Hallo!

Wir danken Euch für Eure lieben Reviews: Schneeprinzessin (gleich 2 mal!), Kira Gmork, sarah.easy, satia, Saxas13, HexeLea und not necessary.

Eine Runde Butterbier, Kuchen, Muffins, Wusch-Kekse, Chips und Flips und alles, was ihr Euch sonst noch wünscht!

Viel Spaß! Diesmal ist es mal wieder nur ein Brief;), dafür aber um so fixer ... und wenn es Euch gefallen hat, denkt ihr an das kleine Knöpfchen links unten? Wenn es Euch nicht gefällt, natürlich auch .. Und: natürlich - wie immer - spoilerfrei


Meine liebe Ginny,

ich gehe doch mal ganz schwer und ganz feste davon aus, dass der letzte Teil Deines Briefes nur ein Scherz war, oder? Habe ich was verpasst? Ist heute der erste April? Warum hängt dann draußen schon überall die Weihnachtsbeleuchtung herum?

Nein, meine Liebe! Sag mir, dass ich das alles furchtbar falsch verstanden habe, ok? Du kannst doch nicht ernsthaft behaupten, dass Du Dich zu Snape – überleg doch mal: SNAPE – hingezogen fühlst, nur weil er Dir einmal Honig ums Maul geschmiert hat.

Oder doch?

Ginny, bitte! Denk doch mal nach, wie er sich Dir gegenüber verhalten hat. Du hast da sicher was total falsch verstanden, an dem, was er Dir in Harvard gesagt hat.

Oder nicht?

Versteh mich bitte nicht falsch, Ginny, aber ich verstehe das Ganze nicht...

Ich glaube, das alles möchtest Du im Moment aber gar nicht so hören, oder?

Was soll ich Dir den raten? Dass Du zu dem Kerl hingehen und ihm um den Hals fallen sollst? Dass Du ihm sagen sollst, wie Du Dich fühlst?

Nein, das tue ich nicht! Und weißt Du auch warum nicht? Weil ich mir absolut sicher bin, dass da irgendwo ein Haken an der Sache ist.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Snape einer Frau gegenüber Gefühle entgegen bringt und sich zu ihr hingezogen fühlt.

Nein, Ginny, das kann und will ich einfach nicht glauben...

Oder doch?

Weißt Du, eigentlich bin ich gar nicht in der Position, Dir Ratschläge zu geben oder Dir einen Slytherin auszureden – ich bin ja in der Beziehung nicht besser...

Wenn ich Dir aber trotzdem einen Rat geben darf, dann folgenden: Folge Deinem Herzen – aber überstürze nichts.

Beobachte die Lage, sondiere aus, was er wirklich will und vor allem: Bleibe in der Defensive. Wenn er wirklich etwas von Dir will, wenn er mit Dir zusammen sein möchte (ich kann es mir immer noch nicht vorstellen!), dann lass ihn den ersten Schritt machen.

Zeige ihm die kalte Schulter – der Mann soll um Dich kämpfen, Dich erobern. Zeig ihm nicht, dass Du Dich zu ihm hingezogen fühlst und lass ihn zappeln...

Ok, das sind jetzt alles Ratschläge, an die ich mich auch nie halte, aber Du solltest es versuchen.

Vielleicht ist das ja auch alles nur ein fieser Trick von ihm, um Dich aus Hogwarts zu vertreiben. Vielleicht möchte er, dass Du sauer auf ihn bist – ich meine, so richtig, richtig sauer – und seinetwegen das Schloss verlässt, weil Du es nicht mehr ertragen kannst, ihn zu sehen...

Hm, ich frage mich, warum er dann Rincewind daran gehindert hat, Dich unglücklich zu machen, um Dich eventuell so aus dem Schloss zu vertreiben...

Sehr merkwürdig. Ob er vielleicht doch... Nein, das kann nicht sein... Oder doch...

Ach, Ginny. Ich bin wohl genauso verwirrt wie Du im Moment.

Am Besten lenke ich uns mal ein bisschen von Snape ab und erzähle Dir, wie es heute beim Tiermedihexer gelaufen ist.

Zuerst mal die gute Nachricht: Perle ist trächtig! Kannst Du Dir das vorstellen? Krummbein wird Vater; das bedeutet, dass ich Oma werde. Ist das nicht toll?

Meine Nachbarin ist da wenig begeistert von. Aber ich habe ihr versprochen – da Krummbein wohl auf jeden Fall der Vater ist – dass ich mich darum kümmere, dass die Kitten ein gutes Zuhause bekommen. Tonks möchte auf jeden Fall eins haben und Jackie hat auch schon Interesse bekundet.

