Hallo!

Wir danken für Eure lieben Reviews: Jannilein, Kira Gmork, Hexe Lea, not necessary, Satia Entreriund Callista Evans! Ihr seid die Besten ...

Außerdem möchten wir uns noch einmal besonders bedanken bei Andrea1984, Jannilein und sarah.easy dafür, dass Ihr unsere Stories unter Eure Favoriten gesetzt habt!

Viel Spaß beim nächsten Kapitel!

... und wenn es Euch gefallen hat, denkt ihr an das kleine Knöpfchen links unten?
Wenn es Euch nicht gefällt, natürlich auch ...

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Liebe Hermine!

Jetzt siehst Du mich wirklich, wirklich sprachlos...
Dass Harry Jackie interessant findet, habe ich ja gemerkt. Und ich habe natürlich auch mein Bestes gegeben, als er mich nach ihr ausgefragt hat. Aber so schnell ging das?
Das hätte ich nun wirklich nicht gedacht, da hat mein großer Bruder ja mal eine reife Leistung hingelegt...
Was hat Jackie denn jetzt dazu gesagt?

Du hältst mich doch auf dem neuesten Stand, oder? Bitte, ich bin doch so neugierig, was sie erzählt!
Kinder, Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie ich mich für sie freue.

Und weil Du danach gefragt hast: Du hast ja gemerkt, dass ich von Anfang an bei Harry eher zwiespältige Gefühle hatte. Gut, wenn sich etwas aus dem Abend entwickelt hätte, dann ja.

Aber als er angefangen hat, sich bei mir nach Jackie zu erkundigen, war es für mich klar, dass aus uns wirklich nichts mehr werden kann. Freundschaft ja, Beziehung nein. Und ich habe ihm alles Gute von Jackie erzählt, was mir nur eingefallen ist. Sie hat wirklich einen netten Mann verdient, und wer weiß, vielleicht haben ja gerade diese Zwei sich gesucht und vielleicht schaffen sowohl Harry als auch Jackie jetzt endlich das Wunder einer normalen, glücklichen Partnerschaft.

Ich habe ein gutes Gefühl, auch wenn ihre Geschwindigkeit mich jetzt überrascht.
Was mich jetzt zu Ron bringt. Jenny kenne ich schon lange, sie ist sehr nett und eher der ruhige Typ. Mir hat er noch nicht gebeichtet, dass er sie mag, aber ich würde es verstehen.
Und als ich sie das letzte Mal gesehen habe, das ist so ein halbes Jahr her, hat sie richtig rote Ohren bekommen, wenn sie mit Ron geredet hat...

Ich kann schauen, ob ich nicht auf meinen Schleichwegen (also über die Leute von der Uni) mal Kontakt zu ihr aufnehmen kann. Vielleicht hat sie ja mal Lust, einfach mal vorbei zu kommen. Vielleicht hast Du ja noch einmal Gelegenheit, Ron ein bisschen auszufragen.

Also.
Jetzt kommt als nächstes eine riesengroße Entschuldigung.

Eigentlich wollte ich Dir schon sofort am Montag schreiben, aber ich war so platt und so wütend, dass ich erst einmal eine kleine Pause gebraucht habe, um Abstand zu gewinnen.
Nein, nicht wegen Jeremy. Im Gegenteil. Jeremy war pünktlich, hat mich abgeholt und wir sind nach Hogsmeade geschlendert. Es war richtig schönes Wetter, und die Stimmung war einfach nur romantisch. Wir sind bei Rosmerta eingekehrt und Jeremy hat den charmanten Gastgeber gespielt. Er ist wirklich witzig, unser Humor liegt auf der absolut gleichen Wellenlänge.

Und auf dem Weg zurück ins Schloss – er hatte gerade den Arm um meine Schulter gelegt – laufen wir doch direkt hinter dem Tor niemand anderem als Snape in die Arme!

Jetzt mal abgesehen davon, dass ich mir schon wieder einmal vorgekommen bin wie ein Schulmädchen, das bei etwas Verbotenem ertappt worden ist, fängt er an, mit Jeremy herumzuzanken wegen irgendwelchen Noten und er sei doch immer noch Hauslehrer von Slytherin und alte Bücher und alte Runen und Erstklässer und Hauspunkte und allem Möglichen.

