Zusammenfassung: Zwei Menschen. Eine Seele. Ein Herz. Dafür bestimmt zusammen zu sein. Für immer.
Disclaimer: Gilmore Girls gehören leider nicht mir. Ansonsten hätte ich wahrscheinlich nicht so einen Blödsinn gebaut indem ich aus einer witzigen, total tollen Serie etwas gemacht hätte, was leider nicht mehr das ist, was es einmal war. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser FF. Sie dient lediglich dazu verrückten Fans, so wie ich einer bin, eine Freude zu bereiten.
Anmerkungen der Autorin: So blöd es klingen mag, aber dieses Kapitel war gar nicht so schwer zu schreiben. Zu schreiben war es einfach, aber die passenden Ideen zu finden ... das hat dieses Kapitel zu einer echten Herausforderung gemacht.
Auch wenn einige unter euch jetzt denken werden, dass ich verrückt geworden bin und ihr mich zum Teufel wünschen werdet ... ich musste dieses Kapitel schreiben. Ein Gefühl sagte mir, dass es hierher gehört. Und wenn es ums Schreiben geht, dann höre ich auf mein Gefühl. IMMER! :o)
Ich hoffe, diejenigen unter euch, denen das Kapitel absolut gegen den Strich geht können mir verzeihen und lesen dennoch weiter. An dieser Stelle kann ich nämlich nur sagen: Die FF ist noch nicht zu Ende! Sie geht noch weiter! Und es wird noch einiges passieren! Versprochen! :o)
Noch schnell zu euren lieben Kommentaren im letzten Teil:
LoveJess: "hehe" So bin ich nun einmal. Ich höre grundsätzlich an den spannendsten Stellen auf. Oder an Stellen, bei denen man sich denkt, dass man doch jetzt nicht aufhören darf ... selbst wenn es nicht spannend ist. Daran musst du dich bei mir gewöhnen. ;o)
Vielen lieben Dank für dein Kommentar! "KNUDDÄLZ"
gini: Freut mich, dass dir der Teil gefallen hat. :o) Was Dean hier soll? Das wirst du in diesem Teil erfahren. Bitte schlag mich nicht! Bitte! Bitte! Bitte! "fleh" Ich mach alles wieder gut! Ich versprech's! ;o)
Vielen lieben Dank für dein wunderbares Kommentar! "SCHMATZ"
Sassy01: Ich weiß nicht, ob du es noch Glück nennen wirst, dass sie nicht geheiratet haben, nachdem du dieses Kapitel gelesen hast. "zwinker" Mehr verrate ich nicht. "lach"
Und ich weiß gar nicht mehr, wie ich mich bedanken soll. Du schreibst immer so lieb, dass ich ganz rot werde. Und mir fällt nie etwas besseres ein als "Danke". "seufz" Aber es freut mich einfach immer wieder, wenn du mir schreibst. "freu"
Vielen lieben Dank für dein wundertolles Kommentar! "BUSSIS"
ninchen: Wow! Du zitterst ja schon wieder. Ich bin ganz fertig. So ein Kompliment und das gleich zweimal hintereinander. Du bist der Wahnsinn. Danke! Ich freu mich so! "freu" Auch du wirst mich nach diesem Kapitel am liebsten lynchen würden (kann ich mir zumindest vorstellen), aber bitte verschone mich. Ich versprech's auch, ich mach's wieder gut. ;o)
Vielen lieben Dank für dein wunderschönes Kommentar! "KNUTSCH"
Bezi: Jess gefällt mir auch. Und Rory gefällt mir auch. Und habe ich schon jemals erwähnt, dass ich Dean hasse? Dennoch musste ich dieses Kapitel schreiben. Frag mich nicht warum, ich musste. Bitte verzeih mir, ich werd's wieder grade biegen. ;o)
Vielen lieben Dank für dein wunderhübsches Kommentar! "KNUFFEL"
So, das war's wieder mal. Viel Spaß beim zehnten Kapitel. Vergesst nicht, dass Feedback glücklich macht! Also: Macht mich glücklich, macht micht glücklich! "zwinker"
Viel Spaß bei Kapitel10 von "Into All Eternity - Bis in alle Ewigkeit"!
LG, bis die Tage
eure Sony ;)
10. Kapitel – Vergangene Fehler
Sie hatte ihn hereingebeten. Aus reiner Höflichkeit. Weil man das tat, wenn jemand zu Besuch kam.
