Hallöchen! Erst mal einen ganz dicken Gruß an die Silithiel, die mich „etwas" dazu gedrängt hat, auch mal was zu Star Wars zu schreiben. Ich liebe die Filme wirklich sehr, hatte allerdings bis jetzt noch nicht genug Mut und Ideen, um mal selbst was zu schreiben. Bis auf die Filme habe ich leider auch überhaupt keine weiteren Infos zu Krieg der Sterne. Trotzdem hoffe ich, dass euch (wer das auch liest #lol#) diese Story gefällt, auch wenn sie vor Episode 1 spielt. Ich weiß noch nicht, was ich aus der Story mache, ich denke nicht, dass sie so lang werden wird, über ein Pairing oder ähnliches habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht.

Wenn die Story Gefallen findet, dann schreibt doch einfach was, und ihr könnt auch Wünsche äußern, welches Pairing ich zum Beispiel nehmen soll. Wäre euch dafür echt dankbar!

Aber nun los mit meiner ersten Star Wars Fanfiction, die natürlich den lieben netten tollen Obi-Wan Kenobi als Hauptperson hat (hatte ich erwähnt, dass ich den am liebsten mag #g#).

PS: Ich bin etwas „Madagascar"-geschädigt und fand das Wort „monochrom" so toll. Ich musste das einfach mit rein bringen…

Disclaimer: Mir gehört natürlich nix davon! Alles dem George Lucas seine Idee! Schade eigentlich….

Kapitel 1: Der Auftrag

Schwarz erstreckte sich das Weltall in die Unendlichkeit. Neben den kleinen, leuchtenden, mehrere Millionen Lichtjahre entfernten Sonnensystemen nahm nur das kleine Raumschiff dem monochromen Kosmos etwas von seiner Dunkelheit.

Als hinter dem kleinen Raumschiff in einiger Entfernung weitere auftauchten, erhöhte das kleine Raumschiff seine Geschwindigkeit und raste mit waghalsigem Tempo in den Asteroiden-Ring des angestrebten Planeten. Doch die Verfolger blieben ihm auf den Fersen.

Als die ersten Raketen ihrem Zielobjekt hinterher flogen, halfen auch die Flugkünste des erfahrenen Piloten nicht mehr. Den Asteroiden ausweichend steuerte er sein Schiff im Zickzack zu dem Planeten, als eines der Geschosse die linke Tragfläche traf.

Sofort zog das Raumschiff zur Seite. Mit der Aufbietung all seines Könnens schaffte es der Pilot, das Schiff zu stabilisieren, und trat mit viel zu hoher Geschwindigkeit in die künstliche Atmosphäre des Planeten ein. Augenblicklich drehten die Verfolger ihre Schiffe, so gut wie sicher, die Eliminierung planmäßig durchgeführt zu haben.

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Mit aller Kraft schwang Obi-Wan Kenobi sein Laserschwert – und durchschnitt nur heiße Luft. Blitzschnell setzte er einen Fuß zu Seite, vollführte eine geschmeidige Drehung und stieß abermals zu – wieder traf das leise brummende Laserschwert nur das Gasgemisch, womit der Padawan nun bemüht kontrolliert, aber gierig seine Lungen füllte.

Schweiß perlte auf seinem Gesicht, seine Augen leuchteten vor Anstrengung und Konzentration, als Obi-Wan zu einer neuen Kombination von Attacken ansetzte. Immer wieder wechselte sein Laserschwert die Seite, sodass man Mühe hatte mit dem bloßen Auge noch deutlich die Umrisse des Schwertes zu erkennen. Wie eine blaue Scheibe rotierte das Licht der Jedi-Waffe vor Obi-Wan mit solcher Genauigkeit, dass die vernichtende Hitze des Lasers seinen Gebieter selbst immer nur um Haaresbreite verfehlte.

„Das reicht für heute", meldete sich eine ruhige und angenehme Stimme. Obi-Wan beendete mit einem letzten Sprung, bei dem sein potenzieller Gegner wohl einen Kopf kürzer geworden wäre, seine Kata und deaktivierte sein Lichtschwert. Seine blau-grauen Augen, die je nach Lichteinfall auch einen grünlichen Schimmer bekamen, blickten zu dem Jedi-Ritter am Rand der Übungsmatte.

Auf Qui-Gon Jinns Gesicht stahl sich ein leichtes Lächeln, aber in seinen Augen konnte der Padawan das kleine stolze Leuchten sehen, das sein Meister immer versuchte zu verstecken, damit sein Schüler nicht zu sehr von sich überzeugt sein sollte. Hochmut war keine Tugend für einen Jedi.

