Zu den Reviews:
@ Tolka: Kein Thema, ich schreibe natürlich weiter. So langsam fängt das Ding an, mir zu gefallen...
@ Ivy_Burrows: Hmm, mal sehen. Ich habe ehrlich gesagt jedes Mal, wenn ich ein Kapitel hochlade, noch fast gar keine Ahnung, wie das nächste aussehen wird...
@Klara L. Maxeiner: Klar, mach, von mir aus immer gerne :-) Deine Seite finde ich sehr hübsch :-)
@heitzenedera: Ich mag Haldir auch; aber ich habe ihn jetzt schon durch drei Stories geprügelt - zwei englische, "Border Crossers" und "The Begetting-Day Party" die auf elffic.com zu finden sind und eine deutsche, die hier unter "Haldirs Tod" zu finden ist, und jetzt mag ich mich mal Legolas zuwenden.
@ Shelley: Die Klolösung fand ich für den Zwerg passend. Schau, er ist klein, das Klo dürfte für ihn gute Tischplattenhöhe haben.
@Demetra, Claudia, und all die anderen: Mensch Leute, ich bin gerührt über all Eure lieben Worte! Klasse! Ich hoffe, ihr haltet mich nicht für gierig, wenn ich mir noch mehr wünsche ;-)
Disclaimer
Das ist alles nicht meins, alles gehört den enormen Künstlern Tolkien und Jackson, deren Werk ich sehr bewundere. Vor allem die Elben gehören mir nicht. Leider. Sonst könnte ich Unmengen an Geld mit ihnen oder sonst was machen.
Aber da sie nicht meins sind und nie meins sein werden, mache ich natürlich auch keinen Profit damit und kann sie auch so nicht haben. Ich schreibe dies lediglich zu meiner und hoffentlich auch Eurer Unterhaltung.
Warnung
In dieser Story gibt's Romantik, Witz, Spannung, aber keine Ü-Eier - na, vielleicht doch, wenn ich welche in die Finger bekomme.
Dafür vielleicht aber irgendwann ein bißchen Sex, und deswegen setze ich dieses Ding hier auf "R". Wer mit wem weiß ich noch nicht, aber aufgrund meiner Begabung könnte ich annehmen, es würde eventuell auch auf Slash herauslaufen. Daher Vorsicht bitte.
Vielen Dank fürs Beachten der Sicherheitsmaßregeln.
~*~*~*~
Zwei Stunden später, nach endlosen Diskussionen darüber, warum man auf der Schüssel immer sitzen sollte, egal, ob man ansonsten einen Baum gebraucht hätte oder ein Erdloch, dem dringenden Ratschlag an die drei, nichts anzufassen, was sie nicht kennen, und sich nicht im vierten Stock mit den Beinen nach draußen aufs Fensterbrett zu setzen, weil das von Nachbarn eventuell als Selbstmordabsicht ausgelegt werden könnte, verlasse ich seufzend die Wohnung.
Legolas beschwert sich gerade noch lautstark über die seltsamen Gebräuche der Sterblichen, Bäume in und um Häusern abgeschafft zu haben sowie einiges anderes.
Mir schwant, es wird eine Rache fällig.
In meiner Handtasche befinden sich vier Zettel; Gimlis Fußumrandung, Haldirs Fußumrandung und Legolas' Fußumrandung sowie einer mit ihren Maßen. Es war nicht einfach, ihnen zu erklären, wofür ich die Fußumrandungen brauche, aber sie haben wohl verstanden, daß ihre Schlachtstiefel an einem Sommertag nicht besonders praktisch sind.
Rechtzeitig zur Öffnung stehe ich im Klamottenramschladen an der Ecke, den ich sonst weitestgehend meide; aber ich muß drei Kerle mit ungewöhnlichen Größen einkleiden und zudem schnell sein, und das könnte woanders teuer werden.
