Hallo alle zusammen. Tut mir echt leid, dass es so lange gedauert hat. Aber hier ist es

Danke noch an Amruniel, du rettest diese Story.

Viel Spass

Kapitel 6

Harry und Aragorn sahen zu, wie sich die Hobbits auf den Boden fallen liessen.

„Dies war einst der grosse Wachtturm von Amon Sûl. Wir werden heute Nacht hier bleiben."Sagte Aragorn und liess ein Bündel Stoff auf den Boden fallen. Er hockte sich auf seine Fersen und nahm vier kleine Schwerter hinaus – Dolche eigentlich – und gab sie den Hobbits. „Die sind für euch. Hütet sie gut."

„Wohin gehst du?"fragte Pippin und sah zu den beiden Männern auf.

„Uns umschauen."Antwortete Harry mit einem kleinen Lächeln. Aragorn hob darauf seine Augenbraue. „Keine Sorge, Streicher, die Hobbits können hier meilenweit sehen, was es für den Feind recht schwierig macht, sich anzuschleichen. Ich habe auch einige Schutzschilder gemacht, nur für alle Fälle, und nichts wird sie finden, wenn sie ihre Position nicht irgendwie verraten."

Nickend stand der andere Mann auf und zusammen kletterten die beiden wieder hinunter. Als sie unten waren, nickte Aragorn zuerst in eine Richtung, dann in eine andere, ein klarer Befehl, dass sie sich aufteilen würden. Harry nickte zurück und begann sich einen Weg durch das dicke, lange Gras zu bahnen, das um den Fuss des, na ja, Hügel-Berges da es kein besseres Wort gab, wuchs. Wenn er sich umdrehte konnte er die vier Hobbits auf dem Felsvorsprung, wo sie zurückgelassen wurden, sitzend und/oder gehend sehen. Aber keine Spur von Aragorn. Achselzuckend ging Harry weiter. Der andere Mann konnte auf sich selber aufpassen.

Nach dem er einmal um Amon Sûl herum gegangen war, ging Harry weiter weg und wanderte stundenlang in der Wildnis herum. Die Nacht brach herein und die Sterne erschienen. Nichts von der ganzen friedvollen Atmosphäre sagte voraus, was dann passieren würde.

Harry flog gerade in seiner Adlerform herum, da er jetzt schon seit mehr als zwei Wochen seine Flügel nicht strecken konnte. Es war befreiend, in der Nacht zu fliegen, er liebte einfach das Gefühl des Winds unter seinen Flügeln, wie er sogar noch besser sehen konnte in dieser Form, wie die Sterne über ihm funkelten, wie er ein Lagerfeuer genau da sehen konnte wo Amon Sûl und die Hobbits waren...

Blinzelnd hielt Harry mitten in der Luft an und starrte mit grossen Augen auf das Lagerfeuer weit weg, fast nicht glaubend, was er da sah. ‚Diese verdammten kleinen... Hobbits!' knurrte er in Gedanken und begann so schnell er konnte in Richtung des Lagerfeuers zu fliegen. Alle vier hatten gehört was er über die Schutzschilder gesagt hatte, er war sicher gegangen, dass sie es gehört hatten, und trotzdem hatten sie ein Feuer angezündet. Wie dumm konnte man werden?! Oh, wie er diese kleinen... ‚Zu schade, dass sie keine Seeleute sind, sonst hätte ich sie in wegen Riskieren des Erfolgs einer Mission in die Zelle werfen können.'

Eine Sekunde später fiel Harry fast aus der Luft, als ein fürchterlicher Schrei die ruhige Nacht durchbrach. Es war derselbe Schrei, den er schon einmal gehört hatte, in dieser Nacht in Bree. Die Hobbits auf dem Hügel löschten das Feuer, flohen auf die Hügelspitze, und schnitten sich damit sehr effektiv alle Auswege ab.

Als er näher kam, konnte er die schwarzen Gestalten der Ringgeister ausmachen, die gerade den Amon Sûl bestiegen, und die Dinger sahen mehr aus wie Dementoren, als Harry lieb war. Seinen Mut und seine Beschlossenheit zusammensammelnd, flog Harry weiter zur Gruppe auf dem Hügel und ignorierte alle seine Instinkte, die ihm befahlen, so schnell wie möglich abzuhauen.

„Zurück ihr Teufel!"hörte er Sam schreien. Gefolgt von einem Geräusch von Metall auf Metall, bevor Sam grob aus dem Weg gestossen wurde.

