So und hier das nächste Kapitel. Ich beginne jetzt langsam in die richtige
Geschichte einzusteigen...
Hei Nachtschatten, gut geraten... das Kapitel war schon fertig, aber ich hatte die gleiche Idee ;-) Wenn schon Orkpfeil, dann richtig!
Ich bitte um gaaaanz viele Reviews!
Bitte verzeiht mir meine kleinen Rechtschreibfehler, aber ich neige im Schreibfluss immer dazu mich furchtbar zu vertippen und leider habe ich im Moment niemand, der Korrektur liest.
4. Kinder Rohans
Jemand beugte sich über sie. In weiter ferne konnte Niniel Stimmen hören. Sie spürte wie jemand ihren Mantel beiseite schob. Sie spürte keinen Schmerz. „Er ist verletzt..."Niniel wollte ein Lebenszeichen von sich geben, zumindest die hand heben, aber ihr Körper gehorchte nicht. Sie war nicht einmal in der Lage ihre Augen zu öffnen. Jemand machte sich an ihrem Harnisch zu schaffen. „Nein", wollte Niniel schreien, aber es kam kein Ton über ihre Lippen.
„Das ist kein Junge... das ist eine Frau", hörte Niniel eine erstaunte Stimme von weit her. Dann verlor sie erneut das Bewusstsein.
Niniel dämmerte hilflos vor sich hin. Über Tage hinweg, war sie nicht ansprechbar. Nur ab und zu erlangte sie ihr Bewusstsein wieder. Sie konnte spüren, dass viele Menschen um sie herum waren und dass sie getragen wurde. Aber was war eigentlich geschehen? Und wo war sie? Niniel konnte sich n nichts mehr erinnern. Ab und zu tauchten Bilderfetzen in ihren Gedanken auf. Aber sobald sie glaubte sich erinnern zu können, verlor sie erneut das Bewusstsein und wenn sie erwachte war in ihrem kopf alles genauso finster wie vorher.
Niniel wollte die Augen öffnen. Sie wusste nicht, ob es Tag war oder Nacht. Noch immer hatte sie keine Ahnung was passiert war, aber ihr ganzer Körper schmerzte und in ihrer Schulter schien ein loderndes Feuer zu brennen, das ihren Körper zu verzehren drohte. Ihr war kalt und im nächsten Moment wieder heiß...
Das grinsende Gesicht sah sie an. Wer war er? Er war hässlich und hatte rote leuchtende Augen und Blut lief ihm das Gesicht herab...Er begann sich zu verwandeln... Sie kannte dieses Gesicht... GARETH!
Niniel schrie auf und warf sich herum.
„Ich glaube sie träumt wieder...!"Es war eine freundliche und warme Stimme, die dort sprach.
„Armes Mädchen... glaubst du sie stammt aus dem Dorf, das überfallen wurde?" Dieses Mal sprach jemand anderes.
„Warum sollte sie dann Männerkleidung tragen. Sie sah mir eher aus, als sei sie schon weit gerittem."Sagte die erste Stimme wieder.
Niniel konnte nicht sagen, ob es Mann oder Frau war, der dort sprach. Sie stöhnte auf.
„Bist du wach?"Wieder die erste. Ob der andere Mensch schon gegangen war? Wer waren die? Wollten sie ihr böses, aber warum schleppten sie sie dann mit? Niniel war verwirrt und noch immer konnte sie sich nicht daran erinnern, was eigentlich geschehen war. Aber es hatte mit Gareth zu tun, ihrem scheußlichen Nachbarn. Soviel war ihr nun klar. „Wenn du mich hören kannst, dann hebe deine Hand, oder versuche die Augen zu öffnen."
Niniel versuchte ihren Arm zu heben, aber war so schwer. Er rührte sich nicht ein winziges bißchen. Niniel stöhnte erneut auf und dann öffnete sie die Augen. Ihre Wimpern waren verklebt und ihre Lider fielen immer wieder zu. Das Licht blendete. Es musste Tag sein. Es brannte in ihren Augen.
„Du bist also tatsächlich wach! Kannst du sprechen?"
Niniel öffnete den Mund, doch sie brachte keinen Ton hervor.
„ist schon gut, du musst nicht sprechen."
„W...w..wasser!"keuchte Niniel.
Sie spürte wie eine Flasche an ihre Lippen gesetzt wurde und trank gierig. Endlich verschwand der bittere Geschmack in ihrem Mund und der Gaumen war nicht mehr ganz verklebt. Niniel leckte sich über die Lippen. Sie waren aufgesprungen und rauh.
„Besser?"Die Stimme war angenehm warm.
Niniel wollte ihr antworten, aber sie konnte nichts sagen. Sie nickte so gut es ging mit dem Kopf, aber sie wusste nicht, ob die Person neben ihr sie verstanden hatte.
