A/N: Nun ja, ich habe echt keine Entschuldigung. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.
Disclaimer: Nichts gehört mir, gar nichts. Ich übersetze nur...
Kapitel 9
Eine Woche später war Bruchtal schon früh auf den Beinen. Die Sonne hob sich gerade über die Baumwipfel, als sich die Bewohner von Elronds Haus auf machten, um die Gefährten zu verabschieden.
Die Piraten waren unerwartet leise als sie sahen, wie sich die verschiedenen Elben und Zwerge von ihren Artgenossen, die sich der gefährlichen Reise angeschlossen hatten, verabschiedeten. Bilbo war auch da, schüttelte feierlich Frodo's, Merry's, Pippin's und Sam's Hände, und gab ihnen mal Ratschläge, mal Befehle alles was ihnen passierte aufzuschreiben, oder sich wenigstens daran zu erinnern bis sie sich wieder sahen.
Harry lächelte als er sah, wie Sam nochmals prüfte, ob Bill das Pony auch wirklich bereit war zu reisen, und schlenderte zu ihm hinüber.
„Na, Sammy-Junge, bereit für ein weiteres Abenteuer?"
„Ich glaube nicht, Calenglîn," antwortete der Hobbit. „Aber ich gehe überall hin wo Herr Frodo hingeht, sogar nach Mordor und wieder zurück, wenn es denn sein muss" fügte er entschlossen hinzu.
„Na, es ist ziemlich wahrscheinlich dass du ihm in absehbarer Zukunft dahin folgen wirst" sagte der Pirat und befestigte ein Seil, das sich außerhalb von Sams Reichweite befand.
Sam hielt in seiner Tätigkeit inne und sah zum grünäugigen Mann auf.
„Warum kommst du nicht mit uns? Du hast uns geholfen überhaupt hierher zu kommen, und ich denke das berechtigt dich, auch zu den Gefährten zu gehören."
Kopfschüttelnd lächelte Harry.
„Ich würde liebend gern mitkommen, Kumpel, doch ich muss meine eigene Aufgabe zu Ende führen. Aber mach dir keine Sorgen, wir werden uns alle wieder sehen, ehe all das zu Ende ist." Dann sah er sich um, fing den bösen Blick, den der Mann aus Gondor in seine Richtung sandte auf, und lehnte sich mit einem Grinsen zu Sam hinunter. „Außerdem denke ich nicht, dass „Bob" dort drüben sehr glücklich wäre, wenn ich euch begleiten würde."
Sam konnte nicht anders, er musste kichern. Die ganze Woche über hatte Harry Boromir endlos damit genervt ihn Bob zu nennen, obwohl er es endlich geschafft hatte, sich seinen Namen zu merken. Dies war natürlich eine riesige Erheiterungsquelle für die Piraten, die Zwerge und die Hobbits – sogar für einige der Elben. Boromir andererseits, rächte sich mit subtilen und nicht-sehr-subtilen Beleidigungen über Piraten und Korsaren und sowieso praktisch allem, wofür er Harry die Schuld geben konnte. Es verstand sich von selbst, dass die Beiden kein gutes Verhältnis hatten. Nur die verbalen Kämpfe zwischen Fudge, Callahan und Harry ähnelten denen zwischen dem Pirat und dem Krieger aus Gondor, nur dass Boromir rhetorisch viel gewandter und somit ein etwas anspruchsvollerer Gegner war.
„Der Ringträger macht sich auf den Weg zum Schicksalsberg. Auf euch, die ihr nun mit ihm reist, lastet weder Eid noch Bindung, weiter mit ihm zu gehen, als ihr vermögt. Lebt wohl. Haltet euch euer Ziel immer vor Augen. Möge der Segen der Elben, Menschen und aller freien Völker mit euch sein" sprach Herr Elrond.
„Und der der Piraten!" fügte Harry grinsend hinzu.
Gandalf rollte mit den Augen, aber kommentierte Harry's Einwurf nicht.
„Die Gefährten erwarten den Ringträger", sagte der Graue Zauberer stattdessen und deutete auf die Tore, die aus Bruchtal führten.
Frodo eilte nach vorne und Harry hörte ihn flüstern: „Mordor, Gandalf, ist es links oder rechts?"
„Links" antwortete Gandalf und legte sanft eine Hand auf die Schulter des Halblings.
Harry trat zu Aragorn und streckte seine Hand aus. „Viel Glück Kumpel."
Der Waldläufer packte sie fest und lächelte etwas. „Dir auch, Harry."
