Zusammenfassung: Zwei Menschen. Eine Seele. Ein Herz. Dafür bestimmt zusammen zu sein. Für immer.

Disclaimer: Gilmore Girls gehören leider nicht mir. Ansonsten hätte ich wahrscheinlich nicht so einen Blödsinn gebaut indem ich aus einer witzigen, total tollen Serie etwas gemacht hätte, was leider nicht mehr das ist, was es einmal war. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser FF. Sie dient lediglich dazu verrückten Fans, so wie ich einer bin, eine Freude zu bereiten.

Anmerkungen der Autorin: Endlich ist es fertig. Kapitel 9. Aber irgendwie entwickelt sich alles so, wie ich es mir NICHT vorgestellt habe. Dennoch musste ich es so schreiben. Ein Gefühl sagte mir, dass es so gehört. Also hab ich es gemacht. ... Klingt komisch, is aber so! ;o)
Hoffe, es gefällt euch. Über Kommentare würde ich mich sehr, sehr, sehr, sehr freuen. Lasst mir doch welche da, ja? BITTE! ;o) Danke auch wieder an:

LoveJess
napoleonischer machtzwerg
Becky
ninchen
gini
Sassy01
und
Incfinger

Sorry Leute, aber heute habe ich leider keine Zeit, dass ich auf jedes Kommentar von euch eingehe. Trotzdem vielen lieben Dank. Ich werde versuchen beim nächsten Mal wieder auf jeden von euch zu antworten. "versprech"
Genug gejammert.
Viel Spaß bei Kapitel 9 von "Into All Eternity - Bis in alle Ewigkeit"!
LG, bis die Tage
eure Sony ;o)

9. Kapitel- Egal, was passiert


Sie erwachte bevor der Wecker klingelte. Er schlief noch. Sie sah, wie sich seine Brust durch die tiefen Atemzüge hob und senkte. Sein Haar war zerzaust. Seine Gesichtszüge waren anders wenn er schlief. Manchmal sah man immer noch den verschlossenen, sarkastischen Ausdruck wenn er jemanden ansah. Doch wenn er schlief war dieser völlig verschwunden.Rory mochte es Jess beim Schlafen zuzusehen. In diesen Momenten fühlte sie noch mehr, was sie ihm bedeuten musste, zeigte er ihr – zwar unbewusst aber doch – eine ganz andere Seite von sich selbst.

Sie drehte sich nun auf die andere Seite um ihn noch besser beobachten, noch besser die markanten Wangenknochen mustern, noch besser seinem ruhigen Atem lauschen zu können.

Es hätte der glücklichste Tag ihres Lebens sein sollen. Heute würde sie heiraten. Den Mann, den sie liebte. Schon so lange liebte. Und den sie unbedingt heiraten wollte. Aber nicht so.

Und gerade so, als würde er ihre Gedanken lesen können, öffnete er die Augen, sah sie an und lächelte.

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Er stand im Bad und rasierte sich. In zwei Stunden war es so weit. Dann würde „Elvis" seines Amtes walten. Alleine bei der Vorstellung wurde ihm schon schlecht.

Dennoch rasierte er sich weiter und machte sich für die Zeremonie fertig. Es war ihr wichtig. Und sie war ihm wichtig. Also tat er es. Mit glücklicher Miene und freudigem Lächeln. Ihr zuliebe. Alles für sie. Damit er sie so sah, wie er sie am liebsten sah. Glücklich. Auch wenn er es selber nicht wirklich war.

o-o-o-o-o-o

„Und nun, Freunde des Rock'n'roll, erkläre ich euch zu Mann und Frau." Elvis hatte gesprochen. Also küsste der Bräutigam die Braut. Die beiden strahlten über das ganze Gesicht. „Priscilla" reichte ihnen die Hochzeitsurkunde. Und sie schritten den Gang hinunter auf den Ausgang zu.

Rory hatte das junge Paar vom Vorraum aus beobachtet. Noch ein anderes Paar und dann waren sie selber dran. Jetzt traten Braut und Bräutigam Nummer 57 vor Elvis. Sie selber waren Nummer 58. Eine Zahl, mit der sie nichts verband. Alleine die Vorstellung, dass sie einfach eine Zahl waren. Nichts persönliches. Einfach eine Zahl, an einem gewissen Tag, zu einer gewissen Stunde. Und hinter ihnen warteten schon die Brautleute Nummer 59. Rory wusste nicht einmal die Uhrzeit. Geschweige denn das Datum. Sie hatte Jess zwar am Morgen gefragt, doch es war ihr schon wieder entfallen. War das nicht auch ein Zeichen dafür, dass dies hier absolut falsch war?

Sie wandte ihren Blick auf ihren zukünftigen Mann. Er blickte ebenfalls in das Innere der Kapelle und beobachtete wie Nummer 57 miteinander verheiratet wurden.

Ein Seufzen entfuhr ihr. Dennoch hatte sie einen Entschluss gefasst. Sie wollte alles erfahren. Und dann eine Entscheidung treffen.

