EDIT: 23. Jänner 2005 - Heute habe ich das Kapitel überarbeitet, die restlichen Fehler ausgebessert und begonnen eine einheitliche Formatierung zu gestalten. Noch wird es einige Tage dauern, bis ich das mit allen Kapitel erledigt habe. Danach werde ich das Edit wieder löschen. Bitte um Entschuldigung! :o)
Zusammenfassung: Zwei Menschen. Eine Seele. Ein Herz. Dafür bestimmt zusammen zu sein. Für immer.
Disclaimer: Gilmore Girls gehören leider nicht mir. Ansonsten hätte ich wahrscheinlich nicht so einen Blödsinn gebaut indem ich aus einer witzigen, total tollen Serie etwas gemacht hätte, was leider nicht mehr das ist, was es einmal war. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser FF. Sie dient lediglich dazu verrückten Fans, so wie ich einer bin, eine Freude zu bereiten.
Anmerkungen der Autorin: Eine neue FF von mir. Ich hoffe, sie wird euch gefallen. Natürlich ist "Crazy Thing Called Love" noch nicht fertig. Aber ich musste dennoch das erste Kapitel dieser FF hochladen. Die Idee kam mir spontan. Noch ist nichts Aufregendes passiert, aber ich hoffe trotzdem, dass sie euch gefallen wird. Sagt mir doch bitte Bescheid, wie sie euch gefällt und ob ich daran weiterarbeiten soll. Ich freu mich!
Und jetzt viel Spaß bei meiner neuen FF "Into All Eternity - Bis in alle Ewigkeit".
LG, bis die Tage
eure Sony ;)
Into All Eternity - Bis in alle Ewigkeit
Es war heiß. Aber es war keine trockene Hitze. Sie war geschwängert mit Feuchtigkeit. Jeder in der Stadt versuchte sein Bestes um sich vor der Hitze zu schützen. Die Geschäfte ließen die Ventilatoren laufen, Klimaanlagen arbeiteten auf Hochtouren. Die ganze Stadt wartete auf den lang erhofften Regen, auf die Abkühlung, damit man endlich wieder besser atmen konnte, der Körper sich endlich wieder besser anfühlte.
Rory stand vor einem Regal in einem Büchergeschäft. Sie trug kurze Shorts und ein dünnes Hemd. Ihre Füße steckten in einem Paar Sandalen. Über einer Schulter hatte sie ihren Rucksack.
Er war schon wieder zu spät. Als würde es jemals etwas anderes sein. Er war immer zu spät. Manchmal machte sie sich einen Spaß daraus und nannte ihm eine Uhrzeit, die eine halbe Stunde vor der eigentlichen Zeit lag, damit er auch pünktlich erschien. Seltsamerweise wusste er meistens, wann sie sich diesen Spaß erlaubte und kam trotzdem zu spät. Aber Rory hatte sich damit abgefunden. Er war eben nicht der Mensch, der auf die Minute genau erschien. Er war nicht wie Dean. Und Rory war froh darüber.
Sie hielt Alexandre Dumas' „Der Graf von Monte Cristo" in Händen. Ein Klassiker. Eines ihrer liebsten Bücher. Schon unzählige Male gelesen. Auch wenn dies an und für sich nicht die Art von Bücher war, die sie normalerweise las. Dieses gefiel ihr. Sie mochte den Stil. Sie mochte die Handlung. Sie mochte, wie der Autor es schaffte, alles miteinander in Verbindung zu bringen. Sie mochte dieses Buch.
Rory legte es auf den Stapel zu den anderen Büchern, die sie bereits gefunden hatte und beschloss, dass es für heute genug war. Sie hatte schon genügend ausfindig gemacht. Morgen würde sie weiterstöbern. Sie nahm die Bücher auf die Arme und schlenderte auf die Kasse zu um zu bezahlen.
Er war immer noch nicht da. Wo er wohl blieb? Ob ihm etwas dazwischen gekommen war? Ob Hendrik ihn wieder aufgehalten hatte? Vielleicht war es dieses Mal auch der Gemüselieferant gewesen. Nun ja, es gab eben keinen Jackson in New York.
Die Tür zum Buchladen öffnete sich, die Klingel ertönte. Rory wandte ihren Blick zur Tür und erkannte, dass er soeben den Laden betreten hatte und sich nach ihr umsah. Sie lächelte.
„Dieses Mal bist du nur 10 Minuten zu spät. Du machst dich. Pass nur auf, irgendwann bist du noch pünktlich", meinte sie grinsend.