Merry und Pippin wurden leicht überwältigt, und die Nazgûl wandten sich Frodo zu, der stolperte und rückwärts am Boden krabbelte, bis er auf einen Stein traf, der ihn aufhielt.

Zu diesem Zeitpunkt war Harry gleich über ihnen und verwandelte sich in der Luft in einen Menschen zurück. Während des Falls streckte er seine Hand aus und schrie „Expecto Patronum!". Der silberne Hirsch kam aus seiner Hand, sah sich um und stieg auf die Hinterbeine, als er die Ringgeister sah. Er trieb sie zurück, bis die Dinger begannen zu kämpfen und das silberne Tier mit schwarzen Schwertern aufschlitzten. Harry war gleichzeitig sicher vor Frodo gelandet und zog sein Schwert, das sich gleich zurück ins Schwert von Gryffindor verwandelte.

Jetzt, als er von Angesicht zu Angesicht vor den sieben näher kommenden Nazgûl stand, konnte Harry ehrlich sagen, dass er sich fast vor Angst in die Hosen schiss. Trotz seiner Bräune war er so bleich wie ein Laken, aber seine grünen Augen liessen nie vom Feind ab, und als der erste Angriff kam, war es nur Reflex, der ihn davor bewahrte, in zwei Hälften zerteilt zu werden. Aber mit dem ersten Hieb erinnerte sich Harry daran, wo er war, wer er war, und was los war. Es vertrieb die lähmende Angst von vorhin, und er kam leicht in den Todestanz mit den Ringgeistern. Während dem Kampf sah er, dass jede der Kreaturen ein Medaillon um den Hals trug, ein Aztekenmedaillon.

Vier der sieben Nazgûl schafften es, Harry aus dem Weg zu bringen, sodass die anderen drei zu Frodo konnten, aber sie wurden wieder und wieder vom silbernen Hirsch zurückgetrieben, den Harry irgendwie immer wieder heraufbeschwören konnte. Am Ende ging derjenige, der anscheinend der Anführer der Nazgûl war, geradewegs durch den Patronus hindurch und auf Frodo zu. Der Hobbit nahm in Panik den Ring hervor, steckte ihn auf und verschwand aus der Sicht seiner Freunde.

In der Schattenwelt sah Frodo zu der Kreatur vor ihm auf. Sie schien mit einem kalten, geistigen Schimmer und trug eine Krone. Der Umhang war zerfetzt und alt, das Gesicht ohne Augen und hässlich, und die Hände knochig. Eine dieser Hände wurde vorgestreckt und er fühlte den Ruf des Ringes. Frodo sah sich nach etwas oder jemandem um, der ihm helfen konnte, und entdeckte ein helles, warmes, goldenes Licht nicht weit weg. Er konnte vage Calenglîns Umriss erkennen, den die Nazgûl immer noch vollauf beschäftigten. Aber nur schon das goldene Leuchten war genug, um Frodo den Willen zurückzugeben den Ring abzunehmen, und vor dem Herrn der Nazgûl zurück zu weichen. Die Kreatur vor ihm mochte das anscheinend nicht, und stach Frodo in die linke Schulter. Dann kam noch ein anderer Schatten in den Kampf.

Zurück in der wirklichen Welt benutzte Aragorn eine brennende Fackel, um den Hexenmeister zurückzutreiben und sicherzugehen, dass die anderen beiden Nazgûl ihn nicht mit dem Schwert erreichten. Die Kreaturen begannen zurückzuweichen, als er die Fackel immer und immer wieder schwang, und am Ende flohen sie, einer nach dem anderen, bis Harrys Patronus den letzten in die Nacht hinaus gejagt hatte.

Die beiden Männer tauschten einen Blick, Harry immer noch bleich wie ein Geist aber besser als während dem Kampf, und Aragorn schien nicht sehr angegriffen, da er nicht lange da gewesen war.

„Streicher! Calenglîn!"rief Sam. Er lag neben Frodo und hielt die Hand des anderen. „Helft ihm!"

Harry und Aragorn liessen sich schnell zum verwundeten Hobbit hinunterfallen und untersuchten die Wunde. Harry zuckte zusammen, als er die schwärzliche Farbe um die Wunde herum sah, er bemerkte auch das Fehlen von Blut, das gegen alles ging, was er je gesehen oder erfahren hatte.

