Blut. Blut füllte seinen Mund. Blut füllte seine Augen. Blut füllte seine Gedanken. Blut kroch ihm in die Nase. Blut rauschte dumpf in seinen Ohren. Blut klebte an seinen Händen. Blut troff aus seinen Kleidern. Blut überall. Blut.
Krächzend richtete sich der Mann ohne Namen auf, spuckte, würgte und erbrach einen braun-roten Schwall. Sank wieder in sich zusammen und blieb im Erbrochenem liegen. Die Sonne stand hoch am Himmel und brannte auf die zerstampfte, aufgerissene Erde und die steife Robe des Mannes. Fliegen summten beständig in der Luft und flogen über das Schlachtfeld auf dem Hunderte tote Leiber lagen. Die Erde war rot.
Der Mann zog sein Knie an und versuchte sich wieder aufzurichten. Er kam auf alle Viere, kippte um und rollte auf seinen Rücken. Sein Gesicht war zerschunden. Das Grauen nistete in seinen Zügen, die Augen, schwarz, sahen hoffnungslos aus. Der Mann blieb auf dem Rücken liegen und starrte in den blauen Himmel, auf dem ein paar vereinzelte, ausgefranste Wolken dahinschwebten. Seltsam verzerrt spiegelten sie sich neben den Bäumen in den Augen des Mannes wider. Seine Hand ruckte langsam in Richtung des Gürtels, an dem eine Wasserflasche hing. Er bekam sie zu fassen, nahm sie ab und führte sie zur Brust. Dort stellte er sie auf und öffnete sie, hob seinen Kopf ihr entgegen und trank. Trank und trank, doch den metallischen Geschmack in seinem Mund und Rachen wurde er nicht los. Als er in seiner Gier nach Wasser und Leben die Flasche geleert hatte rollte er sich stöhnen herum und begann auf den Wald zuzukriechen. Er kroch über Leichen, seltsame, er kroch und schleppte sich über irre Waffen und geschändete Erde. Er klammerte sich an zerschundenes Fell, zog sich vorwärts und griff nach toten Grashalmen.
So langsam er auch vorankam, er gab nicht auf.
Gib nicht auf. Du wirst es schaffen. Du wirst leben. Komm!
Und dann sah er... er sah Sie. Sie lag da. Da, zwischen den Höllenhunden und aufgeworfenen Leibern. Mit einem Grunzen kam er wieder auf alle Viere und kroch wie ein Kleinkind auf den Kreis zu, in dem Sie lag. In einem Rund um Sie lagen die Wesenheiten, ganz so, als wären sie vergeblich gegen eine Mauer gerannt. Sie lag auf dem Bauch, die helle Haut mit Erde und Blut befleckt. Rüstungsteile lagen verstreut. Ihr hellblaues Gewand flatterte im Maul eines Ungeheuers. Auf Ihrem Rücken lag, tot von der Sense im Kopf zusammengesunken, ein Höllenhund, der tiefe, mittlerweile verkrustete Striemen in Ihren weichen, warmen Körper geschnitten hatte. Er hatte Sie erreicht und strich über die kalte Haut Ihrer Arme. Atmete Ihre Duft. Ihr Duft... der war...
Er zog sich weiter an Ihr hoch. Stemmte das Ungeheuer von Ihr herunter und sah mit Entsetzen, dass die Wunden auf Ihrem Rücken wieder brachen und Blut, dick und zäh wie schwarzer Sirup über ihre bleiche Haut kroch. Er rollte Sie auf den Rücken um Ihr Antlitz zu schauen. Ihr Kopf rollte haltlos hin und her und ein leises Knirschen und Saugen waren die einzigen Geräusche, die er von Ihr hörte. Doch sie langten. Er zuckte zurück, erstarrte und schaute Sie voller ungläubigem Entsetzen an. Er öffnete den Mund um zu schreien, doch blieb es still auf der Lichtung. Der Wind strich über das Schlachtfeld und vertrieb den Geruch von Tod und Verwesung. Den Anblick aber konnte er nicht forttragen.
