Zusammenfassung: Zwei Menschen. Eine Seele. Ein Herz. Dafür bestimmt zusammen zu sein. Für immer.
Disclaimer: Gilmore Girls gehören leider nicht mir. Ansonsten hätte ich wahrscheinlich nicht so einen Blödsinn gebaut indem ich aus einer witzigen, total tollen Serie etwas gemacht hätte, was leider nicht mehr das ist, was es einmal war. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser FF. Sie dient lediglich dazu verrückten Fans, so wie ich einer bin, eine Freude zu bereiten.
Anmerkungen der Autorin: ;.; Nur ein Kommentar. °seufz° Aber dafür ist dieses Kapitel jetzt gini gewidmet, weil sie so lieb war und mir dieses geschrieben hat. Leute, ich würd mich echt freuen, wenn ihr mir Feedback geben könntet. Wirklich! ;) Also, rann an die Tastatur. °fleh°
LG, bis die Tage
eure Sony ;)
2. Kapitel – Scharade ist auch nicht erlaubt
Lorelai gähnte. Mit einer Hand rieb sie sich die Augen und mit der anderen suchte sie nach dem Telefon.
Nachdem sie den restlichen Schlaf aus ihren Augen gerieben hatte, fiel ihr Blick auf den Hello-Kitty-Wecker auf ihrem Nachttisch. Verflucht, es war doch erst halb vier Uhr morgens. An einem Samstag. Wer, um Gottes Willen, rief um diese unheilige Zeit bei ihr an?
Da schoss ihr Rory durch den Kopf. Es war ihr doch nichts passiert? Was, wenn sie im Krankenhaus lag, rund um sie herum Schläuche und Kabeln? Was, wenn sie dort lag, in einer grässlichen Krankenhaustracht, umrundet von hektischen Ärzten und fetten Krankenschwestern?
Sie suchte umso energischer nach dem Telefon. Endlich fand sie es unter ihrem schwarzen Kleid, welches sie am Vorabend zum Abendessen bei ihren Eltern getragen hatte.
„Hallo?", rief sie aufgebracht in den Hörer.
„Mom? Warum bist du denn so aufgeregt? Wenn jemand aufgeregt sein darf, dann bin ich das!", ertönte Rorys Stimme am anderen Ende der Leitung.
„Gott sei Dank, du bist in Ordnung! Du kannst dir nicht vorstellen welche furchtbaren Szenen durch meinen wunderschönen Kopf geschossen sind. Ich hab dich schon im Krankenhaus gesehen, in einer Krankenhaustracht. Ist das nicht furchtbar? Besonders, weil dir grün einfach überhaupt nicht steht", quasselte Lorelai munter drauf los. Rory hatte allerhand zu tun um den Redeschwall ihrer Mutter irgendwie unterbrechen zu können.
Schließlich hatte sie es irgendwie geschafft.
„Mom, ich hab etwas für dich ... was Spannendes", begann sie.
„Was zu Spielen!", setzte Lorelai fort.
„Und Schokolade!", beendete Rory und beide lachten kurz. Doch dann wurde die Jüngere plötzlich ernst.
„Okay, Babe. Was ist passiert, dass du mich an einem Samstag Morgen um halb vier Uhr aus dem Bett reißt und mit mir die Kinderüberraschung-Werbung zitierst?", versuchte Lorelai in Erfahrung zu bringen.
„Etwas Wunderbares, Mom. Etwas total Wunderbares!", rief Rory enthusiastisch.
„Oh! Oh! Ich weiß schon!", begann ihre Mutter, „Du hast endlich den Kalender mit den vierundzwanzig verschiedenen Kaffeekannen gefunden und gekauft."
„Nope."
„Du hast ‚The Clash' wiedervereint und sie gehen dir zu Ehren wieder auf Tour?"
„Nein. Aber die Neuigkeit ist besser, Mom."
„Besser als ‚The Clash'? Wow, jetzt bin ich aber gespannt."
„Mom ...", Rory hielt für einen kurzen Augenblick inne, bevor es nur so aus ihr herausschoss, „... Er hat gefragt!"
„WAS?!", entfuhr es Lorelai und sie saß sofort aufrecht im Bett.