„Er wurde von einer Morgulklinge getroffen."Knurrte Aragorn und liess den Dolch fallen, als die Klinge sich in Luft auflöste. „Nur wenige Heilkundige gibt es heutzutage, die es mit solch bösen Wunden aufnehmen könnten."

„Fawkes!" rief Harry und die anderen sahen ihn an, als ob er verrückt wäre. Er ignorierte sie und rief nochmals. „Fawkes, wo bist du?!"

Der Vogel erschien mit einem Feuerball und Phönixgesang, und erschreckte die anderen der Gruppe. Ohne sich aufzuhalten, flog der Phönix zu Frodo, beugte sich über die Wunde und liess seine Tränen darauf fallen.

Inzwischen lehnte sich Aragorn hinüber zu Harry. „Was für eine Art Wesen ist das?"

„Ein Phönix."Antwortete der Pirat und sah besorgt die Wunde an. „Ich erzähle dir später von ihnen."Nach einer Minute oder so sah Fawkes hinauf zu Harry und trällerte eine kurze, traurige Note. Seine Tränen konnten die Wunde nicht heilen, aber Frodo schien weniger Schmerzen zu haben. „Du hast dein bestes getan, alter Freund."Flüsterte Harry dem Vogel zu, als er sich auf seiner Schulter niederliess.

„Er braucht elbische Medizin."Murmelte Aragorn und nahm den fast bewusstlosen Frodo in seiner Arme. Die anderen drei Hobbits und Harry packten schnell ihre Sachen zusammen und beluden Lutz das Pony, dann waren sie schon davon.

„Wir sind sechs Tage von Bruchtal entfernt!"sagte Sam, der Lutz hinter sich herzog. „Er schafft es nie!"

Der Waldläufer, der Frodo über die Schulter trug, murmelte dem Hobbit zu, er solle durchhalten und folgte dem roten Feuervogel, der vor ihm herflog, leicht in der Nacht leuchtete und den Weg zeigte. Merry und Pippin redeten für einmal nicht, sondern eilten so schnell sie konnten hinter ihm her, mit Sam und dem Pony hinter ihnen, und wie üblich am Schluss Harry.


Die nächsten paar Tage waren sehr stressig für sie alle. Harry und Aragorn wechselten sich damit ab, Frodo zu tragen und seine Wunde mit Phönixtränen und einer Pflanze namens Athelas auszuwaschen. Nichts von beidem half viel, aber es bewahrte Frodo davon, ganz in die Schattenwelt der Nazgûl abzuweichen.

Vier Tage nachdem sie von der Wetterspitze losgegangen waren, kampierte die Gruppe bei Statuen von drei riesigen Trollen. Harry war nicht ganz klar, wie die Trolle hierher kamen, aber anscheinend hatte es etwas mit Frodos Onkel Bilbo zu tun. Er entschied sich, die ganze Geschichte zu hören, wenn sie sicher in Bruchtal waren, setzte sich, und begann Phönixtränen auf und um Frodos Wunde einzumassieren. Fawkes sah jeden Tag schlimmer aus, und Harry vermutete, dass sein Brandtag kurz bevor stand. Er hoffte nur, dass er in Bruchtal stattfinden würde und nicht hier, mitten in der Wildnis.

„Vielleicht könnte jemand ein Lied singen während wir hier sind?" schlug Merry vor. „Wir haben schon seit einer Ewigkeit kein Lied mehr gehört."

„Seit der Wetterspitze nicht mehr."Sagte Frodo und zuckte zusammen, als Harry fortfuhr, die Wunde mit Athelas zu versorgen, da Fawkes im Moment nicht mehr Tränen geben konnte. Die anderen Hobbits sahen den verwundeten Freund besorgt an. „Keine Sorge um mich! Mir geht es viel besser. Vielleicht kann uns Sam etwas vorsingen?"

„Los Sam!"sagte Merry. „Du lässt es dir nicht anmerken, aber du hast manchmal doch etwas im Kopf."

Sam sah verschämt aus und murmelte: „Ach, ich weiss nicht... Aber Moment, würde das hier nicht passen? Ein richtiges Lied, versteht mich recht, soll es nicht sein, nur so eine kleine Blödelei. Aber bei diesen alten Standbildern hier fällt es mir grad wieder ein."

