Wie gewohnt, nichts gehört mir, alles Red, Tolkien oder JKK Rowling....
Riesendanke noch an:
Amruniel: süss! Liest du ihm das wirklich vor? fühl mich geehrt und erzähls gleich Red, Halefa: jaja, Snape eben... und Taetzchen: laut Red gibt es die HdR-Bücher in diesem 'Universum' nicht, also kann Hermione nichts dafür...
Kapitel 5
Harry gähnte, streckte sich und rieb seine Augen. Er sah in den kleinen Spiegel, der über dem Wasserbecken hing und stöhnte. Er sah scheisse aus. Er sah noch schlimmer aus als Aragorn, da der andere Mann es geschafft hatte, einige Stunden tiefen, erfrischenden Schlaf zu kriegen. Dass der Waldläufer Harry (und den Zaubern die er als Schutz aufgestellt hatte) genug vertraute, um sich zu entspannen und einzuschlafen, ehrte Harry. Waldläufer schienen nicht die vertrauensseligsten Leute zu sein, und doch war da einer, der sein Leben einem Piraten anvertraute. Wie auch immer, nichts davon half Harry, sich wacher zu fühlen.
Grummelnd lehnte sich der grünäugige Mann über den Stuhl und grub sich durch den Rucksack, den er gestern getragen hatte. Dank dem Himmel für Leichtgewicht-Zauber, sonst würden seine Schultern jetzt wohl abfallen.
‚Wenn ich Mrs Weasley gut kenne, und das tue ich' dachte Harry ‚hat sie irgendwo eine gute Portion Zaubertränke verstaut. AHA!' er nahm einen kleinen Beutel, der extra zur Vorsicht zwischen zwei Pullovern versorgt gewesen war, sass auf, vergrösserte ihn und begann ihn zu durchsuchen. ‚Heiltrank. Heiltrank. Heiltrank. Oi! RUM! Danke Jack!' Harry grinste und nahm den kleinen Flachmann raus. Er legte ihn auf den Schoss und fuhr fort, durch die Tasche zu suchen bis er den Trank hatte den er brauchte. „Aufpäppel-Trank, das schlägt niemand!"murmelte er und schluckte das ganze Fläschchen, schnell gefolgt von etwas Rum.
Sich viel besser fühlend, packte Harry wieder, band die Rumflasche um seine Hüfte, stand auf und streckte sich. Glücklich seufzend als er ein befriedigendes Knacken in seinem Rücken hörte, schüttelte er sich und ging hinüber zu dem immer noch schlafenden Aragorn. Als er da war, überlegte er einige Minuten lang, was wohl die beste Art war, den Mann zu wecken. Es musste etwas sein, dass Aragorn das Vertrauen in ihn nicht verlor, aber musste auch genug Piratenmässig sein. Harry wurde aber enttäuscht, als Aragorn eine Sekunde später von alleine aufwachte.
Blinzelnd starrte Aragorn den Piraten vor ihm an, dann verengten sich seine Augen. Warum stand Harry da und sah aus wie das unschuldigste Kind auf der Welt?
Harry, als er die Einsicht in den Augen des Waldläufers dämmern sah, grinste, ging hinüber zu den Hobbits und schüttelte Merry und Pippin, die am weitesten weg von Aragorn waren. „Kommt schon, Herren Hobbits, Zeit aufzustehen."
Pippin murmelte etwas und drehte sich um, während Merry gähnte und blinzelte. „Welche Zeit haben wir?"
„Sonnenaufgang." Antwortete Aragorn und ging rüber auf Frodos Seite. „Wir müssen gehen, um Verdacht zu vermeiden. Weckt Herrn Beutlin."
„Kommt Leute, sieht aus wie ein schöner Tag zum Reisen."Sagte Harry, immer noch mit seinem anscheinend chronischen Grinsen im Gesicht. Dann wandte er sich an Streicher. „Genau, auf welchem Weg reisen wir?"
Aragorn verstand die Frage so wie sie gemeint war – würden sie den ganzen Weg gehen, oder würden sie einen Portschlüssel nehmen? – während die Hobbits versuchten, aufzuwachen und dem Gespräch zwischen den beiden Grossen zu folgen. „Wir benutzen den Portschlüssel, wenn du bereit bist, einen zu machen."
„Er wird gleich bereit sein."Sagte Harry und sah sich im Raum um, nach etwas dass er nehmen konnte. Schlussendlich nahm er noch ein Holzscheit, heimlich hob er seine Hand darüber und murmelte ‚Portus!'
