1. …forsaken paradise that calls itself ‚Hell'i
( … das verlassene Paradies, dass sich selbst ‚Hölle' nennt)
Harry und Draco verließen nur sehr ungern das Büro. Sie hatten das Gefühl, dass da draußen eine meuchelnde Meute wartete.
Sie mieden die große Halle und machten sich gleich auf den Weg in die Keller. Das Kellergewölbe war riesig. Es gab hier dutzende Abzweigungen Gänge und Räume, die sich für die Einrichtung eines Kerkers geeignet hätten.
Harry sah sich nervös um. Auch wenn er die letzten zwei Jahre im Slytherin Keller verbracht hatte, hieß das nicht, dass er sich jetzt und diesem Moment wohl fühlte.
„HE DA!", schrie jemand.
Draco legte die Hand auf Harrys Schulter um diesen zu beruhigen. Dann drehte er sich gelassen um. Zeit die Rolle zu spielen die er schon immer am Besten gekonnt hatte.
„Ich hoffe du hast einen guten Grund mich an zu schreien, Crabbe", meinte er dann mit ebenso gelassener Stimme.
Harry war einfach nur verblüfft, er hätte das nicht zu Stande gebracht.
„Sorry. Wusste nicht, dass du es bist. Lass mich raten, du willst das Wiesel besuchen", meinte der Slytherin erleichtert.
Draco neigte kurz seinen Kopf, dann nickte er.
„Du sollst mitkommen. Ich soll dem Sohn des Direktors unsere besseren Einrichtungen zeigen und da man nie weiß, was dieser Tage passiert…Jedenfalls hab ich eindeutige Order vom Direktor. Also komm!", befahl Draco mit herrischer Stimme.
Der junge und stämmige Slytherin nickte und Draco ließ ihn vorgehen. Vornehmlich um sich wieder um den Sohn des Direktors zu kümmern.
Crabbe unterließ es zu fragen seit wann der Direktor einen Sohn hatte, aber der junge Mann scheinbar nicht viel älter, als er selbst war das Abbild des Direktors und so war es besser schweigend das zu tun, was einem befohlen wurde. Dem Direktor in die Quere zu kommen war ungesund und er hatte kein Interesse selbst das Innenleben des Kerkers kennen lernen zu dürfen.
Sie waren nicht lange unterwegs, als sie vor einer schweren Eisentür standen. Crabbe nannte das Passwort. Es lautete passender Weise ‚Strafe' und sie drangen noch tiefer in die Kellergewölbe ein. Das hier war eindeutig ein Gefängnis, kleine Zellen mit schweren Gitterstäben säumten den Weg. Harry wurde ganz flau im Magen und auch Draco fühlte sich sehr unwohl in seiner Haut.
Welche Eltern würden ihre Kinder auf eine Schule schicken wo sie eingesperrt wurden?
Crabbe blieb vor der hintersten Zelle stehen. Dort hang eine ausgemergelte Gestalt in Ketten, mehr Tod als lebendig.
„Hey Wiesel Gäste sind hier!", knurrte Crabbe den Gefangenen an.
Ein wenig rührte sich der Gefangene, aber im Grunde fand man nur noch leere in den blassen Augen des Jungen.
Draco nickte und hob seinen Zauberstab, mit einem lauten Knall öffnete sich die Zellentür.
„WAS? Draco bis du nun völlig Irre geworden!", fragte Crabbe der an den Verstand seinen Klassenkollegen zweifelte.
„Nein, bin ich nicht, ich habe eindeutige Order, den da zum Direktor zu schaffen. Er möchte seinem Sohn zeigen, wie er hier das Regiment führt und das Wiesel ist ihm ein passendes Exempel."
„Also wird er doch hingerichtet. Hat er auch verdient, wie kann er es wagen einen von uns an zu greifen. Typisch Schlammblutliebhaber, ist genau wie sein Vater. Der war auch nicht anders", meinte Crabbe.
