Hallo!
Wir danken Euch für Eure lieben Reviews: sarah.easy, MaxB88, Saxas13, Kira Gmork, not necessary, Hexe Lea, CallistaEvans und Schneeprinzessin
Heute gibt es wieder nur einen Brief ... und natürlich eine Runde Spekulatius, Eierpunsch und Mandelplätzchen (zur Einstimmung auf Weihnachten) – so was bei 30 Grad im Schatten zu schreiben, ist ein ganz schön komisches Gefühl ;-)
Viel Spaß! ... und wenn es Euch gefallen hat, denkt ihr an das kleine Knöpfchen links unten? Wenn es Euch nicht gefällt, natürlich auch .. Und: natürlich - wie immer - spoilerfrei
Liebe Hermine!
Also erstens: natürlich hole ich Dich morgen um sechs ab ... kein Problem. Ich freue mich unheimlich auf Dich.
Und Du fragst, ob ich mir sicher bin, welchen Snape ich mag – den, der mir das Leben zur Hölle macht, oder den, der nett zu Wusch ist?
Aber genau das ist doch mein Problem...:
Ich kenne diese nette Version ja überhaupt nicht! Und die etwas wirren Schwärmereien von einer Flederratte, auch wenn sie noch so reizend ist, kann man wohl kaum als exakte Beschreibung eines Menschen und seines Verhaltens bezeichnen, nein, sicher nicht.
Ich kenne nur den unfreundlichen Snape...
Also, wenn ich es mir genau überlege: ich bin an keinem von den beiden Snapes interessiert.
Wirklich nicht.
Rational gesehen.
Aber wenn ich an ihn denke – und zwar nicht nur wenn ich an diese etwas verschämte Liebeserklärung denke, sondern auch, wenn ich an den wütenden, den ewig schlecht gelaunten, den unfreundlichen Snape denke, an den Snape, der meinen Unterricht schlecht macht und der meine Schüler fertig macht – fängt mein Herz an, weh zu tun.
Ich weiß – rational gesehen – dass er kein Traummann ist, und dass ich, wenn ich auch nur einen einzigen Funken Verstand besitze, mir keinen ehemaligen Todesser, keinen Mörder, keinen Severus Snape, sondern einen freundlichen und hilfsbereiten Mann suche. Wenn ich überhaupt meine Freiheit loswerden möchte.
Aber wenn ich jetzt, gestern, heute, beim Essen neben ihm sitze und er nur eine Mauer aus Unfreundlichkeit um sich aufbaut, spüre ich, dass ich diesen Menschen näher kennen lernen muss. Dass es ... vielleicht doch so etwas ist wie Schicksal.
Wenn ich ihm in die Augen sehe, fühle ich mich geborgen, fühle ich mich sicher – auch wenn gleichzeitig aus seinem Mund ein trockener, ein boshafter Kommentar kommt.
Auch wenn ich mir das vielleicht nur einrede.
Das ist doch mein Problem: mein Herz sagt etwas völlig anderes als mein Verstand.
Und deswegen werde ich auch Deinem Rat zunächst nicht folgen, und ich werde versuchen, meinem Kopf etwas mehr die Leitung zukommen zu lassen.
Es tut mir sehr leid, wenn ich Dich hier als seelischen Mülleimer verwende und Dir die Ohren (bzw. die Eulen) voll heule, aber ich brauche einen Zuhörer, sonst werde ich einfach verrückt.
Ich weiß ja, was ich zu tun habe, und was das Beste für mich ist ... Aber es ist manchmal sehr schwer, das zu akzeptieren, weißt Du?
Es tut mir Leid, dass Du Dir das alles anhören musst, und wenn es Dir zu viel wird, sag es mir ehrlich, ja?
Ich gehe jetzt mal Abendessen...
Jedenfalls freue ich mich sehr auf Dich...
Es drückt Dich bis dahin schon einmal
Deine Ginny
PS: Das mit Malfoy klingt doch eigentlich ganz vertrauenserweckend. Vertrau ihm, es klingt wirklich nett ... bestimmt hat er einen Grund, sich so zu verhalten. Ich drücke Dir die Daumen.
PPS: Lass die Finger von diesem Siebtklässler. Glaub mir, er findet es „männlich", wenn er sich mehr für die dunklen Künste als für die Verteidigung gegen dieselbe interessiert. Also eine Flasche.