Er hatte sich bedankt und war eingetreten. Nicht aus Höflichkeit, sondern weil er es gerne wollte. Weil er gehofft hatte, dass sie ihn hinein lassen würde.
Sie hatte ihm etwas zu trinken angeboten. Kaffee oder Tee. Oder Limonade. Oder Wasser. Weil man Besuch eben so etwas anbot.
Er hatte dankend abgelehnt. Wenn er Durst bekommen sollte, würde er sich melden, versprach er. Er hatte deshalb abgelehnt, weil er nicht wollte, dass sie den Raum verließ.
Sie zeigte auf die Couch und schlug somit vor, dass sie sich setzten. Weil man so etwas eben tat. Selbst nicht erwarteten Besuch schlug man vor sich niederzusetzen.
Er hatte genickt und sich zusammen mit ihr in Richtung Wohnzimmercouch bewegt. Dabei hatte er ihren Duft in der Nase. Dieser war einzigartig. Das war der Rory-Duft.
Sie wollte erfahren, wie es ihm so ging. Nicht mehr nur aus reiner Höflichkeit, sondern auch aus Interesse. Weil er einer ihrer ältesten Freunde war. Und ihr erster „Freund". Und weil sie sich schon lange kannten.
Er hatte gelächelt und erklärt es ginge ihm einigermaßen gut. Dass er wieder zurück sei und jetzt hier in New York lebe.
Sie wusste nicht mehr, wo er gewesen war. Sie wusste nur, dass er eines Tages weg war. Es hatte sie nicht sehr gestört. Nicht, nachdem sie diesen Fehler mit ihm begangen hatte. Nicht, nachdem sie sich ihm – einem verheirateten Mann – hingegeben hatte.
Danach fiel Stille über die beiden. Rory starrte auf ihre Füße. Dean starrte auf sie.
Sie dachte so intensiv über ein mögliches Gesprächsthema nach, dass sie nicht bemerkte, wie Dean sich plötzlich erhob und neben sie setzte. Sie bekam es erst mit als sie spürte, wie er ihre Hand in seine nahm.
Rory war überrascht. Sie war so überrascht, dass sie sogar darauf vergaß ihre Hand wegzuziehen.
„Wieso bist du wirklich hier, Dean?", wollte sie schließlich erfahren. Sie starrte ihn mit großen Augen an und jeder Atemzug kam ihr wie eine Qual vor. In ihren Gedanken hörte sie immer wieder nur ein Wort, dass im Rhythmus ihre Herzens erklang. Jess. Jess. Jess. Immer wieder Jess. Und sie wünschte sich so sehr, dass sie das alles hier nur träumte. Dass sie jede Sekunde aufwachen, sein verschmitztes Grinsen sehen und er erklären würde, dass sie wieder einmal schlecht geträumt hatte.
Doch sie wachte nicht auf. Und Jess war nicht da. Und die Hand, die auf ihrer lag war auch nicht seine. Dennoch zog sie ihre eigene nicht weg. Nicht, weil sie wollte, dass ihre Hand in Deans lag. Nein. Weil sie zu schockiert war.
Deans Antwort schließlich war beinahe der Tropfen, der alles zum überlaufen brachte.
„Wegen dir, Rory", gab er ihr in sanfter Stimme die gewünschte Antwort, fuhr aber sogleich fort: „Ich liebe dich. Noch immer. Nein, FÜR immer. Es ist nicht ein Tag vergangen an dem ich nicht an dich gedacht habe. Du hast dich in mein Herz eingebrannt. In meine Seele. Und ich weiß, dass wir füreinander bestimmt sind. Ich fühle es. Und deshalb bin ich hier. Damit wir endlich zusammen sein können."
Als sie die Worte hörte schossen ihr tausend Gedanken durch den Kopf. Tausend Antworten. Tausend nichtssagende Worte. Tausend Ausflüchte. Tausend Dinge.
Doch sie brachte nichts heraus, starrte ihn weiter mit weit aufgerissenen Augen an und wünschte sich, dass Jess doch endlich auftauchen würde.
Das Fass lief schließlich über als Dean sich vorbeugte und sie küsste.
o-o-o-o-o-o
Sie ging aufgeregt im Schlafzimmer auf und ab. Wie hatte so etwas bloß passieren können? Wieso musste immer irgendetwas schief laufen. Wieso hatte sie Jess in Las Vegas nicht einfach geheiratet? Dann wäre das hier alles niemals geschehen.