Sie ging auf ihn zu, nahm seine Hand in ihre und zog ihn etwas vom Vorhang zurück. Er sah sie fragend an. Und dann begann sie zu sprechen. Mit ruhiger Stimme.

„Liebst du mich?"

„Was ist das für eine Frage?"

„Sag schon: Liebst du mich?"

„Natürlich liebe ich dich! Wir wollen hier heiraten, Ror."

„Warum liebst du mich?"

„Bist du krank, Rory?", ein Verdacht überkam ihn, „Hast du ... hast du kalte Füße bekommen?"

„Jess. Bitte. Antworte einfach."

„Aber ..."

„Jess. Bitte."

In ihrer Stimme lag so etwas Flehendes, dass er einfach nicht anders konnte.

„Ich liebe dich dafür, dass du aus einer einfachen Sache etwas total Kompliziertes machen kannst. Ich liebe dich dafür, dass du für alles deine Listen brauchst. Und sei es für Dinge wie ‚Schlafen gehen' oder ‚Essen'. Ich liebe dich dafür, dass du mir das Gefühl gibst, dass es für dich nichts Wichtigeres auf der Welt gibt, als mit mir zusammen zu sein. Ich liebe dich dafür, dass du mich liebst. Ich liebe dich für so viele Dinge. Ich liebe dich einfach, weil ich dich liebe."

Für kurze Zeit sah sie ihn nur an. Noch immer wusste er nicht, was hier passierte. Schließlich brach sie die Stille wieder.

„Hast du es jemals bereut?"

„Was meinst du?"

„Dass du mich liebst?"

„Keine Sekunde", kam es wie aus der Pistole geschossen.

„Werden wir für immer zusammen bleiben?"

„Das weiß ich nicht", gab er ehrlich zurück, „Wenn es nach mir geht, dann werden wir für immer zusammen bleiben."

„Egal, was passiert?"

„Egal, was passiert."

Er hörte ein erleichtertes Aufatmen. Doch jetzt wollte er erfahren, was es mit dieser ganzen Sache auf sich hatte und begann selbst zu fragen: „Liebst du mich?"

„Mit jeder Faser."

„Warum liebst du mich?"

Und auch ihr blieb nichts anderes übrig als offen und ehrlich auf seine Frage zu antworten.

„Ich liebe dich, weil du mich mit jeder kleinen Geste bezauberst. Ich liebe dich, weil du mich in jeder Situation zum Lachen bringst. Ich liebe dich, weil du so sarkastisch bist. Ich liebe dich, weil die ganze Welt gegen dich sein kann und du trotzdem niemals aufgibst. Ich liebe dich, weil ich weiß, dass ich immer auf dich bauen kann und ich für dich der wichtigste Mensch auf Erden bin. Ich liebe dich, weil du mich liebst. Ich liebe dich, weil du es mir möglich machst, dich zu lieben."

„Hast du es jemals bereut?"

„Ja", gab sie offen zu, „Am Tag, nachdem du aus meinem Leben für so lange Zeit verschwunden bist. Und ich habe die Liebe zu dir verdrängt. Dachte, dass ich dich überwunden hätte. Und in Wirklichkeit habe ich sie nur unter einer dicken Schicht begraben. Ich war nur zu dumm um zu bemerken, dass ich dich immer geliebt habe. Immer lieben werde. Und dass ich die Liebe zu dir niemals bereuen werde."

„Werden wir für immer zusammen bleiben?"

„Ich bin zuversichtlich."

„Egal, was passiert?"

„Ja."

Er lächelte. Sie lächelte. Und sie schwiegen wieder für einige Zeit.

„Fünfzehn Minuten."

„Dann heiße ich nicht länger Gilmore. Mom wird sich die Augen aus dem Kopf heulen, wenn sie erfährt, was wir getan haben."

„Warum wolltest du das alles wissen?", versuchte er ernst zu erfahren.

Für einige Minuten blieb es völlig still. Dann vernahm er ein schwaches Seufzen. Mit leiser Stimme gab sie ihm schließlich Antwort: „Weil ich so eigentlich nicht heiraten will und nicht weiß, wie ich es dir sagen soll. Deshalb wollte ich vorher die Bestätigung, dass du mich liebst, egal was passiert."

Danach war es wieder still. Keiner von beiden sagte etwas. Und dann begann er breiter zu lächeln als jemals zuvor.

„Wenn wir uns beeilen bekommen wir einen Flug in zwei Stunden und sind früh genug zurück, sodass keiner jemals bemerken wird, dass wir weg waren", grinste er, nahm ihre Hand und führte sie – ohne auf ihre Antwort zu warten – aus der billigen „Praise-the-Lord"-Kapelle in Las Vegas, Nevada.

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Sie waren schnell wieder in bequemer Kleidung, die Sachen waren schnell gepackt, das Hotelzimmer schnell bezahlt und der Rückflug schnell gebucht.

Sie saßen in der Flughafenhalle und warteten auf den Flug Nummer 813 zurück nach New York. Es war die Hölle los, doch das störte sie nicht. Sie saß an seine Schulter gelehnt, die Füße auf den Stuhl neben sich gestellt.