„Glaubst du wirklich, dass das jemals passieren wird? Wenn ich mich doch so bemühe", entgegnete er und stellte sich neben sie in die Schlange. Dabei nahm er ihr den Stapel Bücher aus den Händen und schüttelte leicht den Kopf.
„Wir haben bald keinen Platz mehr in der Wohnung, wenn du ständig nur Bücher einkaufst", stellte er fest.
„Reg dich nicht auf. Wenn ich sie nicht kaufe, dann kaufst sie du", sie lächelte, „Und wenn wir keinen Platz mehr haben, dann müssen wir uns eben eine größere Wohnung zulegen. Mom freut sich sicher, wenn sie uns wieder beim Umziehen helfen kann. Und Luke auch. Er war geradezu begeistert als wir beschlossen, uns gemeinsam eine Wohnung zuzulegen. Weißt du noch? Er hat sogar das Bett zusammengebaut."
„Ja, aber nur mit meiner Hilfe", entgegnete er. Rory nickte und holte nun ihre Geldbörse aus der hinteren Shorttasche. Der Buchhändler nannte ihr den Preis für die Bücher und sie zahlte. Danach machte sie sich zusammen mit ihm auf den Weg nachhause.
o-o-o-o-o-o
Eine Stunde zuvor hatte Jess noch nervös auf die Uhr geblickt. Er hatte etwas spezielles für den Abend geplant. Rory hatte wahrscheinlich darauf vergessen, obwohl sie dies sonst nicht tat, aber sie hatten etwas zu feiern. Er hatte sein Restaurant für diesen Abend geschlossen, seinen Angestellten frei gegeben. Er hatte sich in die Küche gestellt, dorthin, wo er vor einigen Jahren angefangen hatte.
Nachdem er aus Kalifornien zurückgekehrt war, sein High-School-Diplom in der Tasche, hatte er sich als Aushilfskoch in einem kleinen Restaurant beworben. Bald hatte er bemerkt, dass ihm diese Arbeit Spaß machte. Auch wenn er immer gezwungenermaßen im Diner seines Onkels gearbeitet hatte, die Arbeit als Koch erfüllte ihn mit Freude und zum ersten Mal im Leben machte er etwas, mit dem er zufrieden war.
Es hatte nicht lange gedauert und er wurde fest angestellt. Nicht länger Aushilfskoch, sondern richtiger Koch. Auch, wenn ein anderer Koch anwesend war.
Wiederum nicht viel später war er zum Chefkoch des kleinen Restaurants aufgestiegen. Mit 24 Jahren war er weit gekommen.
Dann war der Besitzer des Ladens gestorben. Jess, der in den Zimmern oberhalb des Restaurants gewohnt hatte und dem alten Mann ans Herz gewachsen war, so als wäre er sein eigener Sohn, war plötzlich selber der Besitzer dieses Ladens. Zuerst überrascht darüber machte er sich schließlich an die Arbeit.
Er arbeitete hart. Mit Elan und Schweiß hatte er es schließlich geschafft. Er war bekannt in New York. Sein Restaurant lief. Er konnte sich vor Kunden kaum noch retten. Die High Society von Manhattan stand Schlange um einen Tisch bei ihm zu ergattern. Jess war zufrieden. Er war sogar sehr zufrieden.
Und dann war ihm Rory über den Weg gelaufen. Dort stand sie, in einem roten Kleid. Er hatte nie gewusst, dass ihr die Farbe rot so gut stand. Für ihn war sie immer automatisch mit blau verbunden. Wie ihre Augen. Tiefes, schimmerndes Blau.
Sie war mit einer Kollegin unterwegs. Ihr Haar fiel ihr sanft auf die Schultern. Es war kürzer, das hatte er sofort bemerkt. Sein Blick fiel auf ihre Hände und mit Erleichterung stellte er fest, dass kein Ring an ihrem Finger steckte. Ein breites Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Sie war noch schöner als er sie in Erinnerung hatte.
Als sie ihn entdeckte wurde ihr Gesicht starr. Mit großen Augen blickte sie auf ihn. Beide konnten es nicht fassen, dass sie sich nach so vielen Jahren wiedersahen. Sie hatte sich kurz an ihre Kollegin gewandt und war dann auf ihn zugetreten.
Für wenige Minuten hatten sie nichts gesprochen, sondern sich nur angesehen. Und dann war sie ihm um den Hals gefallen. Fest schloss sie die Arme um seinen Hals. Jess drückte sie an sich, sog den Duft ihres Haares in sich auf, spürte ihre Haut auf seiner. Und er war glücklich. Seit vielen Jahren war er endlich wieder glücklich.