Warum tat ihr Körper so weh? Und warum konnte sie sich an nichts erinnern? Sie war Niniel, das wusste sie, aber mehr nicht. Sie war von zu Hause fort gegangen wegen... wegen... ja wegen Gareth... aber an mehr konnte sie sich nicht erinnern. Es war wie eine Blockade in ihrem Kopf, die sich weigerte gelöst zu werden. Niniel dachte angestrengt nach. Sie hatte von zu Hause fort gemusst und konnte nie wieder dort hin zurück, aber warum nur? Niemand durfte sie finden. Aber wie war es dazu gekommen? Sie war weit geritten, auf... auf... Elwing, ja das war der Name ihres Pferdes und sie war in ein Dorf gekommen. Niniel traten Tränen in die Augen, als die Erinnerung daran zurückkehrte. Es war so grausam, so schrecklich... all das Blut, der Gestank, das Feuer. Sie spürte wie ihr Tränen die Wange hinab liefen. Sie wollte nicht weinen, aber sie konnte es auch nicht verhindern. Jemand wischte ihr vorsichtig die Tränen ab.
„Ist ja gut... keine Angst. Du bist bei uns in Sicherheit."Die warme Stimme beruhigte Niniel wieder etwas. Sie konnte sich jetzt wieder daran erinnern, dass sie verletzt worden war und dass sie vor etwas Grauenvollem geflohen war. Aber alles lag hinter einem grauen Schleier und sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Wer waren die Menschen um sie herum? Niniel wollte die Person ansehen, die mit ihr sprach. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie ihre Augen längst wieder geschlossen hatte. Sie blinzelte gegen das Licht, doch alles was sie erkennen konnte war der Schatten einer Person, die sich über sie gebeugt hatte.
„Mein Name ist Morwen und du brauchst keine Angst mehr zu haben... bei uns bist du in Sicherheit."Jemand strich ihr sanft über den Kopf.
„Was ist passiert?"flüsterte Niniel heiser.
„Ich dachte, dass könntest du uns sagen?"
Niniel schüttelte den Kopf und begann wieder zu weinen.
„Ist ja gut, ist nicht so schlimm", Morwen sprach beruhigend auf sie ein, „schlaf jetzt. Du musst dich ausruhen und zu Kräften kommen. Dann können wir reden."
Den letzten Rest von Morwens Worten hörte Niniel bereits nicht mehr. Das Reden und Wachsein hatte sie so angestrengt, dass sie bereits wieder eingeschlafen war.
Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als Niniel wieder erwachte. Zum ersten Mal seit Tagen nahm sie ihre Umgebung wieder wahr. Sie war noch immer irgendwo draußen in der Wildnis. Man hatte sie in den Schatten eines Baumes gelegt. Unweit entfernt hörte sie Stimmen und das Wiehern von Pferden. Panik ergriff Niniel. Man hatte sei entdeckt, alles war zu spät, sobald diese Menschen erfuhren wer sie war, würden sie sie zurück bringen... und dann.
Niniel erinnerte sich wieder und Abscheu und Ekel ergriffen sie bei dem Gedanken daran, was geschehen würde, wenn sie wieder nach Hause zurückkehren müsste. Eher würde sie sterben, als zuzulassen, dass ER sie noch einmal berührte...
„Du bist also endlich wach."Niniel hörte die sanfte Stimme einer jungen Frau neben sich. Das musste Morwen sein, die schon das letzte Mal neben ihr gesessen hatte. Niniel wandte ihr sich ihr Gesicht zu und erschrak. Neben ihr stand ein Reiter in voller Rüstung.
Morwen sah an sich herab. „Ach so, ja natürlich das muss dich etwas verwirren", Morwen kniete sich neben Niniel, „obwohl, du warst ja selbst in Männerkleidung unterwegs, als wir dich fanden."
Niniel starrte Morwen ungläubig an.
„Was schaust du so ungläubig?"
„Äh... ich... ich weiß auch nicht..."
Morwen lachte auf. Es war ein glockenhelles Lachen. Mit einer lässigen Handbewegung strich sie sich eine Strähne ihres kinnlangen schwarzen Haares aus dem Gesicht. Niniel betrachtete sie nun genauer. Ihr Gesicht war tatsächlich nicht das eines Mannes. Es waren feine und ebenmäßige Gesichtszüge, ihr Lippen waren voll und geschwungen und ihre dunklen Augen leuchteten und glitzerten. Ihre Haut war braungebrannt. Sie wäre sehr hübsch gewesen, wäre da nicht diese wulstige Narbe gewesen, die sich quer über ihre Wange zog. Sie gab ihr ein raues und wildes Aussehen.
„Hast du noch Schmerzen?"Morwen lächelte und für dieses Lächeln schloss Niniel sie sofort in ihr Herz. Es war unendlich freundlich und warm.
„Nur noch ein bisschen."Und es stimmte, der Schmerz war fast verschwunden. Sie fühlte sich noch immer etwas schwach und konnte das Blut in der verletzten Schulter pulsieren spüren, aber der hämmernde und bohrende Schmerz war verschwunden. Sie konnte wieder frei atmen und hatte das Gefühl bei klarem Verstand zu sein.
„Was ist mit mir passiert?"
„Ich hatte gehofft, dass du mir das sagen könntest."Morwen hatte begonnen den Verband an Niniels Schulter zu lösen. „Dich hat ein vergifteter Orkpfeil getroffen und du kannst froh sein, dass du noch am Leben bist. Wir dachten erst du würdest es nicht schaffen."
„Wer seid ihr?"
„Wer bist du?" Morwen sah Niniel auffordernd an. Ja, wer war sie eigentlich? Ein kleines verzweifeltes Mädchen, das von zu Hause fort gelaufen war, um Glück zu finden und... Was sollte jetzt aus ihr werden? Was wenn man sie zurück brachte? Sie durften auf keinen Fall erfahren wer sie war. Sie musste sich etwas einfallen lassen.
