Disclaimer: Mir gehört nichts, außer des Plots, JKR gehört alles andere. Ich habe nicht vor, damit Geld zu verdienen.
Pairing: Wird noch nicht verraten.
Der Panther

Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehen der Stäbe
so müd' geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.
Rainer Maria Rilke

Kapitel 2

Innerlich musste er ein wenig lachen, als er Remus' Blick sah.
Remus hatte doch nicht ernsthaft geglaubt, dass er sich nicht verändert
hatte.
Remus schluckte.
„Lieferst du uns wenigstens eine Erklärung? Wo warst du? Warum hast du dich
nie gemeldet?"
„Ich bin nur aus dem Gefängnis von Dumbledore ausgebrochen. Nichts weiter."
Molly Weasley setzte sich und hielt die Hand vor dem Mund, als könne sie
dadurch ihr Schluchzen verhindern.
Remus setzte sich ebenfalls. Seine Beine hätten ohnehin sonst nachgegeben.
„Welches Gefängnis?", flüsterte er.
Harry lachte auf.
„Welches Gefängnis? Das fragst du mich allen Ernstes? Das hat doch jeder
Blinde sehen können.
Der große Harry Potter, die Waffe, die Voldemort erledigen kann. Der große
Harry Potter, gezeichnet vom Schmerz, aber dennoch ein tapferer Gryffindor,
später Schulsprecher.
Mann, manchmal habe ich mir gewünscht, doch nach Slytherin gegangen zu
sein."
„Und was hat Dumbledore...?"
„Der hatte alle Zügel in der Hand und zog daran nur, wenn es in seinen Plan
passte.", erwiderte Harry verächtlich.
„Wir dachten alle, Voldemort hätte dich entführt. Wir dachten alle..."
Remus brach ab und sah Harry in die Augen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du uns das antun würdest. Ich dachte... Ich
dachte, ich würde dich kennen, Harry."
Harry lachte wieder.
„Du hättest vieles nicht von mir gedacht, Remus. Und niemand kennt mich.
Niemand kennt mich wirklich."
Die Kälte in seiner Stimme ließ Molly Weasley ein weiteres Mal
aufschluchzen.

