Disclaimer:
Mir
gehört nichts, außer des Plots, JKR gehört alles
andere. Ich habe nicht vor, damit Geld zu verdienen.
Der Panther
Im Jardin des Plantes, Paris
Sein Blick ist vom Vorübergehen
der Stäbe
so müd' geworden, dass er nichts mehr
hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und
hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang
geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise
dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt
ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang
der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht
durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf
zu sein.
Rainer Maria Rilke
Kapitel 19
Ginny grinste, als sie Harry das erste Mal an diesem Tag sah. Seine Haare waren verwuschelter als je zuvor und er sah aus, als würde er für ein bequemes Bett töten.
„Morgen", murmelte er und wendete seine müden Augen der Kaffeemaschine zu.
„Guten Morgen", erwiderte Ginny, „Hat dich heute Nacht ein Troll besucht?"
„Hmpf", grunzte Harry drehte sich zu Ginny mit einem finsteren Blick herum. „Das hättest du wohl gerne, was? Nein, ich habe nur wieder nicht viel Schlaf bekommen."
„Wieder?", fragte Ginny. „Ja, wieder", antwortete Harry und gähnte, „gestern Nacht habe ich mit Remus Feuerwhiskey getrunken und diese Nacht mit Tonks und deinem Bruder herumgesessen. Ich glaube, ich werde alt."
„Ach so, alt", lachte Ginny, „na hoffentlich bist du nicht zu alt für den heutigen Tag, dann stände ich nämlich ebenfalls alt da."
Harry, der nun endlich den ersehnten Kaffee in der Hand hielt, sah sie stirnrunzelnd an. „Wieso?", fragte er, „was ist denn heute?"
Ginny grinste wieder: „Heute werden wir den Privet Drive besuchen." Harry sah sie erstaunt an. „Wieso sollten wir?" „Weil ich uns beide in der Liste als Partner eingetragen habe, nachdem ich gesehen hatte, dass du dies versäumt hattest. Und da ich eine große Familie habe, von denen mindestens zwei in mein Heimatdorf gehen werden, bleibt nur noch deine Heimat übrig. Auf geht's, würde ich sagen." Sie hielt ihm auffordernd die Hand hin, doch Harry rührte sich nicht. „Nenne es bitte nicht mehr meine Heimat. Das war es nie", sagte er nur.
Ginny sah ihn lange an. Dann seufzte sie und sagte: „Ist ja gut, Hauptsache wir kommen in spätestens einer Viertelstunde los." Harry grunzte ein wenig, doch dann nickte er. Und damit war Ginny zufrieden. Sie wusste, sie würde jetzt kein Lächeln aus ihm herauslocken können, oder ein freundliches Wort, geschweige denn eine enthusiastische Geste, nein, mehr als ein Nicken hatte sie gar nicht erwartet. Vielleicht konnte sie das auch nicht erwarten, überlegte sie sich, während sie Harry beim Kaffeetrinken zusah, vielleicht bereitete er sich gerade innerlich auf den Tag vor, der, wie sie wusste, sehr schwer für ihn werden würde. Sie hatte die Dursleys nie gesehen kennen gelernt. Als sie mit Harry zusammen gewesen war, war er in den Sommerferien immer viel bei ihr gewesen, sie jedoch nie bei ihm. Und dann waren sie ja auch schon wieder getrennt gewesen. Doch nach allem, was sie gehört hatte, von ihren Eltern, von Ron, von Hermione, von allen eben, hatte sie eine Ahnung davon, wie Dudley Dursley aussah, wie Vernon Dursley einen roten Hals bekommen konnte und wie Petunias lange Nase sich in alles einmischte. Und sie hatte auch die Ahnung, dass sie ganz froh sein konnte, weder Vernon, noch Petunia oder Dudley je kennen gelernt zu haben.
„Wir können los", unterbrach Harry Ginnys Gedankenschwall und sie nickte. Ja, sie konnten los, Harry hatte jetzt ein entschlossenes Gesicht. Er hat sich gewappnet, dachte Ginny noch bevor sie ihre Tasche nahm, Harrys Arm ergriff und sich von ihm in den Privet Drive apparieren ließ, auch wenn es doch eigentlich nicht möglich war, in diesem Haus zu apparieren.
ooooooooooo
Als Harry das Haus erblickte, fühlte er nichts. Na ja, das stimmte so nicht, er fühlte natürlich, aber er fühlte keinen Hass, keine Rache, keinen Abscheu, noch nicht einmal Verzweiflung. Er fühlte sich neutral diesem Haus gegenüber, als ob es ein anderes Haus wäre und nicht das, in dem er lange Jahre gequält wurde, nicht immer mit Schlägen, aber mit Liebesentzug. Er merkte, dass Ginny ihn anstarrte und drehte sich zu ihr herum. Sie hatte Mitgefühl, das sah er, und sie wartete auf eine Reaktion seinerseits. Doch er zuckte nur mit den Schultern und ging auf die Haustür zu. Die Straße war leer, keine Menschenseele zu sehen, doch Harry fühlte die Kälte und diesen besonderen Nebel, die nur Dementoren hinterlassen konnten. Und er wusste, dass zu diesen Zeiten viele Dementoren unterwegs waren - auf Seelenjagd.