„Wie heißt du?"Niniel überlegte. Sie brauchte einen neuen Namen.
„Suriel."Der Name hatte ihr schon immer gefallen. „Mit Wind bekränzte Maid"– Sie hatte den Namen in der Liste ihrer Mutter entdeckt und hatte immer gewollt dies wäre ihr Name. Nicht dieser traurige, den ihr Vater ihr gegeben hatte, aber vermutlich hatte er damals Recht gehabt. Sie war zu einer Tränenmaid geworden.
„Suriel, ist das irgendwie fremdländisch?"
„Elbisch."
Morwen sah sie erstaunt an. „Dann kommst du nicht von hier? Das würde erklären warum du in Rüstung als Mann unterwegs bist. Aber wie kommt es, dass du unsere Sprache sprichst als wäre es deine eigene?"
„Ich komme von hier, aber meine Mutter ist aus der Ferne – sie ist tot..." Niniel verstummte. Sie hatte schon viel zu viel gesagt. Wieviele Mädchen gab es in Rohan, deren Mutter aus der Ferne kam und elbisch sprach?
„Mordred wo bleibst du so lange?"Jemand anderes kam. „Oh die Kleine ist also wach... wurde ja höchste Zeit, Theodred meint wir müssen bald weiter reiten. Orks sind im Anmarsch. Und es sind viele. Keiner weiß warum, aber sie kommen aus Isengard."
Niniel richtete sich auf, um noch mehr zu hören. Sie war in der Armee Rohans, Theodred, das musste des Königs Sohn sein.
„Hast du dem Herrn gesagt, dass der Knabe in Wirklichkeit, na ja in Wirklichkeit ein Mädchen ist?"
„Sollte ich?" Die Stimme der Person war unfreundlich und kalt. „Ja wahrscheinlich sollte ich ihm das sagen. Die Kleine muss nach Hause, wo immer das sein mag. Hier kann sie nicht bleiben."
„NEIN!"stieß Niniel hervor.
Die Person drehte sich zu ihr um. Sie war wesentlich älter als Morwen und kein wenig hübsch, aber sie war eine Frau. Das sah Niniel. Sie musste eine Frau sein. Auch wenn sie das Haar sehr kurz trug und ihre Haut vom Wetter gegerbt war, manch anderer mochte sie für einen Mann halten, aber nicht Niniel.
„So, du bist also tatsächlich wach. Sehr schön. Und warum sollte ich nicht melden, dass du ein Mädchen bist? Wie heißt du?
„Suriel."
„So Suriel, sag es mir, warum soll ich meinen Herren weiter anlügen."
Suriel traten Tränen in die Augen. „Ich kann nicht zurück. Zwingt mich nicht dazu... bitte."
„Gut dann nicht nach Hause, vielleicht findet der Sohn das Königs eine Anstellung als Magd für dich..."
„Folcra... äh Folcred, seid doch nicht so zu ihr."
Folcred funkelte Morwen böse an. „Misch dich da nicht ein Mordred. Es ist meine Entscheidung."Dann wandte sie sich wieder an Suriel. „Nenne mir einen Grund warum ich dich nicht verraten soll. Du hast uns lange genug aufgehalten."
Suriel sah ihr direkt in die Augen. „Weil ich reiten kann, weil ich ein Schwert führen kann..."
Folcred lachte auf. „Aber du bist eine Frau!"
Suriel blickte trotzig auf den Krieger. „Genau wie Ihr!" Kaum waren ihre Worte ausgesprochen, entglitten Folcred die Gesichtszüge.
„Woher? Mordred, was hast du ihr erzählt?"
Bevor Morwen antworten konnte, sprach Suriel. „Sie hat nichts gesagt. Aber ich habe es gesehen und ich weiß von euch. Ihr seid die Kinder Rohans, nicht wahr? Jene Frauen, die im Heer des Königs reiten, unerkannt und geheim."
Mit einer Handbewegung gebot Folcred ihr zu schweigen. Langsam setzte sie sich neben Suriel und auch Morwen nahm Platz. „Woher weißt du davon?"
„Ich habe nach euch gesucht. Deshalb bin ich hier."Suriel wusste, dass sie keine andere Wahl hatte, als ihre Geschichte zu erzählen. Weiter zu schweigen, würde ihr nicht helfen. Wollte sie, dass Folcred, oder Folcra, wie sie mit Frauennamen vermutlich richtig hieß, ihr vertraute, dann musste sie zuerst beweisen, dass sie ihr und Morwen Vertrauen schenkte. „Mein Name ist nicht Suriel, wie ich behauptet habe. Aber meinen richtigen Namen will ich nicht mehr tragen, weil mein Vater ihn mir gab. Und mein Vater ist für mich gestorben."
„Man sollte einen Vater nicht für tot erklären, solange man ihn noch hat. Sei froh, dass er noch lebt. Viele von uns haben ihre Eltern schon früh verloren", sprach Morwen traurig.
„Ich habe meine Mutter nie kennen gelernt", fuhr Suriel fort, „und ich wünschte meinen Vater hätte ich auch nie kennen gelernt... dann... dann..." Suriel fing hemmungslos an zu weinen. Sie hatte es über ihre Verwundung fast vergessen, aber nur fast. Es ließ sie nicht los. Sie konnte Gareth erneut fühlen, wie er sich an sie presste...
