5. Kapitel: Der zerstörte Turm
„Würden Sie mir vielleicht mal verraten, was Sie drei gemacht haben?"
„Wir haben uns duelliert."
„Mit was? Bratpfannen und Steinplatten? Egal, kommen Sie rein, aber Sie gehen nicht an die zwei Betten, ist das klar?"
„Ja, Madam Pomfrey."
Undeutliches Gemurmel drang zu Remus durch. Eine Zeitlang schien er durch dunkles Wasser zu tauchen, das ab und zu in seine Ohren schwappte und den Ton mal lauter, mal leiser stellte. Wie schön ruhig wäre es doch, sich einfach treiben zu lassen, dachte er, wie einfach, immer nur dem schwarzen Wasser zu folgen…
Moment mal, Wasser?
Irgendwas versuchte mit aller Macht in seinem Kopf Gestalt anzunehmen, irgendetwas, das auch mit Wasser zu tun hatte. Durst? Nein… Das Gefühl wurde immer stärker und drängte Remus an die Oberfläche. Er wehrte sich, wollte weiterschwimmen, doch die Erinnerung holte ihn ein…
Schlagartig war er wach und begann zu schreien, vor Qual und schmerzvollen Erinnerungen.
Etwas schepperte neben ihm, doch es war ihm egal, er schrie immer weiter, schlug die Hände über den Kopf.
Er musste Greyback abwehren, er musste dessen Maul von Isabella fernhalten… etwas riss seinen Arm weg und grelles Licht strömte in seine Augen… der Mond…nein, da war keine Wut mehr in ihm, kein Verlangen nach Blut, da war nur noch Angst… er war kein Wolf mehr.
„Remus? Remus, wach auf!", schrie jemand und Remus hörte auf zu brüllen.
Verwirrt blickte er sich um.
Sirius stand über ihm, doch im Dunkeln hätte er ihn nur an der Stimme erkannt: Sein Gesicht war blau und geschwollen, beide Lippen aufgeplatzt und aus seiner Nase floss unaufhörlich Blut. Der Arm, mit dem er Remus festhielt, war gebrochen, oder wenigstens verstaucht, denn der Winkel in dem er abstand, war alles andere als natürlich.
Auch James auf der anderen Seite des Bettes sah übel aus. Die Haare waren verklebt von Schlamm und Blut, ein Auge vor angeschwollenen Lidern kaum zu sehen und ein dünner Faden Blut lief aus seinem rechten Ohr. Als er sich auf die Bettkante setzte, lief er übelgrün an und sein rechtes Bein knackte sehr hässlich.
Wurmschwanz, der hinter ihm stand, sah unverletzt aus, doch es schien als hätte er sich gerade die Seele aus dem Leib gebrochen; mit leeren Augen und weißem Gesicht starrte er auf Remus.
„Wo…wo bin ich? Was ist passiert?", fragte Remus, doch er gab es sofort auf. Seine Zunge hing wie ein Stück Holz im Mund.
Sirius sah sich vorsichtig um, doch Madam Pomfrey hatte ihre Bürotür geschlossen, offenbar immer noch auf der Suche nach einem Mittel gegen sein Nasenbluten.
„Tja", sagte er dann und sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Remus merkte, dass er grinste. „Also, du wirst wohl noch wissen, wessen Bekanntschaft wir gemacht haben, oder? Ähm… nach deinem fabelhaften Sprung, bist du dann wohl ohnmächtig geworden…"
„Wie gewisse andere Leute, wie ich gerade noch mal anmerken möchte", unterbrach ihn James und Sirius wurde, entgegen seiner Art, rot.
„Ähm ja, auf jeden Fall hat James mich wieder aufgeweckt und gemeinsam haben wir euch durch den Wald geschleppt. Wir waren fast draußen, als du… nun ja, sagen wir, du wurdest etwas wölfisch… wir haben dich zur Hütte geprügelt, aber leider wolltest du nicht rein und bist uns abgehauen. Wir haben Isabella vor das Tor gelegt und sind dir hinterhergegangen, doch am Wald kamst du uns dann entgegen, überall mit Blut im Gesicht… wir haben dich geschockt, weil du Peter fressen wolltest und…"
„Ihr habt euch zurückverwandelt?", schrie Remus schockiert, „ Vor meiner Nase? Seid ihr bekloppt? Ich hätte euch fressen können…"
„Beruhig dich mal, ja? Uns ist schließlich nichts passiert, außerdem, so wie du ausgesehen hast, hättest du nicht mal mehr eine Staubfluse beißen können", fuhr Sirius ihn an, doch er packte sich mit verzerrtem Gesicht an seinen Arm und löste die Finger von Remus' Handgelenk. Remus hob die Hände vor die Augen, doch sofort riss er sie zurück.
„Siehst du jetzt, was wir meinen?", fragte James und berührte vorsichtig sein Bein.
Remus betrachtete ungläubig seine Finger und Arme.
