Hallo!

Wir danken Euch für Eure lieben Reviews: sarah.easy, Saxas13, not necessary Kira Gmork, Schneeprinzessin, HexeLea und CallistaEvans!

Heute gibt es den zweiten Teil vom Weihnachtsball! ;)
Viel Spaß! ... und wenn es Euch gefallen hat, denkt ihr an das kleine Knöpfchen links unten? Wenn es Euch nicht gefällt, natürlich auch .. Und: natürlich - wie immer - spoilerfrei


Liebe Ginny,

es tut mir auch Leid, dass ich mich so lange nicht mehr bei Dir gemeldet habe. Ich war in den letzten Tagen ziemlich…beschäftigt ;-)

Zuallererst muss ich Dir sagen, dass ich erleichtert darüber bin, dass Du mir meine plötzliche Abreise nicht übel genommen hast. Ich hatte wirklich den Eindruck, dass es das Beste gewesen wäre, wenn ich Euch beiden Turteltäubchen in Ruhe lasse. Ihr habt es Euch echt verdient! Vor allem, wenn ich nun lese, dass Severus schon so lange in Dich verliebt ist…

Weißt Du was? Ich beiden gebt ein schönes Paar ab. Ich weiß auch nicht, wenn man Euch so alleine sieht und sich dann vorstellt, wie Ihr als Paar sein würdet, kann man es sich schwer vorstellen, aber auf dem Ball wart Ihr einfach nur wie füreinander geschaffen…

Und dass es so ist, merke ich ja an Deinen Zeilen. Ich freue mich so für Dich, liebe Ginny, dass ich es gar nicht in Worte packen kann. Du hast es echt verdient – und Severus auch!

Mach Dir wegen Ron und Harry keine Gedanken. Ich habe mit beiden noch kurz gesprochen und Ron erklärt, dass Du eine erwachsene Frau und als solche durchaus in der Lage bist, Deine eigenen Entscheidungen zu treffen und zu wissen, was für Dich das Beste ist und was nicht.

Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, er hat es kapiert. Jenny und Jackie haben sich direkt auf Deine Seite gestellt und ihren beiden Jungs ins Gewissen geredet. Mach Dir wegen Ron deshalb keine Gedanken. Er wird es schon verstehen und akzeptieren…früher oder später.

Den Streit zwischen Jackie und Jeremy habe ich mitbekommen. Erst war ich etwas erschrocken; ich hatte Jackie noch nie so couragiert und konsequent erlebt. Aber dieser Rincewind hat es auch wirklich verdient! Ich hoffe, der Haufen Siebtklässlerinnen, der ihm den ganzen Abend am Rockzipfel gehangen hat, hat es auch verstanden und hält sich von diesem…diesem…Idioten fern!

Ich würde ihm gönnen, dass er für den Rest seines Lebens alleine bleibt. Einsehen, dass sein Verhalten falsch war, wird er wohl nie, aber er soll zumindest ein bisschen leiden.

So, das musste ich mal schnell loswerden…

Kommen wir nun zu der Frage, die Dich wohl brennend interessiert: Draco Malfoy.

Wie Du sicher mitbekommen hast, war ich doch ein wenig enttäuscht, dass er zunächst nicht aufgetaucht ist. Ich hatte zwar nach seinem letzten Brief nicht unbedingt damit gerechnet, aber tief in meinem Inneren habe ich mich doch danach gesehnt, dass er es schafft.

Und gerade, als mich dieser Siebtklässler, Henry Smith (A/N: Na, kennen wir den? Wer es uns sagt, bekommt eine Packung Kekse, persönlich überbracht von Wusch), wieder mal unter Beschlag genommen hatte, geht die Tür auf und Draco steht vor der Tür. Zuerst habe ich mich erschrocken, weil er wirklich schlecht aussah. Total abgemagert und bleich. Hast Du die dunklen Ringe unter seinen Augen gesehen? Er sah aus, als hätte er seit Tagen kaum geschlafen – hatte er auch nicht, wie er mir später gesagt hat.