Eine Stunde später verlasse ich den Laden unter dem Seufzen der Verkäuferinnen, die ich sechzig Minuten lang perfekt beschäftigt habe, mit drei vollen Tüten und danke Gott, der Göttin, den Valar und wer mir sonst noch so einfällt, daß es Sommer ist und ich für Beine mit einer Seitenlänge von 130 Zentimetern keine langen Hosen besorgen mußte.
Die Verkäuferinnen schicken vermutlich ähnliche Stoßgebete zum Himmel, daß ich niemals wieder auftauche.
Ich linse in eine der Tüten, sehe den hellblauen Schriftzug auf dem weißen T-Shirt darin und grinse, als ich über die Straße zum Schuhdiscounter gehe, wo ich eine weitere halbe Stunde die Verkäuferinnen auf der Suche nach akzeptablem Herrenschuhen in den Größen 34, 48 und 50 mürbe mache.
Als ich die Wohnungstür aufschließe, höre ich ungewöhnliche Geräusche aus meinem Wohnzimmer. Es hört sich in etwa so an wie...
"Ai! Aiya! Ayyyeeee, Legol-a-a-a-ssssss.... härter... tiefer..."
und ist eindeutig Haldirs Stimme.
Ich beginne, immer noch in der Tür stehend mit konsterniertem Gesichtsausdruck kopfschüttelnd meine Nasenwurzel zu massieren und frage mich kurz, ob den Herren aus Mittelerde der Ausdruck "Slash" geläufig sein dürfte.
Der Zwerg hopst mir aus der Küche entgegen. Sein Gesicht zeigt blanken Horror.
"Mach, das sie aufhören!" bettelt er.
Au weia. "Äh - wieso - was machen sie denn?"
"Die sind da drin - und die-"
Ein lautes "Ayyyiiieeee!" gefolgt von einem halb geschnurrten "Du machst das so gut, mein Prinz..." aus dem Wohnzimmer unterbricht ihn.
"Da, hörst Du?" klagt der Zwerg. "Ich gehe da nicht rein! Ich will nicht sehen, was die machen!"
"Ich kümmer' mich drum," knurre ich, während ich die Tüten fallen lassen und denke aber eigentlich, daß ich lieber wieder gehen möchte.
Langsam, die Hände zu Fäusten ballend und immer wieder öffnend, mit spürbar gesträubten Nackenhaaren und einer Gänsehaut auf meinen Unterarmen gehe ich zur halb geschlossenen Tür des Wohnzimmers.
Darüber zu lesen, denke ich, ist eine Sache.
Ich bin mir aber nicht wirklich sicher, ob ich jetzt tatsächlich real in eine kleine liebevolle Vereinigung eines Elbenprinzen und eines Galadhrim hereinplatzen möchte.
Ich schaue mich um. Gimli steht in der Küchentür, die Arme vor der Brust verschränkt und schaut mich an, während er erwartungsvoll mit dem Fuß tappt.
Seufzend stoße ich die Tür auf. Ich bin angespannt, aber das Bild, was sich mir bietet, ist bei weitem nicht das, was ich eigentlich erwartet hatte.
Haldir liegt mit weit ausgebreiteten Armen und Beinen immer noch mit meinem Handtuch mehr oder weniger bekleidet auf dem Boden. Legolas sitzt auf ihm, genauer gesagt auf seinem Hintern, und massiert ihm den Rücken. "Oy, Legolas," ruft er, "da, ja, genau da ist der Muskel verspannt! Härter, Legolas - fass mich härter an!"
Ein Schluchzen entfährt meiner Kehle, das wohl eigentlich mal ein Lacher werden wollte. Ich raufe meine Haare. Ich denke kurz darüber nach, daß ich, wenn ich damit so weitermache, mir wohl in spätestens einer Woche alle Haare ausgerauft haben werde.
"Jungs," sage ich, "ihr macht mich alt und grau. Ehrlich."