Sie waren von oben bis unten mit hartem, schwarz-braun- verkrustetem Blut bedeckt, seinem Blut. Einige Wunden brachen durch die Bewegung wieder auf. Ein ranziger Duft stieg von der glibberig- feuchten weißen Paste auf, die darauf geschmiert worden war. Eine furchtbare Befürchtung hegend, riss er die Decke fort und tatsächlich, sein ganzer Körper (bis auf den Teil, der unter der kurzen Hose steckte, die er trug) war mit tiefen Bissspuren bedeckt, es gab kaum ein Fleckchen Haut, dass nicht rot und geschwollen oder rot und blutbedeckt war.
„Madam Pomfrey glaubt, dass du dich selbst so heftig gebissen hast, weil du das Geschrei der anderen Werwölfe gehört hast und nicht zu ihnen konntest", murmelte James aus dem Mundwinkel, „Kleiner Rat: Verzichte die nächsten paar Tage auf einen Spiegel."
Remus stöhnte und ließ sich zurücksinken. Etwas Warmes und Nasses lief seinen Rücken hinunter und er fragte sich, wie Madam Pomfrey sich erklären konnte, dass er sich selbst in den Nacken gebissen hatte.
„Du bist dann weggewankt und zu Boden gegangen", fuhr Sirius plötzlich fort. „Wir haben dich zur Hütte zurückgebracht und mussten dann weg, außerdem war fast Sonnenaufgang und Madam Pomfrey ist beim Rausgehen sozusagen über Isabella gestolpert …hey, hörst du mir überhaupt noch zu?"
Remus starrte nach links, auf das blasse Mädchen, von dem gerade noch der Kopf zu sehen war. Ihr verbundener, rechter Arm lag auf der Bettdecke und blutete leicht.
In diesem Moment wandte er sich nach vorne und übergab sich auf den Fußboden. Tränen steigen zeitgleich mit der Erinnerung auf und er brach weiter. Nach endlosen Sekunden, wischte er sich den Mund und starrte seine Freunde an.
„Wie geht es ihr?"
Schlagartig tauschten James und Sirius seltsame Blicke aus und wurden noch blasser.
„Also… und, es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht", murmelte Sirius, doch Remus unterbrach ihn harsch.
„Wie geht es ihr?".
„Die gute ist: Sie lebt noch. Die schlechte: Sie ist definitiv ein Werwolf."
Ohne Vorwarnung wandte sich Remus wieder ab und übergab sich erneut. Mit mitleidigem Blick stützten James und Sirius ihn und Peter ließ das Erbrochene mit seinem Zauberstab verschwinden.
„'tschuldigt", keuchte Remus, doch sofort spuckte er wieder.
„Ist schon okay…hier, nimm die Schüssel", sagte James und zeichnete mit dem Zauberstab eine Schale in die Luft.
Nach ein paar Minuten ging es besser, doch jetzt sah Remus weiß wie das Bettlaken aus und lehnte sich mit Hilfe der beiden anderen an die Wand. Eine plötzliche Erschöpfung hatte ihn erfasst und er war nicht mal mehr in der Lage seine Hände zu heben.
Mit schamerfülltem Blick beobachtete er, wie Sirius ihm den Mund abwischte und sich so hinstellte, dass sein Rücken die Sicht auf Isabella versperrte.
„Ist okay, Remus, ist okay", versuchte er ihn zu trösten. „Du musst dir keine Vorwürfe machen, du warst es schließlich…"
„ICH HAB GESAGT, IHR GEHT NICHT AN DIE BETTEN!", rief jemand wütend und Madam Pomfreys Hand zog die drei am Kragen zurück (was bei James' und Sirius' Größe eine erstaunliche Leistung war).
„So, jetzt kommen Sie her. Was haben Sie denn nur gemacht? Das hier…wie kann man sich beim Duellieren das Bein brechen? Oder den Arm? Oder sein gesamtes Essen von drei Jahren ausspucken? Sie sind wirklich unglaublich, Potter, das Gleiche gilt für Sie, Black, schauen Sie nur nicht so triumphierend…" schimpfte Madam Pomfrey, während sie Zaubertränke austeilte und in Sekundenschnelle Knochenbrüche, Prellungen und angeschwollene Muskeln heilte.
Bevor die drei wussten, wie ihnen geschah, sahen sie (bis auf, dass sie dreckig waren wie eine Herde Schafe nach einem Platzregen) wieder völlig normal aus. Ohne, dass sie etwas sagen konnten, hatte Madam Pomfrey sie schon nach draußen geschoben, geschworen, dass sie sie das nächste Mal in Breitmaulfrösche verwandeln würde und die Türen zugeknallt.
Immer noch zornig murmelnd kam sie zurück und goss etwas Wasser in einen Becher. Remus beobachtete sie und obwohl er aus Scham und Vorwürfen am liebsten im Boden versunken wäre, brauchte er Gewissheit.