Dann klopfte er. Niemand öffnete, er hörte nur sehr leise Schritte, die so schnell waren, dass er sie fast nicht wahrgenommen hätte. Er tauschte einen Blickwechsel mit Ginny. Dann nickte er sich selbst zu, vielleicht für die Überzeugung das Richtige zu tun oder für den Mut oder eigentlich hatte er keine Ahnung warum. Er zückte seinen Zauberstab und murmelte ‚Alohomora'.
Nichts passierte. Erneut wechselten Ginny und er die Blicke, diesmal aus maßlosem Erstaunen. Die Dursleys hatten doch nicht etwa einen Zauberer zu Hilfe gezogen und die Tür mit Magie verschlossen?
„Was jetzt?", fragte Ginny. „Tja", antwortete Harry, „versuchen wir es mit stärkerer Magie. Aperio!"
Wieder geschah nichts. Harry war hochgradig verwirrt. „Was soll das eigentlich?", fragte er Ginny ärgerlich, doch sie zuckte nur mit den Schultern. „Ich hab jetzt genug hiervon, ich will jetzt sofort wissen, welchem Zauberer die Dursleys sich anvertraut haben. Geh mal beiseite bitte." Und damit ging er ein paar Schritte zurück und trat mit dem rechten Fuß voller Wucht gegen das Türschloss. Die Tür wackelte bedrohlich, doch sie blieb geschlossen. Er versuchte es noch einmal und diesmal glückte es, die Tür sprang krachend aus den Angeln und es flogen Splitter, als sie auf den Boden donnerte. Harry hörte unterdrückte Schreie von drinnen und er konnte sich nicht helfen – er musste daran denken, dass die Dursleys vielleicht gerade dachten, Lord Voldemort hätte die Tür eingetreten, oder einer seiner Todesser. Und er fragte sich, wie sie reagierten, wenn sie ihn sahen. Er blickte sich kurz zu Ginny um, die kopfschüttelnd lächelte. „Auf wen hast du so eine Wut, dass du dich so abreagieren musstest? Und sag jetzt nicht, dass du diese Tür nicht auch mit Magie aufbekommen hättest", sagte sie schmunzelnd. Diesmal war es an Harry, mit den Schultern zu zucken, doch auch er grinste. Dann wendete er sich der Tür zu, oder das, was noch von ihr vorhanden war, und rief: „Ich frage das jetzt nur aus Höflichkeit, aber darf ich hereinkommen? Ich bin es, Harry Potter."
Eine lange Stille folgte. Und Harry wartete. Er wusste ja, dass jemand im Haus war und er wusste auch, dass irgendwann jemand antworten würde. Und nach einer kleinen Ewigkeit erwiderte tatsächlich jemand etwas: „Beweis es!"
Harry war sich relativ sicher, dass diese Stimme zu Dudley gehörte. „Hallo Dudley", sagte er und versuchte so zu klingen als wäre es einfach Dudley Dursley wieder gegenüber zu stehen, „wie geht's dir so, was machst du so, bist du Boxer geworden?"
Doch Dudley überraschte ihn wieder. „Ich sagte, beweis es!", rief er scharf.
Harry hob unwillkürlich die Augenbrauen. „Ich soll beweisen, dass ich Harry Potter bin? Gut, ich überlege mir was. Hm. Ich weiß nicht recht, was dich überzeugen wird, aber ich weiß noch, wie ich mich gefreut habe, als Hagrid dir diesen kleinen Schweineschwanz gezaubert hat. Weißt du das noch? An meinem Geburtstag war es und es war der beste Geburtstag meines Lebens. Na gut, bis dahin zumindest war das keine große Leistung, eigentlich haben deine Eltern meine Geburtstage meistens vergessen. OK, vielleicht durfte ich mal in meinem kleinen stinkigen Schrank länger schlafen als gewöhnlich, aber das auch nur, wenn Sonntag war. Hat dich das schon überzeugt, Diddykins? Oder soll ich etwa noch weiter ausführen?"
Und Harry Potter lachte, obwohl er es eigentlich eher zum Weinen fand.
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Ginny Weasley hätte Harry Potter in diesem Moment am liebsten eine herunter gehauen. Für sein verdammtes Lachen, für seine verdammte Bitterkeit. „Reiß dich zusammen, Harry", zischte sie nur, auch wenn sie andere Worte im Kopf hatte. Doch dann hielt sie inne. Denn vor der zersplitterten Tür stand jemand, der einmal ein dicker Junge gewesen war. Dort stand Dudley Dursley, mit eingefallenen Wangen, mit blasser Haut, mit einem Körper, der zwar noch Fett vorzuweisen hatte, aber trotzdem abgemagert wirkte, vielleicht auch wegen der zu großen Kleider, die Dudley trug.
„Was ist denn mit dir passiert, Dudley?", sprudelte es aus Harry heraus, doch Dudley nickte nur miserabel und winkte mit der Hand zum Eintreten. Er führte sie in das Wohnzimmer, in dem eine heulende Petunia saß, die dürren Hände das Gesicht bedeckend.
„Hallo Tante Petunia", sagte Harry leise und wirkte plötzlich schüchtern. Oder, überlegte Ginny, oder vielleicht auch nur wie jemand, der plötzlich seine Vergangenheit betreten hatte.