Aber dann habe ich mich nur noch gefreut, dass er da war. Ich habe mich – wie Du mir geraten hattest – erstmal im Hintergrund gehalten und abgewartet, was er macht. Ich hatte ja Angst, dass er mich vor seinen Slytherinfreunden vielleicht verleugnen würde oder so (ja, ich weiß, dass Du mir vorher tausend Mal gesagt hast, dass das sicher nicht eintreten wird). Er hat sich in der Halle umgeblickt, den Slytherins kurz zu gewunken und ist dann zielstrebig auf den Tisch zugekommen, an dem ich mit Harry und Jackie gestanden habe. Henry habe ich demonstrativ den Rücken zugedreht und so getan, als wäre er nicht da. Dann habe ich ein Gespräch mit Jackie angefangen und Draco dabei unauffällig auf dem Augenwinkel beobachtet. Bin ich nicht gut? Am liebsten wäre ich ihm ja entgegen gelaufen…

An Harry versteinerter Miene habe ich erkannt, dass Draco wohl an unseren Tisch getreten war. „Was willst du, Malfoy?", kam dann auch schon prompt von Harry. Ich habe mich daraufhin zu Draco umgedreht und ihn angelächelt. Draco hat meine Hand genommen und gefragt, ob ich tanzen wollte; Harry hat er dabei völlig ignoriert. Ich glaube, Jackie, die ja von Draco wusste, hat sich um Harry gekümmert und ihm klar gemacht, dass er wohl besser den Mund hält.

Wie dem auch sei. Ich bin mit Draco in Richtung Tanzfläche gegangen (er hat dabei meine Hand gehalten und zart gedrückt) und habe gesehen und gehört, wie unsere ehemaligen Slytherinfreunde getuschelt und mit dem Finger auf uns gezeigt haben. Mir war es in dem Moment aber egal – und ich denke, Draco auch…

Zwei langsame Lieder lang haben wir einfach nur geschwiegen und eng umschlungen getanzt. Ich glaube, das war genau das, was Draco in dem Moment gebraucht hatte. Natürlich war ich neugierig und hatte tausend Fragen – Du kennst mich ja – aber ich habe gemerkt, dass der richtige Zeitpunkt dafür noch nicht gekommen war.

Mit jedem neuen Ton, mit jeder Strophe habe ich gemerkt, wie Draco sich mehr und mehr entspannt hat. Irgendwann hat er mir ins Ohr geflüstert und gefragt, ob ich mit ihm ein wenig nach draußen gehen wollte. (Du siehst, dass Severus und Du nicht die Einzigen an dem Abend waren, die einen Spaziergang gemacht haben). Ich habe meinen Mantel geholt und wir sind nach Draußen gegangen.

An der Tür hatten wir noch eine kurze Begegnung mit Ron und ich hatte schon gedacht, dass der Streit jetzt richtig losginge. Aber irgendwie habe ich es geschafft, Ron freundlich mitzuteilen, dass er sich um Jenny kümmern und mich in Ruhe lassen soll. Später, als ich ihm erklärt habe, dass Du für Dich selber entscheiden kannst, habe ich ihm auch gleich klar gemacht, mir seine Meinung über Draco zwar wichtig wäre, diese aber in keinster Weise meine Gefühle zu Draco beeinflussen würde. Entweder er akzeptiert es oder lässt es sein. Keine Ahnung, ob er es akzeptiert oder nicht, aber das ist mir im Moment auch egal.

Draußen hat Draco mir erzählt, wie sehr es ihm Leid täte, dass er mich solange im Unklaren gelassen hätte. Er hatte wohl zwischenzeitlich mit Monique gesprochen und von ihr erfahren, dass es mir nicht so gut ging, aber er konnte einfach nicht früher zurückkommen und hätte auch eigentlich nicht zum Ball kommen können.

Er war in der Schweiz und musste sich um seine Mutter kümmern. Wusstest Du, dass Narcissa seit Lucius Tod in einem Sanatorium untergebracht ist? Sie hat seit dem Tag kein Wort mehr gesprochen und liegt nur noch apathisch im Bett. Draco ist sehr besorgt um sie und ihr Zustand war wohl auch der Grund, warum er sich damals entschieden hat, Heiler zu werden. Sein Vater muss noch ein paar ganz ekelige Flüche für seine Frau auf Lager gehabt haben, bevor er sich selber umgebracht hat.

An dem Tag, als wir uns abends verabredet hatten, hat er wohl eine Eule aus der Schweiz bekommen. Seine Mutter hat sich eine Lungenentzündung geholt und der Zustand war wohl mehr als kritisch. Die Heiler haben wochenlang um sie gekämpft und Draco ist keine Sekunde von ihrer Seite gewichen. Es geht ihr immer noch nicht viel besser, das habe ich heute Morgen erfahren. Narcissa sieht aber auch wirklich nicht gut aus.