Von diesem Zeitpunkt an hatte er Rory gezeigt, wie sehr er sich verändert hatte. Wie sehr er sie vermisst hatte. Wie sehr er sie liebte.
Rory genoss diese Zeit. Sie nahm ihn nicht sofort zurück, auch wenn ihr Herz geradezu danach schrie. Sie ließ ihn etwas zappeln, genau darauf bedacht, wann der richtige Zeitpunkt war. Es gefiel ihr, wie er sich anstrengte, wie er ihr zeigte, dass er sich verändert hatte und doch immer noch der selbe Jess war.
Schließlich, als sie gemeinsam im Klassiker-Kino saßen und sich „Vom Winde verweht" ansahen, als er sich zu ihrem Ohr beugte und ihr ein leises „Ich liebe dich!", zuflüsterte, war es entgültig um sie geschehen.
Sie gehörten zusammen. Jess und Rory. Rory und Jess. Bestimmt dafür, zusammen zu sein. Von der ersten Begegnung an war es so vorgesehen gewesen. Jess gehörte zu Rory. Rory gehörte zu Jess. Und keiner konnte sie trennen.
Lorelai war entsetzt. Sie konnte nicht glauben, dass ihre Tochter Lukes Neffen tatsächlich zurückgenommen hatte. Das warf sie Rory auch vor.
Doch dann lernte sie ihn besser kennen. Sie bemerkte, dass er sich verändert hatte. Sie konnte sehen, wie wichtig ihm Rory war. Sie spürte, dass sich die beiden wirklich liebten.
Und sie gab auf. Sie gestand ein, dass sie sich geirrt hatte. In beiden. In Rory und in Jess. Und dass sie im Unrecht war. Von diesem Augenblick an war sie begeistert von der Beziehung ihrer Tochter.
Jetzt stand Jess vor dem Spiegel im Schlafzimmer und fuhr sich mit den Händen durch die Haare um sie etwas in Form zu bringen, obwohl er wusste, das dies völlig umsonst war. Seine Haare ließen sich nie bändigen. Und eigentlich war es auch egal. Er wusste, dass sie sein Haar so mochte.
Rory stand in der Tür, die vom Schlafzimmer ins Bad führte. Sie lächelte über seinen Versuch seine Haare in Ordnung zu bringen.
„Wieso gibst du nicht auf? Du weißt doch, dass es ohnehin nicht funktioniert", lächelte sie und trat hinter ihn. Sie schlang ihre Arme um ihn, legte das Kinn auf seine Schulter und blickte ihn im Spiegel an.
„Du wirst schon sehen. Eines Tages funktioniert es doch. Und dann kann ich sagen: ‚Ich hab's dir doch gesagt.'", entgegnete er und legte seine Hände nun auf ihre.
Rory trug wieder das rote Kleid. Jenes, das sie am Tag ihrer Wiederbegegnung auch getragen hatte. Jenes Kleid von dem er ihr gesagt hatte, dass er es besonders schön an ihr fand. Jenes Kleid, dass dafür sorgte, dass es ihm heiß und kalt über den Rücken lief und er dauernd seine Blicke über ihren Körper schweifen ließ.
Sie seufzte und stellte sich nun vor ihn hin. Sie sah ihn an und setzte ihren Hundeblick auf. Normalerweise wirkte dieser immer.
„Sagst du mir jetzt endlich, was wir heute Abend vor haben?", flehte sie, doch Jess schüttelte nur den Kopf. Rory flehte weiter, doch er blieb eisern. Kein Wort kam ihm über die Lippen. Er war nervös, aber er ließ es sich nicht anmerken.
Sie versuchte weiterhin irgendetwas aus ihm herauszubekommen, doch Jess blieb – so schwer es ihm auch fiel – hart und gab ihr keinen einzigen Hinweiß.
Er wusste genau, dass sie wusste, welcher Tag heute war. Sonst hätte sie nicht das rote Kleid getragen. Es war offensichtlich und er freute sich darüber. Dennoch kam kein Wort über seine Lippen.
Und dann betraten sie das Restaurant.
o-o-o-o-o-o
Sie waren beim Dessert angekommen. Eigentlich war es kein Dessert. Es war Käse, Weißbrot und Weintrauben. Rory hatte schon lange nicht mehr so köstlich gegessen. Jess war eben ein ausgezeichneter Koch. Nicht umsonst war er weitum bekannt. Er hatte etwas aus sich gemacht und war glücklich dabei. Sie freute sich für ihn. Sie war stolz auf ihn. Und das wollte sie ihm jetzt auch sagen.