Ginny sah sich näher um, während Petunia ein sehr leises ‚Willkommen zurück' schluchzte. Das Wohnzimmer sah nicht sehr gemütlich aus, eher kalt, doch sehr sauber und ordentlich. An den Wänden war Dudleys Leben anhand von Photos wiedergegeben, wie er mit einem Jahr einen Brei fraß, wie er mit 6 Jahren strahlte, weil er eine Play Station bekommen hatte, wie er mit 10 Jahren die neue Smeltings Uniform wohl zum ersten Mal trug, wie er mit 14 irgendeinen Boxkampf gewonnen hatte, wie er mit 18 ein neues Auto bekommen hatte… Kein einziger Beweis davon, dass Harry Potter in diesem Wohnzimmer einst ein- und ausgegangen war. Ginny seufzte. Dann sah sie Harry an. Er stand da und sah verlegen aus, er fuhr ein paar Mal durch seine Haare, während er nervös seine Tante beobachtete, die nicht mehr aufhörte zu schluchzen.
Irgendwann hielt Ginny es nicht mehr aus. „Wo ist, ehm, Ihr Mann, Mrs. Dursley?", fragte sie und sah sich um, als ob sie ihn doch noch in einer Ecke erkennen würde.
Petunia Dursley sah auf, ihre Wangen waren rot, die Augenringe ließen sie kränklich aussehen. Sie sah Ginny an, als würde sie zum ersten Mal einen Menschen sehen und fing dann an hysterisch zu husten, nach einer Weile kicherte sie, dann hustete sie wieder. Sogar Dudley sah verwirrt auf seine Mutter, doch er antwortete schließlich auf Ginnys Frage: „Mein Vater ist tot", sagte er ernst.
„Tot?", fragte Harry überrascht, „Woran ist er gestorben."
Dudley sah ihn an und hob nach einer Weile spöttisch die Augenbrauen. „Na, woran ist er wohl gestorben, Harry Potter?"
Ginny sah, wie Harry langsam ein und aus atmete. Dann fragte er: „Wer hat eure Haustür magisch verschlossen? Und wie lange wart ihr schon nicht mehr aus diesem Haus draußen?"
Keiner antwortete. Doch nach einer Weile, als gerade Ginny die Stille brechen wollte, sagte Tante Petunia etwas, was sie noch mehr verwunderte, als ihre Hysterie.
„Ich möchte jetzt mit Harry alleine reden."
Damit marschierte Petunia Dursley in die Küche und Harry folgte zögernd.
Und Ginny blieb alleine mit Harrys Vetter Dudley, der ihr von Zeit zu Zeit einen misstrauischen Blick zuwarf.
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Harry wartete, dass sie anfing. Anfing zu reden, anfing sich zu bewegen, anfing irgendetwas zu tun. Es hatte ihn nicht so sehr verwundert, irgendwie hatte er den Verdacht, dass sie für die verschlossene Tür verantwortlich war und dass sie das Sagen in diesem Haus hatte, nachdem Vernon tot war.
„Das letzte Mal, als wir Nachricht von der Zaubererwelt erhalten hatten", fing seine Tante an und klang jetzt ernst, vernünftig und so, als würde sie Harry vertrauen. Nach all diesen Jahren…
„war, als dieser alte Mann, dieser Schulleiter uns die Nachricht von deinem Tod überbracht hat. Ich weiß, dass du immer den Eindruck hattest, du seiest uns egal, doch ich war erschüttert, als ich davon hörte, dass der Dunkle Lord dich getötet hatte. Plötzlich musste ich sehr viel über Lily nachdenken und darüber, dass die Magie den gegenseitigen Hass so gefördert hat und… ach, ich fühlte mich schuldig. Wegen dir. Weil wir dich nie gut behandelt haben. Aber du hast uns auch soviel Angst eingejagt, du warst ein…"
„Freak?", warf Harry ein und musste wider Willen grinsen. Petunia seufzte. „Ja", sagte sie, „ein Freak. Wir hatten nicht vor, dich schlecht zu behandeln, doch dann hast du mit zwei Jahren Dudleys Teddy vergrößert und mit drei Jahren deine Haare nach einem Schnitt wieder wachsen lassen und wir wussten, dass du nie so sein würdest wie wir es waren. Wir wussten, dass wir dich besonders behandeln mussten, eben anders erziehen als wir Dudley erzogen hatten."
Eigentlich hatte Harry nie an ‚Erziehung' gedacht, wenn sie Dudley wieder 35 Spielzeuge schenkten, nur weil er weinerlich schniefte, aber jetzt, wo seine Tante schon mal mit ihm offen und ehrlich redete, wollte er nicht die Gelegenheit nutzen, sie zu beleidigen.
„Wie auch immer", sprach sie weiter, immer noch mit dieser sehr vernünftigen Stimme, die nicht zu ihr passte, wie Harry fand, „Etwa fünf Monate nach deinem Tod… also nach der Nachricht von deinem Tod, ganz offensichtlich lebst du ja noch…", an dieser Stelle sah sie Harry fragend an, „…fünf Monate danach haben Todesser den Privet Drive besucht. Dudley und ich haben uns in dem Schrank unter der Treppe versteckt, Vernon…", sie schluckte, „… wollte sie aufhalten… er war so mutig." Sie brach ab und biss sich auf die Lippen.