Zwei Paar blaue Augen sehen mich an; eins eisfarben, eins tintenfarben. "Ehrlich?" fragt Legolas verblüfft, "ich dachte, das erledigt bei Euch die Zeit. Ich wußte nicht, daß wir helfen können?" Er boxt Haldir in die Rippen. "Mellon, wir Elben können Mittelerde übernehmen," sagt er mit einem Grinsen, "wir müssen uns nur gegenseitig massieren, dann sind wir die Menschen schnell los!"
Danke, Legolas, denke ich und hole die Tüten. Ich denke an den hellblauen Schriftzug und weiß, daß ich meine Rache dafür bekommen werde.
"Nichts für ungut..." versucht Legolas meinen leicht giftigen Gesichtsausdruck zu beschwichtigen.
Zu spät, mein Prinz, denke ich. "Macht ja nichts," wedele ich mit der Hand und packe drei Stapel Kleidung zusammen.
"Das ist Deiner," sage ich zu ihm und zeige auf den Stapel, auf dem obenauf blaue Schrift auf hellem Grund zu sehen ist, das ist Deiner," adressiere ich Haldir und zeige auf einen khakigrünen Stapel, "und das, Gimli - Du kannst reinkommen, die sind harmlos - das braune Zeug hier ist Deines. In unserer Kleidung sind immer Schildchen in Shirts und Hosen, die gehören nach hinten innen - nur, damit es da keine Verwirrung gibt. Die Hosen sind kurz oder halblang, weil es warm ist. Ich gehe jetzt duschen; ihr könnt Euch ja anziehen."
Ich drifte in mein Schlafzimmer, zupfe einen Bikini aus der Kommode und ein Kleidchen aus dem Schrank und verschwinde dann im Bad, welches ich nicht vergesse abzuschließen. Ich weiß so wenig von elbischen und zwergischen Gebräuchen, denke ich.
Eine Viertelstunde später verlasse ich das Bad wieder, um ins Wohnzimmer zu gehen... und in Tränen auszubrechen. Lachtränen.
Ich bemerke, wie ich wieder anfange, meine Haare zu raufen, die noch naß sind.
"Äh - Jungs - ich geh dann noch mal ins Bad. Die ganz kurzen Hosen gehören unter die etwas längeren."
Ich beschließe, das "Warum tragt ihr Kleidung, die man gar nicht sieht?" von Haldir zu ignorieren.
Fünf Minuten später starte ich einen neuen Versuch, diesmal zu meiner Zufriedenheit. Haldir zupft noch an seinen Bermudas herum.
"So kleiden sich die Menschen?" sagt er verzweifelt.
"Jepp," antworte ich.
Er mustert mich in meinem schenkellangen blauen Trägerkleidchen von oben bis unten. "Und Du ziehst Dich wann an?"
Ich entscheide, daß Ignoranz seiner Worte mir gefällt.
Legolas sieht zu niedlich aus mit dem hellen Shirt und den blauen Shorts; doch sein Gesicht ist unglücklich. "Was's los, Legs?" Ich kann mir ein breites Grinsen beim Anblick der Worte auf seiner Brust nicht verkneifen.
"Was heißt das?" mault er und tippt auf die Schrift.
"For sale," sage ich. Er wirft mir einen wütenden Blick zu.
"Lesen kann ich selber, ich wollte wissen, was das heißt!"
OK, Eure Majestät... meine Rache für die grauen Haare von vorhin und für sämtliche Anschuldigungen von heute früh.
Kurz bekomme ich Zweifel, denn immerhin hat ja er auch heute morgen meine Hand geheilt.
Dann wiederum denke ich, daß ich ohne die drei ja gar keine verbrannte Hand gehabt hätte und befinde, daß meine Rache eine gute Idee war.
"Für Salz," lüge ich und bemühe mich, nicht zu brüllen von dem Gelächter, was sich gerade in meinem Hinterkopf aufbaut.