Dean war gegangen. Besser gesagt hatte sie ihn gebeten zu gehen. Nachdem sie ihm eine Ohrfeige verpasst hatte. Nach dem Kuss. Den sie – ihrer Meinung nach – viel zu spät unterbrochen hatte.
Es war kurz vor halb sieben Uhr. Jess hatte angerufen und gesagt er würde heute früher nachhause kommen. Und dass er Essen vom Chinesen mitbringen würde.
Früher hieß bei ihm, dass er gegen sieben Uhr zuhause sein würde. Mittags, als er angerufen hatte, war sie noch hocherfreut darüber gewesen. Jetzt flüsterte ihr die ängstliche, feige Rory in ihrem Inneren zu, dass es wohl besser wäre, wenn er erst nachhause kommen würde, wenn sie schon schlief. Dann hätte sie dieses ganze Gespräch nicht hinter sich zu bringen.
Die andere, vernünftige Rory hingegen sagte ihr, dass sie diese Sache so schnell wie möglich bereinigen musste. Und dass sie sicher nichts zu befürchten hatte, wenn sie erklärte, wie alles abgelaufen war. Und das sie nichts mehr und nie wieder etwas von Dean wollte. Und sie mit ihm – Jess – glücklich war. Und dass sie ihn liebte. Und dass sie für immer mit ihm zusammen sein wollte. Und dass er ihr doch bitte verzeihen sollte, auch wenn sie nichts falsches gemacht hatte.
Der Streit zwischen Rory und Rory setzte sich fort. Doch keine von beiden schien Oberhand zu gewinnen. Bis es der wirklichen Rory schließlich zu bunt wurde, sie sich das Telefon schnappte und eine bekannte Nummer wählte.
Als schließlich abgehoben wurde war sie den Tränen nahe. Lorelai wollte sofort erfahren, was denn passiert wäre.
„Mom! Dean hat mich geküsst! Nach all den Jahren taucht er hier auf und küsst mich. Und ich fürchte, ich habe es heraufbeschworen."
Gleichzeitig erstarrte Jess bei diesen Worten im Türrahmen. Rory ließ mit einem erstickten Aufschrei das Telefon fallen.
o-o-o-o-o-o
Er war weg. Sie hatte versucht ihn aufzuhalten, aber nachdem er diese Worte gehört hatte war er einfach nicht mehr aufzuhalten. Rory hatte bitterlich geweint.
Das war jetzt einige Tage her. Sie hatte versucht ihn zu erreichen. Im Restaurant. Bei seiner Mutter. Sogar bei Jimmy in Kalifornien hatte sie angerufen. Doch er war wie vom Erdboden verschluckt. Und es kam auch kein Wort von ihm zurück. Kein Anruf. Keine Nachricht. Nichts.
Nachdem ihr Telefonat so rasch abgebrochen wurde, hätten keine zehn Pferde Lorelai mehr zurückhalten können zu ihrem Babygirl zu fahren. Zwei Stunden später schloss sie die schluchzende Rory in ihre Arme und versuchte sie irgendwie zu beruhigen. Es dauerte lange bis sie ihre Tochter soweit hatte, dass diese ihr alles erzählen konnte.
Und die junge Frau begann von Anfang an. Sie erzählte Lorelai von damals, als sie das erste Jahr in Yale abgeschlossen hatte. Als sie sich auf Dean – den verheirateten Dean – einließ, an dem Tag, an dem die Eröffnung des Dragonflys war. Sie erzählte, wie sehr sie es im Nachhinein bereut hatte und wie Leid es ihr tat, dass sie Lorelai nie etwas davon gesagt hatte. Sie erzählte vom heutigen Tag. Von Deans Besuch. Und von Deans Handeln. Und von ihrem Fehler dabei. Obwohl sie das alles gar nicht wollte. Und sie erzählte, was passiert war nachdem sie das Telefonat mit Lorelai abgebrochen hatte.
Die ältere Gilmore hatte geduldig zugehört, zuerst enttäuscht, dass ihr Rory eine solch wichtige Angelegenheit über Jahre hinweg verschwiegen hatte, danach verständnisvoll, weil sie wusste, wie sehr Rory diese Sache bereute und danach sorgenvoll, weil sie nicht wusste, wie sie ihrem Baby helfen sollte.
