Hallo!

Wir danken Euch für Eure lieben Reviews: Lejia, Kira Gmork, sarah.easy, CallistaEvans, Saxas13, HexeLea und not necessary.

Eine Runde Butterbier, Kuchen, Muffins, Wusch-Kekse, Chips und Flips und alles, was ihr Euch sonst noch wünscht.

Viel Spaß! ... und wenn es Euch gefallen hat, denkt ihr an das kleine Knöpfchen links unten? Wenn es Euch nicht gefällt, natürlich auch .. Und: natürlich - wie immer - spoilerfrei

Liebe Ginny,

vielen Dank für die ausführliche Beschreibung des Kongresses und Deiner mehr oder weniger erfolgreichen Begegnung mit Snape. Das habe ich im Moment wirklich gut gebrauchen können.

Es hat mich prima von meinen „Sorgen" mit Draco abgelenkt. Er hat sich übrigens immer noch nicht gemeldet. Mittlerweile – es ist Sonntagabend – glaube ich auch nicht mehr daran, dass er es noch tut. Ich denke, selbst wenn man viel zutun hat, hat man doch immer einen Moment Zeit, um zumindest eine Eule zu schicken, oder?

Ich werde morgen früh mit Krummbein und Perle (meine Nachbarin meinte, sie wäre irgendwie seltsam in den letzten Tagen und hat mich gebeten, Perle gleich mitzunehmen) zur Tierheilerin gehen. Mal schauen, vielleicht frage ich die Barbiepuppe mal, wie ihr Wochenende war.

Oder auch nicht…

Nun aber zurück zu Dir: Snape ist also wieder da – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Also wirklich! Was bildet der sich nur ein? Dich vor versammelter Mannschaft so fertig zu machen. Das ist doch wirklich das Letzte. Jeder weiß doch, dass Du seine Nachfolgerin bist.

Du Arme! Lass Dich mal feste drücken!

Hast Du ihn heute nochmal angetroffen? Wie hat er sich verhalten? Konntest Du mit ihm über sein Verhalten sprechen? Ich meine, auf eine Entschuldung brauchst Du bei ihm gar nicht zu warten, aber eine Stellungnahme wäre doch das Mindeste, was Du erwarten konntest.

Ich ärgere mich echt, dass ich nicht dabei war und Dir helfen konnte…

Aber weißt Du was? Vergiss das Ganze wieder! Wir wissen, wie Snape ist. Der wird sich niemals mehr ändern. Es liegt einfach in seiner Natur, ein gehobelter, unsozialer Arsch zu sein! Wir wissen das und die anderen wissen das auch. Und unter den Voraussetzungen, weiß man auch, wie man seine Ausbrüche zu nehmen hat: In ein Ohr rein, im anderen direkt wieder raus.

Ärgere Dich nicht mehr (auch, wenn ich Dich voll und ganz verstehen kann!) Sieh es einfach als Chance: Die anderen haben gesehen, dass Du etwas drauf hast! Du bist eine Meisterin Deines Fachs, hast Mut, Courage und bist rhetorisch so geschickt, dass Du angebliche „Fach"Leute an die Wand reden kannst (siehe Wagner – ist er immer noch so ein Lackaffe wie früher? Ich habe ihn ja mal an der Uni getroffen… Ein Typ zum Abgewöhnen). Und Du traust Dich gegen Snape anzutreten! (und das will nun wirklich was heißen!)

Also: Schwamm drüber!

Mal was anderes: Hast Du Wusch erzählt, dass Du Snape getroffen hast? Wenn ja: Wie hat sie reagiert? Hat sie sich gefreut oder schmollt sie wieder? Und was meint sie zu seinem Verhalten? Wie ich den Zwerg kenne, nimmt sie seinen Herrn auch da noch in Schutz, oder?

Ich hoffe, Du hältst mich da auf dem Laufenden, ja? Und ärgere Dich nicht! Der Kerl ist es einfach nicht wert, dass Du Dir seinetwegen die Laune verderben lässt! Ok?