Harry verspürte unwillkürlich Mitleid. „Es… es tut mir Leid, Tante Petunia", sagte er, stand auf und legte ihr eine Hand auf die bebenden Schultern, „ich… das wollte ich nicht."
Sie sah auf. „Aber es ist doch nicht deine Schuld", sagte sie und klang nun ehrlich erstaunt, „du hast ihn doch nicht umgebracht." Sie räusperte sich, während Harry viel zu erstaunt war über die neue Tante Petunia, als dass er etwas hätte erwidern können. „Wie dem auch sei", erzählte sie weiter, „Dudley und ich hatten zuviel Angst aus dem Schrank herauszukommen, auch nachdem der Lärm aufhörte und offensichtlich niemand mehr im Haus war von ihnen. Doch wir blieben, wo wir waren, bis die Tür von außen geöffnet wurde und diese junge Frau da stand."
„Wie hieß sie?", fragte Harry.
„Das weiß ich nicht, sie sagte nur sie sei eine Freundin von dir. Aber dieses rothaarige Mädchen, das mit dir kam, war es nicht. Na ja, sie erklärte uns, dass Vernon tot sei und dann erzählte sie uns von dir und von deinen Schuljahren auf dieser Schule, alles von dem Stein der Weisen und deinem Paten, diesem Black, von diesem schrecklichen Minister, und dass du ein Held warst und all das. Und dann half sie uns mit Magie, sie verzauberte die Türen, die nach außen führen, sodass man zwar hinaus kann, aber nicht hinein, wenn man nicht den Trick kennt und riet uns soviel Essen wie es nur geht auf Vorrat zu Hause zu haben, sie riet uns auch, sparsam zu sein, die Autos zu verkaufen und… na ja, sie bereitete uns auf den Krieg vor. Und sie… gewöhnte uns an Magie." Bei diesem letzten Satz errötete Petunia etwas, als würde das Wort Magie sie immer noch stören, oder als wäre es ihr peinlich zu bekennen, dass die Magie nichts Schlechtes war.
„Sah sie so aus?", fragte Harry und ließ ein Bild von Hermione erscheinen.
Seine Tante nickte. „Ja, ist sie gut mit dir befreundet?"
Harry wusste nicht, ob er wütend, erleichtert oder einfach nur verwirrt sein sollte, über den Fakt, dass Hermione Granger, die Hermione Granger seinen verhassten Verwandten nicht nur geholfen hatte, sondern sie auch in alles eingeweiht hatte. Es passte überhaupt nicht zu dem Bild, das er von ihr hatte und doch… es war irgendwie typisch für sie. Zu machen, was man nicht erwartet.
Auf die Frage seiner Tante antwortete er nicht, doch es schien sie auch nicht näher zu interessieren, denn sie redete schon wieder weiter: „Das war unsere Geschichte, jetzt möchte ich deine hören."
Harry seufzte und erzählte ihr die Kurzfassung davon.
„… und wir sind jetzt hier, um euch zu fragen, ob ihr diesem Krieg ein Ende bereiten wollt und ob ihr euch mit Zauberern und Hexen zusammenschließen wollt. Ob ihr bereit seid, gegen Voldemort zu kämpfen."
Seine Tante sah ihn lange Zeit an, wusste sehr offensichtlich nicht, was sie dazu sagen sollte.
„Ich… wie sähe dieser Kampf denn aus? Ich meine, Dudley… Dudley und ich können doch nicht gegen Zauberer kämpfen, wir können nicht zaubern."
„Niemand, der sich nicht zutraut zu kämpfen, wird wirklich kämpfen müssen. Ich habe vor, Muggelwaffen ebenfalls einzusetzen, wie Messer, Pistolen und so weiter. Aber wenn ihr auch damit nicht im wörtlichen Sinne kämpfen wollt, dann kann euch niemand dazu zwingen. Aber ihr werdet erstens sicherer sein vor Todesserangriffen und zweitens würdet ihr dann Aufgaben übernehmen wie Essen kochen für sehr viele Personen, oder auch mal das Pflegen von Verletzten. Es geht einfach darum, so viele Menschen wie möglich zusammen zu trommeln, um dafür zu sorgen, dass dieses Elend nicht länger so weiter geht."
„Können wir das denn?", fragte Petunia und sah Harry mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Ja", sagte er stur, „ja, das können wir. Und wenn wir es nicht schaffen, sind wir sowieso alle verloren, also unter dem Gesichtspunkt betrachtet, ist es egal, was ihr macht. Und was würdest du lieber machen, hier die nächsten Monate herumsitzen und nichts tun oder helfen, Tante Petunia, helfen?"
Sie stand auf, ging zum Herd, wischte ein paar Krümel zur Seite, schüttelte ein Küchentuch aus und legte es zusammengefaltet wieder neben den Herd. Dann drehte sie sich wieder zu Harry. „Du hast recht", sagte sie und lächelte leicht, „es sollte eigentlich für niemanden eine Frage sein – es sollte eine Pflicht sein. Wir machen es. Dudley muss für sich selbst entscheiden, aber ich denke, er wird kämpfen wollen. Letzte Woche ist Piers gestorben."
„Es waren schon wieder Todesser im Privet Drive?"
Petunia schüttelte den Kopf. „Nein. Er war für seine Familie einkaufen und die Todesser haben den Supermarkt überfallen."
