Hi! Nun also geht es weiter. Ich wünsch euch viel spaß dabei und Kommis sind natürlich wie immer erlaubt g
3.
Sesshoumaru war so sehr in Gedanken versunken gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie er immer weiter von seinem eigentlich Ziel fortkam.
Er kannte diese Gegend. Hier lebte sein Halbbruder, Inuyasha. Für Sesshoumaru war es unbegreiflich, wie Inuyasha nur bei Menschen leben konnte. Ja, sie sogar lieben konnte. Nachdem Naraku vernichtet worden war, ist dieses Mädchen aus der Zukunft bei seinem kleinen Halbbruder geblieben.
„Dieses Weib hat es doch tatsächlich geschafft, dass ich, Sesshoumaru mit diesem Hanyou ein Friedensabkommen, wie sie es nannte, geschlossen habe." Das Abkommen zwischen den beiden ungleichen Brüdern besagte, dass keiner den anderen mehr angreifen durfte. Sollte es einer der beiden doch tun, so würde er von Kagome an den nächsten Baum gepinnt.
Und da Sesshoumaru keine Lust darauf hatte, die Vergangenheit Inuyashas am eigenen Leibe zu ertragen, musste er wohl oder übel auf die kleinen Kämpfe verzichten.
Für den Hundedämon war es unbegreiflich, wie Inuyasha so eine … Furie- ja, Furie erschien ihm das richtige Wort- nur zur Gefährtin nehmen konnte. Geschweige denn, mit dieser einen Sohn haben konnte. Beim Gedanken an Yuki, seinen Neffen, verzogen sich seine Lippen unwillkürlich zu einem leichten Grinsen. Der Mischling war beim Kämpfen genauso tollpatschig, wie Inuyasha früher.
Plötzlich hielt Sesshoumaru inne. Die Luft hatte ihm zwei fremde Gerüche zugetragen. Der eine Geruch beinhaltete irgendwie eine vertraute Komponente, nur konnte er sie nicht zuordnen. Der andere Duft gehörte eindeutig einem Schlangendämon. Es musste eine der seltenen Riesenschlangen sein.
Sesshoumarus Neugier war geweckt und er folgte der Witterung.
Jaken, den er eigentlich heute Abend am Schloss treffen wollte, würde wohl oder übel warten müssen. Aber das machte dem Lord nichts aus. Es war schließlich nur Jaken, die kleine Nervensäge von Kröte.
„Es ist ja schließlich nicht so, dass ich ein Kindermädchen bräuchte …"
Rasch hatte er sich der Lichtung, von der der Geruch kam, genähert. Verdeckt hinter einem großen alten Baum blieb er stehen und verfolgte das Geschehen.
Seine Sinne hatten ihn nicht getrügt. Dort befand sich tatsächlich eine Riesenschlange. Der Dämon erinnerte Sesshoumaru an eine Kobra, die er als Welpe erledigt hatte. Nur war diese Schlange etwa zehn Meter größer.
„Groß und träge."
Aber der Hundedämon wusste auch, dass diese Sorte von Schlangendämonen dieses Manko durch starke Attacken kompensierten.
Der Schlange gegenüber stand eine Hanyou. Es war schwer ihr Alter abzuschätzen, da Hanyous und Dämonen im Kindesalter schneller wuchsen und auch alterten, als Menschen. Ein Mensch hätte die Hanyou dort vielleicht auf 14 oder 15 eingeschätzt. Doch Sesshoumaru wusste das sie höchstens fünf bis zehn Jahre alt sein konnte.
Was ihn sehr überraschte, waren die Hundeohren. Ihm war nichts darüber bekannt, dass sich einer aus seinem Rudel mit einem Menschen eingelassen hatte.
Nun ja, das würde er noch klären können.
Etwas fiel ihm an ihren Hundeohren auf. Sie waren länger und spitzer als Inuyashas und eines stand nicht aufrecht, sondern war eingeknickt.
Ihr Haar war silbrig- weiß und schien beinahe wie Seide zu sein. Trotz ihres jungen Alters hatte es schon beinahe dieselbe Länge wie das von Sesshoumaru.
Ihr Gesicht konnte er nicht erkennen.
Sie trug ähnlich Sachen wie Inuyasha und auch er selbst. Der Suika, den sie anhatte, war nachtblau und bildete einen starken Kontrast zu den Haaren.
Sesshoumaru fielen ihre Krallen auf, die länger waren, als bei einem gewöhnlichen Hanyou. In einer Hand hielt sie ein Katana und griff damit immer wieder den Dämon an, wenn dieser Anstalten machte, auf sie zuzukriechen.
Sesshoumaru schnaubte leise.
„Wie blind sie doch ist! Sie erkennt die Taktik der Schlange nicht und schlägt einfach nur mit dem Schwert drauf los!"
Es war eine der ältesten und bekanntesten Taktiken, aber die Hanyou fiel komplett darauf herein.
Die Schlange wusste sehr wohl, dass das Mädchen selbst für einen Hanyou ungewöhnlich stark war. Darum ließ sie sie solange kämpfen, bis sie müde werden würde, dann war es ein Einfaches, sie zu töten und zu verschlingen.
Sesshoumaru beobachtete den Kampf weiter. Er hatte sich nicht in der Taktik der Schlange getäuscht und er konnte es förmlich riechen, wie die Hanyou ermüdete.
Für einen kurzen Moment kam in ihm der Gedanke auf, dem Mädchen zu helfen. Doch diesen verwarf er schnell. Lord Sesshoumaru half niemanden- schon gar keinem Hanyou. Das einzige Wesen, dem er stets geholfen hat, war …
„…Rin …"
In diesem Moment schrie das Mädchen auf und stürzte zu Boden. Sie war vom Schwanz der Schlange getroffen worden. Die harten und zugleich scharfen Schuppen hatten ihr Oberteil im Schulterbereich zerrissen. Blut trat aus einer Wunde.
Sie hatte zwar schon seit geraumer Zeit Verletzungen abbekommen, aber dies war eindeutig die schwerwiegendste. Die Schlange näherte sich ihr und züngelte.
Sesshoumaru sah, wie das Mädchen die Hand hob.
Anscheinend war sie nicht so leicht unterzukriegen. Bis zu einem gewissen Maße beeindruckte das den Hundedämon. Er war gespannt, welche Attacke sie einsetzen würde.
Doch in diesem Moment flog etwas Rotes durch die Luft und im nächsten Augenblick war die Riesenschlange in zwei Teile geteilt.
Sesshoumaru brauchte erst gar nicht zu wittern. Er wusste auch so, wer das gewesen war.
„Inuyasha …"