Morwen legte ihr eine Hand auf die Schulter, um sie zu trösten.
„Bitte... ich ... ich mag das nicht erzählen... ich bin fort gelaufen... ich kann nicht zurück."
Nun ergriff Folcra das Wort. „Ich verstehe, aber irgendwo musst du hin. Glaub mir der Krieg ist eine grausame Sache und ich sehe dir an, dass du schon genug Grausamkeit ertragen musstest. Geh wieder zurück und versöhne dich mit deinem Vater. Ich weiß zwar nicht was vorgefallen ist, aber er wird sich schon Sorgen machen und dich sicherlich mit offenen Armen empfangen."
„Ich scheue den Krieg nicht."
„Das dachte ich auch, damals als ich so jung war wie du und Morwen oder Mordred, wie wir sie normal nennen. Sie kam vor zwei Jahren zu uns und war genauso überzeugt wie du."Morwen nickte.
„Ich scheuen ihn nicht."Suriel wischte sich die Tränen von der Wange und sah Folcra entschlossen an. „Ich habe sein Gesicht gesehen und ich scheue ihn nicht."
„Das war erst der Anfang, Suriel. Glaub mir es geschehen noch furchtbarere Dinge und von Tag zu Tag wird es schlimmer. Tu dir dies nicht an. Geh nach Hause."
„Eher sterbe ich", flüsterte Suriel und starrte fest in den Wolken verhangenen Himmel hinauf.
Folcra nickte bloß und Morwen ergriff tröstend ihre Hand. „So ist das also... so schlimm...", sprach Folcra zu sich selbst, „sag wie du von uns erfahren hast."
„Jemand erzählte mir von euch...", flüsterte Suriel mit gesenktem Blick.
„Wer?"
Suriel sah erst Folcra an, dann Morwen. „Versprecht mir, dass Ihr mich mit Euch reiten lasst und nicht zurück schickt, dann sage ich es Euch."
Focra beobachtet Suriel aufmerksam. „Also gut."
Suriel lächelte erleichtert. Sie hatte es geschafft. Sie durfte reiten, endlich war sie frei, endlich war sie sicher. Sie musste nie wieder zurück. Sie brauchte Gareth nie wieder sehen, sie brauchte ihn nicht zu heiraten.
„Wer hat dir von uns erzählt?"
„Meine Magd."
Folcra lachte auf. „Deine Magd? Was weiß denn eine Magd von solchen Dingen", lachte sie, und verstummte für einen Moment. „Wie ist ihr Name?"
„Thengwyn."
„Thengwyn? Du meinst..."Folcra sah Suriel an, als hätte sie ihr gerade erzählt sie sei die Herrin von Rohan.
„Ja, was ist so besonderes daran?"
„Dann war Firiel deine Mutter? Sie ist schon vor so langer Zeit gestorben?" Jetzt war es Suriel, die ihren Ohren nicht trauen wollte. Woher kannte diese Frau ihre Mutter? Woher kannte sie Thengwyn?
„Ja, sie war meine Mutter. Jetzt wisst Ihr ja, wer ich bin. Mein Name ist Niniel, doch ich wünsche DIESEN Namen nicht mehr zu tragen."
Folcra nickte. „Wenn das so ist..."
„Woher kanntet Ihr sie, Folcra. Woher kanntet ihr meine Mutter?"
„Wie geht es Thengwyn?"
„Gut, aber jetzt sagt mir doch woher ihr sie kennt?"Suriel war ungeduldig. Was hatte das nur alles zu bedeuten? Wer war Folcra und wer war ihre Magd?
Folcra lächelte sanft. Die raue und abweisende Art fiel von ihr. Sie drückte Suriel die Hand. „Sei willkommen, Suriel, Firiels Tochter. Thengwyn war meine Lehrerin, als ich so alt war wie du und Firiel ihre treueste Gefährtin, eine der Numenor und von ganzem Herzen eine Kriegerin, bis sie deinen Vater traf und mit ihm ging. Thengwyn ging mit ihr und übergab mir die Führung der Truppe, obwohl ich noch nicht sehr alt war. Aber ich habe es geschafft... und nun hat sie mir einen Schützling geschickt, wie ich ihrer gewesen bin. Nochmals willkommen, Suriel, Firiels Tochter. Hättet Ihr eher gesagt, wer Ihr seid, wäre ich niemals so abweisend zu Euch gewesen. Ruht Euch aus. Morgen früh werden wir aufbrechen und zumindest einen Tag müsst Ihr euch auf dem Sattel halten können."
Focra erhob sich wieder. Morwen starrte von ihrer Gefährtin auf Suriel und wieder zurück.
„Schafft Ihr das Suriel?"
Suriel nickte und starrte dabei weiter sprachlos auf Folcra, die sich zu Gehen wandte. Doch eh sie ging, drehte sie sich noch einmal zu ihr um. „Ihr solltet euch einen Männernamen überlegen, wollt Ihr wirklich unter uns weilen."
Suriel nickte.