Harry nickte langsam. Dann sah er Petunia an. „Also… ihr macht mit?", fragte er.
Petunia nickte und lächelte leicht. „Ja", sagte sie, „ja, ich denke schon."
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An diesem Tag konnten Ginny und Harry 16 Menschen davon überzeugen, gegen Voldemort aktiv zu werden, noch dazu 16 Muggel. Alle wohnten im Privet Drive und die meisten waren nicht schockiert, als Harry ihnen sagte, dass in diesem Krieg Magie die größte Rolle spielte. Kaum jemand wunderte sich, dass es Magie überhaupt gab, hatten sie es doch alle geahnt, dass dieser Krieg nicht mit Politik zusammenhing oder mit ihrem Ministerium. Schließlich erfanden sogar die Nachrichten Ausreden, warum Menschen in diesem Land überhaupt starben und wer der Gegner war. Jeder einzelne von ihnen hatte schon einmal jemand an den Tod verloren und jeder einzelne von ihnen hatte Angst aus dem Haus zu gehen, weil einer dieser in schwarz gekleideten Männer kommen konnte.
Sie alle wussten, dass heutzutage das Schlimmste nicht durch einen Schuss aus einer Pistole symbolisiert wurde – sondern durch einen grünen Blitz.
Sie alle waren entschlossen, etwas dagegen zu tun.
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Hermione hatte einen Tag hinter sich, von dem sie froh war, dass er endlich vorbei war. Sie hatte mit Ron gemeinsam ihre Eltern besucht. Sie hatte sie lange nicht mehr gesehen, das letzte Mal an dem Weihnachten nach Harrys Verschwinden. Sie hatten sich gestritten, ihre Eltern hatten damals verlangt, dass sie wieder zu ihnen ziehen sollte, dass sie ihr Hexenleben aufgeben sollte, sie hatte sich geweigert und war disappariert. Seitdem hatten sie sich nicht mehr gesehen, ein paar Mal miteinander gesprochen, per Kamin oder sogar per Telefon. Ihre Eltern hatten geweint heute und zugestimmt, ihr zu folgen, mit ihr dafür zu kämpfen, damit der Krieg bald ein Ende hatte. Ron und sie waren auch in anderen Häusern in ihrer Heimatstraße erfolgreich gewesen. Man konnte jetzt schon sehen, dass Harrys Plan Früchte tragen würde.
Wenn Hermione ehrlich war, dann war sie nur noch manchmal verärgert über diesen neuen Harry. Wenn er Ron zurückwies zum Beispiel, oder wenn er unüberlegte und verletzende Dinge sagte. Doch wenn sie sich zwang, ihn objektiv zu betrachten und damit auch seinen Wandel ungeachtet ihrer Freundschaft zu sehen, dann wusste sie, dass er sich gebessert hatte, dass er diese Zeit alleine gebraucht hatte, um selbstbewusster zu werden, mehr in sich zu hören, erwachsen zu werden. Sie war begeistert von der Tatsache, dass er nicht mehr nur gut in Verteidigung gegen die Dunklen Künste war, sondern auch etwas verstand von stabloser Magie, von Zaubertränken, von Verwandlungen… Er kannte Magie, von der sie keine Ahnung hatte und das machte sie nicht nur neidisch – nein, es beeindruckte sie auch.
Sie war überzeugt davon, dass er dieses Tier, dieser Panther war, der sie auf die Spur von George gebracht hatte. Er wollte es nicht zugeben – schön, was machte das schon? Sie kannte ja die Wahrheit, es konnte niemand anderes sein. Und sie fand ein Panther passte perfekt zu ihm. Ein Panther bewegte sich lautlos, ein Panther war ein guter Jäger, ein Panther war schlau, doch mehr auf eine Slytherin-Weise, obwohl er wie der Gryffindor-Löwe zu den Raubkatzen zählte. Ein Panther war auf sich alleine gestellt.
Das alles war Harry auch, sie fand es schon fast zu passend.
Momentan saßen sie nebeneinander, Harry und sie. Er hatte sich eine Flasche Rotwein heraufbeschworen und hatte sie gefragt, ob sie auch ein Glas wolle (und sie musste zugeben, der Rotwein schmeckte gut, obwohl heraufbeschworene Getränke und heraufbeschworenes Essen meistens nicht sehr schmackhaft waren), wo sie doch schon mal alle beide im Wohnzimmer saßen und nicht schlafen konnten.
Seitdem hatten sie kein einziges Wort gewechselt, aber die Stille war nicht unangenehm. Fakt war sogar, dass sie sehr lange kein Schweigen mehr so genossen hatte wie dieses, und sie hatte das Gefühl, dass jedes Wort die Stimmung und Atmosphäre kaputt machen konnte.
Trotzdem fing sie nach einiger Zeit zu sprechen an, denn sie wusste auch, dass sie Harry in dieser Stimmung erwischen musste, um überhaupt erst ein ordentliches Gespräch mit ihm zu führen.
Außerdem war sie ungeheuer neugierig.
„Harry?"
Er sah herüber, als hätte er erwartet, dass sie anfing zu reden, und nickte. „Ja?"
Sie nahm einen Schluck Rotwein. „Warst du heute bei den Dursleys?", fragte sie und betete dafür, dass er nicht ärgerlich oder abweisend reagierte.