Draco nickte normalerweise würde er vielleicht auch etwas Abfälliges über die Weasley Familie sagen, aber ihm waren die Worte im Hals stecken geblieben.
„Was der Direktor mit dem Abfall macht weiß ich nicht und es ist mir auch egal. Ich soll ihn raufschaffen und nicht mehr", knurrte er.
Innerlich hasste er sich fast für diese Worte. Gut lange hatte er die Weasleys nicht ausstehen können, aber seit er mit Seraph zusammen war, war das Leben selbst zu lustig um irgendwen hassen zu können.
Er schubste Harry an, damit Crabbe sich verzog.
„Sag mal Draco, wie steht das hier eigentlich mit dem Spaß haben, wir könnten uns doch ein ganz klein wenig verspäten, ich hätte da so eine Idee für den da", sagte er gerade laut genug, damit Crabbe es hörte.
Eine Kopfbewegung von Draco genügte und der junge Mann verschwand so rasch er nur konnte. Professor Snape in Kleinausgabe war ihm zu gespenstisch.
Kaum war der Mann außer Hörweite, rannte Harry zu Ron. Draco öffnete die magischen Fesseln.
„Gin…Ginny…", murmelte der junge Weasley immer noch halb bewusstlos.
Harry flüsterte einige Heilzauber, aber viele wusste er selbst nicht, wo war Hermine wenn man sie mal wirklich brauchte?
„Was machen wir jetzt mit ihm?", fragte Harry nervös.
„Wir tun das was ich gesagt habe, wir schaffen ihn zu Severus, hoffentlich fällt ihm ein, was wir tun können."
Harry nickte und ließ den benommenen Gryffindor schweben.
Geheimgänge nutzend schafften sie es ohne weitere Störung in das Büro des Direktors.
Severus war heilfroh sie wieder zu sehen. Weniger glücklich war er über den Zustand von Mr. Weasley, der aussah, als wäre er einen ganz Schwarm von Todessern über den Weg gelaufen.
Im Grunde aber sollte er darüber nicht erstaunt sein. Mit einer knappen Bewegung seines Zauberstabes lag der junge Weasley auf einer weichen Unterlage hinter dem wuchtigen Schreibtisch. Severus kramte in einigen Laden und fand wirklich was er suchte, einige Tränke.
Nicht ganz das Brauchbare, aber besser, als nichts. Severus flößte dem mittlerweile wieder ohnmächtigen Weasley die Tränke ein.
„Was machen wir jetzt mit ihm, Vater? Hier kann er nicht bleiben!"
„Nein, wir müssen wissen, was hier vor sich geht", stellte Severus fest. „Ich muss erfahren, was Mr. Weasley erlebt hat."
Harry starrte in entsetzt an.
„Das kannst du nicht tun Vater!", rief er erschrocken aus.
„Seraph! Ich muss, wenn wir diese Hölle überleben wollen!", spie Severus seinen Sohn an.
Harry zuckte nur leicht zurück, er wusste dass Severus Recht hatte, aber alles in ihm schrie es nicht zu tun. Er wollte nicht, dass sein Freund noch mehr litt.
Severus hob seinen Zauberstab und sprach das Wort, dass Harry im fünften Jahr so gehasst hatte.
Im Kopf von Ron gab es keine Blockaden, zumindest nicht direkt, bei einigen Sachen glitt er einfach ab. Das war interessant, so wie es aussah hatte ihm jemand gezeigt wie man sich gegen die Wahrheitszauber schütze. Das war eine Untersuchung wert. Immer tiefer grub er in den Erinnerungen des jungen Weasleys und was er da zu sehen bekam erschüttert ihn bis ins Mark. Er war ein Monster. Die Schüler hatten nicht nur Angst vor ihm sondern Todesangst und das zum Teil nicht ganz zu unrecht. Er war grausam, brutal und ungerecht auf eine Art und Weise die ihm vor ihm selbst ekelte.
Er entdeckte noch etwas. Der junge Mr. Weasley war offensichtlich mit Sirius Black vertraut und Black war allem Anschein nach hier Lehrer und Severus hätte fast Lachen können, ein Spion für die letzten Reste des Widerstands.