Sein Arm auf der Seite, an der sie lehnte, hing lose über ihrer Schulter. Seine Finger waren mit ihren verschränkt. Seine andere Hand hielt ein Buch, in dem er gespannt las.

Rory spielte mit seinen Fingern. Sie mochte das. Wenn er sich auf etwas anderes konzentrierte und trotzdem genügend aufmerksam war, um sich mit ihr zu beschäftigen.

„Warum hast du nichts gesagt, Jess?", wollte sie dennoch seine Aufmerksamkeit gewinnen.

Er las weiter, doch antwortete er: „Weil ich dachte, dass es dich glücklich macht, wenn wir heiraten. Und ich sehe dich gerne glücklich."

„Du wolltest mich heiraten, weil du geglaubt hast, es macht mich glücklich, obwohl du selber unglücklich warst?", versuchte sie erstaunt zu erfahren.

Er grinste und ließ die Hand mit dem Buch jetzt sinken. Er drehte seinen Kopf und drückte einen Kuss auf ihr Haar.

„Wolltest du nicht das Selbe tun?", erwiderte er danach und hob lächelnd wieder das Buch an um weiterzulesen.

Auch Rory musste lächeln. Sie nahm seine Hand und drückte einen Kuss in seine Handfläche.

Danach schwiegen sie wieder.

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Sie landeten um sechs Uhr abends. Ein Taxi setzte sie vor ihrem Appartementhaus ab. José, der Portier, wünschte ihnen einen angenehmen Abend und erkundigte sich, ob der Kurzurlaub auch schön war. Auf dem Anrufbeantworter blinkten 42 neue Nachrichten. Alleine 30 davon waren von Lorelai. Und waren es auch nur „Hallo, wie geht es euch beiden Lovebirds?"-Nachrichten. Die Milch im Kühlschrank war sauer. Die Glühbirne über dem rechten Badezimmerspiegel war kaputt.

Doch Rory und Jess freuten sich über all diese Kleinigkeiten. Auch wenn saure Milch nicht gerade erfreulich war.

Sie war froh, dass sie keine grauenhafte Hochzeit hinter sich hatten und wieder zuhause waren.

Er war froh, dass sie wieder zuhause waren und die Hochzeit nie stattgefunden hatte. Und dass, wenn sie das nächste Mal heiraten wollten, alles so sein würde, wie es sich beide vorgestellt hatten.

An diesem Abend gingen sie früh zu Bett. Auch wenn Hendrik mehrmals versucht hatte Jess zu erreichen, weil er erfahren wollte, wo dieser steckte. Das alles hatte bis zum nächsten Morgen Zeit.

Zuerst einmal wollten sie einfach in ihrem Bett liegen – sein Arm um ihrer Schulter, ihr Kopf auf seiner Brust – im Hintergrund die Klänge irgendeines Clash-Songs und sich gemeinsam vorstellen, wie es sein würde, wenn sie wirklich heiraten würden. Richtig heiraten würden. Alles andere hatten bis zum nächsten Morgen Zeit.

Und niemals würde irgendjemand – nicht einmal Lorelai – erfahren, dass die beiden in diesem Moment vielleicht schon verheiratet hätten sein können.

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Zwei Tage später klingelte es an der Wohnungstür. Rory saß in ihrem alten Pyjama im Wohnzimmer, in ihren Händen „Die Abenteuer des Huckelberry Finn" und ignorierte es einfach.

Jess war noch im Restaurant. Auch wenn er nur wenige Tage fort gewesen war, hatte sich einiges an Arbeit angesammelt. Hendrik hatte zwar seine Aufgabe zu Jess' vollster Zufriedenheit erfüllt, jedoch gab es gewisse Dinge, die nur der Besitzer persönlich erledigen konnte. Also musste er einige Extraschichten einlegen. Sehr zu Rorys Leidewesen, da somit die Vorbereitungen für die Hochzeit ziemlich ins Stocken gerieten.

Als es ein weiteres Mal klingelte, seufzte sie, markierte die Seite des Buches, legte es bei Seite und erhob sich von der Couch. Es klingelte nochmals.

„Ja, ja. Ich komm ja schon!", rief sie der Person vor der Tür zu. Wie sie so etwas hasste. Personen die so ungeduldig waren. Es erinnerte sie immer an Paris. Paris war wohl die ungeduldigste Person, welche sie jemals kennen gelernt hatte.

Rory stutzte gedanklich. Wie sie wohl gerade jetzt auf Paris kam?

Als noch Mal die Türglocke ertönte, zuckte sie mit den Schultern und drängte den Gedanken ihrer alten Schulfreundin bei Seite. Sie entriegelte die Tür und öffnete.

Als sie ihren Blick hob und die Person begrüßen und erfahren wollte, womit sie helfen konnte, stockte ihr der Atem und es entfuhr ihr ein überraschter Ton.

„Dean ...", flüsterte sie und starrte ihn mit großen Augen an.

Er lächelte sie an.

„Hallo, Rory."

Fortsetzung folgt!