„Los Sam."Sagte Aragorn von seinem Platz aus. „Wie könnten alle etwas Albernes brauchen; albern, aber nicht verrückt." Er warf Harry einen bedeutenden Blick zu, der grinste nur zurück.

„Troll sass allein auf einem Stein

Und kaute und nagte an altem Gebein

Schon Jahr um Jahr, denn Fleisch ist rar

Und eine seltene Gabe.

Habe! Labe.

Und Troll lebt immerzu allein,

Und Fleisch ist kaum zu haben."Harry verlor den Faden des Gedichts und ging auf die andere Seite des Kreises, um in die Nacht hinein zu starren. Fawkes war kurz darauf bei ihm und setzte sich auf seine Schulter.

„Das hier wird schnell zu was viel Grösserem als ich erwartet hätte." Murmelte Harry dem Vogel leise zu. „Ich dachte, ich gehe hin, hole die Medaillons und gehe wieder weg. Jetzt bin ich hier, mitten im Nirgendwo und versuche vier Hobbits und einen verdammt sadistischen Ring nach Bruchtal zu bringen. Das zeigt doch, dass nichts so geht wie geplant, oder?"

Fawkes trällerte leise, um sicherzugehen dass er Sam nicht störte, der immer noch das Gedicht vortrug. Harry warf einen Blick auf die kleine Gruppe und musste lächeln. Hobbits schafften es irgendwie, sich bei allen ins Herz zu schleichen, aber vielleicht war's auch nur Harry der weich wurde.

„Warum nimmst du Frodo nicht über den Feuerweg nach Bruchtal?"fragte der grünäugige Pirat den Phönix auf seiner Schulter. Fawkes schüttelte seinen Kopf und sah bestimmt auf seine nicht mehr sehr schönen Federn. „Wegen dem Brandtag? Und dem Ring?" Der Vogel nickte zu beidem, und Harry seufzte. Er begann diesen Ring wirklich zu hassen. Er spürte ihn ständig an seinen geistigen Barrieren, er versuchte einzudringen, ihn zu versuchen, aber er wies ihn mit aller Kraft zurück und hatte es soweit geschafft, ihn abzublocken.

Und seit er damals nach Hause kam,

Blieb sein Fuss ohne Stiefel und dauerlahm.

Aber was geschah, geht Troll nicht nah,

Und den Knochen hat er behalten,

Den miesen alten!

Sein Rückenteil blieb leider ganz heil,

Und den Knochen hat er behalten!"Harry hörte das Ende des Gedichts und das enthusiastische Klatschen danach und er musste wieder lächeln. Er hatte keine Zweifel, dass Hobbits beinahe alles ignorieren konnten, solange etwas zu Essen in der Nähe war, und jemand der bereit war es mit ihnen zu teilen.

„Wunderbares Lied, Sammy-Junge."Pries der Pirat den Hobbit. „Das nächste Mal frage ich dich um ein Lied, statt umgekehrt, savvy?"

Sam wollte gerade antworten als ein Keuchen von Frodo ihn unterbrach und sie sich alle um den verwundeten Hobbit versammelten.

„Er wird ganz kalt!"rief Pippin aus und hielt eine bleiche Hand fest.

Aragorn packte Sam an den Schultern und zwang ihn, sich auf den Waldläufer zu konzentrieren. „Weisst du wie die Athelas Pflanze aussieht?"

„Athelas?" Wiederholte Sam. Harry hatte während der Reise herausgefunden, dass der rundliche Hobbit Frodos persönlicher Gärtner war, was seine Pirateninstinkte hervorlockte, und er fragte sich wie reich Frodo wohl war.

„Königskraut!" versuchte Aragorn nochtmals.

„Königskraut? Ja, das ist ein Unkraut! Das ist, womit du Frodos Wunde ausgewaschen hast!"

„Es hilft, die Wirkung des Gifts zu verlangsamen."Streicher gab dem Hobbit eine Fackel und zusammen gingen sie in die Dunkelheit, um die Pflanze zu suchen.

Harry hatte inzwischen Fawkes zu sich gerufen und der Phönix liess seine Tränen auf die Wunde tröpfeln. „Merry, gib mir meinen Rucksack. Schnell!"Der Hobbit tat wie geheissen und Harry suchte schnell nach den Heiltränken. Er fand den Aufpäppeltrank und liess die anderen beiden Hobbits Frodo aufrecht halten, während er etwas davon in dessen Hals schüttete. „Komm schon Junge, Komm schon! Kein Grund, jetzt schon Davy Jones Grab zu besuchen."