Ich habe fünf Minuten neben Jeremy gestanden und zugehört, dann habe ich mich entschuldigt und bin auf mein Zimmer gegangen.

Das war das Ende dieses Abends, und seitdem rede ich zwar völlig normal und ganz locker mit Jeremy, aber noch einmal eingeladen hat er mich bisher nicht.
Mittlerweile glaube ich schon fast an Deine Theorie, dass Snape mich irgendwie schlecht machen möchte. Der Montag hat mir jedenfalls den Rest gegeben.
Aber ich werde auf mich aufpassen – versprochen! – und ihn notfalls mit seinen eigenen Waffen schlagen, darauf kannst Du wetten.

Und egal wie – wenn ich die Ohren unauffällig aufmache, scheinen alle anderen der Meinung zu sein, dass Snape völlig normal und wie immer sei und dass er sich auch gegenüber der Zeit vor dem Krieg nicht wesentlich verändert habe. Ich weiß nicht, ob es jetzt daran liegt, dass man diese – wie soll ich es nennen – Schwächen als Schüler schlicht und einfach nicht wahrgenommen hat und dass Snape vielleicht wirklich schon immer so ist, oder ob die anderen es vielleicht nicht merken, weil sie nicht so viel mit ihm zu tun haben (wollen?). Und mir fällt es dann vielleicht einfach nur auf, weil ich beim Essen so dicht neben ihm sitze.

Sag mal, hast Du Dich mit Tonks vielleicht noch einmal irgendwann in der nächsten Zeit verabredet? Und mit Remus? Vielleicht kannst du ja Remus selber mal ein wenig ausfragen...

Und? Jetzt meine ganz wichtige Frage: Warst Du jetzt noch einmal in der Winkelgasse?
Hermine, wenn Dir nicht einfällt, woher Du ihn vielleicht kennst, überlege Dir doch einmal nüchtern, wie groß die Chancen sind, ihn wieder zu sehen.

Du suchst ihn wirklich, stimmt´s?

Wenn es Dir beim besten Willen nicht einfällt, woher Du ihn kennen könntest, sollten wir wirklich einmal darüber nachdenken, notfalls ein Denkarium oder doch eine Kristallkugel einzusetzen.
Sei mir bitte, bitte nicht böse, aber langsam mache ich mir ein bisschen Sorgen um Dich, dass Du emotional anfängst, ein bisschen über das Ziel hinaus zu schießen ...
Wenn Du Dich jetzt so sehr daran fest hältst und wir ihn dann nicht finden ... Pass bitte gut auf Dich auf!

Deine Kapitel habe ich fast dreiviertel fertig. Bis Du kommst, bin ich durch.

Hast Du mit Dobby und Minerva schon einen Termin? Ich freue mich sehr auf Dich, und vielleicht schaffst Du es ja, den Termin auf einen Freitag zu verlegen, dann haben wir noch ein bisschen mehr Zeit und Du musst nicht so pünktlich zurück.

Die Idee, die Ehemaligen zu dem Ball einzuladen, will Minerva im Übrigen fest machen.
Die Einladungen gehen so ungefähr fünf Wochen vorher raus, aber Du kannst den Termin auf alle Fälle schon vormerken (wenn Du willst).

Ich mache langsam Schluss, für heute Abend hat sich sehr zu meiner Freude Sibyll zum Tee eingeladen. Aber ich warte gespannt auf Deinen Brief mit den Neuigkeiten von der Suche nach dem blonden Unbekannten, von Jackie, mit dem Termin, wann Du vorbei kommst und vielleicht auch mit einer Meinung von Remus zu Snape...

Jedenfalls freue ich mich auch sehr darauf, Dich wieder zu sehen und drücke Dich ganz, ganz fest

Deine Ginny


Hallo Ginny!

Vielen Dank für Deinen Brief.
Wie war der Teeabend mit Deiner Freundin?
Hattet Ihr viel Spaß? Sicher nicht, oder?