Frodo und Merry, die einzigen beiden Hobbits, die wach genug waren zu verstehen, was gerade passiert war, starrten. „Du bist ein Zauberer!"rief Merry aus.
„So was Ähnliches."Antwortete Harry. „Jetzt beeilt euch und holt eure Sachen. Streicher, wo gehst du hin?"
„Um die Rechnung mit Butterblüm zu bezahlen."Kam die Antwort. „Er kam letzte Nacht während du die Schutzzauber gelegt hast und wollte, dass wir am Morgen bezahlen. Eigentlich wollte er, dass wir sofort bezahlen, aber ein anderer Kunde rief ihn und er vergass es." Damit verschwand ein grinsender Aragorn und die Tür wurde geschlossen.
„Wohin geht Streicher?"fragte Pippin fünf Minuten später, als er endlich angezogen war.
„Mit dem Inhaber reden."Antwortete Harry und schnippte mit den Fingern, um die Schutzzauber von letzter Nacht runter zu holen. „Er sollte gleich zurück sein, sonst müssen wir ohne ihn gehen."
„Was meinst du?"fragte Frodo.
„Das Scheit, das ihr mich vorher verzaubern gesehen habt, ist jetzt ein Ein-Weg Reisegerät, und es ist eingestellt bald loszugehen. Ah, hier kommt er."
Aragorn kam recht schlecht gelaunt dreinschauend in den Raum und sah ihn böse an, als Harry kicherte. Anstatt mit dem Piraten zu streiten, sah sich der Waldläufer im Raum um, um sicherzugehen, dass von ihnen nichts mehr herumlag und nickte zufrieden. „Alle bereit?"die Hobbits nickten und Harry hielt ihnen das Scheit hin. Aragorn zuckte fast unmerklich zusammen, aber streckte trotzdem einen Finger aus, um das Holz zu berühren. „Alle anfassen."Sagte er.
Die Hobbits sahen etwas vorsichtig und skeptisch aus, aber jeder berührte das Scheit.
Harry grinste. „Keine Sorge, es beisst nicht. Aber wahrscheinlich wird euch.... ein wenig schwindlig."
„Ein wenig schwindlig, tatsächlich."Prustete Aragorn und machte sich auf die Reise gefasst.
Sie kam nicht.
Das Scheit aktivierte sich mit einem ‚pop', aber anstatt einen Haken hinter dem Bauchnabel zu fühlen, wurde die Gruppe nach allen Seiten des Raums geschleudert und krachte in Wände, Tische, Türen... und so weiter. Das Scheit selber schwebte in der Luft, fing Feuer und war eine Sekunde später nur noch ein Häuflein Asche.
Harry schüttelte den Kopf und richtete sich langsam auf. Er war in den Stuhl gekracht, auf dem er die Nacht verbracht hatte. Aragorn stand von seinem Platz am Boden auf und warf dem Piraten einen verwirrten Blick zu. Harry schüttelte den Kopf nochmals. „Es ist nicht meine Schuld, ich weiss verdammt noch mal, wie man diese Dinger macht, nichts war falsch."
„Was ist dann passiert?"fragte Streicher und half dem fetten Hobbit namens Sam auf.
„Ein Schutzschild."Antwortete Harry nachdem er den Raum mit seinen magischen Sinnen abgesucht hatte. „Ein Schutzschild hindert uns daran, zu gehen, aber es ist keines von mir."Er folgte der magischen Linie zu ihrer Quelle und rieb seine Augen. „Es ist der Ring."Sagte er endlich. „Er hindert uns daran, mit Zauberei zu reisen."
Aragorn seufzte. „Das hätten wir uns denken können."
„Ich könnte alle anderen nach Bruchtal transportieren, und könnte dann zurückkommen um Mr Beutlin zu helfen, den Weg zu Fuss-„ begann Harry, aber wurde von wütenden und entrüsteten Rufen aller Hobbits unterbrochen, drei davon dagegen und einer dafür.
„Aber Sam."Sagte Frodo. „Wenn Calenglîn dich mit Zauberei dahin bringen-„
„Nein Herr Frodo, ich hab Gandalf versprochen, dich nicht aus den Augen zu lassen, und das werde ich auch nicht. Ich gehe mit dir, ob Calenglîn das passt oder nicht."Kam die unerschütterliche Antwort.
Merry war der nächste. „Ich lasse dich nicht in die Wildnis gehen, während ich gemütlich in Bruchtal sitze und meine Pfeife rauche, nicht nach meiner Erfahrung mit diesen Schwarzen Reitern. Ausserdem, wie können wir wissen, dass diese beiden-„ er deutete mit dem Kopf in Richtung Harry und Aragorn „-Freunde sind und nicht doch Feinde? Was wenn Calenglîns Zauberei uns daran gehindert hat zu gehen?"