„Ja!", rief Rory zurück, „Heute Abend. Im Restaurant. Er hat den Ring im Weißbrot versteckt. Und als ich mir ein Stück abbrechen wollte, hab ich ihn entdeckt. Und ich war total perplex. Und überrascht. Und euphorisch. Und begeistert. Aber ich brachte kein Wort über die Lippen. Und dann hat er gefragt. Er hat gesagt: ‚Rory ... willst du mich heiraten?'. Und da bin ich dann aufgesprungen und ihm um den Hals gefallen und hab sechs Mal laut ‚Ja.' gerufen. Oh, es war toll, Mom!", erzählte die junge Frau und auf Lorelais Gesicht wurde ein breites Grinsen sichtbar.
„Und was habt ihr zwei Lovebirds gemacht, nachdem du ja gesagt hast? Ich bin mir sicher etwas ganz Schmutziges!", stellte sie fest und lachte.
„MOM!", entfuhr es Rory entsetzt und Lorelai wusste – auch ohne dass sie ihre Tochter sehen konnte – dass sie in diesem Moment so rot wie eine reife Tomate anlief.
Die beiden unterhielten sich noch einige Zeit miteinander, erstellten schon einmal Listen, was nicht alles zu erledigen sei, wen sie einladen wollten, wer welche Aufgaben übernehmen musste, was als Menü in Frage kommen konnte. Und natürlich das Wichtigste: wie Rorys Kleid aussehen sollte.
„Wann kommst du das nächste Mal nach Stars Hollow, Babe?", stellte Lorelai schließlich die Frage, die ihr schon seit dem Beginn des Gesprächs im Kopf herumschwirrte.
„In den nächsten Tagen, Mom. Ich muss hier noch einiges regeln, aber so bald ich kann komme ich nachhause. Schließlich müssen wir anfangen zu planen!", versicherte ihr Rory in fröhlichem Ton.
„Und Jess?", stellte Lorelai sofort die nächste Frage.
„Der kommt natürlich auch mit. Schließlich soll es jeder erfahren. Das bringt mich auch gleich auf meinen nächsten Punkt. Mom?"
„Ja?"
„Ich will, dass du es nicht weiter erzählst. Nicht einmal Sookie."
„Aber ..."
„Nein, Mom. Wir wollen es ihnen selber sagen."
Lorelai seufzte, stimmte aber dann zu. Rory lächelte, man konnte es an ihrer Stimme hören. Und bei der Freude die sie spürte konnte die dunkelhaarige Frau auch nicht anders und lächelte ebenfalls. Danach verabschiedeten sich die beiden Gilmores voneinander und legten schließlich auf.
Ihr Baby wollte heiraten. Ihr kleines Mädchen. Ihre beste Freundin. Ihr Kiddo. Ihre Seelenfreundin. Ihr einziges Kind. Gott, wie sie sich für ihr Baby freute.
Lorelai legte das Telefon weg, drehte sich auf die andere Seite des Bettes und begann die Person auf dieser Seite fest an der Schulter zu rütteln.
„Was?!", grummelte schließlich die Stimme, die zu dieser Person gehörte.
„Du wirst es nicht glauben! Ich dürfte es dir eigentlich nicht sagen, aber ich glaube, die beiden haben nichts dagegen, wenn du davon weißt. Luke, Jess hat Rory heute gefragt, ob sie ihn heiraten will. Und sie hat ja gesagt."
o-o-o-o-o-o
Rory legte das Telefon zur Seite. Auf ihrem Gesicht war noch immer der freudige Ausdruck. Seit dem Essen war er noch nie von ihrem Gesicht verschwunden.
„Deine Mom weiß jetzt also Bescheid?", wurden ihre Gedanken von Jess unterbrochen. Rory nickte.
„Also weiß es Luke auch schon", gab sie grinsend zurück. Jess überdrehte die Augen. Da konnte er sich schon auf etwas gefasst machen. Stundenlange Vorträge seines Onkels, darüber, dass er es nicht wagen sollte, das Herz von Rory zu brechen, dass er es sich hoffentlich gut überlegt hatte, dass er nicht wieder einen Rückzieher machte, dass er nicht einfach wieder verschwand. In den letzten Jahren hatten sie diese Diskussion nie mehr geführt. Doch Jess war sich sicher, dieses Mal stand sie wieder an.