„Madam Pomfrey?", fragte er zögerlich.
„Was ist?", fauchte sie, doch sofort wurde ihr Ton sanfter, als sie sein trauriges Gesicht sah. „Ja, mein Junge, was ist?"
„Ich…was ist mit Isabella? War…war…", stammelte er und der Kloß in seinem Hals wurde immer dicker.
Sie lächelte mitleidig.
„Tja, nun, sie ist ein jetzt Werwolf. Aber keine Sorge, du warst das nicht."
Remus schrie auf.
„WAS!"
Erstaunt blickte die Krankenschwester ihn an.
„Wieso so überrascht? Du kommst doch nicht aus der Hütte raus."
„Aber…aber…"
„Nein, gestern Nacht waren noch andere Werwölfe hier und haben das Mädchen gebissen. Ein sehr bedauerlicher Zwischenfall…genau zu Weihnachten! Aber egal, die Eltern befinden sich bei Professor Dumbledore, er hat mich gebeten, dir zu sagen, dass du dir keine Sorgen machen sollst, weder du noch Miss Badlack werden die Schule verlassen müssen."
Sie nickte ihm freundlich zu und verschwand wieder in ihrem Büro, wobei sie nachlässig mit ihrem Zauberstab wedelte und die Vorhänge der Betten zuflogen.
Remus war wieder in dunkles Grün gehüllt und saß da wie erschlagen. Niemand vermutete ihn hinter dem Biss? Das konnte doch nicht sein!
Dann fiel ihm ein, dass niemand wissen konnte was passiert war, da es rein logisch gesehen nie hätte passieren können, zumindest solange niemand wusste, dass es drei Animagi in Hogwarts gab, die mit dem einzigen Werwolf der Schule befreundet waren.
‚Du bist aber nicht mehr der einzige', erinnerte ihn eine Stimme in seinem Kopf und er blickte durch den Vorhang, in die Richtung des Bettes, wo Isabella lag und noch nicht wusste, welch abscheuliches Gift in diesem Moment durch ihren Körper jagte und alle Zellen und Nerven verseuchte.
Als er den Kopf wieder abwandte, lief eine Träne seine Wange hinunter und berührte seinen Mund. Es war als wäre ein Damm gebrochen, denn plötzlich begann er vor lauter Seelenpein zu schluchzen und seltsamerweise heulte auch der Geist des Wolfes in ihm und die Tränen benetzten seine Wangen und brannten in den Wunden, doch es war ihm egal, denn er vergoss die silbernen Perlen für das Mädchen, dass er liebte und dessen Leben er mit Zähnen zerfetzt hatte.
Nach drei Tagen konnte er den Krankenflügel verlassen.
Isabella war nicht mehr da. Ihre Eltern hatten sie kurz nach ihrem Gespräch mit Dumbledore abgeholt und ins St. Mungo gebracht. Remus hatte ihnen erzählen wollen, was passiert war, er wollte dieses hässliche Gefühl der Verlogenheit loswerden, doch er hatte die Kraft nicht aufbringen können, besonders da er Angst hatte, dass Mrs. Badlack, die sowieso schon völlig aufgelöst war, zusammenbrechen würde. Und so waren sie hinausgegangen, mit ihrer ohnmächtigen Tochter und ließen Remus einsam und von Schuldgefühlen zerfressen zurück.
Immer wenn seine Freunde ihn besuchen kamen, stellte er sich schlafend, doch aus ihren Gesprächen erfuhr er, dass auch sie nicht wussten, wer Isabella gebissen hatte. Am Abend darauf hatte er hohes Fieber bekommen, ab da auch keine der Speisen angerührt, die Madam Pomfrey ihm kredenzte, sondern ließ sie mit seinem Zauberstab (den Sirius ihm am zweiten Morgen gebracht hatte) verschwinden.
Das Schloss war fast leer, als Remus einsam durch die Gänge zum Mittagessen ging, da die meisten Schüler über Weihnachten nach Hause gefahren waren. Er hatte eigentlich nicht vorgehabt zum Essen zu gehen, doch langsam begann sein Magen sich selbst zu verdauen und er wusste, dass er seinen Freunden früher oder später gegenüberstehen würde, denn James und Sirius waren geblieben, da Mr. und Mrs. Potter einen Urlaub in der Karibik machten und Peter ebenfalls dablieb.
Als Remus die Große Halle betrat saßen die drei auf ihren Lieblingsplätzen und machten sich über Truthahn
und Bratkartoffeln her.
„… bin trotzdem der Meinung, dass wir Schniefelus verhexen sollten, schließlich hat er Moony beleidigt und das darf er nicht, oder?", sagte James gerade, mit vollem Mund.
Sirius nickte.
„ Im Übrigen, brauchen wir einen Grund, um ihn zu verhexen?", fragte er und schaufelte sich Reis auf den Teller. Er linste über seine Schulter zum Slytherintisch, wo ein schwarzhaariger Junge mit Hakennase saß und voller Abscheu auf die weihnachtliche Dekoration starrte.