Er nickte nur und starrte vor sich hin.
„Und…", sie zögerte, „… wie… ehm… war es?"
Er sah sie an und lächelte plötzlich. „Gut", sagte er und brachte sie damit vollkommen aus dem Konzept, „es war gut. Ich habe heute das erste gute Gespräch mit meiner Tante geführt, seitdem ich lebe."
Er grinste und nippte ein wenig an seinem Wein.
Sie schüttelte etwas fassungslos mit dem Kopf und grinste ebenfalls. „Das ist… gut, ich hatte etwas anderes erwartet, aber das ist gut – sehr gut."
„Sagte ich ja." Er grinste wieder und seine Augen funkelten. Hermione fragte sich, ob es an dem Wein lag, oder daran, dass er sich mittlerweile wieder entspannen konnte, obwohl jemand anderes dabei war.
„Übrigens", fügte er hinzu, „vielen Dank, dass du an meine Verwandten gedacht hast. Und dass du ihnen geholfen hast."
Er wusste es. Und er war nicht sauer. Er wusste es. Er sollte es nicht wissen, sie hatte es nicht getan, damit sie ein Dankeschön bekam, sie hatte es getan, um… ja warum hatte sie es getan? Sie hatte immer gedacht aus reiner Nächstenliebe, doch sie fing an, daran zu zweifeln. Vielleicht hatte sie es nur aus Schuld gemacht. Weil sie das Gefühl gehabt hatte, Harry im Stich gelassen zu haben, alleine gelassen zu haben in den zwei Jahren nach Sirius' Tod. Und das einzige, was sie überhaupt für Harry hatte tun können, war seinen Verwandten zu helfen. Und doch hatte es sich nicht so angefühlt, als hätte sie es für Harry getan, sondern eher, als hätte sie es gegen Harrys Wille getan, wo er doch seine Verwandten schon immer gehasst hatte. Sie biss sich auf die Lippen. Nein, das war nicht gerecht, es wäre nie in Harrys Wille gewesen, seine Verwandten sterben zu lassen. Es wäre nie…
„Hey", unterbrach er sie plötzlich und wedelte dabei mit einer Hand vor ihrem Gesicht herum, „ich bin dir nicht böse. Ich gebe zu, ich war überrascht, als ich es erfuhr. Doch ich finde es gut. Nur deinetwegen konnte ich dieses Gespräch mit Petunia überhaupt führen. Wärst du nicht gewesen… wären sie vielleicht heute schon beide tot."
Sie sah ihn sprachlos an.
Er lächelte. „Ich werde jetzt mal zu Bett gehen", sagte er und legte kurz seine Hand auf Hermiones Arm.
Dann stand er auf und ging. Kurz bevor er aus dem Raum hinausging drehte er sich noch einmal um. „Ich habe übrigens einen guten Raum gefunden für die DA. Das nächste Treffen wird morgen schon stattfinden."
„Wirklich? So schnell? Wo ist denn der Raum?"
Harry lächelte. „Im Privet Drive."
Hermione lachte erst, bis sie bemerkte, dass Harry es ernst meinte. „Bist du verrückt geworden? Du kannst so etwas nicht in einer Muggelgegend veranstalten. Das kann doch nicht dein Ernst sein!", brauste sie auf.
Harry schüttelte nur mit dem Kopf. „Hermione, vertrau mir. Es ist der perfekte Ort. Kein Mensch wird mich, geschweige denn einen Haufen Zauberer dort vermuten. Und hey – wir können zaubern. Wir können erstens dieses Haus so absichern, dass wir bemerken, wenn ein Zauberer in die Nähe kommt, zweitens das Haus schalldicht machen, drittens einen der Räume so vergrößern, dass wir alle hineinpassen. Es ist perfekt." Er lächelte. Er war stolz, das merkte sie. Und im Grunde war er das sogar zu Recht. Der Ort war perfekt.
„OK", sagte sie, „du hast mich überzeugt." Sie lächelte.
„Gute Nacht, Hermione", sagte er.
„Gute Nacht, Harry", sagte sie, so dass er es gerade noch so hörte, bevor er durch die Tür verschwand.
Hermione blieb zurück. Nachdem sie eine Weile auf die Stelle gestarrt hatte, an dem er verschwunden war, trank sie einen Schluck Wein und fragte sich, wann sie plötzlich wieder Freunde geworden waren. Und ob es so bleiben würde.
Als Harry zehn Minuten später in seinem Bett lag und darauf wartete, dass der Schlaf ihn übermannte, fragte er sich dasselbe.
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„Was ist ein Zauberstab?"
Harry sah sich um. Niemand regte sich. Er hatte diese Frage in den Raum geworfen, nachdem er spontan entschieden hatte, mit der stablosen Magie anzufangen. Er wusste, dass man in Hogwarts zwar etwas über Magie lernte, aber nur wie man sie benutzte, nicht woher sie kam – mal abgesehen von den langweiligen Geschichten über Koboldkriege. Für die stablose Magie musste man aber begreifen, was Magie überhaupt war, also zu den Grundsätzen zurückkehren und das, wusste Harry aus Erfahrung, war das Schwerste beim Zaubern ohne Zauberstab.