Er seufzte und erklärte ihr beinahe missmutig: „Also weiß es morgen schon ganz Stars Hollow und ich kann mir einen Leibwächter zulegen, weil ich von den Leuten deiner Heimatstadt auf die schwarze Liste gesetzt wurde. Gesucht: tot oder lebendig. Bevorzugt tot."
Rory schüttelte nur den Kopf und gab grinsend zurück: „Stars Hollow weiß es erst, wenn wir es ihnen sagen. Ich hab Mom das Versprechen abgerungen, dass sie es keinem erzählt. Und außerdem wirst du nicht auf die schwarze Liste gesetzt. Warum auch."
„Vielleicht, weil ich ihre Prinzessin gefragt habe, ob sie mich heiraten will, sie ja gesagt hat und ich der stadtbekannte Herumtreiber und Taugenichts bin?", gab er in sarkastischem Ton zurück, während er sich zu ihr beugte und begann an ihrem Ohr zu knabbern.
„Ach was. Wenn sie es erfahren bin ich auch dabei. Keine Sorge", sie strich ihm mit einem Finger über die Wange, „ich werde dich beschützen."
„Sie wissen es morgen. Deine Mom wird es ihnen erzählen. Glaub mir."
„Bestimmt nicht! Sie hat mir versprochen, dass sie keinem etwas sagt. Außer Luke, der zwangsläufig wahrscheinlich schon beim Telefonat zugehört hat."
„Schon einmal was von Scharade gehört?"
„Wie bitte?"
„Sie braucht nichts zu sagen. Trotzdem weiß jeder, was sie meinen wird. Und sie hat noch nicht einmal ihr Versprechen gebrochen."
„Mein Gott, du hast Recht!", entfuhr es ihr. In der Sekunde darauf hatte sie das Telefon wieder in der Hand und rief zuhause bei ihrer Mutter an.
„Mom! Scharade ist auch nicht erlaubt! Und du darfst auch niemanden den Hochzeitsmarsch vorsummen!"
Er hörte nur noch ein: „Ach Gott, Jess! Du musst mir auch jeden Spaß verderben!" aus dem Telefon. Mit einem breiten Grinsen lehnte er sich zurück und löschte die Nachttischlampe auf seiner Seite des Bettes aus.
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Heute hatte er Lust wieder einmal selber zu kochen. Seit einiger Zeit war er nicht mehr dazugekommen. Die Geschäfte liefen gut und somit hatte er hauptsächlich im Büro zu tun und nicht in der Küche.
Thomas war ein ausgezeichneter Chefkoch. Jess war zufrieden mit ihm. Deshalb hatte er auch keine Bedenken, wenn er nicht selber in der Küche stand.
Doch heute hatte er Lust dazu. Die Büroarbeit hatte er Hendrik überlassen. Jess war sich sicher, dass dieser die ihm gestellte Aufgabe zu seiner vollsten Zufriedenheit ausführen würde.
Gegen 10:00 Uhr betrat er die Küche. Es flogen ihm überraschte Blicke zu als er durch die automatische Schiebetür kam. Gott, wie hatte er diese Arbeit in den letzten Wochen vermisst.
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Lorenzo war Oberkellner im „Dodgers". Bis heute wusste er nicht, warum Mr. Mariano seinem Restaurant einen so seltsamen Namen gegeben hatte. Doch anscheinend schien dies die Leute nicht davon abzuhalten hierher zu kommen.
Gerade sah er, wie sich die Tür öffnete und Miss Gilmore das Restaurant betrat. Sie war eine nette, junge Frau. Lorenzo hatte sie wirklich gern. Sie kam schon lange in dieses Restaurant. Sie war schon hierher gekommen, bevor Mr. Mariano es von Mr. Robinson, dem alten Besitzer, geerbt hatte.
„Guten Tag, Lorenzo. Wie geht es Ihnen heute?", grüßte sie ihn freundlich und lächelte ihm zu.
„Vielen Dank, Miss Gilmore. Mir geht es ausgezeichnet. Und Ihnen?", gab er fröhlich zurück.
„Oh, mir könnte es nicht besser gehen, danke. Ist Mr. Mariano in seinem Büro?", versuchte sie in Erfahrung zu bringen.