Nach einer Ewigkeit verließ er den Geist des jungen Mannes wieder.
„Draco, Harry bringt Ronald Weasley in das Büro des Lehrers für Verteidigung", bellte er einfach.
„Ist alles in Ordnung!", fragte Harry vorsichtig.
„Nein und das wird es nicht so bald. Keine Angst Seraph, ich habe schon um meine Seele gekämpft und sie erhalten. Hör zu, der Mann der dieses Fach Verteidigung unterrichtet ist niemand anderer als Sirius Black, allem Anschein nach ist ein Spion für diese hier ansässige Widerstandsgruppe. Er ist nur hier, weil ich glaube, dass er mein alter Schulfreund ist und ich ihm bis zu einem gewissen Grad vertrauen kann", erklärte Severus kurz und bündig.
Harry wurde schreckensbleich.
„Sirius ist hier!"
„Und er war nie Azkaban", stellte Severus fest.
„Was sollen wir ihm erzählen, ich meine so hallo, wir wollen Ron kein Haar krümmen, aber wissen nicht wie wir das anstellen sollen?"
„Du Draco könntest so tun, als ob du plötzlich ein Gewissen entwickelt hättest und deinen alten Freund Seraph um Rat gefragt, der beschlossen hat einfach her zu kommen und dir zur Seite zu stehen. Was anderes würde mir nicht einfallen… außer vielleicht", begann er brach aber dann ab. „Wir sind hier in einer fremden Welt, verdammt!"
Der Zaubertränkemeister sprach einen mächtigen Fluch über Ron aus, so dass dieser für niemanden mehr zu sehen war.
„Lasst ihn zwischen Euch schweben und versteckt ihn bei Black. Das wird die Sache vereinfachen. Ich werde inzwischen sehen ob ich die Pläne für Azkaban auftreiben kann, je eher wir Albus da rausholen, desto eher können wir das ganze richten", erklärte der Lehrer noch.
Ihm war nicht wohl dabei Seraph und Draco solchen Abenteuer aus zu setzen auf der anderen Seite, wenn es wer schaffte dann doch der Junge der lebt.
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Glücklicherweise befand sich das Büro für Verteidigung dort wo es sein sollte zumindest hofften das die beiden jungen Leute, als an der vermeintlich richtigen Tür anklopften.
Ein Mann mit Bart öffnete ihnen und musterte sie kurz.
„Verzeihen Sie Mr. Black?", begann Harry kleinlaut, der seinen Paten trotz aller Unterschiede wieder erkannt hatte.
Sirius trug jetzt eine teure Robe und sah alles in allem recht gut aus.
„Was kann ich denn für Euch tun?", fragte dieser neugierig und musterte Harry interessiert.
„Ich bin Seraph Snape der Sohn Severus und wollte den Schulfreund meines Vaters einmal persönlich kennen lernen", log Harry dem einfach nichts Besseres einfiel, obwohl er die Vorstellung, dass Severus und Sirius Freunde waren innerlich ziemlich komisch fand. Wenngleich es nur ein weiteres Zeichen war, dass an dieser Welt wirklich alles falsch war, so war es doch gut endlich einmal Sirius wieder zu sehen. Wie sehr er ihn doch vermisst hatte.
Sirius lud beide in sein Büro und setzte sich da hinter seinen Schreibtisch. Die ganze Zeit den jungen Snape musternd. So hatte es Draco nicht so schwer den jungen Weasley irgendwo hin zu legen, ohne dass es auffiel.
Draco setzte sich ebenfalls hin. Einige Minuten herrschte betretenes Schweigen. Harry wusste nicht was er sagen sollte und Sirius war neugierig wann der Junge endlich seinen ersten Zug machen würde.
Draco würde es zu blöd.
„Seraph du könntest das Gespräch mit der Frage anfangen, wann und auf welche Weise dein Professor Black sich mit deinem Vater angefreundet hat, oder ob es eben umgekehrt gewesen ist", meinte Draco schelmisch zu Harry, laut genug, dass Sirius es ebenso hörte.
