu zu bringen, brav seinen Wolfsbanntrank zu nehmen. Jonas' unschuldiger kindlicher Verstand war einfach noch nicht in der Lage, die Tatsache zu realisieren, dass er sich ohne diesen Trank zukünftig jeden Monat in eine gefährliche Bestie verwandeln würde – genauso eine schreckliche Bestie wie die, die seine Eltern getötet und ihn verletzt hatte. Er wusste nur, dass das Zeug, das Jade ihn in dem großen, dampfenden Becher servierte, ganz furchtbar roch und noch viel furchtbarer schmeckte. Und er hatte verständlicherweise überhaupt keine Lust, etwas so Ekelhaftes zu trinken.

Jade konnte es ihm nachfühlen. Das schreckliche Gebräu verursachte ihr regelmäßig eine furchtbare Übelkeit, die noch schlimmer wurde, weil sie sich ja nicht erbrechen durfte, um die Wirksamkeit des Trankes nicht zu gefährden. Und sie war erstaunt und auch etwas neidisch darüber, dass Remus seinen Becher bis zur Neige leeren konnte, ohne auch nur einmal die Miene zu verziehen.

Andererseits war sie bereits nach drei Tagen froh über seinen gusseisernen Magen, weil ihre beiden Männer nämlich nun einen Wettkampf daraus machten, wer von ihnen das notwendige Übel in Flüssigform am schnellsten austrinken konnte – ein Spiel, bei dem sie, Jade, regelmäßig verlor.

Ihrer intensiven Recherchen zum Trotz waren sie – was das Ritual betraf – noch keinen Schritt weiter gekommen. Sie hatten unzählige Bücher gewälzt und alles über Werwölfe zusammengetragen, was sie finden konnten. Stunden um Stunden hatten sie mit ihren Nachforschungen verbracht, ihre Nächte waren immer länger geworden, je näher der Vollmond gerückt war, aber genützt hatte es nichts.

Sirius war bei seinen Nachforschungen auf insgesamt sieben lycantrophe Waisenkinder gestoßen, die in den letzten zwei Jahren im St. Mungos behandelt worden waren und anschließend spurlos verschwanden. Jedes dieser Verschwinden ging unmittelbar einem groß angelegten Todesser-Angriff voraus. Aber Voldemorts Kontaktperson hatte er noch nicht identifizieren können.

Und Greyback lief noch immer frei herum, obwohl jeder Auror im Land nach ihm suchte.

Schließlich hatten Remus, Jade und ihre Freunde in der letzten Nacht die Segel streichen müssen; sie würden es nicht schaffen. Nicht ohne Greyback. Nicht ohne herausgefunden zu haben, wie das Ritual durchzuführen war.

Trotz der ihrer behutsamen Versuche, den Jungen auf sein zukünftiges Leben als Werwolf vorzubereiten, begriff Jonas ganz offensichtlich nicht, was mit ihm geschehen würde. Jade vermutete, dass er erst nach seiner ersten Transformation wirklich verstehen würde, was mit ihm passiert war, ein Gedanke, der ihr schon im Voraus die Tränen in die Augen zu treiben drohte. Je näher die Vollmondnacht rückte, umso angespannter und nervöser wurde sie. Was, wenn ihr kleiner Junge – wie ungefähr vierzig Prozent aller infizierten Kinder – die furchtbaren Qualen der ersten Verwandlung nicht überlebte?

Was, wenn sie tatsächlich selbst infiziert war und aufgrund ihrer eigenen Verwandlung nicht in der Lage sein würde, ihm beizustehen?

Remus spürte ihre Verzweiflung, ihre furchtbare Angst um das Kind und kämpfte gegen seine eigene Wut darüber an, dass er definitiv nicht in der Lage sein würde, den beiden Menschen beizustehen, die ihm das Wichtigste auf der Welt waren.

Entsprechend gedrückt war die Stimmung am Morgen des Vollmondtages. Die letzte Dosis des Wolfsbanntrankes war schnell eingenommen. Und die Stunden verrannen in beinahe atemberaubendem Tempo – Jade hatte das furchtbare Gefühl, als verginge die Zeit um ein Vielfaches schneller als gewöhnlich.

Jonas war quengelig und unleidlich. Er fühlte sich unwohl, so als hätte er sich eine schlimme Erkältung eingefangen. Sein Hals war rau und tat weh, seine Augen tränten und er hatte Kopfschmerzen. Zum ersten Mal, seit er bei Jade und Remus lebte, protestierte er nicht dagegen, ein Mittagsschläfchen zu halten.

Nachdem Jade ihn zu Bett gebracht und das Kinderzimmer verlassen hatte, lehnte sie neben der geschlossenen Tür und schluchzte leise in ihre Hände. Er war doch noch so klein, fast noch ein Baby! Wie konnte jemand einem unschuldigen Kind so etwas antun?

Sie wünschte so sehr, dass Remus jetzt bei ihr wäre, nur, um sich an ihn anlehnen zu können und zu spüren, wie er sie tröstend in den Arm nahm, aber der hatte eine dringende Besprechung mit Willow Woods, die ja in den kommenden zwei Tagen seinen Unterricht übernehmen musste.

Schließlich setzte sie sich mit einem Buch vor den Kamin.

In den letzten Tagen war es empfindlich kühl geworden. Das nasskalte englische Herbstwetter passte genau zu ihrer Stimmung, dunkler, wolkenverhangener Himmel, eisiger Regen, Sturm. Bereits am frühen Nachmittag war es dämmrig. Und der Verbotene Wald war unter den dichten Nebelschwaden kaum zu erkennen.

