Hallöchen! Nun, ich habe eine überaus liebe Drohung von Silithiel bekommen, in dem sie mir ein Ultimatum gestellt hat, dass Kapitel 2 innerhalb einer Woche fertig sein muss…Ich war sehr geschockt, ganz ehrlich. Ich brauche nämlich immer sehr viel Zeit fürs Schreiben #seufz#. Aber ich habe mich hingesetzt, es regnet ja sowieso ununterbrochen und #tadaaaaa# das ist dabei herausgekommen. Ich glaube, dass ich danach mal das Rating etwas höher setzen muss, so vorsichtshalber…

Wie gesagt, ich habe null Infos über Obi-Wans Jugend und so weiter. Ich werde mir wohl demnächst von nem Freund mal ein paar Bücher ausleihen. Deswegen, alles was hier über Obi-Wan und Qui-Gon drinsteht, habe ich mir ausgedacht und basiert in keinster Weise auf den Büchern („keinster" gibt's nicht, oder?)

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

Reviews (natürlich bekommt ihr auch Reviews auf eure Reviews #g#)

Silithiel: Na du, schön, dass es dir bis jetzt gefallen hat, ich hoffe, das hier auch. Und den Tritt in den Hintern bitte nächstes Mal etwas sanfter, ja? #g#

Nakry: Oooh, danke für das liebe Review! Hier geht es weiter, ich hoffe es bleibt weiter spannend.

Disclaimer: Liest sowieso keiner, aber mir gehört trotzdem nix.

Kapitel 2: Der Spion

Obi-Wan wusste nicht, wie er reagieren sollte. Als Jedi war er noch nie in einer vergleichbaren Situation gewesen. Nun gut, er konnte nicht leugnen, dass er in der Zeit seiner Pubertät nicht Dinge getan hatte, die gegen die Regeln waren, aber er hatte sich doch letztendlich für den Jedi-Orden als seine große Liebe entschieden.

Immer noch überrascht von der plötzlichen Annäherung öffnete er seinen Mund ein Stück und wollte, innerlich protestierend, zurückweichen. Doch die Frau presste sich nur noch mehr an ihn und nutzte den von Obi-Wan unbewusst dargebotenen Platz, um ihre Zunge verführerisch in seinen Mund zu schlängeln.

Hungrig, aber zärtlich umspielte die Zunge den Mund des Padawans, stupste sie an, auffordernd in das Spiel mit einzusteigen. Obi-Wan keuchte auf. Er wollte das nicht, er durfte das nicht, aber irgendwie fühlte es sich gut an. Warum war Liebe bei den Jedi noch gleich verboten? Ein Teil von ihm wollte einfach nur noch an diesem Platz bleiben und genießen, der andere erkämpfte sich gerade mühsam wieder die Oberhand: ‚Komm wieder zu dir! Du bist ein Jedi! Kontrolliere deine Gefühle!'

Unvermittelt hörte der Kuss auf. „Gut, sie sind weg!" Obi-Wan blinzelte, um sich durch seine verklärten Augen wieder ein normales Sichtfeld zu verschaffen, und betrachtete die Luft vor sich. Die Frau war verschwunden. Verwirrt versuchte sich Obi-Wan eine Reim auf die Situation zu machen, als auf einmal eine Hand mit einem Glas vor seinem Gesicht auftauchte.

Obi-Wans Blick folgte dem Arm und starrte nun doch wieder in die dunklen Augen der Frau, die ihn gerade so „überfallen" hatte.

„Sorry, dass ich dich so überrumpelt habe. 'nen Drink auf den kleinen Schreck?"

Der Padawan machte seinen Mund wieder zu, der ihm aufgeklappt war und nahm etwas perplex das Glas. Die rote Flüssigkeit sah nicht wirklich Vertrauen erweckend aus, aber Obi-Wan war durstig und wollte auf eine Art auch nicht seine Gegenüber beleidigen. Also setzte er das Glas an den Mund und kippte den Inhalt in seine Kehle.

Kaum hatte er das Getränk geschluckt, hatte er das Gefühl, sein Hals würde brennen. Unwillkürlich überkam ihn ein Hustenreiz. Wollte sie ihn etwa vergiften? War sie ein Mitglied der Handelsföderation und hatte herausbekommen, dass sie den Informanten suchten? Wusste sie, dass er ein Jedi war und wollte ihn deshalb umbringen?

Ein heftiges Klopfen auf seinen Rücken schüttelte alle Verschwörungsgedanken aus Obi-Wans Kopf.

„Hast du dich verschluckt? Oder war der Wodka doch zu stark für dich? Du sahst so aus, als könntest du was vertragen!", hörte der Padawan die angenehme Stimme seiner Bar-Bekanntschaft, die zwischen Belustigung und Besorgnis schwankte.

