Kapitel 02: Die Ankunft des Lords

Der Morgen nach Harrys Auftritt in der Großen Halle kam schnell und Harry folgte Dumbledore wieder dort hin. Albus lächelte wieder jeden freundlich an. Und offenbar warf Harry momentan keiner seine schlechte Laune oder die finsteren Blicke vor.

"Harry, Tom müsste in einigen Minuten ankommen", sagte Dumbledore zufrieden.

"Super", kam Harrys sarkastische Antwort kalt.

"Großartig! Ich bin mir sicher, dass Severus auf dich achten wird, damit du nicht abhaust, während ich Tom empfange!" Dumbledore zwinkerte ihm zu, bevor er die Halle verließ. Dabei war sich Harry sicher, ein kleines Lachen vernommen zu haben...

"Potter", sagte Snape und deutete Harry mit einem Kopfnicken an, sich mit an den Lehrertisch zu setzen, wo zwei neue Stühle standen.

Harry setzte sich. Er starrte den Teller vor sich an. Jeder konnte sehen, dass er überall lieber wäre, als hier. Der Goldjunge hielt seinen Blick weiter gesenkt, als die Türen aufgingen und es in der Halle sofort totenstill wurde.

Im Türrahmen stand ein großer junger Mann, der noch nicht mal 18 zu sein schien. Sein Körper war schlank, aber stolz. Schwarze Haare, die alles Licht verschlangen, umrahmten das blasse Gesicht. Die Haare harmonierten perfekt mit denblutrotenAugen des Mannes.
Tom Riddle war definitiv einer der schönsten Menschen, denen man je begegnet war.

"Harry wartet am Lehrertisch auf uns." Dumbledore lächelte immer noch, während er mit Tom zum Lehrertisch ging, wo Harry immer noch seinen Teller anstarrte.

Tom besah sich die Person neben Severus genau. Er war wirklich über die Veränderung des Gryffindors überrascht.
Sein Gesicht war fast so blass wie das Toms, aber seine grünen Sehen glänzten mit verstecktem Hass, wenn er Toms Blick kreuzte. Die vollen Lippen des Gryffindors öffneten sich langsam, offenbar bereit, eine schneidende Bemerkung fallen zu lassen.
Toms Blick blieb an Harrys Stirn hängen, wo seine Haare die Narbe versteckten. Der Goldjunge war kein Junge mehr, sonder ein Mann, und ein schöner noch dazu.

"Potter", sagte er kalt, seine Stimme war wie Samt.

"Voldemort."

Dieser schloss verachtend die Augen. Es schien, als hätte der Junge, der noch lebte, den Schock noch nicht verarbeitet, mit ihm verbunden zu sein. In der Tat glaubte Tom, das Harry es noch mehr verabscheuen würde, wenn das möglich wäre.
Tom spürte eine seltsame Wut in sich aufkeimen, die ihn sein Bisschen versteckte Angst, weil er hier nur von seinen Feinden umgeben war, vergessen ließ.
Der Lord schenkte Harry ein spöttisches Lächeln.

"Nenn mich Tom", sagte er charmant.

"Lieber würde ich in der Hölle verbrennen", sagte Harry sofort.

Zorn funkelte in Toms roten Augen, zwei versteckte Feuer, die flüchtig den verborgenen Hass und die Macht in seinem Inneren enthüllten. Er griff an Harrys Kinn und hob es plötzlich an, so dass sich ihre Blicke trafen.

"Sieh dich vor, Potter!", warnte er.

"Berührst du mich noch einmal, wirst du es bereuen", zischte Harry, während er sich aus Toms Griff befreite, als wenn er verbrannt worden wäre.

"Oh mein Lieber. Hat Harry Potter vergessen, dass ich mehr machen werde, als nur sein Gesicht zu berühren? Ich muss annehmen, dass du gewachsen bist, seitdem ich dich das letzte Mal gesehen habe."

"Du wirst in den nächsten Tagen tot umfallen", zischte Harry und sah ihn giftig an.

"Kleine Schlange, was?"

"Harry, warum isst du nichts? Tom, setz dich doch. Ich bin sicher, dass ihr beide ausgehungert seid", schritt Dumbledore dadurch schnell ein.

Tom setzte sich zwischen Dumbledore und Harry und sah dann auf die vier Tische. Bei einigen Personen blieb sein Blick kurz hängen, bevor seine Sehen auf Hermine Grangers trafen. Er lächelte höhnisch und hob eine Augenbraue. Das junge Mädchen sah ihn einfach nur an und störte sich an diesem Lächeln nicht.
Tom sah ihre Augen zu dem Jungen neben sich blicken und bemerkte einige Zuneigung. Eine tiefe Eifersucht erfüllte das Herz des Dunklen Lords.

"Deine kleine Mugglefreundin hat Sehnsucht nach dir."

Voldemort beobachtete Harry, der den Kopf hob und zu dem Mädchen sah. Tom wurde von einem feindseligen und finsteren Blick überrascht, den Harry an seine beste Freundin sandte. Er hob perplex eine Augenbraue, während Harry die Eier zerstach, die er sich auf seinen Teller gelegt hatte, wobei er überlegend die Stirn kraus zog.

"Vielleicht will Tom heute mit dir in Unterricht gehen, Harry", lächelte der Schulleiter.

"Nein..."

"Unsinn, Harry! Ich bin mir sicher, dass Tom gern dorthin mitgehen würde."

Harry warf einen finsteren Blick zum Schulleiter, aber das ignorierte dieser gekonnt, während er die beiden Männer anlächelte.
Trotzdem bemerkte Albus bald, dass Harry schlechte Laune hatte und er schenkte seine Aufmerksamkeit Tom, der ihn charmant anlächelte.