Der Mann zog seinen Handschuh aus und langsam bewegte sich seine Hand in Richtung Ihres Gesichts von beinerner Farbe. Ihre Augen waren geschlossen. Er berührte Ihre leblosen Züge, fuhr über Ihren gebrochen Hals und verharrte über Ihrem toten Herzen.
Seine Züge veränderten sich von Entsetzen in Erkennen und Schmerz. Lautlos und gepresst begann er zu weinen. Er rollte sich neben Ihrer Leiche auf der Erde zusammen und schluchzte auf, vergrub sein Gesicht in seinen blutigen Händen und kam lange nicht zu Ruhe.
Er wusste nicht warum er von solch schrecklicher Trauer erfüllt war. Er wusste nicht wer Sie war. Er wusste nicht wer er war.
Aber sie war wichtig. Für wen, für was, egal. Und jetzt war sie tot.
Der Mann wusste nicht, wie lange er verkrampft neben der toten Frau gelegen und so sehr geweint hatte, dass er Kopfschmerzen bekam, doch die Sonne war schon lange untergegangen. Es war kühl geworden und es regnete leicht. Der Mann richtete sich auf und schaute sich um. Es war dunkel geworden und nur Sterne und ein roter Mond erhellten das Grauen. Der Mann stand auf und bückte sich nach der bleichen Gestalt, die neben ihm auf dem Boden lag. Er lud sie sich auf die Schulter und wankte mit ihr in den Wald und war bald darauf in den Schatten verschwunden.
Im Wald war es kühl und dunkel. Trockenes Laub und knisternde Nadeln bedeckten den weichen Boden. Der Mann wusste gar nicht, wohin er sich wenden sollte hier in der Finsternis. Er ging, ging einen Pfad, den nur er sehen konnte und der ihm gut und richtig erschien. Es war so, als ob er auf eine innere Stimme hörte, die ihm den Weg wies. Immer wieder stolperte er über Wurzeln und Äste, strauchelte über kleine Unebenheiten und Felsen.
Bis er einen orangenen Lichtschein bemerkte, der unsicher durch den Wald stach und flackerte. Der Mann ohne Namen blieb stehen und richtete sich auf, straffte die Schultern und begann entschlossener auf das Licht, das Wärme und Ruhe verhieß, zuzugehen. Zweige, nass und kalt vom Regen, streiften sein Gesicht und griffen nach seiner Robe, glitten an seiner weißen Rüstung ab. Stur und entschlossen ging er weiter auf das Licht zu. Nach einigen Augenblicken stellte er fest, dass dieses Licht von einem Dorf kam, welches in einem kleinen, steilen Talkessel lag. Mühsam begann er den Abstieg. Der Hang war mit Gras überwuchert, unter dem sich viele Steine verbargen, die alle nur darauf warteten ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ein ums Andere Mal wäre er beinahe gestürzt. Und das Gewicht der Leiche schein ihn immer mehr zu Boden zu drücken. Irgendwann konnte er nicht mehr. Er machte noch einen Schritt und blieb an etwas Weichem hängen und fiel nach vorne. Viel zu schwach, um noch irgendwelche Reflexe zu zeigen schaffte er es nicht die Arme nach vorne zu reißen und pralle mit dem Gesicht auf das scharfe Gras und rollte und kugelte hilflos den Abhang hinunter.
Mit einem Schlag, der ihm die Luft pfeifend aus den Lungen trieb, kam er nach unten und blieb auf dem Rücken liegen. Die Frau, wie eine Puppe rollte sie ebenfalls den Abhang hinunter, fiel auf ihn drauf. Er bekam einen schweren Schlag ihres Rückens gegen seinen Kopf und wurde ohnmächtig. Der Geschmack von Blut begann seinen Mund zu füllen...
Als er erwachte schien die Sonne durch das Fenster in der Wand des Holzhauses in dem er lag. Das Bett war rund und weich, glich eher einem Nest als einem Bett. Ein Schrank und ein kleiner Tisch aus Holz und fein mit Naturmotiven verziert, standen noch in diesem Raum. Die Tür, gegenüber dem Fenster, war mit einem Vorhang verschlossen. Leise Stimmen aus dem Nachbarraum gesellten sich zu den Rufen und dem Hühnergackern, dass durch das Fenster hereinströmte. Ein Windhauch fuhr durch das Zimmer und wehte ihm den Duft von frischem Fleisch in die Nase.
