Kommt schon, noch ein paar Zeilen...;-) ganz lieb guck Naja, mein üblicher "Viel Spass"-Spruch folgt sofort:

VIEL SPASS!

Kapitel 8: Verzeihen ist die erste Tugend

Lieber Remus,

ich hoffe, du wirst diesen Brief nicht zerstören, denn ich möchte nicht, dass Amanda ihn dir aufsagen muss. Ich habe ihr gesagt, dass dein Brief mit einem Diktier-Zauber belegt ist, der ihr den Brief Wort für Wort ins Gedächtnis eingebrannt hat, doch keine Sorge, er verschwindet sobald du den Brief gelesen hast.

Als du im St. Mungo durch die Tür kamst, hätte ich mich freuen sollen, doch ich konnte nicht. Es war nicht in Ordnung von mir, dich anzuschreien, denn du kanntest die Gründe dafür nicht. Ich werde sie dir nennen.

Ich kenne Greyback seit ungefähr drei Jahren.

Er hat einmal in der Abteilung meines Vaters gearbeitet und ich war sofort von seiner Wildheit und seinem Freiheitsdrang begeistert. Ihn störte meine Jugend und mich sein Alter nicht, doch wir mussten uns heimlich treffen. Die Gründe kannst du dir vorstellen.

Als ich fünfzehn war, verliebte ich mich in ihn. Er hatte Angst, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten, deswegen wehrte er mich ab. Irgendwann ließ ich mich aber nicht mehr abwehren und er erzählte mir, dass er ein Werwolf war. Es störte mich nicht, im Gegenteil es machte ihn noch attraktiver. Ich schwärmte plötzlich für die Idee, ebenfalls ein Werwolf zu werden, dann hätten wir Partner werden können. Ich weiß, dass du das Gesetz kennst. Ich überzeugte Greyback, mich eines Nachts zu beißen (es dauerte nicht lange), doch ich wusste, sobald ich mich freiwillig dazu hingab, würde sein Fluch verschwinden und meiner bleiben.

Er überzeugte dann mich, dass wir entweder beidewieder normale Menschen werden müssten oder beide Werwölfe.

Deswegen versuchte ich, jemanden zu finden, der sich in mich verlieben würde und sich, sobald ich einmal gebissen worden wäre, ebenfalls beißen lassen würde, um den Flcuh von mir zu nehmen. Meine Wahl fiel auf dich.

Ich sah dich Ende des fünften Schuljahres, bei dem Quidditchspiel Gryffindor gegen Slytherin. Dein Freund, James Potter, wurde von einem sabotierten Klatscher getroffen und stürzte vom Besen. Ich sah dich hinaus aufs Spielfeld rennen, und obwohl dort immer noch dieser verrückte Klatscher umherflog und dich hart am Kopf traf, hast du deinen Freund aufgefangen.

Von dem Moment an wusste ich, dass du für eine Freundin alles tun würdest und so begann ich, dich in mich verliebt zu machen. Es klappte gut, doch irgendwann, es war in der ersten Woche, in der wir zusammen waren, merkte ich, dass du ebenfalls ein Werwolf warst.

Ich war erstaunt und wollte dich sofort loswerden, doch ich merkte, dass ich wirklich etwas für dich empfand und wollte die Zeit mit dir noch ein wenig genießen. Die Eule war ernst gemeint, ich wollte mich wirklich mit dir treffen.

Du siehst also, obwohl ich dich zutiefst hintergangen habe, war ich dabei nicht ganz gefühllos. Trotzdem, ich wollte immer noch Greyback haben, es verlangte mich nach ihm, also nahm ich am Abend des speziellen Vollmonds, einen Verwirrtrank zu mir und schlich mich raus aufs Gelände. Greyback hatte viele Werwölfe mitgebracht, damit es aussähe, als würden sie ich an meinem Vater rächen wollen. Greyback hatte den Artikel im Tagespropheten gelesen und entwarf diesen Plan. Am Abend zeigte der Trank seine Wirkung, ich wehrte mich, als er mich beißen wollte.

Von der restlichen Szene weiß ich nicht mehr viel, außer, dass du aufgetaucht bist und versucht hast mich zu retten. Ich war ohnmächtig, bis mich meine Eltern ins St. Mungo brachten und als ich dort aufwachte, wusste ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Greyback war bei mir und erzählte mir alles, doch ich verstand ihn nicht und dachte, ich hätte mich freiwillig von dir beißen lassen. Kurz darauf kamst du auch schon rein und ich beschuldigte dich, mein Leben zerstört zu haben.

Nachdem du gegangen warst, erklärte Greyback mir alles noch mal und endlich verstand ich ihn. Leider verstand ich auch, dass ich dir eine Erklärung schuldig war und schrieb diesen Brief.

Nun, Remus, du siehst, ich habe versucht, dir etwas Klarheit zu geben und hoffe, dass ich damit Erfolg hatte. Ich werde nicht nach Hogwarts zurückkehren, Greyback und ich werden zusammen fortgehen, wohin wissen wir noch nicht. Jetzt da wir beied Werwölfe sind, können wir zusammen sein.

