Zusammenfassung: Zwei Menschen. Eine Seele. Ein Herz. Dafür bestimmt zusammen zu sein. Für immer.

Disclaimer: Gilmore Girls gehören leider nicht mir. Ansonsten hätte ich wahrscheinlich nicht so einen Blödsinn gebaut indem ich aus einer witzigen, total tollen Serie etwas gemacht hätte, was leider nicht mehr das ist, was es einmal war. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser FF. Sie dient lediglich dazu verrückten Fans, so wie ich einer bin, eine Freude zu bereiten.

Anmerkungen der Autorin: Es wird, meine Freunde, es wird! ;) Jetzt bin ich schon bei 4 Kommentaren. Ich freu mich riesig! "freu" Ich würd mich freuen, wenn es auch dieses Mal wieder ein paar Kommentare abgeben würde. Also, rann an die Tasten! ;)
Noch kurz zur Erklärung: Der Cullinan-Diamant ist der größte Diamant der Welt.
Aber jetzt wirklich: Viel Vergnügen! Und lasst mir Feedback da! Bitte! "fleh" :o)
LG, bis die Tage
eure Sony ;)

3. Kapitel – Der Startschuss fällt


Er überdrehte die Augen. Das konnte doch nicht so schwer sein.

„Ror ... Honey ... du hast schon sechs Mal nachgesehen, ob du auch ja alles abgeschalten hast. Du warst jetzt schon wegen der Waschmaschine, der Kaffeemaschine, dem Fernseher, wieder der Kaffeemaschine, dem Elektroherd, und – oh, welch Wunder – wieder wegen der Kaffeemaschine in unserer Wohnung. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass du mit Sicherheit alles abgestellt hast!", erläuterte Jess in sarkastischem Ton.

Rory überdrehte nun ebenfalls die Augen und ließ sich auf den Beifahrersitz gleiten. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und bedeutete ihm somit, dass sie bereit war loszufahren.

Jess seufzte. Es war jedes Mal das Selbe. Sie musste sich zig Mal vergewissern, dass sie auch ja nichts vergessen hatte, bis er ihr sagte, dass es sicher nicht so war und sie dann – auf ihn sauer – endlich zustimmte, dass sie losfahren konnten.

Er bog hinaus auf die Straße, konzentrierte sich auf den Verkehr. Und er konnte es sich einfach nicht verkneifen und musste grinsen. Rory bemerkte das natürlich. Auch auf ihrem Gesicht war ein leichtes Lächeln sichtbar. Jess griff nach ihrer Hand auf dem Oberschenkel und schloss seine eigene darum. Ihr Lächeln wurde breiter.

Und gerade als er an der Kreuzung abbiegen wollte entfuhr Rory ein leiser Schrei und ihr Gesicht wurde starr. Vor Schreck bremste Jess zusammen. Er konnte nur froh sein, dass kaum Verkehr war.

„Jess! Ich hab vergessen die Kaffeemaschine abzustellen!"

Wirklich, jedes Mal das Selbe.

o-o-o-o-o-o

Lorelai lief aufgeregt von der Küche ins Wohnzimmer, wieder zurück, hinein in Rorys altes Zimmer und von diesem wieder in die Küche.

Luke sah ihr mit skeptischen Blick dabei zu. Als sie sich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer machte, platzte ihm der Kragen.

„Suchst du etwas bestimmtes?", entfuhr es ihm und die Ader auf seiner Stirn trat hervor.

„Frauensache", antwortete sie nur.

Luke wurde stutzig. Sie war kurz angebunden. Sie war NIE kurz angebunden. Sie baute immer alles aus. Sie kam immer vom Hundertsten ins Tausendste. Sie gab immer sinnlose Erklärungen für jedes Phänomen ab. Irgendetwas stimmte also nicht.

„Willst du darüber reden?", bot er ihr an.

„Was meinst du? Worüber reden? Sei nicht kindisch, Luke!", gab sie zurück und verschwand wieder im Wohnzimmer.