Nach einer Weile gab Jade es auf, sich auf ihr Buch konzentrieren zu wollen. Nachdenklich starrte sie in die Kaminflammen. Wenn Jonas' Beschwerden Symptome seiner Lycantrophie waren, dann bestand tatsächlich die Möglichkeit, dass sie nicht infiziert war. Bis auf diese schreckliche Unruhe – diese furchtbare Nervosität, die aber auf ihre Sorge um den kleinen Jungen zurückzuführen war – fühlte sie sich nämlich vollkommen in Ordnung. Hoffentlich! Dann könnte sie wenigstens Jonas während seiner Transformation beistehen... Sie würde Remus danach fragen, wenn er von seiner Besprechung zurück kam...

Ein leises Klopfen an der Tür ließ sie aufblicken. „Ja, bitte?"

Ginny schlüpfte ins Zimmer, gefolgt von Hermine. „Madam Pomfrey schickt uns, Jade. Es gab einen Unfall beim Quiddichtraining der Hufflepuffs und sie lässt fragen, ob du einen Moment Zeit hast, um ihr bei der Versorgung der zwei Verletzten zu helfen. Professor Woods hat gerade eine Besprechung..."

„...mit Remus, ja, ich weiß." Jade erhob sich und warf einen besorgten Blick auf die geschlossene Kinderzimmertür. „Könntet ihr bei Jonas bleiben, bis ich zurück bin? Im Augenblick schläft er zwar, aber..."

„Natürlich! Wir haben heute beide keinen Unterricht mehr." Hermine lächelte Jade beruhigend an. „Mach dir keine Sorgen, wir werden gut auf ihn aufpassen!"

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Der Unfall beim Quiddichtraining stellte sich als Zusammenstoß zweier Besen in etwa acht Metern Höhe heraus. Beide Spieler waren ungebremst auf das Quiddichfeld hinabgestürzt und hatten diverse Knochenbrüche und andere Verletzungen erlitten. Und einer von ihnen schwor Stein und Bein, dass es bei diesem Zusammenprall nicht mit rechten Dingen zugegangen war.

„Jemand hat unsere Besen mit einem Fluch belegt!", behauptete Steve Dobbins im Brustton der Überzeugung, während Jade seine Prellungen und Schürfwunden verarztete und seine gebrochenen Glieder richtete.

Professor Sprout, die aufgebrachte Hauslehrerin von Hufflepuff, kündigte eine Untersuchung der fraglichen Fluggeräte an, sobald es Madame Hooch gelungen sein würde, sie wieder einzufangen. Im Moment kreisten sie nämlich um den Astronomieturm und versuchten, sich gegenseitig zum Absturz zu bringen. Und unten auf dem Rasen stand eine ständig anwachsende Schülerschar und starrte in den wolkenverhangenen Himmel, um dieses Schauspiel auf keinen Fall zu verpassen, wie man vom Fenster der Krankenstation aus gut erkennen konnte.

Der andere Verletzte, ein Junge namens David Bings, sagte gar nichts. Er war mit dem Kopf zuerst aufgeschlagen und hatte das Bewusstsein noch nicht wieder erlangt.

Erst nach etwa mehreren Stunden waren alle Prellungen, Verstauchungen und Knochenbrüche geheilt und Severus Snape stand vor der Aufgabe, schnellstens neues Skelewachs zu brauen, da Madam Pomfreys Vorräte völlig erschöpft waren. Die Krankenschwester behauptete, noch nie so viele Knochenbrüche auf einmal geheilt zu haben.

Mit einem erschrockenen Blick auf die Uhr stellte Jade fest, dass es schon fast Abend geworden war. Ob Jonas etwa immer noch schlief?

Sie war gerade dabei, den weißen Kittel auszuziehen, den Madam Pomfrey ihr freundlicherweise geliehen hatte, als die Tür zur Krankenstation so heftig aufgestoßen wurde, dass sie laut gegen die Wand knallte.

Harry stürmte in den Raum. Er hatte einen harten, angespannten Ausdruck im Gesicht. Und auf seinen Armen trug er eine bleiche, reglose Ginny Weasley. Hinter ihm kam Ron, der Hermine stützte. Sie blutete aus verschiedenen Wunden und zitterte am ganzen Körper.

„Um Merlins Willen!" Jade eilte auf Harry zu und half ihm dabei, das reglose Mädchen auf eines der Krankenbetten zu legen. „Was ist passiert?", erkundigte sie sich, während ihre Hände bereits damit beschäftigt waren, Ginnys Kleidung abzustreifen, damit sie sie auf Verletzungen untersuchen konnte.

Harry hielt ihre Hand fest, ohne den besorgten Blick seiner grünen Augen von dem bleichen Gesicht seiner Freundin abzuwenden. Er zitterte leicht und seine Stimme war so rau, dass sie Mühe hatte, ihn zu verstehen. „Lass das Madam Pomfrey machen, Jade..."

„Ich bin ausgebildete Heilerin, Harry. Ich weiß genau, was ich hier tue!"

„Aber du hast im Moment keine Zeit, Ginny zu untersuchen", keuchte Hermine schluchzend und stützte sich noch etwas mehr auf Ron, der so blass war, dass seine Sommersprossen beinahe fluoreszierend wirkten. „Du musst Professor Lupin alarmieren! Und Sirius und Professor Dumbledore! Es gehr um Jonas..." Sie stockte kurz, holte tief Atem und brachte dann mit einem einzigen Satz die Welt zum Stillstand.

„Es tut mir so Leid, Jade... Jonas ist entführt worden!"

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Huch, ein Cliff! Wie ist denn das passiert? Und wie geht es jetzt eigentlich weiter? Vollmond, Jonas entführt, bevorstehender Angriff... Seid nett und streichelt brav das Knöpfchen, ja? Dann schreibe ich auch heute noch weiter, obwohl ich Geburtstag habe...