Darf ich Dir ein Kätzchen schenken, Ginny? Ich weiß, Du wolltest einen Dackel, aber so ein kleines Fellknäuel ist doch auch was Feines, oder?

Überleg es Dir!

Nun zu Draco:

Ich hatte Glück, seine Barbie hatte Dienst.

Sie war freundlich wie immer und total vernarrt in Perle. Wir haben uns ein bisschen unterhalten und ich habe so ganz nebenbei gefragt, wie sie das Wochenende verbracht hat.

Sie meinte, dass sie wie immer alleine und mit einem guten Buch auf dem Sofa gelegen hätte. Da sie noch nicht so lange in England wäre und bisher kaum Bekanntschaften geschlossen hätte, wäre das so ihr übliches Programm für lange Abende und Wochenende. Manchmal würde sie etwas mit ihrem – pass auf, jetzt kommt es! – Cousin machen, aber der sei plötzlich verreist und hätte ihr nur eine kurze Nachricht dagelassen, dass er sich melden würde.

Und rate mal, wer dieser Cousin ist!

Na, erkannt?

Richtig: Draco Malfoy!

Hast Du gewusst, dass die Malfoys Verwandte in Frankreich haben? Ich nicht.

Tja, als ich dann offensichtliches Interesse an Draco bekundet habe und nebenbei erwähnte, dass ich Draco von der Schule kennen würde, hat sich mich einen langen Moment angeschaut und dann gemeint: „Jetzt weiß ich endlich, woher Sie mir so bekannt vorkommen. Ich habe Sie in diesem Cafe gesehen, wo Ihnen jemand ein Bein gestellt hat. Stimmt´s?"

Tja, in dem Moment habe ich mir dann wieder ein schönes, tiefes Loch im Boden gewünscht, um unauffällig zu verschwinden.

Aber natürlich war da wieder kein Loch. Ich habe also nur beiläufig genickt und Monique – so heißt das Mädel – meinte: „Ja, Draco hat mir soviel von Ihnen erzählt. Er sagte, dass Sie im Zaubereiministerium arbeiten und für seinen Fall zuständig waren und dass er Sie sehr nett finden würde und gerne mal mit Ihnen ausgehen würde. Haben Sie das gemacht?"

Hm, irgendwie finde ich Monique seitdem um einiges sympathischer als vorher – das kannst Du Dir ja denken.

Wir haben uns spontan zu einem Kaffee verabredet, das Monique sowieso fast schon Mittagspause hatte.

Krummbein und Perle haben wir in der Praxis gelassen und sind zusammen in ein Cafe gegangen.

Monique ist wirklich sehr nett. Sie ist ein Jahr älter als ich und in Frankreich und Amerika zur Schule gegangen.

Draco hat sie durch Zufall beim Studium in Frankreich getroffen und er hat ihr den Job in der Praxis besorgt.

Am Anfang hat sie auch bei ihm gewohnt, aber seit ein paar Wochen hat sie eine eigene, kleine Wohnung, die zufälligerweise nur ein paar Straßen von meiner entfernt liegt.

So ein Zufall, nicht wahr?

Ich habe ihr dann schließlich von meiner Verabredung mit Draco erzählt. Sie konnte es auch nicht verstehen, warum er mich versetzt hat. Sie hat mir versichert, dass sie ihm auf jeden Fall die Ohren lang ziehen wird, wenn sie ihn zu Gesicht bekommt.

Außerdem meinte sie noch, dass ich mir keine Gedanken wegen seinen Gefühlen für mich machen soll. Er sei zwar ein schwieriger Kerl, der eine ganze Menge durchgemacht und sehr unter seinem Vater gelitten hat, aber im Grunde ist er eine treue Seele. Mit seiner letzten Freundin war er sieben Jahre lang zusammen; solange, bis sie ihn wegen eines anderen hat sitzen lassen.

Tja, und dann war ihre Mittagspause schon wieder vorbei und wir mussten zurück.

Ich denke, ich bin jetzt um einiges zuversichtlicher und werde einfach abwarten, bis er sich meldet.

Und soll ich Dir was sagen? Ich vermisse ihn! Ich vermisse ihn schrecklich, Ginny.

Hoffentlich kommt er bald wieder – und hoffentlich hat er eine gute Erklärung für sein Verhalten...

So, jetzt aber wieder zu Dir: Hast Du inzwischen eine Entscheidung getroffen? Wenn Du eine Schulter zum Anlehnen brauchst, dann komm vorbei. Mein Kamin steht Dir zu jeder Tages und Nachtzeit offen, hörst Du!

So, jetzt lass Dich mal ganz, ganz feste Drücken!

Du wirst sehen, alles renkt sich wieder ein!

Hab Dich Lieb!

Deine Hermine