Er seufzte. Irgendetwas beschäftigte sie. Das wusste er so sicher, wie sie kaffeesüchtig war. Und er würde nicht so einfach aufgeben.

„Was ist los, Lorelai?", versuchte er es weiter.

„Wovon sprichst du? Ich weiß nicht, was du meinst! Es ist doch alles in Ordnung!", antwortete sie in leicht aggressivem Ton.

„Was beschäftigt dich? Ist es wegen Rory? Weil sie heiraten will? Ist es das?", bohrte er weiter. Er zog zwar oft den Kürzeren, jedoch war er nicht jene Sorte von Mensch die einfach so, leichtfertig, aufgab.

Lorelai fuhr herum und funkelte ihn wütend an. Ihre Stimme war hoch und sie schrie beinahe schon als sie hitzig erklärte: „Okay, du hast Recht! Ja! Es beschäftigt mich etwas! Ja! Es ist wegen Rory! Ja! Weil sie heiraten will! Zufrieden!"

„Aber warum?"

„Weil ich eifersüchtig bin!", entfuhr es ihr. Im selben Moment bemerkte sie, was sie gerade gesagt hatte. Die Wut war verraucht. Zurück blieb nur noch Reue. Und ein schlechtes Gewissen. Wie konnte sie nur so eine schreckliche Mutter sein? Wie konnte sie nur auf ihre einzige Tochter eifersüchtig sein, weil diese heiraten wollte? Wieso konnte sie sich nicht unendlich für sie freuen, so wie es sich gehörte? Natürlich freute sie sich für Rory. Sehr sogar. Sie war so glücklich darüber, dass ihr kleines Mädchen den Richtigen getroffen hatte und mit ihm gemeinsam ihr Leben verbringen wollte. Sie freute sich wie ein kleines Kind zu Weihnachten. Und dennoch war in ihrem Inneren irgendwo ein kleiner Teufel, der ihr ständig zuflüsterte, dass sie eigentlich diejenige sein sollte, die heiraten sollte, nicht ihre Tochter.

„Du bist eifersüchtig?", kam es skeptisch von Luke.

„Ja. Und ich fühle mich deshalb schrecklich. Ich bin eine furchtbare Mutter! Und ich bin furchtbar egoistisch! Wie kann ich auch nur einen Moment so denken? Schließlich reden wir hier von Rory. RORY! Mein Baby, mein Kiddo, meine Seelenfreundin! Sie ist mein Ein und Alles! Wie kann ich auch nur eine Sekunde eifersüchtig sein?", weinte sie beinahe und ließ sich gleichzeitig auf das Sofa im Wohnzimmer sinken. Ihr Gesicht vergrub sie in die Hände und schüttelte leicht den Kopf.

Luke setzte sich neben sie. Mit einer Hand strich er ihren Rücken hinauf und hinunter. Auf seinem Gesicht lag ein Lächeln.

„Du bist keine furchtbare Mutter. Du bist eine tolle Mutter. Rory liebt dich! Du bist ihre beste Freundin. Ihr zwei seid wie Pech und Schwefel, die besten Freundinnen. Und trotzdem. Ein kleiner Teil von euch ist eben doch Mutter und Tochter. Und du findest es unfair, dass dein einziges Kind vor dir heiratet. Glaub mir, Lor", er nannte sie selten so, „du bist alles andere als egoistisch. Das ist nur natürlich. Deshalb bist du kein schlechter Mensch. Besonders, weil du dich ehrlich für Rory freust. Und jetzt lächle. Die beiden werden jeden Augenblick hier sein." Er drückte ihr einen Kuss auf das Haar und erhob sich von der Wohnzimmercouch.

Lorelai lächelte zurück und erhob sich ebenfalls.

Zwei Sekunden später hörte sie eine Stimme vor dem Haus die laut: „MOM!", rief.

„Zeig! Zeig! Zeig! Zeig! Zeig!", forderte Lorelai auf und strahlte Rory an.

Sofort wurde ihr die rechte Hand, an welcher der Ring prangte, unter die Nase gehalten.