Sie blieb noch lange bei ihr sitzen, strich ihr sanft über den Rücken und wiegte sie in den Armen.
Doch Jess tauchte nicht mehr auf. Auch am Tag drauf nicht. Und am Tag darauf auch nicht. Lorelai war zwei Tage später wieder nach Stars Hollow zurückgefahren, da dringende Geschäfte im Dragonfly sie dazu zwangen. Rory hatte das verstanden. Sehr gut sogar. Und sie hatte vehement abgelehnt, als Lorelai meinte, sie könne diese Geschäfte auch verschieben.
Jetzt saß die junge Frau in ihrem Büro der New York Post und überarbeitete den Artikel über New Yorks Senatorin. Sie versuchte sich so gut es ging auf den Text zu konzentrieren, doch die Ereignisse der vergangen Tage drängten sich immer wieder in den Vordergrund ihrer Gedanken.
Mit einem Seufzen speicherte sie ihre bisherige Arbeit, fuhr den Computer herunter und packte ihre Sachen zusammen. Bei Edward entschuldigte sie sich und erklärte, sie fühle sich nicht wohl und würde deshalb früher nachhause gehen. Er nickte und wünschte ihr gute Besserung.
Die Fahrt in der U-Bahn bekam sie gar nicht mit. Auch ihr Marsch zur Wohnung ging spurlos an ihr vorüber. Als sie schließlich vor dem Wohnhaus stand wusste sie nicht einmal mehr, wie sie hierher gekommen war. Oder wie lange sie dafür gebraucht hatte.
José grüßte sie freundlich und wünschte ihr einen angenehmen Abend. Sie lächelte ihm gequält zu und erwiderte den Gruß. Danach stieg sie in den Lift und fuhr in den sechsten Stock hinauf. Mit einem Seufzen öffnete sie schließlich die Wohnungstür und trat ein.
Mit einem überraschten Aufschrei ließ sie ihre Tasche und den Schlüssel fallen.
Jess saß mit den Armen auf die Beine gestützt auf der Wohnzimmercouch. Sein Gesichtsausdruck war finster.
„Erfreut mich zu sehen? Oder hast du einfach jemand anderen erwartet."
Sie musste schlucken. Wie gerne hätte sie sich jetzt einfach in seine Arme geworfen. Doch an seiner Miene konnte sie erkennen, dass dies ein Ding der Unmöglichkeit war. Also riss sie sich zusammen, hob Tasche und Schlüssel vom Boden und schloss die Wohnungstür.
„Wo warst du so lange? Ich hab mir Sorgen um dich gemacht", antwortete sie schließlich mit ruhiger Stimme und setzte sich ihm gegenüber in den Couchsessel.
Er ging nicht darauf ein und ignorierte ihre Aussage.
„Erklär es mir!", forderte er sie stattdessen auf. Und merkte gleichzeitig, wie sie sich anspannte. Alleine diese Reaktion war fast wie ein Todesstoß. Dennoch zeigte er weiterhin keine Emotionen.
„Was willst du wissen?", antwortete sie und forderte ihn gleichzeitig dazu auf, sie zu fragen. Zu fragen, was er fragen wollte. Und worauf er unbedingt eine Antwort haben wollte.
„Wann war Dean hier?", begann er. Seine Stimme war eiskalt. Rory glaubte beinahe zu spüren, wie seine kalte Stimme ihr Herz durchbohrte.
„An dem Tag, an dem ich mit Mom telefoniert habe und du es gehört hast."
„War er irgendwann vorher auch schon hier?"
„Nein. Niemals. Er ist gerade eben erst nach New York gezogen."
Es entstand eine kurze Pause in der sie sich ansahen. Es zerriss sie bei seinem Blick und sie musste ihre Augen senken, weil sie es keine Sekunde länger aushielt.
„Warum?"
„Ich weiß nicht warum er zurück ..."
„Das meine ich nicht!", unterbrach er sie, „Warum ...", er stockte und zeigte somit zum ersten Mal etwas Gefühl, „Warum hast du ihn geküsst, Rory?"
Sie sah den verletzten Ausdruck in seinen Augen als er sie jetzt ansah. Und gleichzeitig sprang sie vom Couchstuhl und eilte auf ihn zu.
Doch er war schneller, erhob sich ebenfalls und entfernte sich wieder einige Schritte von ihr.