Sam nickte. „Ja, wie sollen wir wissen, dass sie wirklich Freunde von Gandalf sind?"
Harry und Aragorn tauschten einen Blick aus, beide überrascht über die Treue der Hobbits gegenüber einander, und leicht beunruhigt darüber, wie sie die Hobbits davon überzeugen konnten, dass sie sie nicht umbringen oder zum Dunklen Lord schleppen würden. Sie brauchten sich keine Sorgen zu machen, denn Frodo rettete sie eine Sekunde später.
„Ich glaube, wenn er einer seiner Spione wäre, wären seine Kleider reinlicher und seine Worte schmieriger, wenn ihr mich recht versteht."Der Hobbit warf den beiden Männern einen Blick zu.
„Sie sind schmutzig genug."Murmelte Pippin.
„Wenn ihr fertig seid, wie wär's wenn wir gehen würden?" schlug Harry vor. Es war nicht nur ein guter Vorschlag, es war auch ein diskreter Versuch, das Thema zu wechseln.
Aragorn machte sofort mit, übernahm den Befehl und zeigte wieder etwas von dem König, der in ihm steckte. „Calenglîn, wir brauchen ein Pferd, um das Gepäck zu tragen das wir für die Reise brauchen."Der Waldläufer nahm eine Karte aus einer versteckten Innentasche und er und der grünäugige Mann beugten sich darüber. Sie flüsterten miteinander während die Hobbits entschieden, Frühstück zu bestellen. „Wir werden ungefähr zwei Tage brauchen bis zur Wetterspitze"der Mann zeigte auf die Route. „Und von dort aus dauert es eine Woche oder so um nach Bruchtal zu kommen."
Harry nickte. „Merke, keine Strasse sonst werden wir entdeckt. Ich werde mich um die Vorräte kümmern. Ich kann einige Sachen verzaubern, sodass sie länger frisch bleiben. So haben wir mehr Auswahl."
„Gut, aber besorg nicht zuviel solcher Sachen."Warnte Streicher. „Sonst machen wir uns verdächtig."
„Wie ich gesagt habe, überlass das mir."Harry zwinkerte und die beiden sahen auf, als ein müder Butterblüm – immer noch mit seiner Schlafmütze auf – in den Raum kam. „Und hier kommt genau der Mann, mit dem ich reden wollte."Verkündete Harry gelassen und, einen Arm um die Schultern des Inhabers legend, steuerte er den armen Mann wieder aus der Tür heraus. „Keine Sorge, Frühstück kommt bald!"rief er den Hobbits über die Schulter zu, bevor sich die Tür schloss.
Butterblüm merkte endlich was los war, als sie die Treppe erreichten. „Was soll das?!"
„Ruhig, mein guter Mann."Antwortete Harry. „Ich muss mit ihnen reden, und es wäre besser wenn es nicht die ganze Stadt erfährt."
„Was wollt ihr Waldläufer jetzt wieder?"
„Na ja, da sie so nett fragen, versuche ich mein Bestes zu antworten."Er liess den anderen Mann los und lehnte sich zurück. Dann begann er an seinen Fingern abzuzählen. „Zuerst ein gesundes Frühstück für den guten Herr Unterberg und Kompanie, und dann wären da noch ein paar Sachen mit denen sie mir helfen werden."
Butterblüm sah ihn böse an und ging in Richtung Küche. „Und das wären?"fragte er.
„Vorräte zum einen, ein Pferd zum anderen."Harry seufzte über den verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht des Inhabers. Er konnte sehen, warum Aragorn den Mann nicht so sehr mochte. „Gut, noch einmal. Zuerst Frühstück für die Hobbits..."
„Was meinen sie, die Pferde sind weg?!"zischte Harry um seine Stimme leise zu halten, da er nicht noch mehr Verdacht schöpfen wollte von den anderen Leuten im Raum. Es war schon gut nach Morgengrauen und Butterblüm war gerade zurückgekehrt mit der Neuigkeit, dass in der ganzen Stadt keine Pferde mehr waren.
„Dasselbe habe ich ja auch gesagt!"knurrte der Inhaber. „Diese... diese... diese Dinger haben sie verschreckt, und die in den Ställen wurden von jemandem freigelassen während der Nacht."
Einer der Hobbits, der im Gasthaus arbeitete, hielt an als er das hörte. „Äh, ich will mich ja nicht einmischen, sehen sie, aber ich weiss wo's noch ein Pony gibt."