„Nimm ihn ab!", befahl Lorelai todernst.

„Wieso?", kam es verwirrt von Rory zurück.

„Damit ich testen kann, ob er auch echt ist", antwortet Lorelai mit einem Nicken.

„Nicht nötig!", grinste ihre Tochter, „Das hab ich schon getan als Jess nicht hinsah."

„Danke! Sehr charmant!", kam es aus dem Hintergrund. Jess stand neben Luke. Beide hatten sie die Arme vor der Brust verschränkt. Beide lehnten am Rahmen der Tür. Beide beobachteten sie die Gilmores wie sie auf und ab hüpften, Blödsinn sprachen, lachten, wieder auf und ab hüpften und ständig „Ich werde heiraten!" beziehungsweise „Du wirst heiraten!" riefen.

„Es ist also dein Ernst?", richtete Luke das Wort an seinen Neffen.

„Nein, Luke. Es ist alles nur ein grausamer Scherz", kam es sarkastisch zurück.

„Jess ..."

„Was glaubst du! Glaubst du, ich habe ihr zum Spaß einen Ring gekauft? Einen Ring, der mich ein ganzes Monatseinkommen gekostet hat? Ich habe mir aus reiner Schadenfreude zirka vierzehn verschiedene Situationen ausgedacht, wie ich sie fragen könnte, ob sie mich heiraten will. Nur aus Vergnügen sehe ich zu, wie Rory und Lorelai sich wie zwei kleine Kinder aufführen. Also: Sieht das für dich so aus, als würde ich es nicht ernst meinen?"

Luke grinste und warf kurz einen Blick auf Jess, bevor er wieder auf Mutter und Tochter sah, die immer noch wie wild herumhüpften.

„Ein ganzes Monatseinkommen? Was hast du ihr gekauft? Den Cullinan-Diamanten?"

„Ha ha! Wie witzig! Bring sie bloß nicht auf irgendwelche Ideen!", erwiderte Jess mit einem halben Grinsen auf dem Gesicht. Luke hob seinen Arm und klopfte seinem Neffen auf die Schulter. Ob er es wollte oder nicht, Jess war ein wichtiger Teil von ihm. Er war Familie. Und auch wenn er es nicht zugab, nicht einmal vor Lorelai, war der Junge so etwas wie sein eigener Sohn.

„Natürlich nicht!", gab Luke zurück. Danach wandten sie den Blick wieder auf Lorelai und Rory, die sich inzwischen in den Armen lagen und weinten.

Beinahe gleichzeitig überdrehten die beiden Männer die Augen. Sie waren sich eben doch ähnlicher als beide zugeben wollten.

o-o-o-o-o-o

Sie standen in der Auffahrt des Anwesens von Emily und Richard Gilmore. Beide bewegten sich nicht.

Rory drehte ihren Kopf und sah Jess an. Er sah so gut aus. Er trug sein Haar etwas kürzer als früher, jedoch stand es immer noch genauso widerspenstig vom Kopf wie damals. Die Ärmel des weißen Hemdes hatte er bis etwas unter die Ellbogen hochgekrempelt. Gott, er hatte so schöne Hände, so tolle Arme. Rory hatten diese von Anfang an gefallen. Zum Hemd trug er Blue-Jeans. Dadurch, dass sie früher dieses Jahr schon Urlaub auf Jamaika gemacht hatten, hatte sein ohnehin schon dunkler Hautton noch an Intensität zugenommen. Manchmal kam sie sich wie ein Milchgesicht neben ihm vor.

„Was!", riss er sie aus ihren Überlegungen.

„Ich habe nur wieder einmal festgestellt, dass du einfach zum Anbeißen aussiehst", gab sie zwinkernd zurück.

„Pass bloß auf, was du sagst", warnte er in fröhlichem Ton, „Wir stehen hier in der Auffahrt deiner Großeltern und du weißt, dass ich auch nicht davor zurückschrecken würde, wenn uns jeder sehen könnte." Rory grinste, nickte einmal und fasste nach dem Türgriff.

