Hallo!
Wir danken Euch für Eure lieben Reviews: Schneeprinzessin, Kira Gmork, sarah.easy (Du hast die 200 geknackt/Blumenstraußüberreich/), CallistaEvans, Saxas13, Steppenwolf, HexeLea und not necessary.
Heute gibt es wieder ein paar längere Briefe ... und ein paar Überraschungen und natürlich eine Runde Butterbier, Kuchen, Muffins und alles, was ihr Euch sonst noch wünscht.
Viel Spaß! ... und wenn es Euch gefallen hat, denkt ihr an das kleine Knöpfchen links unten? Wenn es Euch nicht gefällt, natürlich auch .. Und: natürlich - wie immer - spoilerfrei
Liebe Ginny,
Du kannst Dir nicht vorstellen, wie geschockt ich war, als ich Deinen Brief gelesen habe. Ich kann es immer noch nicht glauben!
Snape hat also Recht gehabt, er hat Dir die Wahrheit gesagt und wollte Dich vor dem Idioten schützen. Du scheinst ihm doch etwas zu bedeuten, wenn er sich so sehr um Dich sorgt… Also, Snape meine ich.
Ich weiß nicht, ob ich Dich jetzt darum beneiden soll, oder nicht. Aber ich versichere Dir, dass ich ganz doll an Dich denke! Wenn ich heute Abend nicht arbeiten müsste, würde ich sofort vorbeikommen.
Aber leider will mein Chef die Berichte der letzten zwei Wochen bis morgen früh auf dem Schreibtisch liegen haben (und ich muss gestehen, dass ich – entgegen meiner Gewohnheit – noch nicht angefangen habe).
Ich hoffe, Du kannst es mir verzeihen!
Boah, Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie wütend ich auf Rincewind bin! Dieser Arsch! Warum gibt es nur solche Männer, die denken, wir Frauen wären eine Ware, die man benutzt und dann wegwirft? Meinen die, wir hätten keine Gefühle?
Ich glaube, ich sollte an der Stelle aufhören – mein Puls ist schon wieder auf hundertachtzig…
Tja, und dann soll frau noch an die große Liebe glauben…
Weißt Du, ich überlege echt, ob ich Draco nicht wieder absage. Ich meine, es reicht doch, wenn eine von uns derart ausgenutzt wird, oder?
(Jackie war gerade hier und hat den letzten Satz gelesen. Sie meinte, wenn ich das wirklich tue, dann bringt sie mich um… Jetzt weiß ich gar nichts mehr. Vielleicht gehe ich ja doch hin, bleibe aber auf der Hut und verschwinde beim ersten negativen Anzeichen… Ja, ich glaube, so mache es das)
Und die versprochene Lagemeldung bekommst Du selbstverständlich auch. Da ich aber am Wochenende arbeiten muss, wird das wohl nichts mit unserem Treffen. Ich wünsche Dir aber viel, viel Spaß in Harvard. Halt Augen und Ohren offen, vielleicht ist ja der eine oder andere hübsche Student dabei, der Dir gefällt!
Ich denke ganz feste an Dich und drücke Dich
Deine Hermine
P.S. Ist es wirklich in Ordnung, wenn ich Dich alleine lasse? Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen…
Liebe Hermine!
Nein, das ist schon in Ordnung, wenn Du Arbeiten musst. Ich habe ja auch noch den Vortrag fertig zu machen für Harvard.
Sag bloß Draco nicht ab - es hat sich so schön angehört, was Du über den Abend geschrieben hast.
Ich drücke Dir wirklich alle Daumen.
Und ich lenke mich derweil mit Arbeit ab...
Harvard wird spannend, es gibt eine Extradiskussionsrunde zum Thema "Ernte nach Mondphasen". Ich sehe zu, dass ich Dir den Flyer mitbringe.
Genieße den Abend!
Ich denke an Dich,
Deine Ginny
Liebe Ginny,
ich weiß, dass Du auf dem Kongress bist, aber ich schicke Dir dennoch mal einen Zwischenbericht. Vielleicht kommst Du ja heute Abend nach Hogwarts zurück.
Das Treffen war einfach nur ein Desaster – wenn man denn überhaupt von Treffen sprechen kann. Ich habe drei Stunden am vereinbarten Treffpunkt gewartet und bin dann nach Hause appariert. Draco ist nicht aufgetaucht…
Ich habe mich mit einer großen Packung Schokoladeneis ins Bett verzogen und zwei Packungen Klenex verbraucht…
Ich verstehe das einfach nicht.
Warum tut er das?
Habe ich mich so in ihm getäuscht?
Wenn er nichts mit mir zutun haben will, dann ist das ja in Ordnung. Aber dann soll er es mir auch sagen.
Ich habe echt gedacht, dass er es ernst mein. Schließlich hat er sich doch soviel Mühe gegeben…
Ich hoffe, Dein Kongress verläuft ein bisschen erfolgreicher.
Ich bin nur froh, dass ich das ganze Wochenende beschäftigt bin und so vielleicht nicht zum Nachdenken komme…
Ich drück Dich ganz feste und hoffe, es geht Dir gut!
Traurige Grüße
Deine Hermine
Hallo Hermine!
Das ist ja wohl das Allerhinterletzte!
Was denkt sich dieser Mann denn eigentlich?
Dass er alles mit Dir machen kann?
Warum veranstaltet er zuerst so einen Aufwand, um Dich wieder zu sehen, und jetzt versetzt er Dich bei einem normalen Abendessen?
Drei Stunden hast Du gewartet ... ich weiß nicht.
Denn ich meine, Euer letzter Abend hat so romantisch geklungen. Vielleicht ist ja wirklich etwas Ernsthaftes dazwischen gekommen?