„Deine Übungen werden immer genauer. Du bist wahrlich schon ein Könner im Umgang mit dem Lichtschwert", lobte Qui-Gon aber doch seinen Padawan und bedeutete diesem ihm zu folgen.

„Ich danke euch, Meister." Obi-Wan deutete eine Verbeugung an. „Ich habe auch von einem der besten gelernt."

„Achte auf deine Worte, mein junger Padawan", wies der Jedi mit erhobenem Zeigefinger, aber immer noch einem Lächeln auf den Lippen, den Jüngeren zurecht.

„Entschuldigt, Meister." Obi-Wan verbeugte sich abermals, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen.

Meister und Padawan verließen die Trainingsräume und gingen die langen Gänge des Jedi-Tempels entlang. Weder Qui-Gon noch Obi-Wan sprach ein Wort. Schließlich konnte der Padawan aber doch nicht mehr seine Neugier zügeln, warum sein Meister ihn früher als gewöhnlich vom Training abgeholt hatte, denn Qui-Gon legte immer sehr viel Wert auf die Kata. Für ihn stellte der Umgang mit dem Lichtschwert nicht nur eine Übung für den Kampf dar, sondern war auch eine Methode, um mit sich und der Welt ins Reine zu kommen, eine Art Meditation. Etwas so Wichtiges zu unterbrechen war eigentlich nicht Qui-Gons Art.

„Meister, darf ich erfahren, warum der Rat mich sprechen will?", unterbrach Obi-Wan das Schweigen.

Qui-Gon grüßte mit einem Kopfnicken eine Gruppe an der Seite stehender Jünglinge und richtete seinen Blick wieder geradeaus. Erst nach einigen Minuten richtete er das Wort an seinen ungeduldig und gespannt zu ihm blickenden Padawan: „Obi-Wan, du musst lernen, dich in Geduld zu üben." Der Angesprochene rollte kurz mit seinen Augen und wollte gerade seinem Meister zustimmen, als Qui-Gon auch schon weitersprach, wohl weislich das Augenrollen seines Schülers bemerkend, aber ignorierend.

„Aber zu allererst, woher weißt du, dass dich der Rat sprechen will und nicht ich eine Aufgabe für dich habe?" Qui-Gon zog eine Augenbraue nach oben.

„Ihr würdet nie die Kata unterbrechen, Meister, wenn es nicht auf Order des Rates wäre. Dafür ist euch der Sinn der Übungen zu wichtig", erklärte Obi-Wan. „Stimmt es denn, was ich vermute?"

Sein Meister nickte. „Ja, du hattest Recht. Doch was der Jedi-Rat mit uns besprechen will, kann auch ich nicht sagen."

Und so verlief ihr weiterer Weg zu dem Saal des Jedi-Rates ohne Unterhaltung.

Vor der Tür ordnete Obi-Wan noch einmal seine Tunika. Er wünschte sich, dass sein Meister ihn noch früher abgeholt hätte. Nun musste er verschwitzt und in seinen Trainingskleidern vor den Jedi-Rat treten. Das würde keinen besonders guten Eindruck auf die Mitglieder machen.

Obi-Wan schloss seine Augen und erreichte wieder die Kontrolle über seine Gefühle. Er sollte sich nicht so viele Gedanken machen.

Nebeneinander traten Meister und Padawan in den Raum, in dem im Rund die Sessel der Mitglieder des Jedi-Rates angeordnet waren. Schweigend schritten Qui-Gon und Obi-Wan in die Mitte und verbeugten sich zur Begrüßung.

„Ein fleißiger Padawan du bist", eröffnete Meister Yoda die Unterhaltung. „Aber noch mehr Erfahrung du brauchst. Dann du bald bereit für die Prüfungen sein wirst, Obi-Wan."

Obi-Wans Geist war aufs Äußerste gespannt. Mehr Erfahrung, das konnte doch nur heißen, er würde auf eine Mission geschickt!

Seine Gedanken wurden wieder von der knarzigen Stimme des kleinen grünen Jedi-Meisters unterbrochen.

„Auf eine wichtige Mission dich zu schicken der Rat beschlossen hat. Qui-Gon dich begleiten wird."

Nun ergriff Mace Windu das Wort: „Die Situation ist die, dass einer unserer Informanten der Handelsföderation enttarnt worden ist. Er konnte sich zum Glück noch absetzen, kurz vor Naboo ist er jedoch getroffen worden und anscheinend abgestürzt. Wir wissen nicht, ob er noch am Leben ist, jeglicher Kontakt ist abgebrochen. Bei dem Absturz ist vermutlich auch der Transmitter beschädigt oder zerstört worden, wenn wir nicht grade vom Schlimmsten ausgehen und unser Informant nicht mehr am Leben ist."