Als sie zusammen mit Jess auf den Eingang der „Gilmore-Residenz" zuging, legte er den Arm um ihre Taille und flüsterte ihr etwas zu, was sie umgehend zum Erröten und Lachen brachte.

In der selben Sekunde öffnete Emily die Haustür.

„Rory!", rief sie erfreut und schloss gleich darauf die Arme um ihre Enkelin.

„Hallo, Grandma!", grüßte die junge Frau ihre Großmutter und drückte sie etwas an sich. Nach einigen Augenblicken ließen sie sich los und lächelten sich an. Dann wandte sich Emily an den Mann an der Seite Rorys.

„Guten Abend, Jess. Es freut mich dich wiederzusehen!", erklärte sie mit Freude und ließ das Paar gleichzeitig eintreten.

„Guten Abend, Emily. Die Freude ist ganz meinerseits", gab er mit charmantem Lächeln zurück, während sie das Wohnzimmer betraten, in dem Richard, auf der Couch sitzend, ein Glas Brandy vor sich auf dem Tisch, die New York Post las. Als er bemerkte, dass er nicht mehr alleine war, legte er diese bei Seite und erhob sich erfreut.

„Ausgezeichneter Artikel, Rory! Treffend, pointiert, sarkastisch. Vorzüglich zu lesen!", begrüßte er seine Enkelin und umarmte sie gleichzeitig. Als Nächstes wandte er sich an Jess, schüttelte ihm lächelnd die Hand und wechselte auch mit ihm einige Worte.

„Wo sind Lorelai und Luke?", stellte Emily schließlich die Frage, auf die Rory schon gewartet hatte.

„Sie kommen später nach", antwortete sie wahrheitsgetreu.

„Aber weshalb?", bohrte die älteste Gilmore weiter.

„Weil wir euch etwas erzählen müssen", richtete nun Jess das Wort an die Großeltern seiner Freundin. Und bevor diese auch nur fragen konnten weshalb, hatte Rory schon wieder zu sprechen begonnen: „Grandma. Grandpa", sie holte tief Luft, bevor sie mit einem Strahlen ihre rechte Hand ausstreckte und beinahe rief, „Jess hat mich gefragt, ob ich ihn heiraten will und ich habe ja gesagt."

Dann war es still. Weder Emily, noch Richard Gilmore sagten ein Wort. Die Frau starrte auf das junge Paar, den Blick ständig zwischen ihnen hin und her schwenkend. Der ältere Herr hatte völlig darauf vergessen, dass er von seinem Brandy einen Schluck nehmen wollte. Auch er starrte auf die beiden jungen Leute. Noch einige Sekunden und sie warfen sich gegenseitig einen Blick zu.

Und dann brach es los.

„Das ist ja wunderbar!", rief Emily und sprang vor Freude von der Couch, nahm Rorys Hände in ihre eigenen und strahlte über das ganze Gesicht.

„Ich hol den Champagner!", rief Richard aufgeregt dazwischen und war im Moment darauf aus dem Wohnzimmer verschwunden, nur um in der nächsten Sekunde wieder zu erscheinen und Rory fest zu umarmen, bevor er Jess mit einem freudigen Grinsen mit einer Hand auf die Schulter klopfte. Danach verschwand er wieder aus dem Wohnzimmer um besagten Champagner nun tatsächlich zu holen.

Rory und Jess waren beide unglaublich erleichtert. Das ging ja besser als sie dachten. Jeder von beiden hatte sich schon die verschiedensten Szenen vorgestellt, doch keine hatte wirklich positiv geendet. Und nun passierte so etwas. Sie waren wirklich, WIRKLICH erleichtert. Jess wahrscheinlich noch mehr als Rory.

„Dann müssen wir jetzt also beginnen die Hochzeit zu organisieren. Oh, ich weiß schon genau, wie alles aussehen wird. Und die Gästeliste! Ach Gott! Also, wer unbedingt dabei sein muss ..."

Er hatte es doch gewusst. Er hatte sich zu früh gefreut.

Fortsetzung folgt!