Plötzlich bemerkte Sirius, dass Remus sich humpelnd näherte. Er hielt die linke Hand verkrampft vor sich und schien bei jedem Schritt nach links zu kippen, als ob er sich auf etwas stützte.
„Hey, Moony! Hat sie dich endlich rausgelassen?", rief James, der Sirius' Blick gefolgt war und deutete auf einen Platz neben sich.
Ohne zu lächeln näherte sich Remus immer noch seltsam humpelnd und murmelte „'lo". Er setzte sich und blickte traurig auf die Tischplatte. Verwundert blickten seine Freunde sich an.
„Wie geht es dir so?", fragte James vorsichtig.
Moony knurrte nur, doch es klang heiser und kraftlos. Am liebsten hätte er geschrieen und in Sirius' unbeholfenes Grinsen geschlagen, doch er zwang sich, ruhig zu bleiben.
Peter schluckte und blickte unsicher von einem zum anderen. Schweigend begann Remus zu essen, ohne einen weiteren Blick auf seine Freunde zu werfen.
„Ähm…hat Madam Pomfrey deine Haut wieder hingekriegt?", murmelte Sirius und versuchte einen Blick auf Remus' Hände zu erhaschen.
Dieser zog, wieder knurrend, den Umhang ein Stück nach oben und sie konnten die zerbissene, rissige und immer noch stark blutverkrustete Haut darunter erkennen.
„Dauert noch drei Tage, bei Werwolfbissen soll wohl nichts helfen…", erklärte er.
Sirius nickte nur und wandte sich seiner Pastete zu. Obwohl James seine Stimme dämpfte, damit Remus es nicht hören sollte, bekam er, dank des immer noch leicht geschärften Wolfsgehörs, alles mit.
„Du Idiot, hast du nicht in sein Gesicht gesehen?"
Nach einer bedrückenden Stille kam einer neuerlicher Versuch Remus aufzuheitern, diesmal von Peter.
„Hast du noch immer Schmerzen in den Beinen, oder warum läufst du so komisch?"
James fiel fast der Krug aus der Hand und er starrte ihn an. „Taktloser Volltrottel", signalisierte sein Blick und Remus fand, dass er Recht hatte. Trotzdem griff er mit der Hand neben sich, umschloss mit den Fingern die dünne Luft und schüttelte sie kurz; vom Boden war ein leises Klonk, Klonk zu hören.
Als er in die verständnislosen Gesichter seiner Freunde blickte, erklärte er tonlos:
„Unsichtbarer Gehstock. Madam Pomfrey hat ihn mir gegeben."
Ein hässliches Lachen hinter ihm, sagte ihm, dass er wohl doch nicht leise genug geflüstert hatte.
„Na, Lupin, du läufst wohl nicht mehr alleine? Tja, so ein wahnsinniges Biest wie du, muss schon gewisse Opfer bringen, nicht wahr?", sagte Severus Snape, der unbemerkt an sie herangetreten war und grinste so widerlich, dass Remus als Werwolf Schwierigkeiten gehabt hätte ihn nicht zu beißen. Jetzt war es ihm egal.
James und Sirius dagegen nicht:
„Pass auf, was du sagst Schniefelus…", sagte Sirius und griff nach seinem Zauberstab.
„Genau, ich glaube wir sollten dich noch mal irgendwo aufhängen, damit du wieder weißt wo dir der Kopf steht", sinnierte James, ebenfalls mit Zauberstab.
Snape öffnete den Mund, doch bevor er etwas sagen konnte, fuhr eine Stimme zwischen sie, wie ein Schwert:
„POTTER! BLACK! Fünf Punkte Abzug für jeden von Ihnen und jetzt packen Sie die Zauberstäbe weg. Und Sie Snape, verschwinden bitte ebenfalls", sagte Professor McGonagall und stemmte die Hände in die Hüften.
Nicht ohne noch einen gehässigen Blick auf Remus zu werfen, ging Snape aus der Halle und seine Freunde setzten sich wieder.
„Lupin, warum haben Sie nichts gesagt? Sie als Vertrauensschüler, ich hätte wirklich mehr von Ihnen erwartet", sagte Professor McGonagall und gab ihm damit den letzten Rest.
Ohne etwas zu sagen, stand er auf, griff nach seinem Stock und humpelte aus der Halle. Verblüfft starrten seine Freunde hinter ihm her und die Professorin sagte kopfschüttelnd: „Na, so zu Herzen nehmen muss er es sich nicht…ach übrigens, Potter und Black, ich habe kürzlich ein interessantes Gespräch mit Professor Slughorn geführt. Er kommt auf die ulkige Idee, dass Sie mit verbotenen Zaubertrankzutaten herumhantiert hätten und eine Art flügelverleihenden Keks erfunden hätten…wissen Sie, wie er zu dieser Annahme kommt?"