„Ein Stück Holz?", schlug Dean scherzhaft vor und sofort lockerte sich die Stimmung etwas. Ein paar kicherten kurz. Harry jedoch blieb ernst.
„Ganz genau", sagte er und die DA-Mitglieder wurden wieder still.
„Was?", fragte Lavender und Cho gleichzeitig.
„Ein Zauberstab ist nichts weiter als ein Stück Holz. OK, es sind noch ein paar Federn oder Haare von magischen Tieren dabei, magische Leiter. Aber ansonsten ist der Zauberstab nichts. Magischer Leiter ist sogar ein sehr guter Begriff dafür, denn ein Zauberstab leitet die Magie und fokussiert sie auf diesen einen Punkt, auf den man mit der Spitze des Stabes zielt. Ihr müsst euch vorstellen, dass die Magie in eurem Körper ist. In eurem gesamten Körper. Aber wenn ihr einen Zauber ausführen wollt, muss die Magie nur auf ein bestimmtes Objekt gerichtet sein. Früher, viel früher haben die Zauberer das noch mit bloßer Willenskraft geschafft. Doch dann wurden sie faul und sagten sich: Nein, warum sollten wir, wir können doch auch einen kleinen, dummen Stab in die Hand nehmen, ihn mit magischen Federn schmücken und sie die Arbeit machen lassen. Tja. Dann kamen die Zauberstäbe und die Zauberer erkannten nicht, wie viel mächtiger sie doch ohne das verflixte kleine Ding waren. Ich kann euch eines sagen: Ihr werdet nicht jeden x-beliebigen Zauber ohne Zauberstab ausrichten. Das müsst ihr nicht, wenn es eine Erleichterung gibt, dann nutzt sie. Doch die Zauberstablose Magie ist mächtiger. Wenn ihr das Licht anmachen wollt, benutzt um Merlins Willen einen Zauberstab. Auch wenn ihr gegen Todesser kämpft, benutzt einen Zauberstab. Aber seid euch bewusst, dass ihr die Magie in euch drin habt. Und nicht im Zauberstab. Ihr seid nicht verloren, nur weil das Holzstück fehlt. Wenn es um Leben oder Tod geht, dann hilft euch dieser Stab nichts. Dann hilft euch nur noch Magie. Aber seid vorsichtig damit, denn die zauberstablose Magie ist ermüdend. Sehr ermüdend. Merlin, was habe ich mich geschämt, als ich jedes Mal nach einem klitzekleinen Erfolg drei Stunden halb ohnmächtig war. Glücklicherweise habe ich das alles ganz gut verborgen damals." Er erlaubte sich ein kleines Grinsen in Richtung Draco, dieser grinste zurück. „Also ich kann euch versprechen, dass mindestens die Hälfte von euch zauberstablose Magie erlernen wird. Und wer es nicht erlernt, der hat trotzdem das Wissen, dass er es könnte. Denn jeder kann es, es ist nur einfacher, wenn man den Zauberstab nicht schon fünfzig Jahre gewohnt ist. In Ernstsituationen wird jeder von euch stablos zaubern können. Denn da geht es um Instinkt. Um Urinstinkt. Jeder von euch hat schon einmal bewiesen, dass ihr stablose Magie anwenden könnt. Denkt an eure Kindheit zurück. Neville!" Er wies mit einem Grinsen auf seinen ehemaligen Zimmernachbarn. „Ich weiß mit absoluter Sicherheit, dass sein Onkel ihn einmal aus dem Fenster hat hängen lassen. Aus Versehen fiel der kleine Neville herunter und hüpfte mitsamt seiner Magie wie ein Ball wieder in die Luft. Und warum? Weil seine Instinkte ihm gesagt haben, er sollte jetzt besser hüpfen. Wäre Neville nicht fähig, stablose Magie zu verrichten, säße er heute nicht hier. Und ich wette mit euch, dass es bei jedem Einzelnen hier so ist."
Einige hatten gelacht, wohl bei der bildlichen Vorstellung eines Balls namens Neville. Neville selbst war ein wenig rot geworden, aber hatte auch gegrinst.
„Ich wollte eigentlich noch nicht mit der stablosen Magie anfangen, erst später, erst, wenn ihr ein bisschen eingespielter seid und so weiter. Doch ich habe mich dazu entschlossen, jedes Mal ein wenig stablose Magie mit euch zu trainieren. Das wird nicht genug sein. Jeder von euch wird für sich alleine noch üben müssen, zu Hause in euren Zimmern. Setzt euch auf euer Bett und versucht irgendeinen Gegenstand zu levitieren. Lasst euren Körper den magischen Leiter sein. Nehmt die Hände dazu, das ist am einfachsten, aber ihr könnt auch mit dem kleinen Zeh zucken, wenn ihr das möchtet. Ihr könnt auch zwinkern, das ist allerdings gefährlich, wenn man die stablose Magie noch nicht beherrscht, denn Zwinkern ist sehr wage. Ich rate euch zu den Händen, aber das müsst ihr selbst entscheiden."