„Das ist eine gute Idee Mr. Malfoy, ich wusste gar nicht, dass Sie Sinn für Humor haben", lachte Sirius. Der nun mehr als verwundert war, erstens, dass Mr. Malfoy freiwillig hier war, zweitens sich zivilisiert benahm und drittens, dieses fremde Kind. Die beiden waren sehr vertraut miteinander und seit wann hatte Snape einen Sohn? Er war doch nie einem menschlichen Wesen nahe genug gekommen um so etwas wie eine Beziehung auf zu bauen, na ja gut es gab andere Wege Kinder zu kriegen. Dennoch warum hatte er die Existenz seines Sohnes geheim gehalten, viel mehr noch wie? All diese Fragen gingen ihm durch den Kopf, während er erzählte wie er mit Severus Freundschaft schloss.
Es war Selbstschutz gewesen. Er war ein untypischer Black gewesen und der Hut sortierte ihn nicht nach Slytherin wo bis jetzt alle Blacks waren sondern nach Gryffindor. Die Gryffindors mochten ihn nicht, sie hielten ihn für einen Spion und die Slytherins für einen Verräter. So war die erste Zeit in Hogwarts nicht gerade toll. Sirius war alleine und unbeliebt, der einzige der nichts gegen ihn zu haben schien war eben Severus. So waren sie Freunde geworden mit der Zeit akzeptierten auch die anderen Schüler, dass Sirius in ihrem Haus und er fand sogar einige Freunde dort, aber mit Niemandem verstand er sich so gut, wie mit Severus.
Harry sog jedes Wort auf. Er konnte Sirius nur zu gut verstehen.
„Nun habe ich aber genug von mir erzählt. Du verzeihst ich brenne darauf den Sohn meines Freundes kennen zu lernen, wer war deine Mutter und warum hat Severus dich geheim gehalten?"
Harry sah nervös zu Draco der ebenso verwirrt drein sah. Was sollten sie jetzt sagen, diese Welt war ihnen zu fremd.
„Wer meine Mutter ist ein Geheimnis, aber sie war ein lieber Mensch und sie hat Severus geliebt und umgekehrt, wenn Sie das wissen wollten. Severus ist ein toller Vater, man könnte sich kaum eine bessere Familie wünschen", erklärte Harry einfach und hielt sich so an der Wahrheit.
Sirius konnte nur in sich hineinlächeln, der Junge hatte die Frage erwidert aber nicht beantwortet, er war so schlau wie zu vor. Er musste wissen was hier vor sich ging.
„Ich bin schlechter Gastgeber", meinte er plötzlich sprang auf holte Tee und Teetassen. Er stellte jedem eine Tasse hin und schenkte allen ein. Dann trank er einen Schluck aus seiner eigenen Tasse, oder ließ es so zumindest aussehen.
Draco und Harry wechselten verwirrte Blicke, dann tranken sie ebenfalls einige Schlucke von dem Tee.
„Also Mr. Malfoy, wenn Sie schon mal da sind können Sie mir sicher erzählen, was Sie mit Virginia Weasley gemacht haben", begann Sirius zuckersüß.
Harry starrte ihn schreckensbleich an. Was sollte das werden!
„Nichts! Ich würde niemals Ginny anfassen und schon gar nicht so!", schrie Draco fast.
„Wirklich nicht? Warum nicht, ist doch ein hübsches Mädchen, diese Virginia", fuhr Sirius fort.
Die Frage bohrte sich durch Dracos Verstand. Er erkannte plötzlich mit eisiger Kälte, dass er vergiftet worden war. Mit einem Veritasserum, er erkannte die Symptome, sein Vater hatte ihn manchmal damit traktiert, wenn er etwas angestellt hatte.
„Weil ich eine Freundin habe und die mir den Kopf abreißen würde und weil ich nie auf die Idee käme so etwas zu tun."