Harry ging so schnell auf den Hobbit zu dass der arme Kerl fast das Gleichgewicht verlor. „Wo? Wann? Wie viel kostet es?"
„E-es gehört L-lutz Farnrich?"quiekte der Hobbit.
Harry versuchte, sich davon zurückzuhalten, jede Gottheit des Himmels vor anderen Leuten zu verfluchen und seufzte. „Gut, mein lieber Butterblüm, du gehst raus und kaufst mir das Pony so schnell du kannst, oder ich sehe persönlich dazu dass dein Geschäft für den Rest deines Lebens sehr sehr schlecht für dich läuft."All das sagte er in einem gefährlich tiefen und ruhigen Ton, den sogar Butterblüm erkannte. Der Inhaber nickte und eilte davon, und Harry begann seinen Weg zurück zum Zimmer, wo Aragorn und die vier Hobbits auf ihn warteten.
Er wurde von neugierigen Blicken begrüsst, aber zum Glück für sie sagte niemand etwas für eine Minute oder so, als sie das wütende Gesicht des Piraten sahen. Die grünen Augen glühten praktisch, und das wilde, schulterlange Haar – mit einem alten, roten Halstuch zurückgehalten, das auch seine berüchtigte Narbe versteckte – schien noch wilder zu sein und überall abzustehen. Endlich verschwand Harrys Wut und er plumpste in einen Stuhl.
„Calenglîn?" fragte Aragorn. „Wie ist es gegangen?"
„Na ja, wenn du nicht berücksichtigst, dass das einzige Pferd das in Bree noch übrig ist Lutz Farnrich gehört, denke ich ging es recht gut."Antwortete Harry mit überraschender Fröhlichkeit. „Butterblüm ist gegangen, um mit ihm zu verhandeln, unsere Vorräte sind fertig und warten, und alles was wir noch brauchen ist der Gaul selber."
Frodo seufzte und sah die Tasche in der der Ring lag wütend an. „Wenn dieses Ding nicht wäre..."
„Jetzt, Herr Frodo, es bringt nichts über was wäre wenn's nachzudenken."
„Ich wünschte, Gandalf wäre hier."Murmelte Pippin. „Er würde hier alles geradebiegen."
„Pilze?" fragte Merry und bot einige der Pilze an, die, überraschenderweise, übrig waren vom Frühstück.
Seine Frage wurde mit drei Versionen von: „Ja, danke."Beantwortet.
Harry hob eine Augenbraue und warf Aragorn einen Blick zu, der gerade seine Augen rollte. Der Waldläufer lehnte sich hinüber zum Piraten und flüsterte: „Sie lieben ihr Essen, und haben sieben Mahlzeiten am Tag. Frühstück, zweites Frühstück, Brunch, Mittagessen, Fünf-Uhr Tee, Abendessen und Nachtmahl, wenn ich mich recht erinnere."
„Heilige Makrele, wie schaffen sie es überhaupt zu arbeiten?"
„Sie sind Hobbits?"
„Richtig!" Harry nickte und seufzte. Er stand auf und ging hinüber ans Fenster, um runter auf die Strasse zu sehen. „Das ist wirklich nicht die beste Weise, unsere kleine Reise zu starten."
„Findest du es so schlimm?"fragte Aragorn, als er neben den launischen Piraten stand.
„Nein, macht mich nur sauer und noch entschiedener, Bruchtal sicher zu erreichen. Ich möchte wirklich zu diesen Ringgeistern gehen können und ihnen unter die Nase reiben, dass wir trotz allem was sie gemacht haben, um uns zu schaden, sicher waren."Das schon bekannte Grinsen war wieder einmal auf dem Gesicht des grünäugigen Mannes zu sehen.
„Du bist schon schräg, weisst du?"
„Danke." Antwortete Harry prompt und sein Grinsen wurde grösser, als er sah wie Aragorn amüsiert den Kopf schüttelte. „Hey, sieht aus als ob der alte Butterblüm noch etwas anderes könnte, als Gäste bedienen!"rief der Pirat und die vier Hobbits rannten auch ans Fenster. Alle vier sahen zu, als ein elend aussehender Butterblüm mit einem noch elender aussehenden Pony die Strasse hinaufkam.
„Denkst du, es überlebt die Reise?"fragte der Pirat, als die Gruppe die beiden immer näher kommenden Figuren beobachtete. „Bessere Frage: Hält es überhaupt das Gewicht unsere Vorräte aus?"