Frodo keuchte und hustete, aber es kam wieder etwas Farbe in sein Gesicht. Allerdings wachte er nicht mehr auf.

„Calenglîn, es wirkt kaum!"Pippin war in Panik. „Was sollen wir machen?!"

Grüne Augen sahen sich nach etwas auf der Lichtung um, irgendetwas, das er brauchen konnte, aber Harry sah, dass er darauf keine Antwort hatte. Dann bemerkte er etwas anderes: Das Geräusch von Pferdehufen kam näher und näher. Zu jeder Gottheit betend dass es kein Ringgeist war, stand Harry auf und zog für jeden Fall sein Schwert. Nach seinem ersten Kampf mit den Nazgûl auf der Wetterspitze hatte er es nicht mehr zurückverwandelt, und so sah es immer noch aus wie das Schwert von Gryffindor und jetzt leuchteten der Griff und die Rubine im Licht des Feuers. Merry und Pippin hatten ihre eigenen Schwerter genommen und standen an Frodos Seite.

Doch das Trio hatte keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Denn als der Reiter in die Lichtung kam, sahen sie, dass es kein Ringgeist war, sondern ein Elb. Sein Pferd war schneeweiss und er ritt es ohne Sattel. Der Elb selber trug Reisekleidung mit einem warmen Mantel um seine Schultern und einem Köcher mit Pfeilen und einem Bogen am Rücken.

Durch Harrys magische Sinne (und Frodo, durch seine Schwertwunde) schien der Elb zu scheinen wie ein Stern – allerdings ein etwas verschleierter Stern. Langes, blondes Haar wehte hinter ihm, als er zu Harry kam, der sein Schwert wieder in der Scheide hatte. „Ai na vedui! Mae govannen! (Endlich! Es ist gut, euch zu treffen!)"sagte der Elb als er Harrys Hand schüttelte. „Ich bin Glorfindel."

„Wunderbar, dich zu treffen Kumpel."Antwortete Harry. „Mich kennt man im Moment als Calenglîn, und diese drei sind-„

„Meriadoc Brandybock."Übernahm Merry die Vorstellung. „Und meine beiden Cousins, Peregrin Tuk und Frodo Beutlin."

Glorfindel kniete neben Frodo und hielt eine Hand auf die Stirn des Hobbits. „Dies übertrifft meine Fähigkeiten als Heiler, er braucht die Hilfe von Herr Elrond. Und schnell."Er nahm den Hobbit auf und hob ihn auf sein Pferd. „Wo ist Streicher?"

„Draussen im Wald, um nach Athelas zu suchen."Sagte Harry und hielt die Zügel des Pferdes.

„Herr Glorfindel?!"hörten sie eine Stimme rufen, und eine Sekunde später kam Aragorn mit Sam hinter ihm in die kleine Lichtung. „Mae govannen, mellon nin!"dann begannen die beiden ein schnelles Gespräch in elbisch, das keiner der anderen verstand.

„Was sagen sie?"fragte Merry.

„Sie reden elbisch, und das ist alles was ich euch sagen kann." Antwortete Harry.

Glorfindel hörte das und wechselte zurück in die Gemeinsprache. „Ich habe seit neun Tagen nach euch gesucht."Erzählte er. „Es sind fünf Geister hinter euch, und es ist gut möglich, dass wir die anderen vier an der Furt treffen werden. Ich werde mit Frodo voraus reiten."Fuhr der Elb fort. „Asfaloth kann die Nazgûl abhängen wenn er es muss."

„Und ich komme mit dir."Entschied der Pirat. „Fawkes kann hierbleiben und Aragorn und die anderen drei beschützen falls nötig, aber ich komme mit dir. Ausserdem schulden mir diese verdammten Dinger etwas Aztekengold."

„Asfaloth ist es nicht möglich, dich zu tragen und den Schwarzen Reitern zu entkommen."Meinte Glorfindel, als er sich auf den Sattel schwang.

Harry schnaubte. „Er wird es gar nicht müssen."Sagte er und binnen einem Augenblick verwandelte er sich in seine Animagusform. Aragorn und die Hobbits blinzelten und sogar der Elbenherr sah überrascht aus. Harry streckte seine Flügel aus, bevor er sich in die Luft erhob und dem Elben zunickte.