Um mal bei den Idioten zu bleiben: Was macht Rincewind? Ignoriert er Dich immer noch? Eigentlich könntest Du ihn doch schön als Punchingball benutzen und Deine angestaute Wut über Snape (und ihn) schön an ihm auslassen. Mach ihn fertig! Vielleicht überlegt er es sich dann beim nächsten Mal, wen er versucht rumzukriegen und wen nicht (außerdem wird es Dir danach sicher viel, viel besser gehen!) Denk mal drüber nach ;-)

So, ich muss jetzt aber ins Bett. Morgen muss ich früh raus.

Ich melde mich dann morgen Abend oder Dienstag bei Dir und erzähle Dir, was ich bei der Barbie herausgefunden habe.

Kopf hoch und Brust raus, Ms Weasley (damit ärgert man die Kerle am meisten!)

Liebe Grüße

Deine Hermine

P.S. Viele Grüße von Jackie, Harry und Tonks (und von Jamie – das hat er mir befohlen!)

Liebe Hermine!

Gerade kommt Deine Eule hier hereingeflattert ... ich bin schon seit ein paar Stunden wieder da, aber bin noch nicht zum Schreiben gekommen.

Malfoy hat sich nicht mehr gemeldet?

Überhaupt nicht?

Du weißt ja, dass ich grundsätzlich immer der Meinung war, dass der Typ das Letzte ist. Und eigentlich sollte ich mich jetzt in meiner Meinung bestätigt fühlen.

Aber weißt Du was? Seit Du über Euer letztes Rendez-vous erzählt hast, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass er Dich so hängen lassen kann. Du hast so ... warm geklungen. So zufrieden.

Und dass der gleiche Mann, der Dich so hat sprechen lassen, sich jetzt wieder um hundertachtzig Grad gewendet haben soll?

Aber anders herum ist die Frage mir seiner Freundin auch noch nicht geklärt, und vielleicht ist es wirklich die beste Idee, den Tiermedihexerbesuch mit einer kleinen Quizrunde zu verbinden.

Hat er eigentlich erzählt, wo er arbeitet? Ist er im St. Mungo´s oder selbstständig? Ich meine, es muss sich doch herausfinden lassen, wo er steckt.

Wenn ich Dir irgendwie helfen kann oder zu Dir kommen soll, melde Dich sofort, ja? .

Ja ... und jetzt traue ich mich fast gar nicht, Dir weiter zu schreiben.

Aber Du weißt ja, wie der Stand der Dinge war, und Du wirst wissen wollen, wie es weitergegangen ist.

Also, ich bin morgens nach Harvard gereist und habe mir einen Platz in der zweiten Reihe gesucht. Ich habe mich umgesehen – kein Snape, weit und breit nicht.

Schade, ich hatte die ganze Nacht und den ganzen Morgen die Rede geübt, die ich ihm halten wollte.

Der ganze Vormittag war relativ ruhig, die Vorträge waren aber nicht so gut wie gestern.

Nach der Mittagspause sollten wieder ein paar freie Vorträge kommen.

Der erste Vortrag fängt an – Czaczinsky über die Aufbewahrung des Wolfsbanntranks.

Erst fünf Minuten nach Beginn der Rede zieht jemand den Stuhl neben mir nach hinten – na wer wohl? Snape.

Nickt ohne zu lächeln, „vergisst" zu fragen, ob der Platz überhaupt noch frei ist, nimmt sich gleich auch den nächsten Stuhl um sein Bein hochzulegen und fängt an, sich neben mir breit zu machen.

Eigentlich hat es mir da schon gereicht.

Aber ich warte brav, bleibe sitzen, tue so, als würde ich zuhören und koche innerlich leise vor mich hin.

Nach zwei Stunden war dann endlich die ersehnte Kaffeepause.

Ich stehe auf, komme aber nicht so schnell aus der Stuhlreihe hinaus, weil Snape noch vor mir steht, sich langsam wie immer zu seiner vollen Größe aufrichtet und so den Gang blockiert. Ich baue mich also vor ihm auf – eins sechzig gegen seine fast zwei Meter – hole Luft und sage ihm, dass ich es eigentlich ziemlich mutig finde, sich jetzt einfach so hier neben mich zu setzten ohne zu fragen, nach dem, was er gestern gebracht hat und warum er sich eigentlich bemüßigt fühlt, sich in mein Privatleben einzumischen und dann einfach zu verschwinden.