„Wir werden sehen."Antwortete Aragorn und führte sie aus dem Raum und hinunter in den Hof des Tänzelnden Ponys. Während Harry und Aragorn die Vorräte sorgfältig und gleichmässig auf dem Rücken des armen Pferdes verstauten, versuchten die vier Hobbits ihr Bestes, um einen elenden Gerstenmann Butterblüm zu trösten, der die ganze Zeit wegen den zwölf silber Münzen stöhnte, die wegen einer ‚wertlosen Kreatur' verschwendet worden waren. Als er das hörte, verliess Sam die Gruppe schnell und kam hinüber zu Harry, Aragorn, die bei dem Pony standen.
„Wie heisst er?"fragte der Hobbit und streichelte das Pony.
„Weiss nicht."Antwortete Harry. „Aber was immer es war, kann nicht besonders nett gewesen sein, da sehr wahrscheinlich Lutz Farnrich das arme Tier benannt hat."
„Warum gibst du ihm nicht einen neuen Namen, Samweis?"schlug Aragorn vor und gab dem Hobbit die Zügel.
Pony Pferd mit verengten Augen und versuchte einen passenden Namen zu finden. Am Ende entschied er, dass ‚Lutz' so gut wäre wie jeder andere, und von dann an, kannte man das Pony als Lutz.
Als alle fertig waren, begannen sie ihren Zug aus dem Städtchen, mit Aragorn vorne, dann Frodo, Merry, Pippin, Sam mit Lutz und Harry am Ende. Die ganze Stadt schien gekommen, um zu sehen wie sie gingen, aber nicht alle Gesichter waren freundlich und auch nicht alle Worte, die man ihnen zurief. Und wenn nicht Harrys und Aragorns Blicke gewesen wären, hätten einige der Bewohner bestimmt mit Steinen und Gemüse und weiss nicht noch was allem geschossen.
Gerade bevor sie durch das Tor gingen, kamen sie am Haus von niemand anderem als Lutz Farnrich vorbei, und der Mann selber stand da – sich auf seinen Zaun lehnend – und sah ihnen böse grinsend beim Vorbeigehen zu. Er nahm seine Pfeife aus dem Mund und spuckte auf die Strasse, gleich vor Aragorn.
„Morgen Langstelz, und du auch, Grün-Auge."Begrüsste er sie, und Aragorn und Harry warfen ihm beide einen bösen Blick zu. Aragorn, weil er den Mann absolut nicht ausstehen konnte, und Harry weil die Leute schon wieder begannen, ihn ‚Grün-Auge' zu nennen. Mit ‚Calenglîn' konnte er leben, aber ‚Grün-Auge' war jedem Nicht-Piraten absolut verboten. „So früh auf den Beinen? Endlich doch noch Freunde gefunden, die keine Waldläufer sind, was?"
Streicher's Augen verengten sich, aber er nickte. Harry fühlte eine starke Abneigung gegen Lutz Farnrich in sich aufsteigen, und die Abneigung kam recht nahe an Hass. Sogar die Hobbits und das Pony machten einen Bogen auf der Strasse und um Farnrichs Haus herum, anscheinend um eine Pfütze zu vermeiden.
„Morgen, meine kleinen Freunde!"fuhr Farnrich mit einem Grinsen fort. „Ich denke, ihr wisst ja wohl, mit wem ihr euch da einlasst? Das ist Streicher der Unerschrockene, weil er nämlich vor nichts zurückschreckt. Aber ich hab auch schon andere Namen für ihn gehört, nicht so freundliche. Passt bloss auf heute Nacht! Und du, Sammi, behandle mein armes altes Pony nicht schlecht!"
Rasch drehte Sam sich zum ihm um. „Und du, Farnrich"sagte er „versteck deine widerliche Fratze, sonst kriegt sie was ab!"Eine blitzschnelle Handbewegung, und ein Apfel traf Farnrich voll auf die Nase.
Danach ging die Gruppe fröhlicher weiter, besonders als sie Lutz Farnrich hinter ihnen fluchen hörten.
Harry lachte und klopfte dem Hobbit auf die Schulter. „Du, Sammi-Junge, bist der Hobbit des Tages!"
Sam wurde etwas rot und fand seine Füsse plötzlich sehr interessant. Er wurde noch röter, als Aragorn seine Gratulation in den Hagel von Glückwünschen hinzufügte, den er schon von Merry, Pippin und Frodo bekam. „Schade um den guten Apfel."Murmelte der Hobbit und streichelte automatisch Lutz das Pony.