Draco sprang auf und wollte Harry mit sich ziehen, aber Sirius hatte bereits seinen Zauberstab gezogen.
„Wer auch immer mein Büro betritt spielt nach meinen Regeln das ist ungeschriebenes Schulgesetz und setzt euch wieder. Ganz brav und keine Dummheiten. Ich weiß nicht was hier los ist, aber ich gedenke es heraus zu finden."
Er wedelte mit seinem Zauberstab in Richtung Harry.
„Und jetzt zu dir, wer bist du wirklich? Und was willst du hier?", verlangte Sirius zu wissen.
„Seraph Snape", begann Harry und dann schön langsam bahnte sich die Antwort auf die zweite Frage an. „und ich will die Welt wieder richten", erklärte er einfach.
Draco starrte mit stummem Hass den Mann an.
„Die Welt richten, ist sie denn falsch?", fragte Sirius neugierig.
„JA! Verdammt noch mal, alles ist falsch. Voldemort hat die Zeit verändert, jetzt ist nichts mehr wie es sein sollte."
Harrys Augen glühten vor Aufregung.
„Wie sollte sie denn sein?"
Sirius war nun mehr als nur erstaunt. Er hatte mit einer Intrige gerechnet.
„Albus sollte der Direktor sein, auch wenn er einige Fehler hat, Albus Dumbledore ist der Direktor von Hogwarts. Mein Vater wäre Tränkemeister und Hausvorstand von Slytherin. Draco und Hermine die Schulsprecher und unsere einzige Sorge wäre, dass die Linie Malfoy ihre Reinblütigkeit verliert. Was nicht so ein Problem ist schließlich schuldet mir Onkel Lucius etwas."
„Warum sollte die Malfoys ihre Reinblütigkeit verlieren?", fragte Sirius in die Runde.
„Hermine", antworteten beide Jungs gleichzeitig.
Sirius konnte sich an keine Schülerin mit dem Namen erinnern und er hatte ein gutes Namen Gedächtnis, wenn es ein solches Mädchen gab, dann würde er es wissen.
„Diese Hermine nehme ich an, ist dann nicht Reinblütig", stellte er fest. Das war doch ein schlechter Witz, alle Zauberer die nicht Reinblütig waren wurden verfolgt, heiraten mit nicht Reinblütigen waren verboten und das schon seit ewigen Zeiten.
„ANTWORTET!", bellte er. „Ist diese Hermine nicht Reinblütig?"
„Nein, sie ist eine Muggelgeborene Hexe", erwiderte Draco leise.
Sirius schwankte zurück. Es gab keine Muggelgeborene mehr, die meisten wurden sobald man ihre Magie entdeckte hingerichtet.
Was hatte das zu bedeuten! Wer waren die beiden? Draco verhielt sich so untypisch und dann noch diese Geschichte und wieso wollten sie ihn überhaupt sehen. Sirius verstand arbeitete auf Hochtouren. Er musste eine Lösung finden und das schnell, seine Aktion würde nicht ohne Konsequenzen bleiben, da war er sich sicher.
„Was bei allen fliegenden Gorgonen wolltet ihr eigentlich von mir?", fragte er während er sich die Schweißtropfen von seiner Stirn wusch.
„Dass du Ron hilfst, es geht ihm nicht gut, wir wissen nicht was passiert ist und weil du doch ein Spion bist, so wie Vater einer war, dachten wir du würdest ihm helfen, so wie Vater mir immer geholfen hat", erklärte Harry trocken.
„RON! Wie soll ich Ron helfen? Wenn ich es wage in die Kerker zu spazieren, dann bin ich meinen Job los und wandere nach Azkaban schneller als ich Hogwarts sagen kann. Ihr seid verrückt geworden, ich will SOFORT wissen was los ist! Was geht hier vor, ist das wieder eines dieser verrückten Spiele von Severus, ist ihm wieder langweilig?"
„Nein, es ist kein Spiel!", schrie Harry entrüstet.