„Noro lim Asfaloth, noro lim! (reite schnell, Asfaloth, reite schnell!)" befahl Glorfindel dem Pferd und das Tier legte los, so schnell es konnte. Und mit einem Schrei folgte ihnen Harry, schnell und leise, und liess drei bedrückte Hobbits und einen Waldläufer zurück.

„Haben wir das Richtige getan?"fragte Sam. „Diese Dinger sind immer noch hier draussen!"

Aragorn konnte nur den Punkt anstarren, an dem Glorfindel und Harry verschwunden waren. Er wurde von Fawkes aus seinen Gedanken gerissen, der auf seiner Schulter landete, und er streichelte den Vogel während er entschied, dass sie sich noch etwas länger ausruhen konnten, bevor sie weitergingen. Er konnte nur hoffen, dass Harry, Glorfindel und Frodo sicher nach Bruchtal kommen würden.


Harry dachte, dass sie sich glücklich schätzen konnten. Sie hatten den Wald verlassen (anscheinend Trollhöhen genannt), genau vor zehn Minuten, und es war immer noch weit und breit kein Ringgeist zu sehen. ‚Das ist ein gutes Zeichen, oder?' dachte der Animagus. Genau als er diesen Gedanken fertig gedacht hatte, hörte er einen Schrei und sieben der Ringgeister ritten von beiden Seiten auf sie zu, und sie kamen schnell näher.

Gut, Notiz für später: denke niemals solche Dinge, sonst passieren sie.' Harry stöhnte und konzentrierte sich dann wieder auf die gegenwärtige Situation. Unter ihm sah Glorfindel etwas besorgt aus, aber er sah die Nazgûl trotzdem böse an, als sie sich näherten. Er wusste dass er das später bereuen würde, nahm einen tiefen Atemzug und schoss im Sturzflug auf den nächsten Ringgeist zu.

Bevor die Kreatur begriff was los war, hatte sie ein Gesicht voll goldenem Adler. Die grossen Flügel blendeten den Nazgûl, und das Ding war gezwungen, zu verlangsamen. Als er das Geflügel endliche mit einer Hand wegmachen wollte, war der Vogel weg und attackierte schon einen anderen Ringgeist, mit etwas Goldenem in seinen Klauen. Der Ringgeist suchte an seinem Hals, nur um zu bemerken, dass das Aztekenmedaillon weg war.

Harry wiederholte den Prozess fünf Mal. Glorfindel wusste nicht, ob der Mann wahnsinnig oder einfach mutiger war als andere, aber er musste ihm ein Kompliment machen – still natürlich, auf keinen Fall würde Glorfindel zugeben, dass er begann, den Piraten zu mögen. Asfaloth ein letztes Mal antreibend, nahm der Elbenherr die Augen nicht mehr vom Fluss geradeaus. Nie war er so froh gewesen ihn zu sehen.

Mit den fünf Medaillons in den Krallen, flog Harry hinunter um noch eines zu holen. Aber die Ringgeister hatten endlich gemerkt, was los war und diesmal bekam er einen harten Schlag, der ihn vor Glorfindel und weit vor sie alle schleuderte. Als er aufhörte, sich zu drehen, war Harry gerade über dem Fluss. Er sah sich um und versuchte sich klar zu werden, welcher tollwütige Hippogreif ihn überrannt hatte, aber wurde anstatt von Glorfindel gepackt, der vorbeiritt.

Der Elb hielt nicht an, bis er auf der anderen Seite des Fords war und drehte sich um zu den Ringgeistern, die am anderen Ufer warteten.

„Gib den Halbling auf, Elb!"hisste der Herr der Nazgûl. „Und den Vogel auch!"

„Wenn ihr sie wollt, kommt und holt sie!"schrie der Elbenherr zurück und liess Harry los, der endlich realisiert hatte, was zum Teufel los war und wo zum Teufel er war und wer ein Freund und wer ein Feind war.

Er verwandelte sich in einen Menschen zurück, blickte über die Furt und hielt die fünf Medaillons auf, die er geklaut hatte. „Ich nehm an, ihr wollt die zurück Kumpels?! Na, dann kommt und holt sie doch, ihr verdammten Eunuchen!"schrie er, mit dem Piratenakzent auf voller Kraft.