Remus kam gerade rechzeitig aus der Halle, um zu hören wie Professor McGonagall James und Sirius in Grund und Boden schrie.
Es war ihm merkwürdigerweise egal.
Seit er herausgefunden hatte, dass Isabella dank ihm ein Werwolf war, schien ihm alles egal zu sein.
Er hatte nicht protestiert, als Madam Pomfrey ihm den Stock gegeben hatte (was er sonst immer mit Erfolg verhindern konnte), er war nicht zornig geworden, als Snape ihn soeben beleidigt hatte und er hatte auch nichts gesagt, als eine Meute Slytherin- Jungen in den Krankenflügel gekommen war (anscheinend um einem Klassenkameraden, dem acht Tentakel aus der Seite sprossen, zu verarzten) und ihn ausgelacht hatte, als er zu schwach gewesen war, um sich Wasser einzugießen.
Er wollte sich um nichts mehr kümmern.
Die Ungewissheit um Isabella brachte ihn um den Verstand und auch seine eigene Feigheit, dass er nicht zu Dumbledore gehen und ihm sagen konnte, was passiert war.
Als Remus noch sehr klein war, war sein Großvater, Brandolph Lupin, gestorben, weil er einen steilen Berghang hinuntergestürzt war. Er hatte Klein – Remus retten wollen, der trotz des Verbotes seines Vaters dort gespielt hatte und war ausgerutscht. Damals hatte die Schuld Remus fast aufgefressen und seine Mutter hatte es erst nach ein paar Wochen herausgefunden, als Remus mitten in der Nacht weinend an ihrem Bett gestanden und von einem schrecklichen Alptraum berichtet hatte. „Wenn du trauerst, musst du reden, mein Kleiner", hatte sie ihm tröstend gesagt, doch mit wem sollte er jetzt reden? Er kannte keinen der schon mal etwas Ähnliches erlebt hatte und seine Eltern würden enttäuscht und entsetzt sein, wenn sie erführen, wie er die Regeln, die Dumbledore extra für ihn aufgestellt hatte, gebrochen hatte.
Mittlerweile hatte er den See erreicht und starrte auf die geschlossene Eisdecke.
Und wenn er sich ertränkte?
Der Gedanke schlenderte fast beiläufig durch seinen Kopf und er schrak seltsamerweise nicht zurück.
Es schien so leicht zu sein, einfach durch das Wasser zu waten, immer weiter, bis er keinen Grund mehr unter den Füßen spürte und sinken würde, immer tiefer sinken, in die köstliche, warme Dunkelheit des Vergessens.
Ohne so recht zu wissen, was er tat, hatte er den Zauberstab gezogen und auf die Eisfläche gerichtet. Ein heißer Dampfstrahl trat daraus hervor und das Eis begann zu schmelzen.
Plötzlich riss er jedoch die Hand zurück und starrte sie an: War er denn jetzt völlig wahnsinnig geworden? ‚Remus, sie braucht deine Hilfe', sagte seine innere Stimme, ‚ denk an sie, denk an Isabella! Sie ist jetzt genauso wie du, sie wird deine Hilfe brauchen.'
Remus nickte und auf einmal hatte er einen Entschluss gefasst: Er würde sofort zu Dumbledore gehen und ihm alles erzählen (nun vielleicht nicht alles, die Sache mit James und Sirius als Animagi war ja völlig belanglos), jetzt gleich, der Direktor musste die Wahrheit erfahren!
Er nickte wieder und hatte sich halb umgewandt, den Stock fester gepackt und einen Fuß vorgesetzt, als plötzlich jemand seinen Namen rief.
„He, Remus, Remus! Warte doch mal!"
Er wandte sich um und sah zu seinem allergrößten Erstaunen, wie Amanda auf ihn zulief, die Wangen hochrot vor Kälte und eingemummelt in alle erdenklichen Schichten von Kleidern. Verwundert schaute er sie an, als sie schlitternd vor ihm zu Stehen kam.
„Wie geht's? Hab gehört, wie Professor Sprout gesagt hat, dass du im Krankenflügel liegst…" Sie hob den Kopf und sog scharf Luft ein; sie hatte in sein Gesicht geblickt, sagte dann aber lächelnd: „Tja, kann nichts geschadet haben, oder? Du siehst aus wie ein Werwolf nach dem Aufwachen."
Trotz allem musste er über diese alberne Redewendung lachen. Er hatte sie oft gehört nach Vollmond, von Klassenkameraden oder auch von James und Sirius, die gerne Witze über sein „pelziges, kleines Problem" rissen. Ein scharfer Schmerz in der Brust unterbrach ihn allerdings und er erinnerte sich, was vorgefallen war. Trotzdem verwirrte es ihn, dass Amanda ihn zum Lachen gebracht hatte.