„Ich bin stolz auf dich, das weißt du, nicht wahr?", kam es ihr, zusammen mit einem Lächeln, über die Lippen.
Jess sah überrascht auf. Es erfüllte ihn, wenn sie solche Dinge zu ihm sagte. All die Jahre harter Arbeit hatte er auch für sie auf sich genommen. Diese Jahre waren für Augenblicke wie diesen gewesen. Augenblicke, in denen sie ihm sagte, dass sie ihn liebte, dass sie stolz auf ihn sei und sie glücklich mit ihm war. All die harte Arbeit war dies alles tausendmal wert.
„Und du weißt, dass es mich glücklich macht, wenn du das zu mir sagst", gab er zurück, ebenfalls mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Rory streckte den Arm aus und legte ihre Hand auf seine Wange. Jess drehte seinen Kopf und drückte einen Kuss in ihre Handfläche.
Danach wandten sie sich wieder dem Essen zu. Für einige Minuten lag wieder Stille im Raum. Keine unangenehme Stille. Aber es war ruhig. Bis es Rory nicht mehr aushielt.
„Sagst du mir jetzt endlich warum wir heute hier sind? Warum du das Lokal zugesperrt hast und wir alleine in deinem Restaurant sitzen? Warum du für mich gekocht hast?", sie zwinkerte, „Warum ich mein rotes Kleid immer noch trage?"
Jess sah bei ihrem letzten Kommentar verwundert auf. Sein Blick fiel auf ihr Stück Weißbrot und er sah, dass sie mit dem nächsten Bissen davon ihre Antwort haben würde. Gerade nahm sie es in die Hand. Jetzt musste er grinsen.
„Du wirt schon sehen", war alles, was er ihr sagte.
Rory schüttelte den Kopf. Danach riss sie ein Stück Brot mit ihren Fingern ab und wollte es zum Mund führen. Doch da spürte sie unter ihren Fingern etwas Hartes. Etwas, was im gebackenen Teig verborgen war. Etwas, was sie nicht erwartet hätte, doch was sie mit Euphorie erfüllte.
Überrascht wandte sie den Blick auf das Gebäck. Ihre Augen wurden so groß wie Teller und ihr Mund klappte etwas auf. Schnell sah sie auf und blickte auf ihn. Sein Blick war auf ihr Gesicht fixiert.
„Was ... wie ... ich meine ... also ...", stammelte sie und blickte wieder auf das nun enthüllte Ding auf ihrer Handfläche.
Jess grinste. Er mochte es wenn sie nervös war. Wenn sie deshalb stammelte. Dennoch konnte er sie bei solch einer schwerwiegenden Sache nicht einfach so im Regen stehen lassen.
„Du weißt, was ich damit sagen will. Oder besser, was ich damit fragen will", erklärte er und grinste weiter.
Rory war überrascht. Überwältigt. Aufgewühlt. Erregt. Sie fand keine Worte. Sie wusste genau, was sie sagen wollte. In ihrem Inneren schrie die Antwort schon seit sie den Gegenstand gesehen hatte. Dennoch kam kein Ton über ihre Lippen. Immer wieder sah sie von dem kleinen Ding auf Jess und wieder zurück.
Er bemerkte ihre Überraschung. Und wollte ihr weiterhelfen.
„Rory ...", er griff mit seiner Hand nach ihrer und blickte ihr nun tief in die Augen, „... willst du mich heiraten?"
In diesem Augenblick brach der Damm. Sie sprang von ihrem Stuhl, lief um den Tisch und fiel ihm um den Hals. Sie lachte und weinte und zitterte und freute sich auf einmal.
„Ja", lachte sie und fuhr fort, „Ja. Ja. Ja. Ja. Ja." Danach küsste sie ihn. So, wie sie ihn noch nie geküsst hatte. In beiden explodierte ein Feuerwerk des Glücks.
Nach einigen Minuten lösten sie den Kuss. Rory legte ihre Stirn an seine und lächelte ihn breit an. Jess nahm den Ring aus ihrer Hand und steckte ihn an ihren Finger. Sie sah das Schmuckstück kurz an, dann blickte sie wieder auf Jess.
Mit einem verruchten Grinsen meinte sie: „Und warum trage ich jetzt mein rotes Kleid immer noch?"
Fortsetzung folgt!