Die Nazgûl zischten wegen der Beleidigung und trieben ihre Pferde an, die Furt zu überqueren. Glorfindel hatte Pläne dafür und schloss für einen Moment die Augen um sich zu konzentrieren. „Nin o Chithaeglir, lasto beth daer, Rimmo nin Bruinen dan in Ulair! Nin o Chithaeglir, lasto beth daer, Rimmo nin Bruinen dan in Ulair! (Wasser der Nebelberge hört das grosse Wort; Wasser der Lautwasser fliesst gegen die Ringgeister!)"flüsterte er, seine Stimme wurde lauter und lauter als er sprach.

Sie hörten das Tosen von Riesenmengen von Wasser, Wasser das Steine und andere Dinge mit sich riss. Harry sah fasziniert zu als die Welle kam, genau auf die Ringgeister zu. Für ihn sah es aus, als ob die Wellenspitzen von heldenhaften, glitzernden, lange vergessenen Elbenrittern gesäumt waren, die auf wunderbaren Pferden ritten, ihre Mähnen, Schwänze und Umhänge wehten hinter ihnen im Wind. Er meinte auch, er sähe ein Schiff oder zwei irgendwo darin, aber er hatte keine Zeit genau hinzuschauen bevor die Welle über den Nazgûl war und sie mit sich den Fluss hinunter riss.

Er drehte sich zu Glorfindel und dem Pferd und sagte „Erinner mich daran, dich nie sauer zu machen."

„Es ist Herr Elrond's Land und er kann den Fluss kontrollieren wenn er es will."Antwortete Glorfindel.

Plötzlich keuchte Frodo und ein Geräusch kam von ihm, ein wenig tönte es wie das Geräusch, das die Ringgeister machten. Der Elb und der Mensch sahen den Hobbit besorgt an, als er wieder bewusstlos wurde.

„Das ist nicht gut."Murmelte Harry und nahm schnell einen der letzten Tränke den er noch bei sich hatte hervor. Zusammen schafften es die beiden, ihn dem Hobbit einzuflössen, dann ritten sie schnell weiter in Richtung Bruchtal.

„Kapitän Sparrow!"schrie Glorfindel dem Vogel zu. „Flieg voraus und kündige uns an!"Er zeigte in eine Richtung und sah zu, wie der Vogel nickte und so schnell wie er konnte davonflog.

Als Harry im Vorhof von Bruchtal landete war er völlig fertig, vom schnellen Fliegen und vom Kampf mit den Ringgeistern. Einige Elben hatten sich sofort um ihn geschart und wollten wissen was passiert war. Er schaffte es zu sagen, dass jemand Herr Elrond holen sollte und liess sich auf eine Steinbank fallen.

Elrond kam eine Minute oder so später. „Was ist passiert, Kapitän Sparrow?"fragte der Halbelb besorgt. „Wo ist Aragorn? Die Hobbits? Und was ist mit deiner Backe passiert?"

Harry blinzelte und hob seine Hand zur Backe. Er hatte einen bösen Schnitt davongetragen, als der Nazgûl ihn geschlagen hatte. „Oi, hab ich nicht gemerkt."Dann schüttelte er den Kopf und stand auf. „Herr Glorfindel kommt bald mit Herr Frodo. Besagter Herr Frodo hat es geschafft, von einer Morgulklinge getroffen zu werden, was das auch sein mag, und es ist kein schöner Anblick."

Als sie das hörten, sprangen die Elben in Hörweite in Aktion und machten alles bereit. Elrond sprach schnell mit einem anderen Elbenherr, der mit ihm gekommen war, und der Elb nickte bevor er davoneilte um zu tun was ihm befohlen worden war. Dann wandte sich Elrond wieder dem erschöpften Piraten zu.

„Dein Zimmer ist bereit, und ich darf wohl sagen, dass deine Freunde glücklich sein werden, dich wieder zu sehen, Kapitän Sparrow."Begann der Elb und begann auf den zurückweichenden Piraten zuzugehen.

Harry kannte diesen Blick, es war der Blick eines Heilers der sich dazu entschlossen hatte, ein Opfer zu terrorisieren. Also wich er so schnell er konnte zurück und war bereit loszurennen als ob alle Hunde der Hölle hinter ihm her waren. Er kam nicht so weit.

„Aber du gehst nirgendwo hin bis ich nicht einen Blick auf diesen Schnitt von dir geworfen habe, jetzt halte still!"er packte Harrys Arm, drehte ihn um und drückte ihn hinunter auf die Steinbank. Mit sanften Fingern untersuchte er kurz die Wunde, entschied dass sie nicht infiziert war oder man Nähen müsste, und nahm ein grosses Blatt aus einem Beutel an seiner Hüfte. „Halte dies auf deine Wunde, Kapitän, und sie sollte aufhören zu bluten."