Aragorn wandte sich ein letztes Mal zur Treppe, wo Herr Elrond, seine Söhne und Lady Arwen neben den anderen Elben standen, Harry folgte seinem Blick.
„Keine Sorge Kumpel, so verweichlicht und kitschig das jetzt auch klingt, es muss gesagt werden: Liebe wird am Schluss immer siegen. Jetzt geh, bevor sie dich zurücklassen!" der Pirat stieß Aragorn mit einem Grinsen durch das Tor und winkte nur, als der andere ihm einen bösen Blick über die Schulter zuwarf.
Die Zuschauer zerstreuten sich langsam, nachdem die Gefährten um eine Biegung der Straße verschwunden waren. Am Ende blieben nur noch der Pirat und Bilbo, der schwer auf seinen Stock gestützt stand, übrig.
„Ich hoffe, ihnen wird es gut gehen da draußen" sagte der Hobbit mit einem schweren Seufzer.
Harry legte eine Hand auf die die gebeugte Schulter und drückte sie etwas.
„Ihnen wird nichts passieren, alter Freund." sagte er und versuchte damit Bilbo und sich selbst zu trösten. Er hatte ein sehr schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache. „Sie sind alle hart im Nehmen und Frodo ist von seinen besten Freunden umgeben. Außerdem habe ich in ganz Mittelerde Piraten, und die werden mich schon über die Fortschritte der Gefährten auf dem Laufenden halten, und ihnen wenn nötig helfen."
„Ich hoffe es kommt nie dazu, Kapitän Sparrow." Der ältere Hobbit seufzte wieder. „Nun, ich denke es bringt nichts wenn wir hier Trübsal blasen. Sag, Kapitän Sparrow, kennst du ein paar gute Piratengedichte?"
Harry blinzelte erstaunt über den plötzlichen Themenwechsel, ging aber ohne sich etwas anmerken zu lassen darauf ein.
„Einige, die meisten sind nicht die höflichsten Sachen die du je hören wirst, aber ein paar sind wirklich gut. Warum?"
Bilbo grinste als die beiden zurück ins Haus gingen.
„Weißt du, in letzter Zeit habe ich mich nicht gut auf mein Buch konzentrieren können, da ich ständig von ein paar Gedichten abgelenkt wurde, die in meinem Kopf umher schwirrten. Gedichte über die See, inspiriert durch dich und den Rest deiner Mannschaft."
„Lass sie hören" grinste der Pirat. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass alle deine Gedichte gut sind."
Der Hobbit errötete leicht, konnte sich das Grinsen aber nicht verkneifen. „Deine goldene Zunge kann die Vögel in den Bäumen bezaubern, Kapitän!"
Harry lächelte nur und wartete bis Bilbo anfing.
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„Ein nasses Tuch und eine fließende Welle,
darauf folget ein prickelnder, schneller Wind.
Er füllt das weiße und raschelnde Segel und siegt –
Der galante Mast sich biegt.
Oh meine Jungs – der galante Mast sich biegt,
während das gute Schiff von dannen fliegt.
So frei wie der Adler und am windgeschützten Rand,
Hinterlässt es das alte England.
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Oh, nichts über einen sanften und milden Wind,
Ich hab weinen gehört ein schönes Kind.
Doch gib die pfeifende Brise hier,
und weiße, hohe Wellen mir.
Oh, meine Burschen – Wellen so hoch und weiß,
das gute Schiff stramm, frei und leis',
die Welt der Wasser ist unser Zuhaus';
und fröhliche Männer sind wir, ohne Paus'!
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Ein Sturm zieht dort drüben, über dem Mond heran,
Und es blitzt in jener Wolke sodann.
Doch horcht, Seemänner, auf die Musik!
Laut pfeift der Wind ein schönes Lied;
Oh, meine Jungs – laut pfeift der Wind –
Der Blitz hellt alles auf, mein Kind.
Während die ausgehöhlte Eiche ist unser Palast,
Ist die See unser ganzer Besitz"
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("A wet sheet and a flowing sea,
A wind that follows fast
And fills the white and rustling sail
And bends the gallant mast;
And bends the gallant mast, my boys,
While like the eagle free
Away the good ship flies, and leaves
Old England on the lee.
O for a soft and gentle wind!
I heard a fair one cry;
But give to me the snoring breeze
And white waves heaving high;
And white waves heaving high, my lads,
The good ship tight and free –
The world of waters is our home,
And merry men are we.