Warte doch erst einmal ab, gib ihm übers Wochenende die Chance, sich zu melden.
Vielleicht gab es ja einen Grund ... obwohl, ich weiß nicht.
Wir reden hier ja von Malfoy...
Ich bin gerade nach Hause gekommen und habe Deinen Brief gefunden, aber es war ja abends auch noch das Bankett der Amerikanischen Society of Potions, und ich denke, Du schläfst jetzt schon. Sonst wäre ich sicher noch einmal in den Kamin gestiegen.
Der Kongress ... ja.
Also ich bin morgens angekommen, und mein Vortrag war ja einer der ersten. Es ist gut gelaufen, in der anschließenden Diskussion hat wie erwartet Wagner versucht, die Stelle mit der Lagerungszeit zu widerlegen. Er ist mit seinem alten Argument mit der Raumtemperatur gekommen, aber Du hast den Vortrag ja gelesen, mein Versuchsaufbau war wasserdicht. Der Vorsitzende hat es Gott sei Dank auch so gesehen und Wagner abgewürgt.
Dann kamen eine Menge freie Vorträge. Ich gebe Dir die Abstracts an Weihnachten.
Und nach der Mittagspause kam die Round-Table-Diskussion mit der „Ernte nach den Mondphasen", wegen der ich mich ja eigentlich zu dem Kongress angemeldet habe.
Adams, der Institutsvorstand von Harvard, hatte den Vorsitz.
Der Saal war gut voll, bestimmt um die hundertfünfzig Leute aus aller Welt.
Sinopidis war da, Müller und sogar Czaczinsky. Also wirklich – interessant.
Müller hat angefangen, hat über die magnetischen Wellenlängen, die Erdachse und den Mond gesprochen, dann kam Wagner (schon wieder, aber er hatte nichts wirklich Konstruktives beizutragen). Und jetzt pass auf:
Dann meldete sich der erste aus den Reihen der Zuhörer. Gut, ich hatte es akustisch nicht ganz verstanden, aber Wagner ist blass geworden, wollte sich verteidigen und hat dann so einen unglaublichen Humbug über die Berechnung der magnetischen Wellenlänge von sich gegeben, dass ich aufgestanden bin, und die Aussage richtig gestellt habe.
Am anderen Ende des Saales erhebt sich jetzt wieder der erste Sprecher, um etwas zu sagen – sitzt Du? – er entfaltet sich langsam von seinem Sitz, ich sehe nur, wie er dazu mit ein paar Stühlen hin- und herrückt und etwas länger braucht, bis er sich zu ganzer Größe aufgerichtet hat.
Richtig.
Snape korrigiert mich mit einigen trocken – ironischen Kommentaren, meint, meine Berechnung wäre zwar immerhin besser als die Wagners, aber er sei der Meinung, ich hätte da das eine oder andere Detail außer Acht gelassen und legt eine zwei Zeilen lange Formel hin, die seiner Meinung exaktere Ergebnisse liefert.
Kannst Du mir verraten, was dieser Mann, um den ich mir jetzt fast eine Woche lang völlig irrational grundgute Sorgen gemacht habe, wegen dem ich fast eine Woche lang ein völlig unbegründetes schlechtes Gewissen hatte, heute in Harvard zu suchen hat?
Kann er sich nicht um seine Verteidigung gegen die dunklen Künste kümmern, statt um meine Theorien über Zaubertränke?
Jedenfalls ist eine heftige Diskussion entbrannt, ob in diesem Fall eine längere Formel mit exakteren Ergebnissen wirklich besser ist als eine kurze, ausreichend exakte, aber alltagstaugliche Formel. Ja, gut, ich gebe es zu: wir haben uns zum Schluss quer durch den Saal ganz schön angeschrieen. Der arme Vorsitzende hat uns zum Schluss getrennt - mit den beschwichtigenden Worten, solche Fragen müsste jeder, der Tränke braut, für sich entscheiden, und es sei Geschmackssache und wir sollen doch bitte auch aus Zeitgründen NACH dem Kongress weiter diskutieren.
Ich habe mich gesetzt und hätte am liebsten nur den Kopf auf den Tisch gedonnert. Schade, wirklich schade, dass man in der Öffentlichkeit seinem Jähzorn so schlecht nachgeben kann.
Nach der Sitzung wollte ich ihn jedenfalls noch einmal suchen, aber Wagner (dieser Kretin) hat mich abgefangen – ich habe Snape noch am anderen Ende des Saals mit Czaczinsky reden sehen, aber als ich Wagner endlich abgeschüttelt hatte, waren die zwei verschwunden.
Ob er morgen wieder auf dem Kongress auftauchen wird?
Einerseits möchte ich ihn jetzt wirklich gerne einmal zur Rede stellen. Einmal wegen der Formel und zum anderen Mal wegen anhaltender Einmischung in mein Privatleben.
Andererseits ist mir im Moment eigentlich fast alles zu viel.
Am Besten wäre es, ich lasse den Kongress sausen und Du Montag die Arbeit und wir apparieren gemeinsam nach Australien.
Aber ich werde vor diesem ... ich werde vor Snape nicht kneifen!
Ich nehme morgen früh sicherheitshalber eine Eileule mit. Wenn Du etwas von Malfoy hörst, informierst Du mich gleich?
Auch wenn es Dir schlecht geht, wenn ich etwas für Dich tun kann – ich bin jederzeit für Dich erreichbar. Versprochen.
Jetzt gehe ich ins Bett – bis ich morgen früh los muss, bleiben nur noch vier Stunden Schlaf...
Es drückt Dich ganz fest
Deine Ginny
PS: Vergiss nie: Es ist Malfoy. Wenn er Dich wirklich versetzt hat: Es ist Malfoy, OK?