Wodka…also hatte sie ihn nicht vergiftet. Das war die gute Nachricht. Die weniger gute war: Es war Wodka. Und Jedi durften keinen Alkohol trinken. Nach diesem Erlebnis war Obi-Wan gar nicht so traurig über diese Regel. Er hustete noch einmal, richtete sich wieder auf und stellte sein nun leeres Glas auf den Tresen.

„Um ehrlich zu sein, das war mein erstes Glas Alkohol", gab Obi-Wan mit einem gequälten Lächeln zu. Die Frau blickte ihn verwundert an: „In diesem Monat?" Nun musste Obi-Wan schallend lachen. „Nein, mein erstes überhaupt."

Seine Gegenüber schien allerdings nicht sonderlich verwundert trotz ihrer Nachfrage, musterte Obi-Wan jedoch etwas ausgiebiger. Ihr Blick blieb kaum merklich etwas länger an dem Padawan-Zopf hängen. Der Besitzer des Zopfes versuchte währenddessen mit Hilfe der Macht die junge Frau einzuschätzen, doch zu seinem großen Erstaunen schien sie in der Lage zu sein, sich ihm gegenüber abzuschirmen.

Dann fiel ihm ihr merkwürdiger Kommentar ein, als sie aufgehört hatte ihn zu küssen.

„Sag mal, warum meintest du: ‚Gut, sie sind weg?'", fragte er nach.

Die Dunkelhaarige ließ ihren Blick durch die Tanzbar schweifen, blieb bei dem einen oder anderen Tanzenden hängen, machte aber zuerst keine Anstalten, dem Jedi eine Antwort zu geben. Mit einem betont lässigen Ausdruck in den Augen erklärte sie: „Da waren zwei Kerle, die waren hinter mir her. Dich zu küssen und so aus ihrem Blickfeld zu verschwinden war meine einzige Möglichkeit. Ich hoffe, du bekommst deswegen jetzt keine Schwierigkeiten mit deiner Freundin oder so." Den letzten Satz hatte sie mit solch einem merkwürdigen Funkeln in den Augen gesagt, dass Obi-Wan nicht wusste, wie er das Gesagte einordnen sollte.

„Woher kommst du? Der Wirt sagte, du seiest fremd hier in der Stadt", versuchte Obi-Wan das Gespräch in andere Bahnen zu lenken. Er hatte zwar Zweifel daran, dass diese junge Frau der Informant war, den sie zum Jedi-Tempel bringen sollten, aber vielleicht wusste sie ja trotzdem etwas über einen Piloten, der vor kurzem in der Nähe abgestürzt war.

„Ich bin nicht von hier, aber ich glaube der Wirt erzählt auch etwas viel, wenn der Tag lang ist", wiegelte sie das Thema sofort ab.

Obi-Wan versuchte es auf eine andere Tour: „Weißt du denn, wem das da draußen, nicht allzu weit von hier, abgestürzte Raumschiff gehört?" Eine Zehntelsekunde später wusste der Padawan, dass er falsch an die Sache herangegangen war. Die Augen der Dunkelhaarigen hatten sich verfinstert. „Nein, darüber weiß ich nichts", erklärte sie knapp, stürzte den Inhalt ihres Glases hinunter, legte schnell das Geld für die Drinks dem Wirt auf den Tresen und verschwand aus der Bar.

Der Padawan eilte ihr sofort hinterher. Dass da etwas nicht stimmte und sie nicht die Wahrheit gesagt hatte, konnte er auch ohne Hilfe der Macht erkennen.

Auf der Straße holte Obi-Wan die junge Frau schnell ein, auch wenn diese sich bemühte zwar unauffällig, aber schnell an ihr Ziel zu kommen.

Qui-Gons Schüler wollte grade nach ihrem Handgelenk schnappen, um sie festzuhalten, als er einen Schlag von ihr auf seinen Arm vorausahnte, diesem auswich und dann trotzdem ihre Hand zu fassen bekam. Verdutzt hielt sie inne und sah in an. Ihre rechte Hand war an ihre linke Seite gewandert.

„Heißt du Reiko Aneri?" fragte Obi-Wan und wusste schon bevor er die Frage zu Ende gestellt hatte, dass er richtig lag. Langsam bewegte sich Reikos Kopf zu einem Nicken und sie löste ihre rechte Hand wieder von der Seite. Obi-Wan ließ ihre andere Hand los, verbeugte sich und stellte sich vor.

Die Miene der Dunkelhaarigen hatte einen ernsten aber entspannteren Ausdruck angenommen. „Ja, ich habe mir schon gedacht, dass du ein Jedi bist. Der Haarschnitt ist unverkennbar."