Albus Dumbledores warme Stimme ertönte und sofort erlosch das Stimmengewirr
der Schüler.
Jeder blickte auf zu dem Schulleiter, der nachsichtig lächelte.
„Es war ein Jahr voller Schmerz und gleichzeitig auch ein Jahr voller
Freude.
Das mag widersprüchlich klingen, doch ich denke, dass es auch in diesen
Zeiten Freude und Glück geben kann, solange man sich darauf einlässt.
Nun ist es aber an der Zeit einen Jahrgang zu verabschieden. Dieser
Jahrgang ist mir ans Herz gewachsen, wie jeder Jahrgang.
Professor McGonagall und ich werden nun die Zeugnisse verteilen und rufen
dazu jeden Schüler einzeln auf. Danach werden die Schulsprecher Mr. Potter
und Miss Granger eine Abschlussrede halten."
Applaus ertönte und Dumbledore lächelte wieder auf seine Schüler hinab.
„Abbott, Hannah", rief Professor McGonagall, als der Applaus abebbte.
Harry erinnerte sich unwillkürlich an sein erstes Jahr. Als Hannah
aufgerufen worden war und als erste den Sprechenden Hut aufgesetzt hatte.
Nun war es ähnlich.
Hannahs blonde Zöpfe waren nun geöffnet und sie stolperte nicht mehr,
sondern schritt würdevoll nach vorne.
Doch die Nervosität war die gleiche.
Er blickte sich um, als „Bones, Susan"aufgerufen wurde und seine Augen
ruhten auf Hermione, die neben ihm saß.
Aufgeregt ordnete sie ihre Notizen, die sie sich für ihre Rede gemacht
hatte. Ihre Hände standen keinen Augenblick still.
Neville sah aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen, Ron, zu seiner
Rechten hatte rote Ohren.
Dann rief McGonagall „Granger, Hermione"und hektisch steckte sie ihre
Notizen in eine Tasche und ging stolz zu den Professoren, während
Dumbledore gerade verkündete, sie besäße den besten Abschluss des Jahres.
Harry grinste zu Ron, der ihm ebenfalls zugrinste.
‚Das war ja zu erwarten', sagte sein Gesicht, aber beide freuten sich für
sie.
Harry war nicht aufgeregt. Im Gegenteil, er hatte sich noch nie vorher so
ruhig gefühlt.
Noch ein paar Minuten und dann war es endlich vorbei mit der
Schauspielerei.
Dann konnte er endlich mit offenen Karten spielen.
Dann war es soweit.
„Potter, Harry"rief Professor McGonagall und er ging mit schnellen
Schritten auf die Lehrer zu.
„Mr. Potter ist im Übrigen der zweitbeste in seinem Jahrgang und er kann
stolz auf seine überaus hervorragenden Leistungen in Verteidigung gegen die
Dunklen Künste sein. Mit seinen Noten in diesem Fach hat er einen Rekord
gebrochen, so gut war seit 50 Jahren niemand mehr."
Die Menge applaudierte und Harry verabscheute sie dafür. Erkannten sie denn
nicht, dass er darauf überhaupt nicht stolz sein konnte? Erkannten sie denn
alle nicht, dass es eine Qual war, auch noch stolz darauf zu sein, dass er
die Verantwortung über das ganze Land, wenn nicht noch mehr damit auf sich
zog?
Es war bewiesen, der große Harry Potter hatte den Rekord gebrochen. Jetzt
würde kein Mensch mehr Zweifel haben, dass er den Dunklen Lord besiegen
konnte. Großartig.
Dennoch lächelte er und stellte sich neben Hermione, die unauffällig seine
Hand drückte.
Sie warteten, bis auch der letzte aufgerufen worden war.
Dann nickte Dumbledore den beiden zu und sie schritten nach vorne.
Es war Zeit für die Rede.
„Ladies First!", sagte er und verbeugte sich grinsend vor ihr. Sie grinste
zurück und holte ihre Notizen heraus.
Er hörte nicht zu. Die Rede war gut, auf jeden Fall, doch er hatte kein
Interesse daran.
Er würde sie sowieso nicht mehr oft sehen. Er wusste es. Sie würde Ron
heiraten, viele Kinder bekommen und das Ministerium erobern. Ihre Zukunft
war klar voraus zusehen.
Rons ebenfalls. Er würde Auror werden. Ein guter, darin bestand kein
Zweifel.
Er würde seine Kinder lieben, ihnen ein gutes Zuhause geben.
Und es war auch klar, dass er in dem Leben der beiden keinen Platz hatte.
Die Schüler und Lehrer applaudierten und er merkte, dass Hermione zu Ende
gesprochen hatte.
Er seufzte innerlich. Er würde sie alle vermissen.
Dann trat er einen Schritt vor und strahlte sie alle an.
„Ich hatte sieben aufregende Jahre hier und ich muss sagen, es fällt mir
sehr schwer mein Zuhause zu verlassen. Denn das ist Hogwarts für mich: ein
Zuhause.
Ich bin stolz darauf, hier gewesen sein zu dürfen.
Und dennoch muss ich nun Auf Wiedersehen sagen. Und ich weiß, dass dieses
Wiedersehen schmerzvoll sein wird und in weiter Ferne liegt.
Auf Wiedersehen Hogwarts."
Und mit einem ‚Plop' und einem Lächeln im Gesicht apparierte er an einen
Ort, den niemand außer ihm kannte, und dachte daran, dass Hermione entsetzt
sein würde, dass ‚Eine Geschichte Hogwarts' neu geschrieben werden müsste.
In Hogwarts konnte man sehr wohl apparieren, wenn man wusste, wie es
funktionierte.

„Ich muss jetzt wieder gehen, Remus. Molly. Aber seid gewiss, ich komme
wieder."
Remus schreckte auf.
"Aber... Nein, Harry. Bleib doch hier. Erzähl mir was geschehen ist."
„Nein, du wirst das alles noch früh genug erfahren. Benachrichtigt den
Orden noch nicht. Ich werde demnächst bei Dumbledore vorbeischauen. Und
auch bei einer der nächsten Versammlungen dabei sein."
Und damit verschwand er aus der Küche und ließ eine verzweifelte Molly und
einen nicht minder verzweifelten Remus zurück.
„Was hat das zu bedeuten, Remus?", fragte Molly leise.
Remus sah vor sich hin.
„Ich weiß es nicht, Molly. Ich weiß es nicht."
.TBC.
Die Kapitel sind noch kurz, ich weiß. Aber sie werden länger werden, ganz
bestimmt.
Ich habe nur momentan kaum Zeit.