Kleiner Hinweis am Rande: Im nächsten Kapitel trifft sie einen gut aussehenden, aber ich sag nicht wen (nein nicht Aragorn, nein nicht Legolas... so weit sind wir noch nicht ;-))
Hei Nachtschatten, gut geraten... das Kapitel war schon fertig, aber ich hatte die gleiche Idee ;-) Wenn schon Orkpfeil, dann richtig!
Ich bitte um gaaaanz viele Reviews!
Bitte verzeiht mir meine kleinen Rechtschreibfehler, aber ich neige im Schreibfluss immer dazu mich furchtbar zu vertippen und leider habe ich im Moment niemand, der Korrektur liest.
4. Kinder Rohans
Jemand beugte sich über sie. In weiter ferne konnte Niniel Stimmen hören. Sie spürte wie jemand ihren Mantel beiseite schob. Sie spürte keinen Schmerz. „Er ist verletzt..."Niniel wollte ein Lebenszeichen von sich geben, zumindest die hand heben, aber ihr Körper gehorchte nicht. Sie war nicht einmal in der Lage ihre Augen zu öffnen. Jemand machte sich an ihrem Harnisch zu schaffen. „Nein", wollte Niniel schreien, aber es kam kein Ton über ihre Lippen.
„Das ist kein Junge... das ist eine Frau", hörte Niniel eine erstaunte Stimme von weit her. Dann verlor sie erneut das Bewusstsein.
Niniel dämmerte hilflos vor sich hin. Über Tage hinweg, war sie nicht ansprechbar. Nur ab und zu erlangte sie ihr Bewusstsein wieder. Sie konnte spüren, dass viele Menschen um sie herum waren und dass sie getragen wurde. Aber was war eigentlich geschehen? Und wo war sie? Niniel konnte sich n nichts mehr erinnern. Ab und zu tauchten Bilderfetzen in ihren Gedanken auf. Aber sobald sie glaubte sich erinnern zu können, verlor sie erneut das Bewusstsein und wenn sie erwachte war in ihrem kopf alles genauso finster wie vorher.
Niniel wollte die Augen öffnen. Sie wusste nicht, ob es Tag war oder Nacht. Noch immer hatte sie keine Ahnung was passiert war, aber ihr ganzer Körper schmerzte und in ihrer Schulter schien ein loderndes Feuer zu brennen, das ihren Körper zu verzehren drohte. Ihr war kalt und im nächsten Moment wieder heiß...
Das grinsende Gesicht sah sie an. Wer war er? Er war hässlich und hatte rote leuchtende Augen und Blut lief ihm das Gesicht herab...Er begann sich zu verwandeln... Sie kannte dieses Gesicht... GARETH!
Niniel schrie auf und warf sich herum.
„Ich glaube sie träumt wieder...!"Es war eine freundliche und warme Stimme, die dort sprach.
„Armes Mädchen... glaubst du sie stammt aus dem Dorf, das überfallen wurde?" Dieses Mal sprach jemand anderes.
„Warum sollte sie dann Männerkleidung tragen. Sie sah mir eher aus, als sei sie schon weit gerittem."Sagte die erste Stimme wieder.
Niniel konnte nicht sagen, ob es Mann oder Frau war, der dort sprach. Sie stöhnte auf.
„Bist du wach?"Wieder die erste. Ob der andere Mensch schon gegangen war? Wer waren die? Wollten sie ihr böses, aber warum schleppten sie sie dann mit? Niniel war verwirrt und noch immer konnte sie sich nicht daran erinnern, was eigentlich geschehen war. Aber es hatte mit Gareth zu tun, ihrem scheußlichen Nachbarn. Soviel war ihr nun klar. „Wenn du mich hören kannst, dann hebe deine Hand, oder versuche die Augen zu öffnen."
Niniel versuchte ihren Arm zu heben, aber war so schwer. Er rührte sich nicht ein winziges bißchen. Niniel stöhnte erneut auf und dann öffnete sie die Augen. Ihre Wimpern waren verklebt und ihre Lider fielen immer wieder zu. Das Licht blendete. Es musste Tag sein. Es brannte in ihren Augen.
„Du bist also tatsächlich wach! Kannst du sprechen?"
Niniel öffnete den Mund, doch sie brachte keinen Ton hervor.
„ist schon gut, du musst nicht sprechen."
„W...w..wasser!"keuchte Niniel.
Sie spürte wie eine Flasche an ihre Lippen gesetzt wurde und trank gierig. Endlich verschwand der bittere Geschmack in ihrem Mund und der Gaumen war nicht mehr ganz verklebt. Niniel leckte sich über die Lippen. Sie waren aufgesprungen und rauh.
„Besser?"Die Stimme war angenehm warm.
Niniel wollte ihr antworten, aber sie konnte nichts sagen. Sie nickte so gut es ging mit dem Kopf, aber sie wusste nicht, ob die Person neben ihr sie verstanden hatte.
Warum tat ihr Körper so weh? Und warum konnte sie sich an nichts erinnern? Sie war Niniel, das wusste sie, aber mehr nicht. Sie war von zu Hause fort gegangen wegen... wegen... ja wegen Gareth... aber an mehr konnte sie sich nicht erinnern. Es war wie eine Blockade in ihrem Kopf, die sich weigerte gelöst zu werden. Niniel dachte angestrengt nach. Sie hatte von zu Hause fort gemusst und konnte nie wieder dort hin zurück, aber warum nur? Niemand durfte sie finden. Aber wie war es dazu gekommen? Sie war weit geritten, auf... auf... Elwing, ja das war der Name ihres Pferdes und sie war in ein Dorf gekommen. Niniel traten Tränen in die Augen, als die Erinnerung daran zurückkehrte. Es war so grausam, so schrecklich... all das Blut, der Gestank, das Feuer. Sie spürte wie ihr Tränen die Wange hinab liefen. Sie wollte nicht weinen, aber sie konnte es auch nicht verhindern. Jemand wischte ihr vorsichtig die Tränen ab.