„Deswegen auf die Suche nach ihm ihr euch machen müsst", erläuterte Yoda den Auftrag. „Für die Erhaltung der Republik er sehr wichtig ist. Wichtige Informationen er noch für uns hat."

„Wenn ihr ihn gefunden habt, bringt ihn unverzüglich hierher. Im Jedi-Tempel wird er sicher sein. Seid auf eurer Mission vorsichtig, der Informant wird sicher nicht nur von uns gesucht werden", fügte ein anderer Jedi-Meister hinzu. „Die Koordinaten, wo sich das Raumschiff befinden müsste, sind schon ausgerechnet worden."

Obi-Wan nahm dem Jedi das Schriftstück aus der Hand. Dann verbeugten er und Qui-Gon sich und verließen den Saal.

Draußen faltete Obi-Wan das Papier auseinander und prägte sich die Koordinaten ein.

„Wann fliegen wir los, Meister?"

„Heute steht noch kein Schiff bereit, um uns nach Naboo zu bringen. Morgen früh um 5 Uhr werden wir abfliegen. Wir treffen uns an der Abflugrampe", antwortete Qui-Gon. Nach einer Pause fügte er hinzu: „ Und Obi-Wan, du trägst ja noch deine Trainingskleider, du solltest vielleicht noch deine Kata zu Ende bringen." Und mit einem verschmitzten Lächeln begab sich Qui-Gon Jinn zu seinem Quartier, einen verdutzten, aber doch nicht ganz überraschten Obi-Wan im Gang stehen lassend.

Der junge Mann warf seinen geflochtenen Padawan-Zopf nach hinten und ging zurück zu dem Trainingsraum, wo er auch augenblicklich die Kata weiterführte, nachdem er einen freien Mattenplatz ergattert hatte.

Zum wiederholten Male an diesem Tag führte Obi-Wan sein Lichtschwert geschmeidig durch die Luft und zerteilte unsichtbare Gegner. Die Geräusche der weiteren dort trainierenden Jedi wurden leiser und leiser, bis es für Obi-Wan nur noch sich und sein Laserschwert gab.

In solchen Momenten konnte der baldige Jedi-Ritter nachvollziehen, was sein Meister an den Übungen so sehr schätzte. Es schien ihm, als könnte er jede einzelne Muskelfaser spüren, als wäre er eins mit der Macht.

Schweiß gebadet und immer noch keuchend kam Obi-Wan an seinem Quartier an, trat durch die sich öffnende Tür hindurch und schritt zuerst zu der kleinen Kühlanlage. Während sich die Eingangstür leise hissend schloss, hatte der Padawan dem Kühlschrank eine Flasche Wasser entnommen und ließ die klare Flüssigkeit in großen Schlücken die Kehle hinab rinnen.

Als sein Durst gestillt war, führte Obi-Wans nächster Weg sofort in das kleine Badezimmer. Kleidungsstück um Kleidungsstück fand seinen Weg auf den gefliesten Boden bis sich ihr Besitzer nackt unter den warmen Wasserstrahl stellte.

Obi-Wans Muskeln entspannten sich durch die Wärme und ein wohliges Aufseufzen erfüllte den Raum. Nach dem Einseifen blieb der Padawan noch etwas länger als gewöhnlich unter der Dusche, um seinen Muskeln Ruhe zu gönnen. Dann stieg er mit alle Vorsicht aus der Wanne, um nicht auf den glatten und kalten Fliesen auszurutschen, angelte sich sein Handtuch und trocknete sich ab.

Dann schlang er sich das Handtuch um die Hüfte, löste die Haargummis aus seinem Zopf und begann seinen Zopf neu und ordentlich zu flechten. Er würde morgen keine Zeit zum Duschen haben und so waren seine wenn auch kurzen Haare wenigstens in Ordnung.

Gedanken verloren schlenderte Obi-Wan zu dem niedrigen Tisch, der ihm als Schreibtisch diente und nahm sich einen Apfel, der dort in einer Schale lag. Die Frucht mit den Zähnen im Mund behaltend ging Qui-Gons Schüler zu seinem Bett, um unter der Bettwäsche nach seinem Nachtgewand zu kramen, als ihn das Hissen seiner Tür herumfahren ließ.