Auf dem Tisch stand eine abgedeckte Schüssel, aus der es köstlich duftete. Der Mann hob die umgestülpte Schüssel an und stellte sie neben die Gefüllte.
In dieser lagen eine Unmenge kleiner Fleischbrocken, gedünstet und leicht angebraten. In Ermangelung von Besteck oder anderen Utensilien nahm er das Fleisch mit der bloßen Hand und kostete. Weich und zart zerfloss es regelrecht auf der Zunge. Leicht gewürzt und warm schmeckte es besser als alles Fleisch, was er bisher gegessen hatte. Langsam leerte er die Schüssel.
Als er fertig gegessen hatte, zog er sich an. Sein Körper war über und über mit kleinen Verbänden bedeckt und seine Robe und seine Rüstung waren nirgends zu sehen. Statt dessen hingen dort weiße, weiche Leinenkleider. Er zog sie an und wunderte sich ein wenig über den seltsamen Schnitt, den sie wohl hatten. Das Oberteil schien normal, aber die Hose wies einige Besonderheiten auf. In Höhe des Steißbeins gab es ein Loch, sicher vier Finger breit. Auch der Schnitt der Beinkleider war sonderbar. Es schien nicht für Menschen gemacht, eher für Wesen, deren Knie sehr weit unten saßen und nach hinten gebeugt wurden.
Als der Mann sich fertig angezogen hatte lugte er durch den Vorhang und blickte in einen abgedunkelten Raum, in dem drei Gestalten an einem runden Tisch auf dem Boden saßen und eine Vierte an einer Art rundem Herd hantierte und kleine Fleischbrocken in einen großen Topf warf.
Das Gespräch verstummte und drei glänzende Augenpaare schauten ihn an. Eine der Gestalten stand auf, verneigte sich und sagte etwas. Es klang wie ein... Schnurren. Ein artikuliertes Schnurren. Das er nicht verstand.
Er lächelte hilflos, was das Wesen veranlasste abrupt stehen zu bleiben und sich unsicher umzuschauen. Das Rechte, in eine grüne Kutte gekleidet, wedelte mit seiner rechte Pfote in seine Richtung und schnurrte wieder etwas.
Das Katzenwesen vor ihm, in eine rote Weste und braune Hosen gekleidet, kam wieder unsicher auf ihn zu. Unter der Weste trug es eine Art blaues Hemd. Ein kupferner Armreif blinkte in der Sonne.
„Wer... bist Du?" fragte es.
Der Mann wunderte sich. Er selbst wusste wie man sprach. Er wusste auch, welche Sprache er normalerweise benutzte. Und er war sich sicher, dass er noch mehr Sprachen konnte, nur blieb ihm die Erinnerung daran versagt. Aber die Sprache, die er jetzt hörte, war... alt. Er hatte sie sonst nur in Büchern gelesen, und wenn gehört, dann nur von seinem... von wem? Er hatte sie jedenfalls noch nie für ein Gespräch gebraucht. Er versuchte sich daran zu erinnern, wie es ging...
„Ich... ich weiß es nicht" antwortete er. „Ich weiß nicht, wer ich bin."
Unsicher lächelte er wieder.
„Was ist?" Das Wesen vor ihm fuhr wieder zurück. „Warum bist Du wütend?"
„Ich... ich bin nicht wütend."
„Dann hör bitte auf Deine Zähne zu blecken. Ich weiß, dass ihr Menschen das ein Lächeln nennt, aber hier ist es sehr unhöflich, seine Zähne zu zeigen."
Es trat einen Schritt zurück und wies auf einen freien Platz an dem runden Tisch: „Setz Dich."
Der Mann ging unsicheren Schrittes auf den in der Sonne stehenden Tisch zu und setzte sich auf den ihm zugewiesenen Platz. Ebenso das Katzenwesen.
Erst hier konnte er seine, er hoffte, dass es seine Gastgeber waren, genauer in Augenschein nehmen.