Harry sah sich einen Moment um und überlegte. Dann setzte er wieder an: „Ich wäre überrascht bis entsetzt, wenn einer von euch heute schon einen Zauber hinbekommen würde. Trotz allem haben wir Kissen hier", er schnipste kurz mit den Fingern und mehrere Kissen verteilten sich auf dem Trainingsboden, „und Erholungstränke sind hier". Er schnipste ein weiteres Mal und eine Schranktür sprang auf, sodass man eine ganze Reihe von kleinen Fläschchen sehen konnte. „Ihr werdet zu zweit arbeiten, damit jeder dem anderen im Erschöpfungszustand behilflich sein kann. Als allererstes werden ihr levitieren probieren. Sagt ruhig den Spruch laut, stumm kommt erst, wenn ihr das stablose Zaubern drauf habt. Levitiert am Besten…", er sah sich grübelnd um, dann ließ er in einer Ecke etwa 50 Kieselsteine erscheinen, „Levitiert diese Steine, sie sind weder schwer noch groß, das wäre noch das einfachste. Noch irgendwelche Fragen, bevor ihr euch verteilt und ich euch erkläre, was genau ihr tun müsst?"
Harry sah sich um, bereit jedem Rede und Antwort zu stehen, fest in einem Lehr-Alltag drin, von dem er nie gedacht hätte, dass er ihn perfekt beherrschte. Niemand meldete sich, also wartete Harry, bis die DA sich aufgeteilt und ausgebreitet hatte. Er fand es interessant, welche Paare sich gefunden hatten. Neville machte nicht mit Luna, was ihn erstaunte, sondern mit Hermione. Und Ron hatte sich mit Draco zusammengefunden, Dean mit Ginny, Lavender natürlich mit Parvati, da hatte er nichts anderes erwartet und Fred mit Angelina anstatt mit Katie, seiner Freundin, die sich mit Seamus zusammengetan hatte.
Als alle Paare gebildet waren, fing Harry wieder an zu erklären: „Versucht es abwechselnd, nie sollen beide aus den Paaren zaubern. Doch jetzt schließt alle erst einmal die Augen. Hört mir zu, doch konzentriert euch auf euch selbst, so dass ihr am Ende das Gefühl habt, alleine in diesem Raum zu stehen. Nur ihr und meine Stimme, die euch sagt, was ihr zu tun habt."
Er war einen Moment lang ruhig und ließ ihnen Zeit, sich selbst zu finden, eine innere Ruhe aufzubauen. „Wenn ihr euch jetzt auf euch selbst konzentriert, dann konzentriert euch auf das Körperteil, mit dem ihr die Magie später verrichten wollt. Dies ist übrigens nur für das Üben wichtig, wenn ihr einmal die stablose Magie gemeistert habt, werdet ihr auch mit jedem anderen Körperteil Magie verrichten können. Aber vorerst bei einem Körperteil bleiben! Jetzt bleibt eine Weile bei dieser Konzentration, spürt das Körperteil und vor allem: Spürt die Magie. Es sollte ein wenig kribbeln, vielleicht merkt ihr auch, wie sie in euch fließt, wie euer Blut sie mit sich trägt. Und dieses Gefühl solltet ihr wandern lassen, mit all eurer Willenskraft, bis in die Spitzen eures magischen Leiters." Er machte eine kurze Pause. „Und das war es. Mehr braucht ihr nicht, um stablose Magie zu vollbringen. Nur euch und die Magie. Es ist nicht einfach, so weit zu kommen, dass ihr die Magie immer spürt, egal wo ihr seid und was ihr tut, aber es ist möglich. Es ist so möglich, wie es möglich ist, dass klein Neville nicht starb, als er aus dem Fenster fiel. Es ist so möglich, wie es möglich ist, dass ihr alle Magie schon spürtet, bevor ihr einen Zauberstab je gesehen habt."
Es ist so möglich, dachte Harry, wie es möglich ist, dass meine Mutter mich vor dem Tod beschützen konnte. Mit nichts als Liebe.
.tbc.
Hallo ihr Lieben.
Es hat wieder sehr lange gedauert, ich weiß und ich habe auch keine gute Entschuldigung ;) Aber ihr seid das ja schon gewohnt von mir.
Trotzdem freue ich mich, dass ich das nächste Kapitel schon fast fertig habe, und es noch Ende nächster Woche online gehen wird. TOLL, ODER? Ich bin ganz stolz auf mich.
Ich freue mich wie immer sehr über Resonanz und finde es sehr toll, dass überhaupt noch jemand meine Geschichte liest, trotz der langen Wartezeiten.
Achja, es haben schon einige gesagt, dass sie meinen Schreibstil gut finden (was mir ungemein schmeichelt :))… Ich würde gerne auf Kurzgeschichten von mir verweisen, die eigene Charaktere beinhalten, nichts geklautes und ich kann sie auch ganz ohne Disclaimer veröffentlichen ;)
Jedenfalls sind ein paar meiner Geschichten auf meinem Blog (Adresse ist im Profil), einige unter ‚Texte' und andere unter ‚Les Cadeaux'.
Auch da bin ich immer erfreut, wenn ich Resonanz bekomme und ich würde mich freuen, wenn ihr euch auch dafür interessiert. (Eigenwerbung muss jetzt auch mal sein ;))
Reviewantworten kommen dann mit dem nächsten Kapitel.
Vielen Dank für alles und hoffentlich bis Bald,
Mono.tonie.
PS: Achso, ich habe etwas ganz vergessen. VIELEN DANK an meine Betaleserinnen, Veronica Evans und HJ-HJ. :)