„Ist ja gut... keine Angst. Du bist bei uns in Sicherheit."Die warme Stimme beruhigte Niniel wieder etwas. Sie konnte sich jetzt wieder daran erinnern, dass sie verletzt worden war und dass sie vor etwas Grauenvollem geflohen war. Aber alles lag hinter einem grauen Schleier und sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Wer waren die Menschen um sie herum? Niniel wollte die Person ansehen, die mit ihr sprach. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie ihre Augen längst wieder geschlossen hatte. Sie blinzelte gegen das Licht, doch alles was sie erkennen konnte war der Schatten einer Person, die sich über sie gebeugt hatte.
„Mein Name ist Morwen und du brauchst keine Angst mehr zu haben... bei uns bist du in Sicherheit."Jemand strich ihr sanft über den Kopf.
„Was ist passiert?"flüsterte Niniel heiser.
„Ich dachte, dass könntest du uns sagen?"
Niniel schüttelte den Kopf und begann wieder zu weinen.
„Ist ja gut, ist nicht so schlimm", Morwen sprach beruhigend auf sie ein, „schlaf jetzt. Du musst dich ausruhen und zu Kräften kommen. Dann können wir reden."
Den letzten Rest von Morwens Worten hörte Niniel bereits nicht mehr. Das Reden und Wachsein hatte sie so angestrengt, dass sie bereits wieder eingeschlafen war.
Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als Niniel wieder erwachte. Zum ersten Mal seit Tagen nahm sie ihre Umgebung wieder wahr. Sie war noch immer irgendwo draußen in der Wildnis. Man hatte sie in den Schatten eines Baumes gelegt. Unweit entfernt hörte sie Stimmen und das Wiehern von Pferden. Panik ergriff Niniel. Man hatte sei entdeckt, alles war zu spät, sobald diese Menschen erfuhren wer sie war, würden sie sie zurück bringen... und dann.
Niniel erinnerte sich wieder und Abscheu und Ekel ergriffen sie bei dem Gedanken daran, was geschehen würde, wenn sie wieder nach Hause zurückkehren müsste. Eher würde sie sterben, als zuzulassen, dass ER sie noch einmal berührte...
„Du bist also endlich wach."Niniel hörte die sanfte Stimme einer jungen Frau neben sich. Das musste Morwen sein, die schon das letzte Mal neben ihr gesessen hatte. Niniel wandte ihr sich ihr Gesicht zu und erschrak. Neben ihr stand ein Reiter in voller Rüstung.
Morwen sah an sich herab. „Ach so, ja natürlich das muss dich etwas verwirren", Morwen kniete sich neben Niniel, „obwohl, du warst ja selbst in Männerkleidung unterwegs, als wir dich fanden."
Niniel starrte Morwen ungläubig an.
„Was schaust du so ungläubig?"
„Äh... ich... ich weiß auch nicht..."
Morwen lachte auf. Es war ein glockenhelles Lachen. Mit einer lässigen Handbewegung strich sie sich eine Strähne ihres kinnlangen schwarzen Haares aus dem Gesicht. Niniel betrachtete sie nun genauer. Ihr Gesicht war tatsächlich nicht das eines Mannes. Es waren feine und ebenmäßige Gesichtszüge, ihr Lippen waren voll und geschwungen und ihre dunklen Augen leuchteten und glitzerten. Ihre Haut war braungebrannt. Sie wäre sehr hübsch gewesen, wäre da nicht diese wulstige Narbe gewesen, die sich quer über ihre Wange zog. Sie gab ihr ein raues und wildes Aussehen.
„Hast du noch Schmerzen?"Morwen lächelte und für dieses Lächeln schloss Niniel sie sofort in ihr Herz. Es war unendlich freundlich und warm.
„Nur noch ein bisschen."Und es stimmte, der Schmerz war fast verschwunden. Sie fühlte sich noch immer etwas schwach und konnte das Blut in der verletzten Schulter pulsieren spüren, aber der hämmernde und bohrende Schmerz war verschwunden. Sie konnte wieder frei atmen und hatte das Gefühl bei klarem Verstand zu sein.
„Was ist mit mir passiert?"
„Ich hatte gehofft, dass du mir das sagen könntest."Morwen hatte begonnen den Verband an Niniels Schulter zu lösen. „Dich hat ein vergifteter Orkpfeil getroffen und du kannst froh sein, dass du noch am Leben bist. Wir dachten erst du würdest es nicht schaffen."
„Wer seid ihr?"
„Wer bist du?" Morwen sah Niniel auffordernd an. Ja, wer war sie eigentlich? Ein kleines verzweifeltes Mädchen, das von zu Hause fort gelaufen war, um Glück zu finden und... Was sollte jetzt aus ihr werden? Was wenn man sie zurück brachte? Sie durften auf keinen Fall erfahren wer sie war. Sie musste sich etwas einfallen lassen.