Das Wesen, was mit der Pfote gewunken hatte, war ein... ja, es sah aus wie ein Kater. Schwarzes Fell, smaragdgrüne Augen und schmale Pupillen. Die Schnurhaare waren ein wenig spröde und hingen schlaff herab. Die grüne Kutte wurde von Holzknöpfen zusammengehalten und war anscheinend sehr alt, denn sie sah eher aus wie ein Flickenteppich. Ein Ohr hing schlaff herab.
Ihm gegenüber saß ein junger kräftiger Kerl. Das Fell rostrot getigert. Rubinrote Augen und kräftige Muskeln. Eine blutrote Kutte und ein langer Dolch verstärkten den aggressiven Eindruck.
Neben den Alten setzte sich das Wesen, mit dem der Mann gesprochen hatte. Sein Fell war ein helles Karamellbraun, die Augen ein leuchtendes Blau. Unter dem Hemd wölbten sich... oh. Es war kein Er, sondern eine Sie. Viermal. Hastig schaute er weg. Der Alte wies ihm einen Platz zwischen sich und dem Roten zu und sah ihn an, als er sich setzte.
Die Katzenfrau, die bis eben am Herd gewerkelt hatte, brachte eine dampfende Schüssel, mit eben jenem köstlichen Fleisch, was er vorhin schon genossen hatte. Jeder, der wollte nahm sich mit der Hand, und aß.
Jedes dieser Katzenwesen hatte eine scheinbar menschliche Hand, die jedoch Fellbedeckt war, und mit ausfahrbaren Krallen bewehrt schien. Auch hockten die Wesen auf fast Katzenart vor dem Tisch.
Der Alte schnurrte etwas. Und die junge Frau übersetzte für ihn.
„Er möchte wissen, wer Du bist."
„Ich weiß es nicht. Ich kenne meinen Namen nicht. Ich weiß auch nicht, wie ich hierher gekommen bin."
Sie übersetzte es für den Alten in dieser seltsamen schnurrenden Sprache. Und er fragte sie wieder etwas.
„Nun, dann wähle einen Namen, bei dem wir Dich rufen sollen."
„Hm... Dann soll mein Name Amentio sein" antwortete Amentio.
„Ich bin Fil'yana" wies sie auf sich und dann auf den Alten und den Roten. „Und das sind mein Vater Viashno und... Brutano."
Die zwei nickten ihm zu. Brutano schaute Fil'yana an und verengte die Augen zu schmalen Schlitzen.
„Wir würden gerne wissen, was vor vier Tagen auf der Lichtung hinten im Wald geschehen ist."
Amentio konnte sich ein überraschtes Schnaufen nicht verkneifen.
„Vier Tage?" krächzte er mit trockenem Mund. „Vier Tage ist das her?"
„Ja" sagte sie. „Vier Tage lagst Du in der Kammer und hast geschlafen. Du hast Dich hin und hergeworfen, so als ob Du einen schlechten Traum gehabt hättest. Hast Wörter geflüstert, die ich nicht verstanden habe. Hast geschrieen und um Dich geschlagen. Der Heiler hatte Dich schon an das Fieber aufgegeben."
Alle Drei schauten ihn jetzt an. Amentio sah zu Boden.
„Ich erinnere mich nur an... Blut. An Blut und Kampf und an..." er sah auf. „Wo ist Sie?"
„Die Frau?" fragte Fil'yana. „Die Frau haben wir begraben."
Amentio ließ die Schultern hängen und seufzte leise: „Dann ist es endgültig."
Er schaute eine Weile zu Boden. Sah Sie. Vor sich. Ihr Gesicht. Wie sie in einem großen Saal stand, dessen Fenster mit blauem und rotem Glas ausgelegt waren. Dahinter ferne Berge. Und da waren noch andere. Er konnte ihre Gesichter nicht erkennen. Nur Sie. Irgendwoher kannte er sie. Und nun war sie...
„...tot. Was war da geschehen?" fragte Fil'yana wieder. „Wer hat alle Roz'zarz getötet. Und zwei der Diener der Pupurnen sind auch tot. Ward ihr das?"
„Ja. Ja, das waren wir" flüsterte Amentio. Wie sinnlos alles schien. Und er wusste nicht einmal warum.
„Ich weiß nicht, warum wir das getan haben" fuhr er fort. „Ich weiß nur, dass es richtig war, was wir getan haben. Ich bin nicht von hier. Ich komme von... woanders her."