"Gut Tom. Wie arbeiten zur Zeit deine Todesser?"

"Gut. Und ich bin sicher, dass sie begeistert sein werden, zu hören, dass alle Angriffe für die nächsten zwei Wochen abgebrochen worden sind."

"Wunderbar! Wunderbar mein Junge!"

"Nicht ganz. Wo ein riskanter Angriff zu leiten ist, bin ich nicht dabei. Wo ist denn dann das Vergnügen?", sagte Tom mit einem gemeinen Lächeln auf den Lippen.

Harry wurde blass und blickte mit seinen rasenden Smaragden zu ihm. Tom war von der plötzlichen Intensität dieses Blickes überrascht und wartete darauf, dass der Jüngere sprechen würde.

"Ein Mädchen mit silberblonden Haaren und grünen Augen. Ihre Mutter wurde gefoltert. Das Mädchen hast du dann Pettigrew gegeben."

Tom riss geschockt die Augen auf.
Ein verlorener Ausdruck erschien auf Harrys Gesicht und es schien, dass er innerhalb seines Alptraums versank.

"Sie hat dich angefleht...Sie hat dich angefleht, ihr Kind zu verschonen. Doch du hast es ignoriert. Du hast ihr ins Gesicht gelacht! Sie weinte, sie ist für ihr Kind gestorben. Das Mädchen schrie. Sie rief ihre Mutter. Überall war Blut."

"Harry!"

Die Stimme von Dumbledore war durchdringend und bang, aber Harry hörte ihn nicht. Er war weit in den Traum versunken, der ihn vorherige Nacht verfolgt hatte. Der Traum, der seinen Schlaf gequält hatte. Er sah noch immer dieses kleine Gesicht, dass mit Blut beschmutzt war. Ein entsetzter Ausdruck zierte sein Gesicht.

"Mörder!"

Jeder schreckte auf, als Harry seinen Zauberstab auf Toms Gesicht richtete, was auf eine feste und präzise Geste zurückführte. Tom sah Harry, mit seinem ruhigen und traurigen Gesichtsausdruck, an. Er streckte den Arm aus und berührte sanft die Narbe auf Harrys Stirn.
Der andere befreite sich sofort grob.

"Ich habe nicht gewusst, dass du alles siehst." Tom seufzte leise.

"Jeder Angriff. Jeder Tote."

"Das macht mich traurig. Du hättest das Ganze niemals sehen sollen."

"Was macht dir das schon!"

"Ob du es willst oder nicht, wir sind für unser restliches Leben miteinander verbunden. Ich würde es vorziehen, wenn es in guten Verhältnissen ist, als wenn man sich gegenseitig hasst."

"Keine Chance. Ich hasse dich."

Tom straffte die Schultern.

"Du hasst mich und das überrascht mich auch nicht."

"Warum bist du dann hier?"

"Wir müssen zusammen bleiben", antwortete er einfach.

"Lügner!"

"Das ist wahr. Wenn wir getrennt sind, kann das unser Tod sein!"

"Das ist mir egal!"

"Im Gegensatz zu dem Glauben aller, will ich leben! Ich existiere nicht einfach nur. Ich würde mich gern amüsieren!"

"Ja, und wir wissen ja alle, was Vergnügen für dich ist."

"Au! Ich glaube, dass ich es verdiene,", gab Tom ehrlich zu.

"Und warum willst du mich dann plötzlich nicht mehr töten?"

"Wenn wir zusammen sein sollen, können wir uns nicht gegenseitig umbringen! Ich nehme an, dass ich dich anziehend finden könnte und dass die Idee, mit dir zusammen zu sein, in mir wächst! Ich ziehe es vor, dich da zu haben, wo ich dich sehen kann, da du der einzigste bist, der mich besiegen kann."

"Ich werde nicht mit dir schlafen."

"Wir werden sehen." Tom zuckte gelassen mit den Schultern und sah ihn durchdringend an.

"Ich meine es ernst!"

"Das ist mir wirklich egal! Das ist es nicht, was du wirklich willst, nein? Du sollst mit mir zusammen sein. Der Anhänglichkeitszauber wird bald stärker und dann werden wir ja sehen, ob du mit mir schläfst oder nicht."

"Ich mache es nicht!", wiederholte Harry.

"Das ignoriere ich vorerst. Aber ein Rat! Ich teile nicht gern und werde nicht dulden, dass du mit jemandem anderem ausgehst. Und wenn ich merke, dass du einen Geliebten hast, werde ich nicht zögern, ihn umzubringen."

"Du wirst mich nicht aufhalten können."

"Pass nur auf, Straßenjunge!"

"Ich hasse dich."

"Das beruht auf Gegenseitigkeit."

Tom lächelte Harry unwiderstehlich an, was diesen dazu brachte, sich wieder zu setzen und sein Frühstück zu beenden. Den Lord entging dabei nicht, wie wenig Harry aß und dass er auch so ziemlich mager war. Er runzelte die Stirn. Er wusste nicht warum, aber durch Harrys kränkliches Aussehen verspürte er das Verlangen, ihn zu beschützen.
Tom verdrängte seine Gefühle und wandte sich seinem eigenem Essen zu, während er die geschockten Blicke, die auf ihm ruhten, ignorierte.

TBC


Danke für die Reviews:

Mmmel: Das freut mich wirklich

Jeysi: So, ich hab die Einstellung rausgenommen und danke noch mal für deine Hilfe

xerperus: Ja ja, Animexx ist halt böse zu uns seufzt - Ich bin wirklich froh, es hier geschafft zu haben, es hoch zuladen

Angel334: So ist unser Harry halt XD