„Wie heißt du?"Niniel überlegte. Sie brauchte einen neuen Namen.
„Suriel."Der Name hatte ihr schon immer gefallen. „Mit Wind bekränzte Maid"– Sie hatte den Namen in der Liste ihrer Mutter entdeckt und hatte immer gewollt dies wäre ihr Name. Nicht dieser traurige, den ihr Vater ihr gegeben hatte, aber vermutlich hatte er damals Recht gehabt. Sie war zu einer Tränenmaid geworden.
„Suriel, ist das irgendwie fremdländisch?"
„Elbisch."
Morwen sah sie erstaunt an. „Dann kommst du nicht von hier? Das würde erklären warum du in Rüstung als Mann unterwegs bist. Aber wie kommt es, dass du unsere Sprache sprichst als wäre es deine eigene?"
„Ich komme von hier, aber meine Mutter ist aus der Ferne – sie ist tot..." Niniel verstummte. Sie hatte schon viel zu viel gesagt. Wieviele Mädchen gab es in Rohan, deren Mutter aus der Ferne kam und elbisch sprach?
„Mordred wo bleibst du so lange?"Jemand anderes kam. „Oh die Kleine ist also wach... wurde ja höchste Zeit, Theodred meint wir müssen bald weiter reiten. Orks sind im Anmarsch. Und es sind viele. Keiner weiß warum, aber sie kommen aus Isengard."
Niniel richtete sich auf, um noch mehr zu hören. Sie war in der Armee Rohans, Theodred, das musste des Königs Sohn sein.
„Hast du dem Herrn gesagt, dass der Knabe in Wirklichkeit, na ja in Wirklichkeit ein Mädchen ist?"
„Sollte ich?" Die Stimme der Person war unfreundlich und kalt. „Ja wahrscheinlich sollte ich ihm das sagen. Die Kleine muss nach Hause, wo immer das sein mag. Hier kann sie nicht bleiben."
„NEIN!"stieß Niniel hervor.
Die Person drehte sich zu ihr um. Sie war wesentlich älter als Morwen und kein wenig hübsch, aber sie war eine Frau. Das sah Niniel. Sie musste eine Frau sein. Auch wenn sie das Haar sehr kurz trug und ihre Haut vom Wetter gegerbt war, manch anderer mochte sie für einen Mann halten, aber nicht Niniel.
„So, du bist also tatsächlich wach. Sehr schön. Und warum sollte ich nicht melden, dass du ein Mädchen bist? Wie heißt du?
„Suriel."
„So Suriel, sag es mir, warum soll ich meinen Herren weiter anlügen."
Suriel traten Tränen in die Augen. „Ich kann nicht zurück. Zwingt mich nicht dazu... bitte."
„Gut dann nicht nach Hause, vielleicht findet der Sohn das Königs eine Anstellung als Magd für dich..."
„Folcra... äh Folcred, seid doch nicht so zu ihr."
Folcred funkelte Morwen böse an. „Misch dich da nicht ein Mordred. Es ist meine Entscheidung."Dann wandte sie sich wieder an Suriel. „Nenne mir einen Grund warum ich dich nicht verraten soll. Du hast uns lange genug aufgehalten."
Suriel sah ihr direkt in die Augen. „Weil ich reiten kann, weil ich ein Schwert führen kann..."
Folcred lachte auf. „Aber du bist eine Frau!"
Suriel blickte trotzig auf den Krieger. „Genau wie Ihr!" Kaum waren ihre Worte ausgesprochen, entglitten Folcred die Gesichtszüge.
„Woher? Mordred, was hast du ihr erzählt?"
Bevor Morwen antworten konnte, sprach Suriel. „Sie hat nichts gesagt. Aber ich habe es gesehen und ich weiß von euch. Ihr seid die Kinder Rohans, nicht wahr? Jene Frauen, die im Heer des Königs reiten, unerkannt und geheim."
Mit einer Handbewegung gebot Folcred ihr zu schweigen. Langsam setzte sie sich neben Suriel und auch Morwen nahm Platz. „Woher weißt du davon?"
„Ich habe nach euch gesucht. Deshalb bin ich hier."Suriel wusste, dass sie keine andere Wahl hatte, als ihre Geschichte zu erzählen. Weiter zu schweigen, würde ihr nicht helfen. Wollte sie, dass Folcred, oder Folcra, wie sie mit Frauennamen vermutlich richtig hieß, ihr vertraute, dann musste sie zuerst beweisen, dass sie ihr und Morwen Vertrauen schenkte. „Mein Name ist nicht Suriel, wie ich behauptet habe. Aber meinen richtigen Namen will ich nicht mehr tragen, weil mein Vater ihn mir gab. Und mein Vater ist für mich gestorben."
„Man sollte einen Vater nicht für tot erklären, solange man ihn noch hat. Sei froh, dass er noch lebt. Viele von uns haben ihre Eltern schon früh verloren", sprach Morwen traurig.
„Ich habe meine Mutter nie kennen gelernt", fuhr Suriel fort, „und ich wünschte meinen Vater hätte ich auch nie kennen gelernt... dann... dann..." Suriel fing hemmungslos an zu weinen. Sie hatte es über ihre Verwundung fast vergessen, aber nur fast. Es ließ sie nicht los. Sie konnte Gareth erneut fühlen, wie er sich an sie presste...
