12.

Immer wieder griffen die beiden Dämonen einander an. Ohne die immer wieder aufleuchtenden Blitze hätte man kaum etwas sehen können. Doch so sahen Rin und Riki nur allzu deutlich das Blut, dass Sesshoumaru aus bereits zahlreichen Wunden verlor.

Zu gerne würde Riki diesem Dämon, der sie Tochter genannt hatte, helfen. Aber ihre Mutter hielt sie zurück.

„Lass ihn kämpfen …"

Schwer atmend stand Sesshoumaru seiner Gegnerin gegenüber. Kujo war viel stärker geworden, als er das letzte Mal vor mehreren Jahrzehnten gegen sie gekämpft hatte.

Er hatte zugelassen, dass er wegen seiner Gefühle physische Verletzungen davon trug. Etwas, dass ihm noch nie passiert war.

Menschen sagten, Liebe sei schmerzhaft. Meinten sie damit die Schmerzen, die er spürte?

Er schüttelte den Kopf und sandte mit Tokijin die nächste Energiewelle auf Kujo zu. Diese konnte dieser gerade noch ausweichen.

Im nächsten Moment ließ sie ebenfalls eine Welle von Youki auf Sesshoumaru zuströmen. Er wich aus, wurde aber von den Ausläufern zu Boden gerissen.

Er rammte Tokijin in den Boden und zog sich an seinem Schwert nach oben. Er blickte nach oben und sah, wie Kujos Schwert auf ihn zu schwirrte.

Die Klinge durchbrach seine Rüstung und drang in seinen Körper ein.

Schmerzen! Überall waren Schmerzen!

Er hörte Rin aufschreien.

Meine geliebte Rin."

Der Lord des Westens und der Inu no Taishou kippte vorne über.

Mit Entsetzen sahen Rin und Riki, wie sich das Schwert in Sesshoumarus Körper bohrte. Kein einziger Schrei war aus seiner Kehle zu hören.

Sein Körper fiel leblos nach vorne. Die Klinge des Schwertes durchstieß seinen Körper am Rücken erneut. Die Spitze schimmert unter dem Blut silbern.

Es donnerte. Ein Blitz zuckte auf. Der Regen verwässerte das Dämonenblut, das in den Boden sickerte.

„Sesshoumaru!", schrie Rin und war neben dem Dämon niedergekniet. Vorsichtig hatte sie ihn herumgedreht und auf ihren Schoß gelegt.

Zärtlich, mit zitternden Händen striff sie ihm nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Regungslos sah Riki zwischen Kujo und ihrer Mutter und dem schwer verwundeten Dämon hin und her.

Das Grinsen der Dämonin bohrte sich in das Herz der jungen Halbdämonin.

Waren es Tränen oder war es nur Regen, der ihre Wangen hinablief?

„Sesshoumaru", flüsterte Rin leise und fuhr über das fein geschnittene Gesicht ihres Dämons. Leicht öffnete er die Lider und hob etwas die Hand.

„Rin …", brachte er unter all dem Blut, das sich in seinem Mund gesammelt hatte, hervor.

„Wie rührend", kommentierte Kujo emotionslos und rief ihr Schwert zurück. Sesshoumarus Körper zuckte zusammen, als die Klinge sein Fleisch wieder verließ.

„Nun zu euch …", sagte Kujo.