Ich weiß gar nicht so Recht, wo ich anfangen soll. Es gibt ja soviel zu erzählen, dass ich langsam den Überblick verliere.
Du ahnst ja nie, was mir passiert ist. Ich kann es ja selber kaum glauben…

Doch dazu später mehr.

Dein Treffen mit Mr. Rune hört sich ansatzweise doch richtig toll an. So einen netten, zuvorkommenden Mann wünscht sich doch jede Frau, oder?
Und dann gerade, als er romantisch wurde, musste diese Fledermaus auftauchen. Arme Ginny! Ich drück Dich ganz feste.
Muss dieser Kerl immer genau dann auftauchen, wenn er am meisten stört? Es gibt anscheinend so Leute, die eine eingebaute Wünschelrute haben, die immer genau dann ausschlägt, wenn es wieder eine Situation gibt, die es zu stören gilt…
Ich glaube, an Deiner Stelle wäre ich ausgerastet.
Hat Jeremy noch was dazu gesagt? Ist er immer noch so „normal" zu Dir, als wäre nichts geschehen? Falls dem so ist, solltest Du dringend mit ihm reden. Mir schwant da böses, was Jeremy angeht…

Aber ich möchte nicht alles so schwarz malen (es reicht schon, wenn es in meinem Leben auf und ab – und in letzter Zeit sogar nur noch bergab geht). Ich kenne Jeremy noch nicht und möchte mir kein Urteil über ihn bilden.
Hältst Du mich auf dem Laufenden?

Ich habe, nachdem ich Deinen Brief bekommen habe, noch einmal mit Tonks und später auch mit Remus über Snape gesprochen. Was Remus da erzählt hat, klingt gar nicht gut. Ich glaube jeder andere Mensch wäre an den Dingen, die Voldemort Snape angetan hat, zugrunde gegangen.

Eigentlich müsste man Snape dafür bewundern… tja, wenn er denn nicht so ein riesiger Idiot wäre. Hm, vielleicht ist er aber auch gerade deswegen so geworden, wie er jetzt ist. Dann wundert es mich allerdings, dass er Dir und Jeremy gegenüber so emotional reagiert.
Du weißt ja, dass ich Snape damals immer in Schutz genommen und dafür bewundert habe, was er für den Orden geleistet hat. Aber so langsam hat er seine Narrenfreiheit überstrapaziert…

Remus hat mir erzählt, dass Voldemort kurz vor der finalen Schlacht herausgefunden hat, dass Snape ihn all die Jahre lang hintergangen und ausspioniert hat. Irgendwie muss Voldemort den Verdacht schon lange gehabt haben, weil er nämlich ausgerechnet Lucius Malfoy auf Snape angesetzt hatte, um ihn zu beschatten.
Snape hat dann wohl einen großen Fehler gemacht und ist dabei beobachtet worden, wie er mit Remus und einigen anderen Auroren unterwegs war, um Voldemorts Spuren zu verfolgen.
Malfoy hat Snape in eine Falle gelockt und Voldemort ausgeliefert.
Remus wollte keine Details nennen, aber er sagte, so wie Snape ausgesehen hat, als er und Dumbledore ihn gefunden haben, muss es jenseits aller Vorstellungskraft schrecklich gewesen sein.

Es grenzte wohl nur an einen Wunder, dass Snape überhaupt überlebt hat und halbwegs wieder hergestellt wurde.
Das Ganze muss wohl im allgemeinen Siegestaumel untergegangen sein. Ich weiß nicht, ob es Snape Recht war, dass ihm damals kaum Beachtung geschenkt worden ist. Vielleicht ist es aber gerade das, was ihn so verbittert gemacht hat.

Ich weiß es nicht. Vielleicht kannst Du mit diesem Hintergrund etwas mehr herausfinden. Es würde mich schon sehr interessieren…

Soviel zu Snape und seinem Verhalten.
Nun zu Harry und Jackie.

Wie ich Dir je geschrieben hatte, habe ich mich mit Jackie getroffen. Ich hätte sie fast nicht wieder erkannt, wie sie dort in dem Cafe gesessen hat. Es war, als würde ich plötzlich einem ganz anderen Menschen gegenüber sitzen. Sie hat so sehr gestrahlt (nicht nur äußerlich, auch von innen heraus), dass sie mir völlig fremd vorkam.
Sie und Harry scheinen sich wirklich gesucht und gefunden zu haben. Schade, dass es uns erst so spät klar geworden ist, sonst hätten wir Jackie – und vielleicht auch Harry – eine Menge Schmerz und Ärger ersparen können.

