Hallo!

Wir danken für Eure lieben Reviews:Satia Entreri, not necessary, Hexe Lea und Kira Gmork! Ihr seid die Besten ...

Eine Runde Butterbier für alle ... Und Kekse von Wusch!

Viel Spaß beim nächsten Kapitel!

... und wenn es Euch gefallen hat, denkt ihr an das kleine Knöpfchen links unten?
Wenn es Euch nicht gefällt, natürlich auch ..

Und: natürlich – wie immer – spoilerfrei ...


Liebe Ginny,

es tut mir Leid, dass ich Dir erst jetzt – nach über einer Woche wieder schreibe. Du hast Dir sicherlich schon Sorgen um mich gemacht, oder?

Es tut mir so Leid!

Aber ich konnte einfach nicht früher schreiben. Ich musste erst einmal meine Gedanken sortieren und nachdenken. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, merke ich, dass das Nachdenken und Sortieren wohl nicht den gewünschten Erfolg gehabt hat: Ich bin immer noch sehr durcheinander. Falls der Brief etwas verwirrend wirkt, dann ist das meine Schuld…

Mein schlimmster Alptraum ist wahr geworden und ich warte immer noch darauf, aufzuwachen.

Eigentlich hatte der Donnerstag ganz normal angefangen. Ich bin aufgestanden, habe Krummbein gefüttert (er ist wieder ganz gesund und fit wie eh und je) und bin dann ins Büro appariert.

Gerade im Ministerium angekommen, stürzte sich eine Eileule auf meinen Schreibtisch. Das konnte nur eins bedeuten: Dringender Außeneinsatz.

Und so war es dann auch.

Wie ich Dir ja erzählt habe, verwandeln sich diese Pergamente mit den Anforderungen in einen Portschlüssel und bringen einen direkt an den Ort des Geschehens.

Ich habe also nur noch das Pergament gegriffen und sekundenspäter war ich da: in einem kleinen Vorort von Manchester.

Es hat wie aus Kübeln geschüttet und bevor ich überhaupt richtig auf meinen Füßen zum Stehen gekommen bin, war ich schon bis auf die Knochen nass.

Kann ein Tag noch schlimmer werden?

Du denkst jetzt sicherlich ‚nein', oder? Habe ich auch gedacht und wurde eines Besseren belehrt.

Ein paar Meter von mir entfernt sah ich zwei meiner Kollegen. Der eine hatte sich über einen alten Mann gebeugt und versuchte diesen anzusprechen. Der andere hielt einen blonden Mann mit schwarzem Umhang im Schwitzkasten.

Ja, Du liest richtig: Ein blonder Mann!

Ok, das wäre so noch nichts besonderes, wenn nicht ausgerecht der Mann, der mir bis vor kurzem noch so sehr im Kopf herumgespukt ist und den ich gerade angefangen hatte, zu vergessen auch blond wäre, oder?

Ich bin also auf die Gruppe zugegangen und habe erst einmal die Lage sondiert. Der alte Mann – ein Muggel – ist auf schwerste Art misshandelt und gequält worden und liegt seitdem im Koma. Der herbeigerufene Medihexer konnte nichts machen außer ihn ins St. Mungo´s bringen.

Tja, und wie ich (und Du beim Lesen wahrscheinlich auch) vermutet bzw. befürchtet hatte, war es Malfoy. Er ist dann direkt ins Zaubereiministerium gebracht worden.

Er leugnet die Tat, obwohl alle Indizien gegen ihm sprechen: Er war der einzige Zauberer vor Ort, als meine Kollegen eingetroffen sind und stand mit gezücktem Zauberstab über dem Opfer gebeugt da.

Malfoy behauptet, dass er nur zufällig vorbeigekommen sei und dem Mann helfen wollte. Kannst Du Dir das vorstellen? Ein Malfoy, der einem Muggel hilft? Ich würde ihm ja alles zutrauen – und ich bin sogar gewillt, daran zu glauben, dass auch ein Malfoy einen guten Kern hat –, aber dass er einen Muggel hilft, ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit.

Und zu allem Übel hat man mir den Fall auch noch übertragen. Ich wäre als Frau wohl besser geeignet, etwas aus Malfoy herauszukitzeln, meint mein Chef. Also, danke auch!

Du sieht, ich bin bedient…

Malfoy sitzt nun seit über dieser Zeit in einem der Kerker im Ministerium fest. Er wollte keinen Anwalt und auch niemanden benachrichtigen. Seit sein Vater tot ist, hat er wohl niemanden mehr, der ihn unterstützt oder vermisst. Was mit seiner Mutter ist, weiß ich nicht. Noch nicht einmal seine Barbie hat ihn besucht.

Schon seltsam, oder?

Ich habe Malfoy wieder getroffen; ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, wo ich dachte, ich wäre drüber hinweg … Ich war auf die Konfrontation nicht vorbereitet und im Nachhinein glaube ich, dass mich auch nichts darauf hätte vorbereiten können.

Na ja, wie dem auch sei. Ich bin total durch den Wind und kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen.

Auf der einen Seite bin ich nicht mehr davon überzeugt, dass Malfoy für die Verletzungen des Muggels verantwortlich ist, auf der anderen Seite glaube ich ihm aber auch nicht, dass er dem Mann helfen wollte.

Das Schlimme ist auch noch, dass Malfoy sehr umgänglich mir gegenüber ist. Er ist nett und höflich und versucht, mit mir private Gespräche anzufangen. Jackie meint, dass er wohl auf diese Tour versucht, mich auf seine Seite zu ziehen.

Aber irgendwas in mir drin sagt mir, dass es nicht so ist.

Was soll ich nur machen?

Am Besten wechsle ich für den Moment mal das Thema. Ich möchte Dich nicht langweilen…

Bist Du mit Jeremy weitergekommen? Seid Ihr Aus gewesen? Wenn ja, wie war es? Du musst mir alles genau erklären, hörst Du?

Was ist mit Snape? Kommt er Dich immer noch im Unterricht besuchen? Er ist ganz schön anhänglich geworden, meinst Du nicht? Ob da doch etwas dahinter steckt, was wir nicht vermuten?

Was sagt Wusch denn dazu? Hat sie Dir zwischenzeitlich verraten, was Snape vorhat?

Harry und Remus sind aus Afrika zurück. Beide sind total braungebrannt und sehen eher danach aus, als hätten sie einen Erholungsurlaub hinter sich.

Die Todesser haben sie wohl nicht lokalisieren können, aber auch keine weiteren Aktivitäten festgestellt.

Das Ministerium will wohl einen Spezialisten hinschicken. Genaueres weiß ich nicht.

Wie wir vermutet haben, ist Remus total aus dem Häuschen wegen Tonks und dem Baby. Er lässt sie kaum noch aus dem Augen und liest ihr jeden Wunsch von den Lippen ab.

Solche Männer wünscht frau sich doch, oder?

Ron habe ich heute Morgen kurz gesehen. Er hat gegrinst wie ein Honigkuchenpferd. Dein Plan scheint also ein voller Erfolg gewesen zu sein, oder?

Leider hatte ich keine Gelegenheit mit Ron zu sprechen, da ich eine Verabredung wegen Malfoy hatte…

Ich hoffe, der Kerl gesteht bald und verschwindet wieder aus meinem Leben. So halte ich nicht mehr lange durch…

Ich zähle schon die Tage bis zum Weihnachtsball, das hält mich momentan am Leben. Nur noch drei Wochen… Ich hoffe, ich halte sie durch.

Es drückt Dich ganz feste,

Deine Hermine