Aragorn führte sie die Strasse hinunter, bis sie an die erste richtige Kurve kamen, dann drehte er und ging hinein in die Wildnis. Die Hobbits mussten sich beeilen, um mit den langen Schritten des Mannes mithalten zu können, und Harry – der immer noch am Schluss ging – benutzte seine Zauberei, um ihre wenigen Spuren noch besser zu verstecken, sodass es praktisch unmöglich war, ihnen zu folgen.
Sie gingen Stunde um Stunde, durch leicht ansteigende Landschaft, dann drehten sie nach Osten und Richtung Bruchtal. Es gab eine Situation mit den Hobbits, die Harry witzig fand und nochmals daran dachte, als er sein Nachtlager aufschlug.
Die vier Hobbits hatten angehalten und begannen Töpfe und Pfannen auszupacken, als Aragorn sich umgedreht hatte und ihnen sagte, dass sie erst bei Einbruch der Nacht anhalten würden.
„Was ist mit dem Frühstück?"fragte Pippin.
„Das hatten wir schon."Antwortete der Waldläufer.
„Wir hatten ein Frühstück, ja, aber was ist mit dem zweiten Frühstück?"wollte der Hobbit wissen. Aragorn hatte sich nur umgedreht und ging weiter, er verschwand hinter einigen hohen Büschen ausser Sichtweite.
„Ich denke nicht, dass er etwas vom zweiten Frühstück weiss, Pip."Sagte Merry und nahm seinen Rucksack wieder auf.
Pippin sah geknickt aus. „Was ist mit Brunch? Mittagessen? Fünf-Uhr Tee? Abendessen? Nachtmahl? Sie wissen davon, oder?"
„Ich würde nicht darauf zählen."Hatte Merry geantwortet und sah genau rechtzeitig auf, um einen Apfel zu fangen, der zu ihm geflogen kam, von hinter dem Busch hinter dem Aragorn verschwunden war. Er fing den Apfel, gab ihn Pippin und tätschelte dem jüngeren Hobbit auf die Schulter, bevor er weiterging. Pippin hatte den Apfel in seiner Hand angesehen, dann hinauf in den Himmel und prompt hatte ihn ein zweiter Apfel mitten auf die Stirn getroffen. Merry hatte ihn dann gerufen und sie waren weitergegangen.
Harry konnte das Grinsen nicht verhindern, das ihn jedes Mal überkam wenn er daran zurückdachte. Aragorn, der auf der anderen Seite des Feuers sass, sandte ihm einen misstrauischen Blick zu, und entschied dass es besser wäre, jetzt von neuen wahnsinnigen Ideen des Piraten zu hören, als es für eine andere Zeit aufzuheben.
„Worüber denkst du nach, Calenglîn?"fragte der Waldläufer und brachte die Aufmerksamkeit der Hobbits auf den grünäugigen Mann.
Harry, der auch entschieden hatte, dass es Zeit für ein wenig Wahnsinn war, grinste. „Nur über ein Lied das ich mal gehört hab. Es geht darum, sein eigener Grossvater zu sein."
„Wie bitte?!"Aragorn sandte dem anderen Mann einen Blick zu. „Sein eigener Grossvater?! Das ist nicht möglich!"
„Willst du drauf wetten, alter Knabe?"Harry grinste wie ein Honigkuchenpferd im Licht des Feuers. „Sagen wir, einen Tag bewachst du Albus Dumbledore für mich?"
Er dachte dass es einfach wäre, den alten, silberhaarigen, blauäugigen Mann den er schon getroffen hatte, zu bewachen (warum bewachten sie ihn überhaupt?), und stimmte zu. Er begann es eine Sekunde später zu bereuen, als Harry leise begann zu singen.
„Vor vielen vielen Jahren, als ich dreiundzwanzig war,
Wurde ich mit einer schönen Witwe vermählt, ja.
Diese Witwe hatte eine erwachsene Tochter, mit roten Haaren,
Mein Vater verliebte sich in sie und bald waren die beiden verheiratet.
So wurde mein Vater mein Schwiegersohn, und änderte mein ganzes Leben,
Denn als Frau meines Vaters, war meine Tochter meine Mutter.
Um die Dinge zu komplizieren, auch wenn es mir Freude machte,
Wurde ich bald der Vater eines kleinen Baby-Jungen.
Mein kleines Baby wurde also Schwager von meinem Vater,
Und wurde so mein Onkel, und das machte mich sehr traurig.
Denn wenn er mein Onkel war, war er auch der Bruder
Der erwachsenen Tochter der Witwe, die natürlich meine Stiefmutter.
Oh, ich bin mein eigener Grossvater!
Ich bin mein eigener Grossvater!
Es ist nicht lustig, ich weiss,
Aber es ist wirklich so!