„Ich hab ihn nicht geküsst, Jess! ER hat MICH geküsst! Bitte! Du musst mir glauben!", flehte sie ihn an, während ihr die ersten Tränen über die Wangen liefen. Sie wollte wieder näher an ihn heran, doch er wehrte mit seinen Armen ab und hielt sie somit auf Distanz.
„Jess ...", flehte sie ein weiteres Mal. Doch er unterbrach sie wieder. Dieses Mal konnte er die Emotionen aus seiner Stimme nicht mehr heraushalten.
„Hast du ... hast du mit Dean ...", versuchte er zu fragen, doch brachte er die Worte nicht über die Lippen. Alleine der Gedanke daran schmerzte dermaßen, dass er die Antwort eigentlich gar nicht hören wollte. Dennoch musste er es wissen.
Rory zögerte und suchte nach den richtigen Worten. Wieso hatte sie ihm nicht schon früher von dieser Sache mit Dean erzählt? Von dieser Sache damals?
Doch sie sagte sich – oder zumindest der vernünftige Teil in ihr – dass sie ihm die Wahrheit schuldig war.
„Nicht dieses Mal ...", begann sie und sah sofort, wie sich seine Augen verdunkelten und sich seine Lippen zu einer schmalen Linie zusammenpressten, doch sie sprach weiter, bevor er sie unterbrechen konnte, „Es war damals, als ich mein erstes Jahr in Yale abgeschlossen hatte, am Eröffnungstag des Dragonfly-Inns. Dean kam vorbei und wir unterhielten uns und er erzählte mir, dass es in seiner Ehe nicht gut lief, dass er mit Lindsey nicht glücklich war und dass er mich lieben würde. Und ich war so enttäuscht, Jess. Ich vermisste dich so, aber du warst ein Jahr zuvor verschwunden. Da redete ich mir ein, ich würde ihn auch lieben. Aber es war nicht so. Es war nie mehr so, seit ich dich kennen gelernt hatte."
Mehr musste sie nicht mehr sagen. Dieses Geständnis hatte ihn wie ein Vorschlaghammer getroffen. Er sah sie ungläubig an. Und für einige Minuten war es vollkommen still.
Schließlich ballte er die Hände zu Fäusten und drehte sich ruckartig um. Rory reagierte sofort.
„Nein, Jess! Es hatte nichts zu bedeuten! Ich ..." Doch er unterbrach sie wieder. Mit verletzter Miene wandte er sich ihr jetzt zu.
„All die Jahre, Rory. Und kein einziges Wort. Niemals. Wie konntest du nur!"
„Es hatte nichts zu bedeuten, Jess! Bitte! Ich liebe dich! Nicht ihn! Dean ist Vergangenheit!"
„Dean ist niemals Vergangenheit, Rory!", brachte er bitter hervor, bevor er sich wieder abwandte und auf die Wohnungstür zusteuerte.
„Jess! Nein! Jess!", flehte sie und hielt ihn an seinem Arm auf, „Was ist aus dem ‚Egal, was passiert!' geworden?"
Sein Blick wirkte jetzt wütend. Zornig zischte er durch die Zähne: „Wage es nicht in diesem Augenblick damit anzufangen, Rory! Wage es nicht mir jetzt ein schlechtes Gewissen einreden zu wollen! Wage es nicht! Ich habe dir alles erzählt, was in den Jahren geschehen ist, in denen wir getrennt waren. Jedes kleinste Detail. Und ich war der festen Überzeugung, dass auch du mir alles erzählt hast. Und jetzt erfahre ich das!", er schnappte nach Luft, bevor er den Kopf schüttelte und ruhig meinte, „Ich muss hier weg!" Und er verschwand durch die Wohnungstür ohne sich nochmals umzublicken.
Er hinterließ eine zutiefst schockierte und verzweifelte Rory. Und obwohl er sich nichts sehnlicher wünschte als sie in seine Arme zu schließen, konnte er ihr diese Sache dennoch nicht einfach so verzeihen. Dafür war dieses Geständnis viel zu schwerwiegend. Dafür war Dean viel zu real. Und er hasste ihn dafür noch mehr als jemals zuvor. Er hasste Dean dafür, dass dieser es immer wieder schaffte einen Keil zwischen Rory und ihn zu treiben. Und dieses Mal sogar schlimmer als jemals zuvor.
Fortsetzung folgt!