Er lächelte sie leicht an und fragte:
„Ja, du hast wohl Recht, auch wenn ich noch nicht in einen Spiegel gesehen habe." Plötzlich fiel ihm etwas ein, was ihm schon seit geraumer Zeit Bauchschmerzen bereitete.
„Weißt…weißt du was passiert ist?", fragte er zögerlich und dachte an die wütenden Briefe der Eltern wenn sie erfahren würden, dass Isabella ein Werwolf war.
Amanda lachte.
„Oh, als wenn einer das nicht wüsste!"
Remus glotzte sie verständnislos an. Wie, zum Donnerwetter, konnte sie darüber lachen?
„Alle…alle wissen es?", stotterte er und fragte sich, wie Dumbledore so verdammt nachlässig hatte sein können. Er musste doch wissen, in welcher Windeseile sich Gerüchte in Hogwarts herumsprachen, wie wollte er erklären, dass Isabella ein Werwolf war?
Amandas Grinsen verschwand, tauchte dann aber noch breiter wieder auf.
„Als wenn es niemand bemerken würde, wenn man den halben Astronomieturm mit verbotenem Bombarda- Trank sprengt! Schade, dass es Isabella am Kopf getroffen hat, wo doch in zwei Tagen Weihnachten ist…wird sie wohl ganz alleine bleiben müssen, denn ihre Eltern sind über Weihnachten weggefahren…aber das mit dem Turm war auch eine blöde Idee!"
Erstaunen rann durch Remus' Körper, zusammen mit Erleichterung. Unbewusst drehte er sich um und starrte zum Astronomieturm hinauf. Tatsächlich, es sah aus als würde die ganze Kuppel fehlen und eine dünne Rauchschwade stieg auf.
‚Wenn Sirius und James das hören, dann ärgern sie sich, die Idee ist doch wirklich gut', dachte er, doch dann fiel ihm ein, dass die beiden das schon in ihrem dritten Jahr geschafft hatten. Einen Zoll vom Rauswurf entfernt, hatten die beiden etwa einhundert Stunden Nachsitzen absolvieren müssen, acht in jeder Woche. Zum Glück war ihnen der Zauber bereits kurz nach den Sommerferien „herausgerutscht", wie Sirius es nannte, so dass sie nur etwa drei Monate dafür gebraucht hatten.
„Und du? Wie geht es dir jetzt? Was ist eigentlich deine Strafe? Hundert Stunden Nachsitzen oder eine Woche mit Filch im selben Zimmer?", fragte Amanda neugierig.
„Oh ähm… ich weiß es noch nicht, aber es wird bestimmt fürchterlich, schließlich hätten wir sterben können", antwortete er schnell. Dann fiel ihm ein, was er zu tun vorgehabt hatte, bevor Amanda ihn angesprochen hatte und sagte: „Du hör mal, ich glaube ich geh wieder rein, muss noch was machen, ich…"
„Das wird wohl kaum möglich sein", schnarrte eine Stimme und beide fuhren herum. Vor ihnen stand Lily Evans, mit einer Miene, als müsse sie sich übergeben.
Sie sah wütend aus, doch als sie Remus ansah schlich sich ein seltsamer Ausdruck von Mitleid in ihre Augen und er sagte sich, dass er wirklich übel aussehen musste.
„Was meinst du, Lily?", fragte Amanda und sah sie freundlich an. Anscheinend kannten sich die beiden, denn Lily sagte:
„Du wirst es kaum glauben, Amanda, aber es hat doch tatsächlich jemand eine Tür im dritten Stock geöffnet aus der ungefähr sechshundert Stinkbomben rausgefallen und auf der Treppe zerplatzt sind. Das ganze Schloss stinkt wie ein missglückter Liebestrank." Beide sahen sich wissend an.
„Potter", sagte Lily.
„Black", zischte Amanda.
Beide nickten und schauten zu Remus, als ob sie eine Erklärung erwarten würden, doch er hatte keine, außer, dass er genau wusste, dass, als er das letzte Mal in den Raum gesehen hatte, nur dreihundertachtzehn Bomben drin gewesen waren.
Plötzlich rief jemand seinen Namen und als er sich umwandte, sah er, wie Tatze, Krone und Wurmschwanz auf ihn zukamen. Auf einmal packte Lily Amanda am Arm und zog sie mit sich.
„Komm, Amie, hier wird mir die Luft zu dünn."
Amandawandte sich noch mal kurz an Remus.
„Tut mir Leid, aber ich versteh nicht, wie du mit denen befreundet sein kannst…"
Dann trabte sie hinter Lily her und ließ einen völlig verdatterten Remus zurück. Sirius patschte ihm auf die Schulter und er zuckte zusammen.
„Idiot, pass doch auf!", fuhr er ihn an und rieb sich vorsichtig die Schulter. Eine eklig, feuchte Wärme breitete sich darunter aus. Seufzend zog er den Umhang und sein Hemd zur Seite. Blut sprudelte aus einer der vielen Wunden.
