Ranma 1/2 wurde von Rumiko Takahashi erfunden. Die Rechte an den Figuren liegen somit bei ihr und ihrem Verlag. Die Geschichte dient keinem finanziellen Zweck sondern ist einfach Ausdruck eines Fans.

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Das wäre nun Teil zwei.
Ich habe im Moment einen ganzen Haufen Geschichten in Arbeit und sollte vielleicht davon einiges mal ins Netz bekommen.
Übrigens sieht es so aus, als würde das Ganze 6 - 7 Kapitel ausmachen. Ich hoffe, es bleibt dabei, seufz, ich würde gerne einige Geschichten auch mal fertig stellen. Blöderweise sieht es so aus, daß die Geschichten immer länger werden.

Viel Spass

Saraton

Noch eine kleine Anmerkung am Rande: # # dies markiert die Gedanken der Charaktere und () damit wird chinesisch dargestellt.

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Regenzeit - Teil 2

"Was für ein Sauwetter", brummte Takeda und blickte aus seinem Wachhäuschen hinaus. Natürlich hatte er den Nachtdienst aufgebrummt bekommen, während es sich sein Kollege wieder einmal gut gehen lassen konnte.
"Geh zur Polizei, dort erlebst du etwas", hatte man ihm erzählt, "und ich hab das auch noch geglaubt", stellte er brummig fest.
"Bei diesem Wetter jagt man nicht einmal einen Hund auf die Strasse."
Plötzlich stutzte Takeda und blickte zwei Gestalten nach, die durch den Regen eilten.
"Eine rosa Katze und ein kleines ... Schwein?" er schüttelte den Kopf und seufzte auf, "ich sehe schon Gespenster", murmelte er und seufzte erneut auf.
"Ich sollte wirklich den Job wechseln." Dann versank der mürrische Polizist wieder in dumpfes Brüten über das Schicksal und Nachtdienste.

(Nun, was habe ich gesagt?) meinte Shampoo triumphierend zu dem verlorenen Jungen, der sich gerade sein Haar trocknete. Der schnaubte nur auf und ignorierte die Amazone, was sie nicht wirklich störte.
#Er ist wirklich manchmal so ... niederdrückend#, stellte Shampoo amüsiert fest, während sie Ryoga musterte.
Sie hatten im Cat-Cafe einige Sachen in seiner Größe gefunden, hauptsächlich alte Kleidung von Mousse, die dieser dagelassen hatte, bevor er nach China zurückgekehrt war.
#Er sieht gut darin aus#, sie war überrascht, daß die Sachen ihn wirklich kleideten. Eine schwarze Hose mit einem roten Stoffgürtel, ein weißes Leinenhemd, das seinen Oberkörper eng umschloß und zwei Lederarmbänder ließen Ryoga vollkommen neu erscheinen. Zudem hatte er sein tigerartig-gestreiftes Stirnband heruntergenommen, da er es trocknen wollte und seine Haarmähne fiel ihm wild über die Stirn.
Ryoga sah zur Amazone rüber.
(Du hast da etwas vom fertigen Essen gesagt...), sagte er und sie hörte erneut seinen Magen knurren.
Shampoo lächelte breit. (Ja, habe ich - und?), fragte sie unschuldig. Als der verlorene Junge ein empörtes Gesicht zog und sie entrüstet ansah, prustete sie los. (Ja, du bekommst etwas zu essen!), beschwichtigte sie ihn und ging zur Küche vor. (Kommst du?) forderte Shampoo ihn auf und grummelnd ging er ihr nach.

Einige Zeit später saßen die beiden beim Essen und genossen die Wärme des Lokals. Ryoga warf ihr heimlich einen Seitenblick zu.
#Ich hätte nie gedacht, daß sie so nett sein kann...#, ging es ihm durch den Kopf. Plötzlich bemerkte er, daß sie seinen Blick erwiderte. Hastig wandte sich der verlorene Junge ab und konzentrierte sich wieder auf das Essen.
Shampoo runzelte die Stirn. #Was hat er?# Die Amazone beugte sich vor.
(Ryoga?)
(Ja?) kam es unsicher zurück.
(Stimmt etwas nicht? Du...)
(Nein, nein), unterbrach er sie, (es ist nichts), stammelte Ryoga verlegen und fühlte, wie sich seine Wangen röteten.
Skeptisch hob sie ihre Augenbraue und blickte ihn ruhig an.
(Ayah, hattest du etwas schlechte Gedanken über mich? Du hast doch nicht daran gedacht die Situation auszunutzen), fragte Shampoo ihn im Scherz.
Er schnappte nach Luft, während sich sein Gesicht noch dünkler färbte.
(Nein, das hab' ich nicht getan!), schrie er entrüstet auf. Die Amazone, die von seiner heftigen Reaktion ziemlich überrascht wurde, fuhr etwas zurück.
(Ryoga, ich hab das nicht ernst gemeint. Ich weiß, daß du so etwas nie tun würdest), meinte Shampoo entschuldigend zu ihm. #Dazu wärst du viel zu schüchtern#, setzte sie den Satz in Gedanken fort und verharrte. #Ayah, was denke ich da?# Jetzt war es an ihr zu erröten.
Der verlorene Junge faßte sich etwas und sah aus dem Fenster heraus. Es goß noch immer in Strömen und es wirkte nicht so, als ob es bald aufhören würde. Ryoga unterdrückte einen Seufzer und wandte sich wieder an die junge Amazone.
(Und was machen wir jetzt?)
Diese hob den Blick und lächelte. (Ich wüßte da etwas), meinte sie selbstsicher.