Sirius wusste, dass die Wirkung des Veritasserum am nachlassen war.
„Wir meinen es Todernst, Mr. Black, es wurde an der Realität herumgepfuscht. Ob es Ihnen nun passt oder nicht, wir sind auf Ihrer Seite", erklärte Draco und stand auf.
Er hob den Unsichtbarkeitszauber der über Ron gelegt worden war auf.
„Da hier ist Ron, was auch immer Sie tun, wir vertrauen Ihnen, aber nicht weil wir wollen, sondern weil wir keine andere Wahl haben."
„Dann ist das wahr was ihr gesagt habt, das alles ist irgendwie irreal und ihr habt Muggelgeborene kennen gelernt? Wie?"
„Ganz einfach Sirius, weil sie auf unserer Schule sind genauso wie alle Zauberer, es hat sogar einmal einen Werwolf an der Schule gegeben und er war einer deiner besten Freunde", sagte Harry sanft.
„Muggelgeborene und Werwölfe auf Hogwarts! Die Werwölfe sind fast alle ausgerottet", stammelte Sirius, der immer noch auf den schlafenden Körper von Ron starrte.
Dort lag der Beweis. Der Beweis, dass zumindest Teile der Geschichte die ihm aufgetischt wurde wahr sein mussten. Niemals, nie würde gerade der Sohn von Lucius sich zu einer Tat der nächsten Liebe hinreißen lassen.
„Und was habt hier vor, ich meine wie wollt ihr dieses Schlammassel richten, ist das nicht ein wenig viel für zwei jugendliche Zauberer?"
Nun grinsten beide verwegen.
„Für Seraph ein Klacks, er hat Voldemort ganz alleine besiegt, der schafft alles und wenn nicht, kann er sich auf meine Hilfe verlassen, dafür sind schließlich Freunde da", erklärte Draco stolz.
„Ja und Vater ist schließlich auch noch da", fügte Harry hin zu.
„Ein Trio, das die Welt aus den Angeln hebt. Aber wie kommt ihr eigentlich auf die Idee, dass ich euch helfe. Woher habt ihr eigentlich das Hirngespinst, dass ich ein Spion bin?", fragte Sirius lauernd.
Harry und Draco wechselten unruhige Blicke.
„Von Severus, er hat es aus dem Kopf von Ron. Es tut uns leid, aber wir mussten wissen, was vor sich geht", meinte Harry etwas kleinlaut.
Sirius verstand zwar nicht wie Severus das angestellt haben mochte, aber es schien als hätte er Glück im Unglück, er war enttarnt worden, aber hatte dadurch neue Verbündete gefunden. Verwirrend.
Ich wusste innerlich, dass die beiden die Wahrheit sprachen, sein Instinkt sagte ihm, dass er den Jungs trauen konnte und ein merkwürdiges Gefühl der Vertrautheit durchströmte ihn bei den Gedanken an den jungen Snape.
„Gut ich bin dabei", sagte er.
Harry und Draco grinsten über beide Ohren, sie hatten es geschafft.
„Und was jetzt, ich meine ihr wollt doch nicht etwa in die Vergangenheit reisen, oder so etwas Irres."
Ihm gefiel der Blick der beiden Jungs noch weniger.
„Nein vorerst noch nicht, die Sprüche dauern eine Weile in der Vorbereitung und gehen über Severuskönnen hinaus, also holen wir den der uns damit helfen kann", meinte Harry leichthin.
„Nein, zuerst planen wir einen Ein – und Ausbruch aus Azkaban und dann werden wir durch die Zeit reisen."
„Ihr seid verrückt", proklamierte Sirius.
Draco lachte laut auf.
„Das kommt mit der Zeit, wenn zu lange mit dem Jungen der lebt herumgegangen ist, keine Angst man gewöhnt sich daran."
„Wer!"
Harry grinste.
„Er meint mich damit, das musst du nicht verstehen Sirius."