„Oh, sorry, Mann", sagte Sirius, zückte seinen Zauberstab, flüsterte Reparo corpus und sofort war bis auf ein paar Spritzer auf dem Schnee nichts weiter zu sehen.
„Haben gehört, was sich Dumbledore ausgedacht hat. Die Geschichte ist zwar nicht besonders neu, aber wer würde nicht von uns zwei Meistern lernen wollen, nicht wahr, Krone?", sagte er und grinste breit. James nickte und deutete dann auf eine Gruppe von Bänken und Steinen, auf dem Pausenhof. Remus bemerkte, dass immer mehr Schüler und auch einige Lehrer aus dem Schloss stürmten und japsend stehen blieben.
„Hat Filch wirklich die ganzen Vorräte erwischt?", murmelte er und mühte sich mit den anderen drei Schritt zu halten.
„Ja", knurrte James und warf Wurmschwanz einen wütenden Blick zu, der versuchte die Farbe des Schnees anzunehmen. Remus sah ihn fragend an.
Theatralisch holte James Luft und sagte:
„Wenn unser lieber Freund Wurmschwanz hier, nicht vergessen hätte, die Tür magisch zu verschließen, hätte so ein doofer Squib wie Filch niemals das Versteck gefunden."
Schnaubend ließ er sich auf die Bank fallen.
Seltsamerweise stand sie ganz in der Nähe von Lily und Amanda, die zusammen die Hexenwoche lasen.
Remus verdrehte die Augen.
„Meinst du nicht, dass es langsam albern wird?", fragte er müde.
Erst vor kurzem hatte Sirius drohend gesagt:„Entweder fragst du sie bald, ob sie mit ihr ausgeht oder ich mach das für dich", denn James ihr mal wieder mehr Aufmerksamkeit zollte als dem Verwandlungsunterricht und aus Versehen Sirius' Augenlider zum Blubbern brachte.
„Ach Mann, die Chancen stehen eins zu sechs Millionen, dass sie ja sagt. Eher kriegt Remus lilagestreiftes Fell, als dass sie mit mir ausgeht", hatte er gesagt und Remus musste so heftig losprusten, dass ihm der Zauber missglückte und statt der Vögel, die er herbeizaubern sollte, große Hummer auf den Boden klatschten. Er erzählte James nicht, dass er sich als Kind tatsächlich einmal die Haare lila gefärbt hatte und dann bei Vollmond so herumgerannt war.
Im Moment sah es jedoch so aus, als würde eher die Erde sich auftun und Dumbledore verschlingen, als dass Lily auch nur einen Blick mit James wechseln würde. Sie starrte demonstrativ auf ihre Zeitung, obwohl Remus sich sicher war, dass sie James gesehen hatte.
„Wie sagt meine Mutter immer", gähnte Peter plötzlich und streckte sich auf der Bank aus. „Mit der Liebe ist es wie mit dem Fieber: Es muss schlimmer werden, bevor es besser wird. Und ihr habt euch in diesem Jahr noch schlimmer angefaucht als sonst …"
Remus warf ihm einen warnenden Blick zu, doch weder James noch Sirius schienen ihn gehört zu haben. Beide starrten wie verzaubert auf die beiden Mädchen mit den roten Haaren, die kichernd ein Bild auf der Titelseite des Magazins betrachteten. Plötzlich fiel Remus etwas ein.
„Schöne Grüße von Amanda", sagte er leichthin und war erstaunt, als sich Sirius so heftig umdrehtre, dass er James hinten über die Bank schmiss.
„Was?"
„Hab sie gestern getroffen und sie hat mir paar unschmeichelhafte Dinge gesagt, die ich dir ausrichten soll. Sie war…ein wenig erbost über eine Trickfeder, die du ihr untergeschoben hast."
„Du…du hast mit ihr gesprochen?", fragte Sirius und sah ihn verblüfft und seltsamerweise auch neidisch an.
„Ja", erwiderte Remus und ein interessanter Verdacht keimte in ihm auf. „Kurz bevor ich Isabel…"
Die Erinnerung traf ihn wie eine Suppenschüssel in den Magen und er brach abrupt ab.
Sirius schien es nicht mitzukriegen, denn er starrte wieder auf die Mädchen und wehrte James' Faust ab, die ihm strafend ins Gesicht fuhr.
„Vollidiot, wenn du mich noch mal schubst, bist du ein Eierbecher… hey, was ist los mit dir? Tatze? Tatze?"
James wedelte mit der Hand vor seinen Augen herum, doch er blinzelte nicht einmal.
Irritiert folgte James seinem Blick – und begann wild zu lachen.
„Glaubt's oder nicht, unser Tatze ist verknallt!", schrie er und schlug ihm auf den Rücken.
Sirius lief rot an und wandte schnell den Blick von den Mädchen ab.
„Unsinn", murmelte er, doch einen gewissen Triumph in den Augen konnte er nicht verbergen.