In dem kleinem Wohnraum stand sein Meister. Schnell nahm Obi-Wan den Apfel aus dem Mund und verneigte sich leicht zur Begrüßung. Gerade als er fragen wollte, was der Grund des späten Besuchs war, spürte er sein Handtuch rutschen. Allerdings hatte er beiden Hände, voll; in der einen hielt er den Apfel und in der andern sein Nachtgewand und es kam Obi-Wan auf die Schnelle nicht in den Sinn eins von beiden fallen zu lassen, um sich und seinem Meister ein peinliches Erlebnis zu ersparen.

Doch Qui-Gon hatte die missliche Lage seines Padawans erkannt, und hielt das Handtuch mit Hilfe der Macht an seinem Platz. Vollständige Ruhe und Gelassenheit vortäuschend trat er zu seinem Schüler, nahm ihm den Apfel aus der Hand und biss herzhaft hinein. Dann drehte er sich um, sodass er mit dem Rücken dem Padawan stand.

Dies sah Obi-Wan als Zeichen, sich schnellstens etwas überzuziehen, wählte schnell die Hose, die er noch in der Hand hielt und sonst zum Schlafen trug, und zog sich an. Als er bekleidet war, räusperte er sich kurz, um seinem Meister zu bedeuten, dass er sich wieder umdrehen konnte.

Mit einem belustigten Funkeln in den Augen und dem fast vollständig abgegessenen Apfel in der Hand wandte Qui-Gon Jinn dem Jüngeren wieder seine Vorderseite zu. Obi-Wans Gesicht hatte die Farbe einer reifen Tomate angenommen. Qui-Gon verschränkte die Arme, darauf achtend, sich nicht mit dem Apfel zu bekleckern.

„Nun, mein gut gebauter Padawan", begann der Jedi-Ritter, wobei die Farbe in dem Gesicht seines Gegenübers noch dunkler wurde, und Qui-Gon sich ein breites Grinsen nicht mehr verkneifen konnte. „Entschuldige, dass ich so unangemeldet und plötzlich eingetreten bin. Doch eben erreichte mich die Meldung von Meister Yoda, dass unsere Mission wohl nicht nur äußerst wichtig sei, sondern auch noch geheim. Wir sollen also daran denken, auch zivile Kleidung einzupacken."

Qui-Gon deutete mit seiner leeren Hand auf den Tisch, auf dem ein Bündel Kleidung lag. „Ich habe dir hier die Sachen hingelegt."

Verwirrt starrte Obi-Wan seinen Mentor an. „Aber, Meister, sind unsere Jedi-Roben nicht viel sicherer und garantieren uns Schutz und vor allem Hilfe?"

Qui-Gon nickte. „Ja, das ist richtig. Auch ich habe diese Bedenken geäußert, aber Meister Yoda meinte, für diesen Auftrag wären Alltagskleider vorteilhafter, zu unserem Schutz, da die Verfolger des Informanten darauf spekulieren würden, dass ihr Ziel von Jedi abgeholt werden würde."

Der Padawan schritt zu dem Tisch und faltete die Kleider auseinander. Nach der Begutachtung fragte er skeptisch: „Aber, Meister, wo sollen wir daran unsere Lichtschwerter befestigen?"

„Dafür wird sich schon eine Lösung finden. Der Flug nach Naboo ist lang. Wir können uns währenddessen Gedanken darüber machen", beruhigte ihn Qui-Gon. Mit einem perfekt gezielten Wurf beförderte er den Rest des Apfels in den Mülleimer und leckte sich kurz die Finger, um sie von dem Saft der Frucht zu befreien.

„Bis morgen and er Abflugrampe", verabschiedete sich der Jedi-Ritter und ließ seinen Schüler allein.

Obi-Wan spürte, dass langsam die Hitze aus seinem Kopf entwich und stöhnte auf. Warum musste ausgerechnet ihm so meine Peinlichkeit passieren? Den Kopf schüttelnd packte er seine Tasche für den Aufenthalt auf Naboo, schnappte sich diesmal eine Birne, putzte sich nach seinem Abendessen die Zähne und legte sich ins Bett, um vor seinem neuen Auftrag noch etwas Schlaf zu bekommen.

Überpünktlich stand Qui-Gon auf der Rampe bei dem Schiff, das sie nach Naboo bringen sollte und wartete auf seinen Padawan. Rechtzeitig zum Abflug erschien Obi-Wan und sie konnten ihre Mission beginnen.

Als sie nur noch eine Stunde von Naboo entfernt waren, ersetzten die Jedi ihre Kluft durch die zivilen Kleider. Seine Tunika ausziehend kam Obi-Wan das Erlebnis des letzten Abends in den Sinn, und seine Ohren färbten sich verdächtig rosa. Doch zum Glück schien Qui-Gon davon nichts zu bemerken.