Er wusste nicht, warum, aber bei diesen Worten stieg Obi-Wan das Blut in den Kopf. Er räusperte sich. „Nun, unser Auftrag ist es, dich zu deiner Sicherheit in den Jedi-Tempel zu bringen. Ich denke, es ist am besten, wenn du mit mir zu unserer Unterkunft kommst. Dort können wir dich notfalls vor Verfolgern schützen."

Reiko gab ein schnaubendes Geräusch von sich. „Ich kann auch gut auf mich alleine aufpassen. Das hast du doch gerade auch schon gemerkt."

Obi-Wan zuckte mit den Schultern. „Tut mir leid, aber so ist unser Auftrag. Es wäre generell einfach auch am praktischsten, wenn du bei uns noch die Nacht verbringen würdest. Wir berichten sofort dem Rat, und der wird sicherlich schnell ein Schiff hierher bestellen, sodass wir zurückfliegen können."

Die junge Frau seufzte. „Na gut, ich denke zwar nicht, dass ich einen persönlichen Leibwächter brauche, aber ich komme mit. Je schneller ich nach Hause komme, desto besser."

Obi-Wan nickte zufrieden und stellte schnell eine Verbindung zu seinem Meister her.

„Meister, es ist alles in Ordnung. Wir treffen uns dann im Quartier." Obwohl der Auftrag unter Dach und Fach war, blieb der Padawan doch vorsichtig und drückte sich recht ungenau aus, was seinen Erfolg anging. Wenn wirklich feindliche Suchtrupps hier waren, wollte er ihnen keine Möglichkeit geben, ihnen auf die Spur zu kommen.

Mit einem Kopfnicken bedeutete Obi-Wan seiner Schutzbefohlenen, dass sie nun losgehen würden, und sie machten sich auf den Weg.

„Wer ist denn dein Meister?" überwand Reiko Aneri das Schweigen zwischen ihnen.

„Qui-Gon Jinn", antwortete Obi-Wan. Bevor er noch zu einer näheren Beschreibung oder Erlebnisberichten ansetzen konnte, blieb Reiko plötzlich stehen. „Qui-Gon?" fragte sie ungläubig.

Obi-Wan nickte. „Ja. Kennst du ihn etwas?" Das konnte sich Obi-Wan bei Weitem nicht vorstellen. Aber Reiko nickte nur und setzte sich wieder in Bewegung. Den weiteren Weg zu dem kleinen Apartment legten die beiden schweigend zurück.

In dem Wohnraum wartete auch schon Qui-Gon auf sie. Die Suche hatte ihm nicht viel Spaß gemacht, was nicht daran lag, dass nicht er, sondern Obi-Wan Reiko gefunden hatte, sondern, dass er in die „exklusiveren" Teile der Stadt geraten war, was bedeutete, dass ihm mehrere weibliche und auch männliche Leute eindeutige Angebote gemacht hatten. Dementsprechend froh war er dann auch gewesen, als Obi-Wan ihm Bescheid gesagt hatte, dass er wieder zu ihrem Apartment zurückkehren könne.

Innerlich und äußerlich vollkommen ruhig, wie es sich für einen Jedi-Ritter gehörte, war Qui-Gon aufgestanden, als das Hissen der Tür das Eintreten seines Padawans und des Informanten ankündigte. Als der Jedi jedoch sah, wen Obi-Wan da mitgebracht hatte, ließ er sich zurück auf das Sofa fallen, von dem er sich gerade erst erhoben hatte.

Die junge Frau, die schräg hinter seinem Padawan stand, versuchte gute Miene zum bösen Spiel zu machen und verbeugte sich vor Qui-Gon.

„Seid gegrüßt, mein Meister."

Nun war es an Obi-Wan in Erwägung zu ziehen, ob er sich in den neben ihm befindlichen Sessel fallen lassen sollte. „Meister?" Irritiert wechselte sein Blick zwischen seinem, jawohl seinem, Meister und Reiko hin und her.

Qui-Gon hatte sich offensichtlich wieder gefangen und begrüßte nun seinerseits die junge Frau. „Ich grüße dich, Naya, oder eher Reiko, entschuldige."

„Meister?" versuchte Obi-Wan Herr der Lage zu werden. Zwanghaft versuchte er seine Verwirrtheit zu kontrollieren und ruhig zu bleiben.

Qui-Gon wendete sich seinem Padawan zu. „Oh, mein junger Padawan, ich glaube, da ist wohl eine Erklärung fällig."

Er bedeutete Obi-Wan und Reiko auf den Sitzmöbeln Platz zu nehmen und erläuterte seinem Schüler, woher er Reiko kannte.