Harry nahm das Kraut vorsichtig als Elrond davoneilte, um dem frisch angekommenen Glorfindel zu helfen. Eben waren wunderbar, entschied der Pirat. Er hatte voll damit gerechnet, dass Elrond herumstochern und tasten würde bis er verrückt war, so wie es Madam Pomfrey oder Gibbs taten, aber nein, nur einige vorsichtige Berührungen, ein heilendes Kraut, und voila! So gut wie neu.

'Notitz für später: das nächste Mal wenn du verletzt bist, gehst zu Herr Elrond von Bruchtal.' Dachte Harry mit einem Grinsen, als er zusah wie der bewusstlose Hobbit von einigen Elben ins Haus getragen wurde, gefolgt von Herr Elrond persönlich.

„DA IST ER!"

„HARRY!"

„ONKEL HARRY!"

„GRÜN-AUGE!"

„POTTER!"

Harry grinste als er diese Ausrufe hörte, das letzte konnte nur von Fudge kommen. Und, tatsächlich, eine Sekunde später kam die halbe Mannschaft die er in Bruchtal stationiert hatte her gerannt, unter ihnen James, Draco, Hermione, Dumbledore, Cecil Darling, Fudge und Callahan. Alle scharten sich um ihn und begannen Fragen zu stellen oder sich über irgendeinen der Mannschaft zu beschweren, vor allem Fudge, Callahan und Albus Dumbledore's fortdauerndem Wettbewerb mit Hermione Granger.

Immer noch grinsend erlaubte ihnen Harry ihn wegzuschleppen, in den Teil von Bruchtal in dem die Piraten wohnten, und er seufzte. Es war toll, wieder bei seinen Freunden zu sein (und Feinden, aber er musste erst tot sein, bevor er das Fudge oder Callahan sagte) und er konnte nur hoffen, dass Aragorn und die anderen drei Hobbits in ein paar Tagen sicher ankamen.

„Schon gut, schon gut!"schrie der Pirat am Ende und hielt seine Hände auf. „Eins nach dem anderen! Zuerst gehe ich etwas essen, dann nehme ich ein langes Bad, und am Schluss gehe ich schlafen. Und nein, Hermione, ich werde dir nicht erzählen was passiert ist bis ich von selber aufwache!"Er betonte den letzten Teil, da Hermione dafür bekannt war, .... äh... ungeduldig zu sein in bestimmten Situationen.

James führte Harry in ein Zimmer das für ihn bestimmt war und kicherte über den Blick, der der Piratenkapitän den Leuten zusandte, die ihnen nachliefen. „Hier ist das Zimmer, das die Elben für dich bereitgemacht haben, Onkel Harry."Sagte der Junge und öffnete die Tür.

„Danke Junge, und der Rest von euch: weckt mich nicht auf wenn nicht die Apokalypse bevorsteht, und überlegt auch dann zwei Mal ob ihr es wirklich tun wollt!"Damit schlug er die Tür in ihre Gesichter und – seine Versprechen von Essen und einem Bad auslassend – liess sich auf das sehr bequeme Bett fallen, aus wie ein Licht im Sturm.

Hermione und Albus sahen beide die Tür sehr böse an, beide wollten wissen was passiert war.

James begann sie alle zu verscheuchen. „Weg mit euch! Lasst meinen Onkel etwas schlafen, ihr verdammten Geier!"

„Aber-„ begannen Fudge und Callahan zu protestieren.

„HAUT AB!!!!"schrie James und hörte sich mehr nach einem sehr wütenden Jack Sparrow an als nach dem 10-jährigen der er wirklich war. Und niemand wollte sich ernsthaft mit Jack Sparrow anlegen (oder einem seiner Verwandten), alle verschwanden schnell und liessen James zurück um vor Harrys Tür Wache zu halten, bis Harry selber Stunden später aus der Tür kam und beinahe über den schlafenden Jungen stolperte.

Er schüttelte den Kopf, nahm den Jungen auf und legte ihn auf das grosse Bett, dann ging er davon um etwas zu essen zu suchen, und schaffte es gleichzeitig, sich völlig zu verirren. Wie sich am Ende herausstellte war das eine sehr gute Sache.


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