Ich bin mein eigener Grossvater!
Vaters Frau bekam einen Sohn, der ihn auf Trab hielt,
Und er wurde mein Grosskind, denn er war der Sohn meiner Tochter.
Meine Frau ist jetzt die Mutter meiner Mutter und es macht mich krank,
Denn obwohl sie meine Frau ist, ist sie auch meine Grossmutter!
Oh, wenn meine Frau meine Grossmutter ist, dann bin ich ihr Grosskind,
Und jedes Mal wenn ich dran denke, macht es mich ganz wild.
Denn jetzt bin ich im schrägsten Fall den ihr je gesehen habt,
Als Mann meiner Grossmutter, bin ich mein eigener Grossvater!
Oh, ich bin mein eigener Grossvater!
Ich bin mein eigener Grossvater!
Es ist nicht lustig, ich weiss,
Aber es ist wirklich so!
Ich bin mein eigener Grossvater!
Oh, ich bin mein eigener Grossvater!
Ich bin mein eigener Grossvater!
Es ist nicht lustig, ich weiss,
Aber es ist wirklich so!
Ich bin mein eigener Grossvater!" Harry hob eine Augenbraue als er fertig war. Aragorn sah sauer aus und sah den Piraten böse an, und die vier Hobbits schienen in verschiedenen Stadien zu sein, ihr Gelächter zu verstecken. Frodo versteckte sein Lächeln höflich hinter der Hand, Sam hatte etwas an Lutz dem Pony gefunden, das nicht gut war und eilte davon, allerdings hörten sie ihn trotzdem kichern, und Merry und Pippin kugelten sich am Boden vor Lachen, eine Hand über ihren Mündern und eine andere auf dem Bauch.
„Das ist das letzte Mal, dass ich eine Wette mit dir oder einem deiner Freunde eingegangen bin, Calenglîn."Murmelte der Waldläufer. „Du bist vollkommen wahnsinnig, mellon nin."
Harry blinzelte. „Was haben neun Melonen damit zu tun, dass ich wahnsinnig bin?"
Einige Tage später gingen sie durch ein Moor. Glücklicherweise war es nicht sehr tief, aber dafür voll von allen möglichen stechenden Insekten. Aragorn informierte Harry später, dass der Ort Mückenwassermoore genannt wurde, was der Pirat sehr passend fand.
Aragorn führte den Weg durch das Moor, und die Hobbits trotteten hinter ihm her, so gut sie konnten.
„Wovon leben die bloss"Merry klatschte auf eine Mücke „wenn sie kein Hobbitblut kriegen?!"
Pippin stolperte und landete Kopf voran im Wasser. Harry zog den Hobbit schnell hinaus und entschied dass die Gruppe genug davon hatte, nass und verstochen zu sein. Es brauchte nur einen kleinen Zauber, um das Wasser davon abzuhalten, durch ihre Kleider zu dringen und einen anderen, um die Mücken von ihnen fernzuhalten. Sogar Aragorn sandte ihm einen dankbaren Blick zu, als er die dämlichen Viecher endlich los war und plötzlich wieder trocken.
Diese Nacht hielten sie an den Grenzen der Moore, und Aragorn ging um etwas zu Essen zu jagen, während Harry und die Hobbits das Lager aufschlugen. Nach einigen vergeblichen Versuchen, ein Feuer auf die herkömmliche Weise zustande zu bringen, knurrte der grünäugige Pirat und murmelte „Incendio!"und ein nettes Feuer sprang herauf und erschreckte Pippin, der von seinem Sitz fiel.
„Wie wär's mit einem Lied, während wir auf Streicher warten?" fragte Merry und die vier Hobbits sahen Harry an.
„Was?" fragte Harry. „Ich wollt dass ich singe?"Er erhielt von allen ein Nicken. „Warum?"
„Deine Lieder sind... witzig."Antwortete Frodo mit einem Grinsen. „Und wir brauchen jetzt etwas Fröhliches."
„Na gut."Gab der Pirat nach. „Aber ihr schuldet mir später ein Lied von euch, savvy? Lasst mich nachdenken, etwas Fröhliches aber nicht wahnsinnig... hmm..."Nach einer Minute begann Harry zu singen.
"This looks familiar, maybe familiar,
Almost unreal, yet, it's too soon to feel, yet,
Close to my soul, and yet so far away,
I'm going to go back there one day.
Sun rises, night falls, sometimes the sky calls,
Is that a song there, and do I belong there?
I've never been there, but I know the way,
I'm going to go back there some day.
Come and go with me, it's more fun to share,
We will both be completely at home in midair.