Morwen legte ihr eine Hand auf die Schulter, um sie zu trösten.
„Bitte... ich ... ich mag das nicht erzählen... ich bin fort gelaufen... ich kann nicht zurück."
Nun ergriff Folcra das Wort. „Ich verstehe, aber irgendwo musst du hin. Glaub mir der Krieg ist eine grausame Sache und ich sehe dir an, dass du schon genug Grausamkeit ertragen musstest. Geh wieder zurück und versöhne dich mit deinem Vater. Ich weiß zwar nicht was vorgefallen ist, aber er wird sich schon Sorgen machen und dich sicherlich mit offenen Armen empfangen."
„Ich scheue den Krieg nicht."
„Das dachte ich auch, damals als ich so jung war wie du und Morwen oder Mordred, wie wir sie normal nennen. Sie kam vor zwei Jahren zu uns und war genauso überzeugt wie du."Morwen nickte.
„Ich scheuen ihn nicht."Suriel wischte sich die Tränen von der Wange und sah Folcra entschlossen an. „Ich habe sein Gesicht gesehen und ich scheue ihn nicht."
„Das war erst der Anfang, Suriel. Glaub mir es geschehen noch furchtbarere Dinge und von Tag zu Tag wird es schlimmer. Tu dir dies nicht an. Geh nach Hause."
„Eher sterbe ich", flüsterte Suriel und starrte fest in den Wolken verhangenen Himmel hinauf.
Folcra nickte bloß und Morwen ergriff tröstend ihre Hand. „So ist das also... so schlimm...", sprach Folcra zu sich selbst, „sag wie du von uns erfahren hast."
„Jemand erzählte mir von euch...", flüsterte Suriel mit gesenktem Blick.
„Wer?"
Suriel sah erst Folcra an, dann Morwen. „Versprecht mir, dass Ihr mich mit Euch reiten lasst und nicht zurück schickt, dann sage ich es Euch."
Focra beobachtet Suriel aufmerksam. „Also gut."
Suriel lächelte erleichtert. Sie hatte es geschafft. Sie durfte reiten, endlich war sie frei, endlich war sie sicher. Sie musste nie wieder zurück. Sie brauchte Gareth nie wieder sehen, sie brauchte ihn nicht zu heiraten.
„Wer hat dir von uns erzählt?"
„Meine Magd."
Folcra lachte auf. „Deine Magd? Was weiß denn eine Magd von solchen Dingen", lachte sie, und verstummte für einen Moment. „Wie ist ihr Name?"
„Thengwyn."
„Thengwyn? Du meinst..."Folcra sah Suriel an, als hätte sie ihr gerade erzählt sie sei die Herrin von Rohan.
„Ja, was ist so besonderes daran?"
„Dann war Firiel deine Mutter? Sie ist schon vor so langer Zeit gestorben?" Jetzt war es Suriel, die ihren Ohren nicht trauen wollte. Woher kannte diese Frau ihre Mutter? Woher kannte sie Thengwyn?
„Ja, sie war meine Mutter. Jetzt wisst Ihr ja, wer ich bin. Mein Name ist Niniel, doch ich wünsche DIESEN Namen nicht mehr zu tragen."
Folcra nickte. „Wenn das so ist..."
„Woher kanntet Ihr sie, Folcra. Woher kanntet ihr meine Mutter?"
„Wie geht es Thengwyn?"
„Gut, aber jetzt sagt mir doch woher ihr sie kennt?"Suriel war ungeduldig. Was hatte das nur alles zu bedeuten? Wer war Folcra und wer war ihre Magd?
Folcra lächelte sanft. Die raue und abweisende Art fiel von ihr. Sie drückte Suriel die Hand. „Sei willkommen, Suriel, Firiels Tochter. Thengwyn war meine Lehrerin, als ich so alt war wie du und Firiel ihre treueste Gefährtin, eine der Numenor und von ganzem Herzen eine Kriegerin, bis sie deinen Vater traf und mit ihm ging. Thengwyn ging mit ihr und übergab mir die Führung der Truppe, obwohl ich noch nicht sehr alt war. Aber ich habe es geschafft... und nun hat sie mir einen Schützling geschickt, wie ich ihrer gewesen bin. Nochmals willkommen, Suriel, Firiels Tochter. Hättet Ihr eher gesagt, wer Ihr seid, wäre ich niemals so abweisend zu Euch gewesen. Ruht Euch aus. Morgen früh werden wir aufbrechen und zumindest einen Tag müsst Ihr euch auf dem Sattel halten können."
Focra erhob sich wieder. Morwen starrte von ihrer Gefährtin auf Suriel und wieder zurück.
„Schafft Ihr das Suriel?"
Suriel nickte und starrte dabei weiter sprachlos auf Folcra, die sich zu Gehen wandte. Doch eh sie ging, drehte sie sich noch einmal zu ihr um. „Ihr solltet euch einen Männernamen überlegen, wollt Ihr wirklich unter uns weilen."
Suriel nickte.
Kleiner Hinweis am Rande: Im nächsten Kapitel trifft sie einen gut aussehenden, aber ich sag nicht wen (nein nicht Aragorn, nein nicht Legolas... so weit sind wir noch nicht ;-))