„Oh nein, Miss. Der Chef kocht heute persönlich."
„Er kocht selbst?", kam es überrascht aus ihrem Mund. Er hatte schon lange keine Zeit mehr gehabt selbst zu kochen. Er hatte wichtige, organisatorische Dinge zu erledigen, die er ungern anderen überließ.
Plötzlich musste sie grinsen und sie wusste genau, warum er heute selber in der Küche stand. Er war glücklich. Und das wollte er auskosten. Er wollte nicht eine Sekunde dieses Glücks verschwenden. Er wollte es voll und ganz genießen.
„Soll ich ihm mitteilen, dass Sie hier sind, Miss Gilmore?", wurde sie von Lorenzo in ihren Überlegungen unterbrochen. Sie schüttelte nur den Kopf.
„Haben Sie denn vielleicht noch einen Tisch für mich frei?", wollte sie statt dessen erfahren.
„Für Sie, Miss Gilmore, haben wir doch immer einen Tisch", und gleichzeitig führte er sie zu besagtem Möbelstück, an dem sie Platz nahm.
Danach erhielt Lorenzo die sonderbarste Bestellung, seit er begonnen hatte im „Dodgers" zu arbeiten.
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„Wie bitte?!", entkam es Jess als er hörte, was er zubereiten sollte.
„Verzeihen Sie, Mr. Mariano, aber dies war der ausdrückliche Wunsch. Und ich konnte der Person diesen Wunsch einfach nicht abschlagen", antwortete Lorenzo.
„Aber ich kann es!", entgegnete Jess und stürmte gleichzeitig aus der Küche, ständig Sätze wie: „Hamburger und Pommes. In meinem Lokal! Das ich nicht lache!", vor sich hin murmelnd.
Als er im vollen Speiseraum stand und den Tisch Nr. 7 entdeckte, verwandelte sich der finstere Ausdruck auf seinem Gesicht in ein Grinsen. Zielbewusst steuerte er auf sie zu.
Rory hatte ihn noch nicht gesehen, aber auch ihr Gesicht zierte ein breites Grinsen. Sie war schon gespannt, wie Jess auf ihre Bestellung reagieren würde, als sein Atem ihr Ohr streifte und er ihr mit amüsierter Stimme mitteilte: „Wenn du Hamburger und Pommes essen willst, dann ist es wohl besser, wenn du nach Stars Hollow fährst und in einem gewissen Diner namens ‚Luke's' bestellst. Oder du gehst einen Block weiter und orderst bei McDonalds. Ich überlasse dir die Wahl." Er stützte eine Hand auf die Lehne ihres Stuhls und die andere auf den Tisch.
Rory wandte sich ihm zu und lächelte ihn an. Es gefiel ihr, wenn er die weiße Kochuniform trug, die Ärmel bis zum Ellbogen hochgekrempelt, dazu die schwarzen Hosen. Nur die Kochmütze fehlte, doch diese trug er niemals.
„Ich hab diese Bestellung nur aufgegeben, damit ich dich zu Gesicht bekomme."
„Das sieht dir ähnlich."
„Du warst nicht in deinem Büro."
„Weil ich heute kochen wollte."
„Und ich habe bestellt und zu Lorenzo gesagt: ‚Egal, wie Sie es anstellen, Lorenzo, ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie Mr. Mariano aus der Küche herausbringen würden.'. Natürlich hat er gesagt, dass das unmöglich sei, da hab ich ihm eben einen Tipp gegeben", grinste sie.
„Sie sind böse, Mrs. Mariano!", flüsterte er und seine Augen wanderten über ihr Gesicht. Wie oft hatte er das schon gemacht? Sich alles eingeprägt? Jedes Fältchen, jede Sommersprosse? Ihren schön geschwungenen Mund, ihre gerade Nase, ihre wundervollen, blauen Augen. Er konnte sich niemals an ihr satt sehen.
„Miss Gilmore, wenn ich bitten darf! Mrs. Mariano wird noch eine Zeit lang dauern", unterbrach sie seine Gedanken.
„Aber nicht mehr lange", gab er zurück.
Sie schüttelte den Kopf und stimmte lächelnd zu: „Nicht mehr lange."
Fortsetzung folgt!