We're flying, not walking, with featherless wings,
We can hold on to love like invisible strings.
There's not a word, yet we're old friends who just met.
Part heaven, part space, or have I found my place?
You can just visit, but I plan to stay,
I'm going to go back there some day.
I'm going to go back there some day..."
(„Dies sieht vertraut aus, vielleicht vertraut,
Fast irreal, es ist zu früh um es zu fühlen,
Nahe meiner Seele, und doch so weit weg,
Ich werde eines Tages dahin zurückgehn.
Sonne geht auf, Nacht bricht herein, manchmal ruft der Himmel,
Ist das ein Lied dort, und gehöre ich dorthin?
Ich bin noch nie dort gewesen, aber ich kenne den Weg,
Ich werde eines Tages dahin zurückgehn.
Komm und geh mit mir, es ist lustiger zu zweit,
Wir werden beide mitten in der Luft zu Hause sein.
Wir fliegen, wir gehen nicht, mit federlosen Flügeln,
Wir können an der Liebe festhalten wie unsichtbare Schnüre.
Kein Wort gesprochen, und doch sind wir alte Freunde, die sich gerade getroffen haben.
Zum Teil Himmel, zum Teil Raum, oder habe ich meinen Platz gefunden?
Du kannst einfach vorbeischauen, aber ich werde bleiben,
Ich werde eines Tages dahin zurückgehn,
Ich werde eines Tages dahin zurückgehn...") gleich nachdem er fertig war, kam Aragorn aus dem Schatten, mit einem Tierkadaver auf der Schulter. Der Waldläufer nickte Harry in stillem Einvernehmen zu. Ja, er war da gewesen und hatte das ganze Lied gehört.
„Das war wunderschön."Seufzte Sam. „Es erinnert mich an das Auenland."
Frodo nickte. „Und wir werden eines Tages dahin zurückkehren!" verkündete er. „Wir können zurück, sobald wir den Ring nach Bruchtal gebracht haben, was weiter ist, als wir am Anfang dachten, dass wir den verfluchten Ring tragen müssen."
„Calenglîn." Aragorn sah von seiner Arbeit am Kadaver auf."Kannst du eine Suche für uns machen?"
Harry nickte und schloss seine Augen. Er liess seine magischen Sinne ausfahren und suchte nach den leeren Auras der Ringgeister. Er fand drei im Norden, drei im Süden und einen, der auf der Strasse nach Bree zurück ritt, aber aus irgendeinem Grund konnte er die letzten beiden nicht finden. „Sie sind nicht Nahe genug, damit wir uns Sorgen machen müssen."Sagte er dem Waldläufer. „Aber ich stelle für jeden Fall trotzdem Schutzschilder auf."
Die Hobbits assen eifrig ihre Ration und noch mehr von dem Reh, als es geröstet war, und rollten sich dann in ihre Decken ein.
„Geh schlafen, mellon nin."Sagte Aragorn zum Piraten, als der andere die Schutzschilder fertig hatte. „Du hast die letzten beiden Nächte Wache gehalten, und jetzt bin ich dran."
Harry nickte dankbar und holte seine eigenen Decken. „Die Schilder hören sich an wie eine kleine silberne Glocke, wenn ein Feind zu nahe kommt."sagte er zu Streicher, bevor er gähnte und einschlief.
Aragorn lächelte über den grünäugigen Kapitän und lehnte sich zurück für eine lange Nacht Wachen und Lauschen. Er begann leise vor sich hin zu summen. Es war ein Elbenlied, ein sehr langes, und es würde ihn für einige Zeit beschäftigen.
„Wer ist sie?"fragte die Stimme von Frodo hinter ihm, und Aragorn drehte sich um. „Die Frau von der du singst?"
„Es ist die Dame Luthien, das Elbenmädchen, das ihre Liebe Beren gab, einem Sterblichen."
„Was ist mit ihr geschehen?"fragte der Hobbit.
„Sie ist gestorben."Seufzend drehte sich der Waldläufer wieder herum. „Schlaf jetzt, Frodo."Der Hobbit legte sich wieder hin und schlief einige Minuten später.
Allerdings hob Harry, der das Gespräch auch gehört hatte, den Kopf. „Warum das lange Gesicht, Kumpel?"
„Nichts, Calenglîn, geh schlafen."
Der Pirat hob eine Augenbraue, aber entschied, nicht weiter einzudringen – noch nicht. Da war etwas dahinter, und Harry beabsichtigte herauszufinden, was genau das war. Mit einem gemurmelten ‚gute Nacht' schlief Harry auch ein und liess Aragorn allein in der Nacht.