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(Das war wirklich eine gute Idee), stellte Ryoga fest. Er und Shampoo sahen in ihrem Zimmer fern und ließen es sich einfach gut gehen.
Die Amazone nickte bestätigend. (Ich habe es doch gesagt), meinte sie zufrieden.
Die Zwei saßen auf ihrem Bett, hatten etwas Knabberzeug und Getränke daneben stehen und benahmen sich wie zwei ganz normale Teenager.
Sein Gesicht verdüsterte sich, als ihm bewußt wurde, wie sehr er so etwas vermißt hatte. Ryoga wußte, daß man seinen Alltag nicht wirklich unter 'normales Leben' einordnen würde und durch seinen schlechten Orientierungssinn würde er wohl so etwas nie wirklich führen.
#Wer braucht schon zwei Wochen um über eine Straße zu kommen?#
Er musterte Shampoos Zimmer, es wirkte heimelig und angenehme. Wie ein richtiges Zuhause, wurde ihm schmerzlich klar.
Ryoga zuckte zusammen, als ihn jemand am Arm berührte.
Shampoo war näher gerutscht und sah ihm direkt ins Gesicht.
(Ryoga...), ihre Stimme klang ungewohnt sanft.
(Was hast du? Willst du ... darüber reden?) Zu seiner eigenen Überraschung nickte er. (Ja), sagte der verlorene Junge mit spröder Stimme.

Sie unterhielten sich lange miteinander. Ryoga erzählte ihr viel von sich und seinem armseligen Leben, das er führte. Als Shampoo dann von sich sprach, hörte er zu. Sie erzählte ihm von ihrer Einsamkeit und den anderen Dingen, die sie bedrückten.
Staunend stellten beide fest, wie ähnlich sie einander waren.
(Shan Pu), Ryoga sprach den Namen der Amazone richtig aus, (ich hatte keine Ahnung), sagte der verlorene Junge ernst.
(Ich weiß und auch ich habe nie wahrgenommen, daß dein Leben so...), er unterbrach sie mit einer Handbewegung, (laß es gut sein, wir haben beide nie wirklich viel von dem anderen wahr genommen, aber weißt du was?) Ryoga lächelte, (ich bin froh, daß ich heute hier bin und daß du auch da bist.)
Die Amazone konnte nicht anders und mußte ebenfalls lächeln. (Ich bin auch froh, daß du hier bist), erwiderte sie ihm, (und es ist gut, daß ich auch hier bin, denn wenn Urgroßmutter dich alleine hier gefunden hätte, ...), fuhr sie gespielt ernst fort, (wärst du in Schwierigkeiten!)
Shampoo und Ryoga sahen einander an und lachten los.
Nachdem sie sich wieder beruhigt hatten beschlossen sie noch etwas fernzusehen.
Als der verlorene Junge sich umpositionierte, fühlte er, daß sie sich an ihn kuschelte. (Was?...) (Sch...), unterbrach sie ihn und legte ihm die Hand auf die Lippen. In ihren Augen erkannte Ryoga, daß es sinnlos war, darüber zu diskutieren. Schließlich akzeptierte er es und entspannte sich. (Ich habe wohl keine andere Wahl), gab der verlorene Junge sich geschlagen.
Shampoo lächelte zuckersüß. (Stimmt), meinte sie sehr bestimmend.
Die zwei wandten sich dem Fernseher zu, während es draußen noch immer stürmte und donnerte.

Cologne stellte Shampoos Rad und die anderen Sachen in den Vorraum und schüttelte ihren Kopf.
"Ich habe ihr ja gesagt, daß sie bei diesem Wetter nicht liefern sollte, aber das Mädchen will ja nie hören..."
Die alte Amazone schlüpfte aus ihrem Regenschutz und seufzte auf.
"Ich hoffe, sie hat sicher nach Hause gefunden", ging es ihr durch den Kopf.
Als sie den laufenden Fernseher hörte, hob sie eine Augenbraue. "Nun, zu Hause ist sie", stellte sie amüsiert fest und ging zum Zimmer ihrer Enkelin. Ihrer Meinung nach saß diese sowieso zu viel vor diesem Gerät.
"Hätte ich in meiner Jugend so etwas gehabt, wäre ich wohl nie so weit gekommen..."
Als die Matriarchin Shampoos Zimmer betrat verharrte sie überrascht. Shampoo schlief friedlich in ihrem Bett, nur nicht alleine. Neben ihr lag, ebenfalls in tiefem Schlummer, der ewig verlorene Junge.
#Ryoga, ja so heißt er...#
Sie betrachtete die beiden jungen Leute belustigt.
#Nun, auf diese Erklärung bin ich gespannt."
Leise trat sie zu dem Fernseher und schaltete ihn aus.
#Aber das können sie mir morgen ja auch erklären.#
Cologne lächelte und sah aus dem Fenster.
#Ich glaube, es wird wohl noch einige Tage so regnen#, stellte sie fest und verließ leise das Zimmer.

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Ende des zweiten Teiles.
Ich hoffe, es hat gefallen.

Saraton