Hallo!

Wir danken Euch für Eure lieben Reviews: Satia, Saxas13, sarah.easy (gleich zweimal Danke!), HexeLea, Schneeprinzessin,Kira Gmork (auch für beide Reviews!) und Steppenwolf.

Heute gibt es wieder ein paar längere Briefe ... und natürlich eine Runde Butterbier, Kuchen, Muffins und alles, was ihr Euch sonst noch wünscht.

Viel Spaß! ... und wenn es Euch gefallen hat, denkt ihr an das kleine Knöpfchen links unten? Wenn es Euch nicht gefällt, natürlich auch .. Und: natürlich - wie immer - spoilerfrei

Meine liebste, beste Hermine!

Du fragst, ob Du auf dem besten Wege bist, Dich zu verlieben?

Hermine, wir kennen uns schon ewig und noch länger, und glaube mir: Du hast Dich doch schon vor mehr als einem halben Jahr in ihn verliebt.

Das habe ich Dir immer zu vermitteln versucht: dass Du diesem Mann irrational heftige Gefühle entgegenbringst.

Und ich gebe zu, dass ich diesen Gefühlen immer sehr skeptisch gegenüber gestanden habe.

Malfoy hatte bei mir schon immer einen schweren Stand, das weißt Du ja.

Aber ich muss über meinen Schatten springen und ehrlich zugeben: was Du über diesen Abend schreibst, klingt einfach ... nur gut. Romantisch und ... schön.

Glaubst Du wirklich, dass er soviel Zeit und Geld und Mühe nur dafür investiert hat, damit er Dich wieder sieht?

Wenn das so ist, ist es eigentlich ein sehr, sehr romantischer Zug von ihm.

Etwas ... eigenartig, aber romantisch.

Und: fällt Dir auch nur ein vernünftiger (oder unvernünftiger) Grund ein, weshalb er Dir das alles sonst vorspielen sollte?

Du weißt, ich mag ihn nicht, aber: was Du schreibst, klingt einfach nur nett.

Bleibt noch die Frage mit seiner Freundin. Das spricht ja eigentlich wieder gegen ihn. Vielleicht sollte Krummbein ja mal wirklich wieder zur Tiermedihexe, oder?

Bleib dran und halt mich auf dem Laufenden!

Und hast Du Dich noch einmal mit Malfoy verabredet?

Ich drücke Dir jedenfalls beide Daumen, dass das ganze einen guten Ausgang nimmt,

und Dich selber drücke ich ganz fest,

Deine Ginny

PS: Wegen dem Vorbeikommen brauchst Du Dich nicht zu bedanken. Erstens hat es mir selber Spaß gemacht und mir gut getan, und wenn es zweitens auch noch von Erfolg gekrönt war, ist es umso besser...

PPS: Nein, Jeremy hat mich bisher nicht noch einmal eingeladen. Er ist sehr rücksichtsvoll, und hat stattdessen schon mehrfach angeboten, ob er mir nicht ein bisschen bei dem Korrigieren der Aufsätze oder ähnlichem helfen kann.

Aber ich denke, dass jemand, der neue Runen studiert hat, lieber die Finger von meinen Tränkeaufsätzen lassen soll. Ich glaube, wenn Snape wieder gesund ist, wird das schon werden.

Hermine, ich weiß, dass die letzte Eule gerade ein paar Stunden her ist, aber ich brauche jetzt Deinen Rat.

Ich weiß im Moment wirklich nicht, wie ich mich verhalten soll.

Du weißt ja, in fast zwei Wochen ist endlich der Weihnachtsball, und mittlerweile kann man beobachten, wie sich die Schüler mehr und mehr zu dem Ball verabreden, und es ist eigentlich richtig süß, wenn man beobachtet, wie die Pärchen entstehen.

Gut, in mir ist eher die Erinnerung an die Neville - Pleite wach geworden, aber ich habe still und heimlich auf Jeremy gewartet und gehofft.

Jedenfalls haben wir eben alle beim Mittagessen gesessen, und als wir alle fertig sind und uns erheben, hält Jeremy mich zurück und fragt, ob ich mit ihm zum Weihnachtsball gehen möchte.

Du kannst Dir ja vorstellen, dass mein Herz bis zum Hals geschlagen hat, und als ich Luft hole, um begeistert zuzusagen, mischt sich doch allen Ernstes von hinten jemand in unser Gespräch ein – Snape.

Noch bevor ich den Mund aufbekomme. „Das geht leider nicht, Ms Weasley ist für den Abend bereits vergeben. Sie wird mit mir den Ball besuchen."

Jeremy schaut mich kurz an, zuckt nur die Schultern und geht. Ohne ein weiteres Wort, was ich durchaus verstehe.

Ich war zunächst so sprachlos, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen.

Ich glaube, ich habe erst mal nur nach Luft geschnappt, und als ich Snape fragen will, nein: ihn anschreien will, was das soll, was ihn das angeht und wie er nur dazu kommt, so etwas zu behaupten, sagt er nur ganz ruhig: „Ich kenne Jeremy Rincewind schon lange, seit seiner Kindheit, ich kenne seine Eltern, und glauben sie mir, er ist ein Luftikus, wie er im Buche steht. Er war schon immer ein Frauenheld und ist es noch heute. Er ist unfair und im höchsten Maße ... indiskret. Wenn sie wünschen, dass übermorgen die gesamte Schule weiß, wie sie sich in Liebesdingen ... zu verhalten pflegen, dann gehen sie mit ihm auf den Ball. Das gesamte männliche Lehrerkollegium ist jederzeit auf dem neuesten Stand, was er mit seiner jeweiligen Freundin vorhat.

Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es das ist, was Sie suchen.

Ich werde es Ihnen nicht übel nehmen, wenn Sie nicht mit mir gehen wollen – ich verstehe es - aber hören Sie auf meinen Rat und gehen Sie nicht mit Rincewind." Und weg war auch er. Mit seinem leicht schleppenden Gang durch eine Seitentür aus der großen Halle hinaus.

Ich war einfach zu verblüfft, um ihm sofort hinterher zu laufen. Und als ich ihm folge, ist er fort, durch eine der Seitentüren verschwunden.

Und jetzt habe ich Snape seitdem nicht mehr gesehen. Er scheint nicht auf Hogwarts zu sein, in seinen Zimmern ist er nicht, die Hauselfen sehen ihn nicht, per Flohpulver ist er nicht zu erreichen.

Ich wüsste zu gerne, was Snape dazu bewogen hat, das zu tun.

Ich wüsste zu gerne, wo er jetzt steckt, damit ich ihn fragen kann. Ich wüsste zu gerne, was ich jetzt tun soll ... Hermine, was soll ich denn machen?

Es wäre fein, wenn ich heute Abend kurz vorbei kommen könnte, sonst drehe ich – glaube ich – durch.

Wenn Du keine Zeit hast, sag nur kurz Bescheid,

Deine Ginny

PS: Wusch ist gerade ganz aufgeregt hier hereingeflattert.

Snape muss wohl in seine Wohnung gekommen sein, laut geflucht haben und einige Bücher quer durchs Zimmer geworfen haben, so dass das halbe Regal zu Bruch gegangen ist. Dann ist er durch den Kamin verschwunden, und Wusch weiß auch nicht, wo er sein könnte.

Sie ist verzweifelt, aber ich weiß auch nicht, wie ich sie trösten kann.

Denn eigentlich habe ich das Gefühl, dass ich Schuld bin an der ganzen Sache...