Endlich landeten sie auf dem Planeten. Schnell luden sie ihre Sachen in ihrer Unterkunft unweit der Koordinaten ab und liehen sich einen Speeder, mit dem sie zu dem angegebenen Ort flogen, der sich als grünes unbewohntes Gebiet entpuppte. Ein Schrotthaufen, der sich als das Raumschiff herausstellte, ragte auf der Wiese aus einer tiefen Mulde hervor, die es bei dem Aufprall selbst gegraben hatte.

Der Pilot des Raumschiffes musste unglaubliches Glück gehabt haben. Das Schiff war zwar mit viel zu hoher Geschwindigkeit auf dem Boden aufgeprallt, aber das gesamte Cockpit war nahezu unversehrt. Und weit und breit war kein lebendes oder totes Wesen zu erblicken, außer der vereinzelten Fliegen, die sich über einige verdächtig nach Blut aussehende Flecken auf dem Armaturenbrett hermachten. Fußspuren auf der aufgehäuften Erde um das Schiff herum ließen darauf schließen, dass der Pilot in Richtung der Siedlung gelaufen war, von der die beiden Jedi gekommen waren.

Also stiegen Obi-Wan und Qui-Gon wieder in den Speeder und flogen zurück. In ihrem Quartier angekommen, erstatteten sie dem Rat Bericht.

„Ermutigend eure Beobachtungen sind." Natürlich hatte Yoda als erster das Wort ergriffen. „Also unser Informant am Leben noch ist."

Meister und Schüler nickten dem Hologramm des alten grünen Jedi-Meisters zu.

„Meister, wenn wir den Informanten gefunden haben, wie sollen wir ihm klar machen, dass wir ihm nichts Böses wollen? Er ist doch sicherlich misstrauisch. Wie können wir sein Vertrauen gewinnen?"

„Das ist eine berechtigte und gute Frage, Obi-Wan. Ich denke, es wird ihn überzeugen, wenn ihr ihn mit seinem richtigen Namen ansprecht. Er lautet: Reiko Aneri. Keiner außer dem Rat der Jedi kennt diesen Namen. Er wird ihm zeigen, dass er getrost mit euch kommen kann", erklärte Meister Voss.

Die beiden Jedi verbeugten sich und beendeten die Verbindung. Qui-Gon sah seinen Schüler an. „Ich denke, wir sollten morgen mit der Suche nach der Person beginnen, es ist schon spät."

Aber Obi-Wan schüttelte den Kopf. „Nein, Meister, ich denke, es ist klüger, wenn wir jetzt anfangen. Um die Zeit müssten sich viel mehr Leute herumtreiben, die bereitwillig Auskunft geben."

Qui-Gon schaute auf die Uhr. Es war fast Mitternacht. Um diese Uhrzeit waren sicherlich schon einige in den Bars des Städtchens betrunken und gaben nur zu gerne irgendwelche Geschichten preis. Der Jedi-Ritter schenkte seinem Schüler ein Lächeln. „Wie du meinst, mein kluger Padawan."

Eine Stunde später fragte sich Obi-Wan, ob seine Idee wirklich so gut gewesen war. Qui-Gon und er hatten sich trennen müssen, da dieses auf den ersten Anschein recht kleine Örtchen doch einiges an nächtlichen Aktivitäten zu bieten hatte. Nun stand der Padawan in einer der vielen Bars und fühlte sich ohne seine Jedi-Robe in Jeans und T-Shirt etwas hilflos. Wie die Male zuvor kämpfte er sich zum Tresen durch.

Als der Wirt in Sichtweite kam, machte Obi-Wan auf sich aufmerksam und fragte, ob dieser in letzter Zeit möglicherweise einen fremden und verwundeten Gast gehabt habe. Der Wirt verzog verständnislos das Gesicht und beugte sich weit über den Schanktisch. Obi-Wan brüllte ihm seine Frage noch einmal ins Ohr, um sicher zu stellen, dass der Wirt ihn auch wirklich über die Musik und den ganze Lärm verstand.

Der Mann nickte grinsend und blickte bedeutungschwanger hinter Obi-Wan. Dieser drehte sich um. Hinter ihm stand eine dunkelhaarige Frau, mit einer Platzwunde auf der Stirn.

„Auf dich habe ich gewartet, Süßer!" hauchte sie dem Padawan ins Ohr und Obi-Wan stieg eine Welle von Alkohol-Geruch in die Nase. Ohne Vorwarnung pressten sich auf einmal süße und feuchte Lippen auf seinen Mund.