Snape bekommt ganz enge Augen und sagt, gestern hätten wir ja schließlich nur eine rein fachliche Diskussion geführt – er würde im Übrigen auf seinem Standpunkt beharren, seine Formel sei die einzig sinnvolle – und die zweite Frage würde sich ja wohl von alleine beantworten. Und er gedenke nicht, mir Rechenschaft darüber abzulegen, wenn er einmal verreise und seinem Freund Adams hier bei den Kongressvorbereitungen helfe.

Ich war immer noch gut in Fahrt und frage ihn, was das heißen soll und was er sich einbildet, mir vorzuschreiben, mit wem ich auf den Ball zu gehen habe.

Die Leute, die aus der Sitzreihe noch herauswollten, haben sich langsam hinter uns gestaut, und wir sind ziemlich energisch aufgefordert worden, doch endlich im Foyer einen Kaffee zu trinken. Beim Drängeln aus dem Saal hat Snape mich dann noch einmal von der Seite angesehen und hat nur sehr, sehr ruhig gesagt: „Ich habe Ihnen nicht vorgeschrieben, mit wem Sie auf den Ball zu gehen haben. Und ich habe Ihnen sehr deutlich gesagt, dass ich verstehe, wenn Sie nicht mit mir gehen wollen."

Ich glaube, ich war immer noch sehr wütend, jedenfalls habe ich immer weiter gemacht und war gar nicht zu bremsen...

Ich habe ihn gefragt, warum er glaubt, alles über mich zu wissen. Und dass er mir sehr wohl vorzuschreiben versucht, mit wem ich auf den Ball zu gehen habe, und mit wem nicht.

Er ist dann sehr, sehr leise und sehr vernünftig geworden. Und hat etwas getan, was ich nun wirklich nicht erwartet hätte – sicher nicht.

Er hat mir erklärt, dass er gerne möchte, dass ich mit einem Mann auf den Ball gehe, der es ernst mit mir meint und der mich glücklich macht. Der mich nicht als Spielzeug benutzen möchte.

Und ... dann ... dann hat er – ohne dass ich irgendetwas gesagt hätte – ja, dann hat er erklärt, sehr ernst und sehr leise, dass er möchte, dass ich mit einem netten Mann auf den Ball gehe, einem Mann, der keine Verbrechen mit sich herumtragen muss, der keiner dunkle Vergangenheit hat, mit einem Mann, der die Nacht mit mir durchtanzt, der gesund genug ist, mit mir zu feiern, mit einem Mann, der jung ist und gut aussieht, der charmant ist und der zu mir passt.

Ich habe ihn, glaube ich, ein paar Minuten nur angestarrt.

Dann ist Czaczinsky gekommen und hat ihn in ein Gespräch verwickelt, und alles war vorbei.

Die zwei haben mich stehen gelassen, Czaczinsky hat Snape zur Seite gezogen und über – glaube ich – die chemische Zusammensetzung von Ingwer diskutiert.

Ich habe mir eine Handvoll Flohpulver genommen und bin einfach nach Hause verschwunden.

Ja, und seitdem sitze ich hier.

Seit ungefähr vier Stunden starre ich die Wand an und möchte am liebsten ganz, ganz weit weg sein.

Hermine, ich bin ein kompletter Idiot.

Wie kann man nur so dumm sein? Wie konnte ich nur die letzten Tage, die letzten Monate, eigentlich mein ganzes Leben lang nur so BLIND sein?

Hermine, sag mir bitte, was ich tun soll...

Sag mir, was ich denken soll und sag mir, was ich mir wünsche.

Nein, nein, eigentlich weiß ein Teil von mir ganz genau, was ich mir wünsche. Eigentlich weiß ich es...

Aber das kann doch nicht wahr sein. Ich kann mich doch unmöglich in Snape verlieben.

Ich kann doch nicht Professor Severus Snape lieben...

Ich weiß, Du schläfst schon.

Sonst wäre ich noch einmal vorbeigekommen.

Aber ich denke, ich höre ja morgen wieder von Dir.

Ich denke ganz fest an Dich.

Deine Ginny

PS: Für den Tiermedihexerbesuch drücke ich Dir in aller Hinsicht alle Daumen.

PPS: Wusch habe ich bisher immer verpasst. Ich merke zwar, dass sie da war, weil die Kekse leer sind, aber sie weiß noch nicht, wo Snape die letzten Tage gesteckt hat...