Isabella

P.S.: Denk immer dran: Verzeihen ist die erste Tugend.

„Dass hat siedir geschrieben? Dass du ihr Opfer warst, weil du mich vor diesem Klatscher gerettet hast? Danke übrigensdafür, dass hätte wirklich schlimm ausgehen können…"

„Keine Ursache. Ja, dass hat sie geschrieben."

James, Remus, Sirius und Peter saßen in der Großen Halle beim Mittagessen. Es herrschte der normale Betrieb, seit einer Woche war wieder Schule.

Remus hatte die restlichen Weihnachtsferien im Krankenflügel verbracht, jeden Tag zusammen James, Sirius und Peter und manchmal auch mit Lily und Amanda. Amanda hatte ihn nicht mehr auf den Brief angesprochen und er war froh darüber. Sie sprach sowieso über kaum etwas anderes als Sirius und Remus freute sich darüber, obwohl James ihn als Kuppler beschimpft hatte.

Für Remus hatte sich das Thema Isabella abgeschlossen und es war nicht das schlechteste Ende. Eigentlich hätte er über ihren Verrat ziemlich enttäuscht sein sollen, doch war er es seltsamerweise nicht. Er freute sich, endlich Klarheit zu haben und das Gefühl verhalf ihm in solche Hochstimmungen, dass er seinen Freunden von seinem Besuch im Krankenhaus und dem Brief erzählt hatte.

Sirius war entsetzt aufgesprungen und hatte gemeint, solche Leute müsste man köpfen, doch Remus war es egal, was mit Isabella und Greyback geschah. Sie hatte ihr Versprechen wahr gemacht und war nicht zurückgekehrt. Anderntags stand im Tagespropheten, dass Mr. Badlacks Tochter entführt worden wäre, ohne die geringste Spur. Man vermutete einige Werwölfe dahinter, die sich rächen wollten, für das neue Gesetz.

„Eigentlich lustig, oder?", fragte Remus und tat sich Rührei auf den Teller.

Er war wieder völlig in Ordnung, nur zwei große Narben, die quer über sein Gesicht verliefen, waren von den Attacken der Werwölfe zurückgeblieben.

„Was ist lustig?", fragte James mit vollem Mund.

„Dass das, was ich mir als Grund für Isabellas Entführung durch die Werwölfe ausgedacht hatte, jetzt im Tagespropheten steht…was brauche ich für Qualifikationen als Seher?"

Alle vier lachten, nur Amanda und Lily schauten sich achselzuckend an.

Plötzlich rief jemand:

„He, Lupin, du Narbengesicht!"

Seufzend drehte sich Remus um. Snape stand vor ihm, das hakennasige Gesicht zu einem höhnischen Grinsen verzogen.

„Na Lupin, wie geht's Sinistra? Hast du ihre Venus schon gesehen Lupin, hm?"

Lachend ging Snape weiter und Sirius stand so heftig auf, dass sein Teller zu Boden fiel.

„Soll ich ihn verhexen?", knurrte er.

Es war die Schuld seiner Freunde dass die ganze Schule jetzt dachte, dass Remus etwas mit Sinistra hätte.

An dem Tag, als Peter erzählt hatte, die beiden hätten sich geküsst, hatte niemand bemerkt, dass Bertha Jorkins hinter ihnen stand und jedes Wort gierig aufsaugte. Kaum, dass wieder mehr als zehn Leute in der Schule anwesend waren, hatte sie es überall rumerzählt und Remus sah sich heftigen Spottattacken ausgesetzt.

Er nahm es mit Humor, ebenso wie Professor Sinistra, an deren Ohren die Gerüchte natürlich auch drangen. Vor zwei Tagen hatte sie Remus mitten in der Eingangshalle gepackt und auf die Wange geküsst.

„Hm, ich dachte immer, ein Junge in Ihrem Alter müsste etwas rauere Wangen haben ", hatte sie laut in die Halle gebrüllt und war lachend weggegangen. Remus hatte total verdattert hinter ihr hergestarrt, dann hatte auch er gelacht. Wie einfach das Leben doch sein konnte, hier in Hogwarts und selbst als Werwolf.

„Hey Moony, was ist nun? Soll ich ihn verhexen?", fragte Sirius ungeduldig und starrte immer noch auf Snape.

Lächelnd lehnte sich Remus zurück. „Nein, Sirius", sagte er und grinste noch breiter. „Weißt du, Verzeihen ist die erste Tugend."

ENDE –

So, wer sich das jetzt nach dieser kruden und seltsamen Erzähluung noch antun kann:

BITTE FRESST MCIH NICHT!

Die Geschichte war ursprünglich als Weihnachtsgeschenk für eine Freundin gedacht und sie hat mir die Vorlage mit dem Endbrief gegeben (juhuu, ich bins mal nicht Schuldjubel). Das Zitat "Verzeihen ist dieerste Tugend" stammt übrigens von Dostojewski aus "Der Doppelgänger".