Ja, Du liest richtig: Ich bin in der Schweiz, mit Draco. Wir haben uns ein kleines Chalet gemietet und wollen bis nach Weihnachten da bleiben. So kann Draco in der Nähe seiner Mutter sein und gleichzeitig bei mir.

Du hast das magische Feuerwerk, das Minerva mit Hilfe Deiner Brüder organisiert hat, nicht mehr mitbekommen, oder?

Draco und ich haben es uns vom See aus angeschaut. Erinnerst Du Dich an diese kleine Lichtung direkt am Nordufer, die, wo wir uns früher immer vor den Jungs versteckt haben, um zu reden? Draco kannte sie auch. Er hat mich hingeführt und wir haben es uns auf dem ungeknickten Baumstamm gemütlich gemacht. Er hat meine Hand genommen und mir den Vorschlag gemacht, zusammen in die Schweiz zu fahren. Es war total süß, wie er nach den richtigen Worten gesucht und rumgedruckst hat…

Nachdem er die Frage dann endlich über die Lippen gebracht hatte, meinte er direkt: „Wenn du nicht möchtest, dann ist das ok, Hermine. War eine blöde Idee. Entschuldige." Ich habe ihn nur einen Moment angeschaut, mich vor ihm aufgebaut und ihn hochgezogen. Nach einem langen, tiefen Blick in seine Augen, habe ich ihn an mich gezogen und ihn lange und intensiv geküsst (ich hätte nicht gedacht, dass er so ein guter Küsser ist). Als wir uns nach einer kleinen Ewigkeit getrennt haben, habe ich ihn nur angeschaut und gefragt, ob das seine Frage beantworten würde. Er konnte nur stumm nicken.

Ich bin heute noch über meinen Mut erstaunt, bin aber auch froh, dass ich ihn hatte.

Wir sind noch eine ganze Weile auf der Lichtung geblieben und haben geredet, gekuschelt und einfach nur die Gegenwart des anderen genossen.

Irgendwann nach Mitternacht sind wir dann wieder zurück zum Schloss geschlendert. Da die meisten aber schon gegangen waren, sind wir auch nicht mehr lange geblieben. Ich habe meine Sachen geholt und Dir den Zettel geschrieben. Weißt Du, dass ich froh bin, dass Dein Gästezimmer eine eigene Tür hat? Ich wusste nicht, ob Du da warst und wollte Dich nicht stören. Außerdem wollte ich Draco auch nicht bitten, vor der Tür zu warten (wenn Du verstehst, was ich meine).

So gegen eins sind wir dann von Hogsmeade aus zu mir appariert und am nächsten Morgen per Portschlüssel in die Schweiz.

Hast Du gewusst, dass es diesen Zauber gibt, mit dem man Tiere in eine Art Trance hexen kann, um sie mitzunehmen, wenn man per Portschlüssel reist? Ich war ganz erstaunt, als Draco Krummbeins Futter und sein Spielzeug in eine Tasche gepackt hat. Er meinte daraufhin nur, dass Krummbein lange genug alleine geblieben sei und ihm die Bergluft sicher gut tun würde…

Krummbein war zunächst etwas distanziert und abweisend zu Draco (Du weißt ja, wie er auf Männer reagiert…), aber mittlerweile macht er es sich sogar lieber auf Dracos Schoss gemütlich, als auf meinem…

Ach, Ginny, Du kannst Dir nicht vorstellen, wie glücklich ich bin. Ich könnte die ganze Welt umarmen… Draco ist einfach alles, was ich mir von einem Mann wünsche. Er ist lieb, zuvorkommend, liest mir jeden Wunsch von den Augen ab und… ach, ich bin einfach nur froh, dass ich ihn habe.

Wir wollen noch bis nach Weihnachten hier bleiben. Draco meinte, ich solle Euch grüßen und fragen, ob er nicht für ein paar Tage kommen wollt. Wir haben genug Platz und die frische Luft würde Euch beiden gut tun.

Ich würde mich wirklich freuen (vor allem, weil ich mir doch ein Bild von Severus machen muss – wer weiß, ob das auch alles so stimmt, was Du erzählst…)

Viele, liebe Grüße an Dich, Severus und Wusch schicken Dir

Hermine, Draco und Krummbein

P.S. Anbei eine Packung Schweizer Schokolade und Kekse (vielleicht schmecken sie Wusch ja – falls nicht, bleibt mehr für Euch…)


Wollt Ihr noch mehr oder sollen wir hier aufhören? Ein schöner Abschluss wäre es ja… Schreibt es uns!