Er sah auf und wartete, bis Fil'yana alles übersetzt hatte.
„Hast Du eine Ahnung, was Du da angerichtet hast?" fragte der Alte, Viashno, über Fil'yana. „Die, welche Du vor vier Tagen getötet hast, waren eine Grenzpatrouille. Jetzt, da sie ausgefallen, wird ein größeres Herr kommen und die Sache hier untersuchen."
„Das, das tut mir leid" wisperte Amentio. „Das wusste ich nicht. Ich dachte... ich... ."
„Nun, es ist nicht das erste mal, dass wir aus unserem Dorf fliehen müssten" beruhigte Viashno ihn. „Du solltest eher um Dich selbst Sorgen machen. Denn wenn die Diener der Pupurnen Dich hier finden, bringen sie Dich nach H'rangoz und dort will keiner hin, um sein Leben auszuhauchen."
Amentio sah zu Boden.
„Warum hast Du sie überhaupt angegriffen?" ließ Brutano Fil'yana fragen. „Und wie hast Du und die Frau das geschafft? Hatte das etwas mit den Rüstungen zu tun, die ihr hattet?"
„Ich weiß nicht mehr, warum wir hier sind. Die Rüstungen...? Ja, ich glaube die hatten was damit zu tun. Aber was, weiß ich nicht."
Fil'yana sah ihn an:
„Weißt Du überhaupt nichts mehr?"
„Nein. Ich weiß nicht wer ich bin, noch wer die Frau ist. Ich weiß nicht warum wir hier sind. Ich weiß nur, dass es wichtig ist, und dass die Frau eine große Rolle darin gespielt hat. Ich weiß auch nicht mehr, was ich hier tun soll, denn ohne sie hat das ja alles keinen Zweck mehr."
„Nun... wir wollen nicht unhöflich sein, aber bei uns kannst Du nicht bleiben" ließ sich Viashno vernehmen. „Hier bei den Shararrim dürfen sich laut den Gesetzen der Pupurnen keine Menschen aufhalten. Und wenn sie Dich bei uns finden, dann ist unser Stamm so gut wie verloren."
„Hier gibt es Menschen?"
„Ja."
„Wo?."
„Nun" antwortete Fil'yana. „Weiter im Nordwesten gibt es einige Menschenstädte. Doch sind die Menschen untereinander verfeindet. Einige stehen auf der Seite der Pupurnen, andre rebellieren."
„Und wer sind diese Pupurnen?"
„Keiner weiß es genau. Sie herrschen in der Stadt Verzotag. Sie Schicken nur ihre Heere aus, um Menschen, Shararrim oder Echsen zu fangen und für ihre Rituale zu nutzen. Mehr wissen wir nicht. Aber sie sind schrecklich. Man sagt, sie wären grausame Zauberer, unbesiegbar und unbeschreiblich böse."
„Warum nennt man sie die Purpurnen?"
„Soweit wir es wissen, sind ihre Paläste und ihre Insignien Purpur. Purpur ist ihre Farbe."
„Wann wird denn das Heer hier sein?"
„Nun, wir werden noch ganze Zwei Tage hier bleiben, um das Nötigste einzupacken und uns vorzubereiten" antwortete Fil'yana. „Denn in knapp fünf Tagen wird das Herr hier ankommen, aber dann werden wir uns schon in die Berge zurückgezogen haben und dahin können sie uns nicht folgen."
„Und wie finde ich zu den Menschenstädten?"
„Nun, das werden wir heute Abend besprechen" ließ Viashno antworten. „Aber morgen früh wirst Du schon aufbrechen müssen."
Die zwei Männer standen auf und traten in die Sonne hinaus. Fil'yana und Amentio blieben noch eine kleine Weile sitzen, und jeder hing seinen Gedanken nach.
„Willst Du sehen, wo wir sie begraben haben?" fragte sie.
„Ja... das würde ich."
Sie stand mit fließenden Bewegungen auf und forderte ihn auf, ihr zu folgen.
Die Hand als Sonnenschutz gebrauchend trat Amentio neben Fil'yana aus der Holzhütte.