Ich hoffe für die beiden, dass sie lange zusammen sind und glücklich bleiben. Ich gönne es den beiden vom Herzen (das Glück muss ja wenigstens einigen hold sein).
Harry ist später am Abend noch zu uns gestoßen und wir haben ein bisschen über Ron geredet. Harry will Deinem großen Bruder mal ins Gewissen reden. Er meint aber auch, dass ein bisschen Hilfe von Deiner Seite ganz hilfreich wäre. Ich habe ihm gesagt, dass Du wegen ihm und Jackie Bescheid weißt. Er hat versprochen, sich trotzdem bei Dir zu melden. Hat er das?

Wie Du sicher schon geahnt hast, habe ich meine Suche nicht aufgegeben und bin noch zweimal in der Winkelgasse gewesen. Erinnerst Du Dich noch an den Platz, wo früher Florean Fortescues Eiscafe war? Dort ist jetzt ein netter kleiner Biergarten. Dort habe ich zwei Nachmittage gesessen und gewartet. Hätte ich es mal nicht getan und stattdessen auf Dich gehört…
Am zweiten Tag, als ich gerade aufgeben und nach Hause gehen wollte, habe ich ihn dann gesehen. Mein Retter spazierte auf der gegenüberliegenden Straßenseite an den Schaufenstern entlang, hat mich aber nicht gesehen, weil er augenscheinlich zu sehr beschäftigt war.
Diese blonde Barbiepuppe in seinem Arm forderte seine ganze Aufmerksamkeit.
Du kannst Dir sicher vorstellen, wie ich mich da gefühlt habe…
Aber das schlimmste war ja noch, dass ich danach endlich wusste, wer mein Retter war und woher er mir so bekannt vorkam.
Als ich gerade in meiner Tasche nach ein bisschen Kleingeld gesucht habe, um meinen Kaffee zu bezahlen, rannte Marcus Flint – erinnerst Du Dich noch an den Teamkapitän der Slytherins? – auf die beiden zu und rief seinen Namen:

Draco Malfoy!

Kennst Du das Gefühl, dass die Welt plötzlich stehen bleibt? Dein Herzschlag setzt aus und Du bekommst dieses seltsame, Unheil verkündende Gefühl in der Magengegend.
Nachdem ich meinen ersten Schock überwunden hatte, habe ich nur noch das Geld auf den Tisch geknallt und bin aus dem Biergarten gehetzt.
Doch, als ob ich noch nicht genug gestraft worden bin an dem Tag, musste ich über die Taschen einer alten Hexe stolpern, die diese mitten in den Gang gelegt hatte. Während des Fallens habe ich noch zwei Stühle und einen Sonnenschirm mitgerissen und mir dann nur noch ein Loch gewünscht, in dem ich verschwinden konnte…

War mir das peinlich.

Na ja, zuhause habe ich mich mit einer Riesenpackung Schokoladeneis im Bett verkrochen und mich von Krummbein trösten lassen.
Dem armen Kerl geht es übrigens auch nicht so gut. Das würde mich gerade noch fehlen, wenn ich ihn auch noch verlieren würde…

Tut mir Leid, dass ich meinen ganzen Frust in den Brief gepackt habe. Jetzt, wo ich ihn mir noch einmal durchlese, bekomme ich ein richtig schlechtes Gewissen.
Aber ich schaffe es auch nicht, ihn noch mal neu zuschreiben. Du hast schon so lange auf meine Antwort gewartet.

In der Hoffnung, dass es von Dir ein paar erfreulichere Dinge zu berichten gibt, schicke ich den Brief jetzt los!
Ich drücke Dich ganz doll und wünsche Dir alles Glück der Erde!

Deine Hermine

P.S. Den Termin des Weihnachtsballs habe ich schon eingetragen. Wegen meines Hogwartsbesuchs habe ich allerdings noch nichts unternommen – mache ich aber bald. Versprochen!