Remus kicherte. Hier standen die Chancen nun wirklich mal schlecht
„Wenn du was von ihr willst, solltest du vielleicht aufhören, ihr Streiche zu spielen, den ich hatte nicht den Eindruck, dass ihr das sonderlich gefällt", sagte er und blickte Sirius vergnügt an.
„Ach was. Die Feder war auch gar nicht für sie…was heißt schon, aber nicht so, ich wollte ihr eigentlich eine richtige schenken, aber…"
James unterbrach ihn und legte ihm den Arm gönnerhaft um die Schultern.
„Woher kennt ihr euch?"
Sirius wurde noch röter und erzählte:
„War ganz am Anfang des Schuljahres. War mit etwas sehr…explodierendem in einer Schüssel auf dem Gang unterwegs und leider ist es mir heruntergefallen. Amanda stand dummerweise mit mir im Gang als Filch ankam." Er seufzte schwer und blickte wieder sehnsüchtig zu den Mädchen. Dann fuhr er fort:
„Der Vollidiot hat sie nicht ausreden lassen und uns beide zum Nachsitzen verdonnert. Dass sie der Grund war, warum ich die Schale hab fallen lassen, muss ich ja nicht extra erwähnen, oder? Tja und seltsamerweise mag sie mich seit dieser Begebenheit nicht mehr."
James und Peter lachten, Remus blieb ruhig und dachte an Isabella.
Würde sie ihn auch nicht mehr mögen, wenn sie erführe, was er war? Sie war zwar auch ein Werwolf, aber große Artenliebe herrschte nicht unbedingt unter ihnen, denn jeder verdächtigte den anderen ‚sein' Werwolf zu sein, der, der ihn gebissen hatte. Das Einzige was ein Werwolf von einem anderen erwarten konnte, war etwas mehr Verständnis und Toleranz als in der übrigen Zauberergemeinde. Würde sie noch mit ihm reden? Wusste sie, dass er sie gebissen hatte? Wenn er doch nur zu ihr könnte, irgendwie mit ihr reden könnte! Von seinen vielen Besuchen, wusste er, dass im St. Mungo keine Eulen erlaubt waren und er selbst hatte keine Möglichkeit nach London zu kommen. Es war zum Verzweifeln. Er würde erst wieder mit ihr reden können, wenn sie nach den Ferien in der Schule war und dann würde soviel Betrieb herrschen, dass er wohl kaum Zeit dafür haben würde.
„Tja, was willst du machen? Das ist noch hoffnungsloser als bei Lily und mir", sagte James und riss ihn wieder in die kalte Wirklichkeit des Schulhofes zurück. „Ich hab während der Ferien versucht, ihr eine Eule zu schicken, aber sie hat sie wieder zurückgeschickt…und meine Mutter meinte, Flohpulver wäre unhöflich…"
Remus musste lachen. Das Bild eines James Potter, mit Ruß bedeckt und hustend, wie er aus einem Kamin kletterte und von einer rothaarigen Furie empfangen wurde, war einfach zu köstlich.
Plötzlich schien ein Blitzschlag in Remus' Gehirn zu fahren und er sprang auf.
„Natürlich", rief er und seine Freunde starrten ihn verwundert an. „Natürlich, es ist doch so einfach."
Dann setzte er sich wieder, als wäre nix gewesen und blickte die anderen grinsend an.
Peter öffnete den Mund, entschied sich jedoch anders und schüttelte den Kopf, als ob er sagen würde: ‚Frag besser nicht'. Sirius und James nickten ihm zu, machten unmissverständliche Gesten mit den Händen und blickten dann wieder zu Amanda und Lily.
Plötzlich sprang auch Sirius auf und schrie: „Natürlich!".
„Seid ihr denn jetzt alle verrückt geworden?", schimpfte James, doch Sirius rannte hinter ein Dornengestrüpp und Sekunden später tänzelte ein hübscher, schwarzer (wenn auch enorm großer) Hund schwanzwedelnd auf die Mädchen zu.
„Er wird doch wohl nicht –", begann James, doch da war es schon zu spät.
Unter allerlei „Oh, wie süß!" – Rufen stürmten Lily, Amanda und noch ein paar andere auf den Hund zu, kraulten ihn, strichen über seinen Kopf und tätschelten seine Pfoten. Seine Größe schien sie nicht im Mindesten abzuschrecken.
„Dieser Mistkerl", knurrte James, als Tatze freudig aufheulte und Amanda ihm auf die Flanke klopfte.
Remus meinte für einen kurzen Moment den Hund in ihre Richtung zwinkern zu sehen, ehe er sich wieder seinen Streicheleinheiten hingab.
Er freute sich über Sirius' Idee, freute sich über James' Groll, aber am meisten freute er sich auf morgen früh und auf die Durchführung seines Geistesblitzes.
‚Oh nein', dachte er, ‚weder sie noch ich werden Weihnachten allein verbringen.'