„Nun, Obi-Wan, um es kurz zu machen: Naya, Reiko, war meine Schülerin, bevor du mein Padawan wurdest. Sie entschied sich jedoch gegen das Leben eines Jedi und trat aus dem Orden aus. Und so wurdest du mein Schüler."

Obi-Wan betrachtete die junge Frau, die ihm gegenüber Platz genommen hatte. Sie sah nicht älter aus als er. Wann hatte Reiko denn diesen Entschluss schon gefasst?

Die Dunkelhaarige schien seine Gedanken erraten zu haben. „Ich bin schon mit 13 aus dem Orden ausgetreten. Ich habe irgendwie gespürt, dass es nichts für mich ist…auch wenn ich nicht schlecht war", setzte sie hinzu. „Meine Fähigkeiten helfen aber gut bei meinen Aufträgen als Spionin für die Jedi. Ich helfe also dem Orden noch, auch wenn ich ausgetreten bin."

Obi-Wan nickte. Er hatte gewusst, dass sein Meister kurz vor ihm einen anderen Padawan gehabt hatte. Es war reiner Zufall gewesen, wenn auch ein trauriger Umstand, dass sein Meister bei einem Gefecht im Outer-Rim getötet worden war und ihn vor sechs Jahren zu Qui-Gons neuem Padawan gemacht hatte.

Qui-Gon und Reiko schwelgten eine Zeit lang noch in Erinnerungen, aber bald fing Qui-Gon an zu gähnen, entschuldigte sich, und ging zu Bett.

Obi-Wan schaute zu Reiko, die sich ausgiebig streckte, aber noch nicht allzu müde zu sein schien.

„Warum bist du denn ausgetreten?" Obi-Wan hatte sich damals klar für den Orden entschieden und er kannte niemanden, der das nicht getan hatte. Er war neugierig darauf zu erfahren, warum sich jemand anders entschieden hatte.

Reiko macht ein nachdenkliches Geicht. „Hm, nun, ich denke es hatte damit was zu tun, dass ich einige Regeln der Jedi nicht mit mir vereinbaren konnte."

„Und welche wären das?", wollte Obi-Wan wissen.

„Ich fand es unverständlich, dass man als Jedi nicht lieben darf." Obi-Wan wollte protestieren und die Regel erklären, als Reiko schon weitersprach: „Ja, ich weiß, dass diese Regel darauf abzielt, dass sich ein Jedi nicht abhängig von jemandem machen darf. Was mich dabei stört: jeglicher Kontakt ist mit dieser Regel unterbunden! Man kann doch jemandem auch näher kommen, ohne danach sofort das Gefühl von Verlust-Angst zu bekommen."

Obi-Wan strich sich nachdenklich mit der rechten Hand übe den Mund. So hatte er das Ganze noch nicht betrachtet. Für ihn waren Intimitäten unweigerlich mit Gefühlen verbunden. Aber Reikos machten Sinn. Wenn man keine Angst zu haben brauchte, den Partner zu verlieren, oder keinen Schmerz fühlen würde, bei dem Verlust, dann könnte man den Jedi-Kodex eigentlich etwas lockern.

‚Oh, man, was denke ich hier?' tadelte sich Obi-Wan in Gedanken selber.

„Man hat mich natürlich nicht ohne Protest austreten lassen, es war ein ganz schönes Hickhack", erzählte Reiko weiter. „Und besonders Qui-Gon hatte etwas dagegen. Ich glaube, er hat sich selbst Vorwürfe gemacht, hat geglaubt, dass er versagt hat. Aber es hat sich wohl gebessert. Er erscheint viel lockerer. Hast ihn dir gut erzogen." Das lustige Funkeln trat wieder in ihre Augen.

„Den Humor hat er mir beigebracht", grinste Obi-Wan und hielt sich schnell die Hand vor den Mund, als er merkte, dass in die Müdigkeit übermannte. Mit Reikos Hilfe zog er das Sofa auseinander, sodass eine kleine Schlafstätte entstand und legte sich hin. Auch die Spionin fand noch bequem neben Obi-Wan Platz, da sonst keine weitere Möglichkeit bestand die Nacht schmerzfrei zu überstehen.

Der Padawan war schon im Halbschlaf, als er den Atem der Dunkelhaarigen an seinem Ohr spürte. „Ich meinte das ernst. Du bist wirklich süß", murmelte sie. Aber Obi-Wan war so müde, dass er darauf nicht mehr antworten konnte. Er wusste ja nicht, was diese Worte für Konsequenzen auf seine Träume haben würden.

Qui-Gon unterdessen lag in seinem Bett und konnte nicht schlafen. Irgendwie nagten Zweifel an ihm, ob es wirklich klug war, seinen Padawan und Reiko zusammen in einem Zimmer schlafen zu lassen. Doch bald sank auch er in einen traumreichen Schlaf.