"Für Salz? Das ist aber ein dummer Spruch," beschwert sich der Elbenprinz.
"Neinnein," schwindele ich gar nicht mal so sehr. "Salz ist sehr wichtig auf diesem Planeten. Es erhält uns am Leben. 'Für Salz' heißt, Du bist besonders wertvoll."
Legolas strahlt. "Hast Du gehört, Gimli? Ich bin wertvoll. Selbst die Menschen erkennen das." Haldir hebt eine Augenbraue, Gimli brummelt. Ich grinse.
"Und jetzt?" sagt Legolas, während ich aus dem Wandschrank im Flur einen Korb und Decken hole.
"Jetzt gehen wir schwimmen." antworte ich, damit beschäftigt, alles in den Korb zu stopfen und vor allem Mückenspray und Sonnenschutzcreme nicht zu vergessen.
"Schwimmen?" Gimli legt den Kopf schief. "aber ich habe heute doch schon meinen Bart gewaschen!"
Eben, denke ich, eben.
Als die drei beginnen, simultan zu den Schwertgürteln zu greifen, die im Flur neben der braunen Rolle, die im übrigen Legolas' Köcher ist, liegen, stelle ich mich mit verschränkten Armen hin und gucke ernst. "Nein," sage ich bestimmt.
"Aber-" versucht Haldir anzusetzen.
"Nein. Sämtliche Schwerter, Messer," mein Blick fährt über den Stapel und versucht, zusammenzufassen, "Bögen, Äxte, Dolche, Pfeile und was auch immer das Ding da mit den zwei Griffen sein mag, bleiben zu hause."
"Orks...?" versucht Legolas mit enttäuschtem Gesichtsausdruck einzuwerfen.
"Nein. Keine Orks. Wir haben nur Mücken, und dagegen hilft das hier." Ich zupfe die gelbe Sprühflasche aus dem Korb.
"Schade," mault Gimli.
Ich stehe da und mustere die drei. Sie sehen ja schon ganz alltagstauglich aus, nur...
"Aber eines müssen wir noch machen," seufze ich und grabbele wieder in die Einkaufstüte.
Nach fast zehn Minuten Protest habe ich die beiden Elben so weit, meine Einwände zu verstehen und wir begeben uns in den Innenhof, wo wir vor meinem weißen Auto stehenbleiben. "Das, meine Freunde," sage ich nicht stolzlos, "ist mein Cabrio." Ächzend hebe ich das Dach und den Korb in den Kofferraum.
Wir setzen uns; Haldir neben mir auf dem Beifahrersitz, Gimli und Legolas hinten. "Schön," sagt Haldir und legt den Kopf zurück, um sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen.
Mein Lächeln wird teuflisch. "Musik?"
"Gerne," sagt Gimli, "Legolas, sing uns-"
"Das war nicht, was ich meinte," grinse ich, schalte die Anlage ein, die neben dem Auto mein ganzer Stolz ist und knipse den Wechsler um zur CD mit den alten Liedern, die ich gerne höre.
Sie sind erschrocken, ja, vor allem wegen der Lautstärke, denke ich. Aber nach einer kurzen Erklärung, daß das die normale Art der Menschenmusik sei. wippen sie schon nach wenigen Sekunden mit.
Und so kommt es, daß an einem Samstagmorgen ein kleines, weißes Cabrio durch den Torbogen aus dem Innenhof eines Hamburger Hauses rollt.
Die Insassen - ein blondes Mädchen im blauen Trägerkleid, zwei große, auffallend hellhäutige und schöne junge blonde Männer mit Frotteestirnbändern, welche dominant ihre Ohren verdecken, und ein sehr kleiner, älterer, bärtiger Mann wippten unter den lauten Tönen von Mr. Oizos 'Flat Beat' hin und her, als sich das Fahrzeug in den Straßenverkehr einreiht.
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~ ...wird fortgesetzt... ~