Black nickte nur. Er wusste nicht ob er es verstehen wollte. Er hatte noch so viele Fragen und er sah den beiden an, dass es ihnen genauso ging. So tauschten sie Wissen aus. Draco und Harry erfuhren, dass es für fast alles Gesetzte gab und wer sich nicht daran hielt sich recht schnell in Azkaban wieder fand.
Sirius erfuhr, dass er mit Potter und einigen anderen Gryffindors mehr, als nur gut befreundet war und dass er der Pate von Harry Potter war. Auch vom Krieg gegen Voldemort erfuhr er.
Voldemort wäre eine Kraft, aber nichts gegen das man kämpfen könne, zumindest wäre es hier so, erklärte er den beiden.
Harry war darüber nicht weiter überrascht. Er hatte Erfahrung mit Voldemort, so erzählte er von Tom Riddle und wie dieser von Voldemort besessen wurde und viel Schrecken und Leid über die Zauberergesellschaft brachte. Auch über seine Anhänger berichtete er was er wusste.
Sirius erzählte ihnen, dass eine derartige Vereinigung hier gar nicht Not wendig sei, nur Reinblütig Zauberer hätten Rechte, alles andere wurde gejagt und vernichtet, vor allem aber auch Zauberer die es wagten sich gegen das System auf zu lehnen.
Alles in allem sprachen sie bis spät in die Nacht.
Sirius hatte beschlossen, die Kinder persönlich zum Direktor zurück zu bringen, alles andere erschien ihm zu gefährlich.
Severus hatte die Rückkehr seiner beiden Schützlinge sehnsüchtig erwartet. Wenn Sirius noch Zweifel gehabt hätte an der Geschichte der beiden, so würde sie durch das Verhalten von Severus endgültig beseitigt werden. Severus war kein Menschenfreund, aber die Kälte die sonst ausstrahlte fehlte völlig.
Harry war erstaunt, wie gut Severus mit Sirius zu Recht kam, in ihrer Welt waren sie verbitterte Feinde gewesen.
Sie begannen Pläne zu Schmieden. Da es schon Recht spät war zauberte Severus den beiden Kindern ein Schlaflager und machte sich daran mit Sirius Pläne zu schmieden.
„Die größte Schwierigkeit ist, dass du mehr über mich weißt, als ich. Ich weiß nicht wie ich mich in der Öffentlichkeit verhalten, dass ich nicht besonders nett bin, ist mir aufgefallen, aber…", begann Severus irgendwann um drei in der Früh.
„Du bist grausam, aber vor allem kaltblütig. Gnade ist dir ein Fremdwort, du traust niemanden außer dir selbst. Du bist nur selten in der großen Halle und nur dann wenn es jemanden zu bestrafen gilt."
„Die Kerker", stellte Severus fest und seufzte schwer. „Wie kann so etwas nur möglich sein? Das ist eine Schule, so oft ich mir wünschen würde härter durch zu greifen, aber es sind Kinder, sie sind laut und machen Fehler. Wieso schicken Eltern ihre Kinder überhaupt hier her?"
Sirius nickte bedächtig.
„Weil du trotz allem fairer bist, als es bei anderen Schulen der Fall ist und nach dem Abschluss wird es nicht besser, wer nicht in Slytherin gewesen ist, hat kaum Chancen auf einen Ministeriumsposten und so weiter, die Liste lässt sich bis in die Unendlichkeit führen", erklärte Sirius.
So besprachen die beiden viele Dinge bis der morgen graute. Sirius blieb die Nacht über bei den dreien und er war es auch der beim Frühstück Draco erklärte worauf er zu achten hatte. Der junge Mann hörte ihn zu und unterbrach ihn nicht, zu viel stand auf dem Spiel.
Wenn auch nur einem Schüler auffiel, dass er nicht so war wie sonst, dann war alles aus.
Sirius sah in die ernsten Gesichter und erkannte, dass an der Ruhe und der Gefasstheit, dass alle drei offensichtlich einiges durchgemacht hatten.
REVIEWS!
i © Jethro Tull : ‚A Passion Play' 1973 (Chrysalis Records)