There's tempest in yon hornéd moon,
And lightning in yon cloud;
But hark the music, mariners!
The wind is piping loud;
The wind is piping loud, my boys,
The lightning flashes free –
While the hollow oak our palace is,
Our heritage the sea.")
Der Hobbit war fertig und sah etwas scheu zum Piraten auf. Harry saß völlig still, seine Augen geschlossen, sein Atem tief und regelmäßig, als wäre er eingeschlafen. Aber dann öffneten sich seine grünen Augen und glitzerten wie Sterne, als sie den alten Hobbit sahen.
„Das war eines der schönsten Gedichte das ich je gehört habe, Meister Beutlin" flüsterte der Pirat leise. „Du bist wirklich ein wunderbarer Dichter, und glaub nicht, ich hätte nicht von dem Gedicht gehört, das du und Aragorn in der Halle des Feuers vor ein paar Tagen vorgetragen habt. Ich bin nur betrübt, dass ich nicht da war, um es selbst zu hören."
Bilbo konnte das Erröten jetzt gar nicht mehr abwenden.
„Na ja, ähm, ich – ich hatte etwas Hilfe von Meister Albus mit einigen Dingen. Ich hatte keine Ahnung, dass euer Land England heißt. So ein fremder und bezaubernder Name."
„Wenn du ihn komisch findest, stell dir mal meine Reaktion zu den Namen vor, die ihr hier in Mittelerde habt!" grinste Harry.
„Tatsächlich, mein lieber Kapitän, tatsächlich, das muss ich dir lassen! Jetzt, denke ich, ist es nur fair wenn ich eines deiner Gedichte höre, hmm?" der grinsend an.
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„Ein Pirat ist ein lustiger Mann,
Und er plündert all das Gold das er kann;
Aber seine wirkliche Leidenschaft ist die See,
Wo er so frei sein kann wie es nur geht.
Liftet den Anker und hievt die Segel!
Schrubbt das Deck und poliert die Reling!
Harte Arbeit ist ein Piratenleben,
Aber eine Flasche Rum wartet auf uns wenn alles erledigt."
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Harry sah den Hobbit fragend an. „Trifft es eure Erwartungen, Meister Hobbit?"
Bilbo grinste nur und sie fuhren fort mit ihrem Gedichte-Marathon, den der alte Hobbit mühelos gewann.
Die Nacht war hereingebrochen und man hörte fröhliche Musik, Gelächter und Gesänge aus allen Ecken und Enden Bruchtals. Harry feierte nicht mit, sondern saß in seinem Zimmer und schrieb Briefe an Severus und Ron, um ihnen von der Aufgabe der Gefährten zu berichten, und sie um Hilfestellung zu bitten, sollte die Gemeinschaft des Ringes in Not geraten. Es war Severus' und Rons Aufgabe, diese Nachricht an ihre Gruppen weiterzuleiten.
„Fawkes", rief Harry, und Sekundenbruchteile später landete der Vogel auf seiner Schulter. „Meinst du, du kannst diese Briefe zu Severus und Ron bringen? Wenn du sie ihnen nicht persönlich geben kannst, lass sie einfach so nahe wie möglich bei ihnen fallen und sing etwas."
Der Phönix trällerte bejahend und Harry hielt die zwei Briefe in die Höhe, die Fawkes an sich nahm, ehe er in einem Ball aus Feuer/Feuerball verschwand.
Harry lehnte sich in seinem Stuhl zurück und seufzte. Er hatte immer noch keine Neuigkeiten von Jaquelines Gruppe. Sie waren einen Tag bevor er in Bruchtal angekommen war nach Lothlórien aufgebrochen, und seitdem hatte er keinen Ton von ihnen gehört. Er wusste nicht, ob er sich Sorgen machen sollte, oder nicht. Er streckte seine Arme und lächelte erleichtert, als er die Knochen knacksen hörte. Er war daran aufzustehen, um ins Bett zu gehen, als er plötzlich innehielt.
Etwas oder jemand versuchte durch seine mentalen Barrieren zu kommen.
Harry's erster Instinkt war, es aus seinem Kopf zu verbannen, da seine Gedanken sich gleich dem Ring zuwandten, aber dann merkte er, dass die Präsenz nicht harsch oder böse war. Nein, sie war sanft und gut und wartete geduldig auf Einlass.
‚Oh, was zum Teufel…' dachte der Pirat und wog ein paar Minuten lang ab, ob er sie einlassen sollte, oder nicht. ‚Ich hoffe nur, ich bereue das später nicht', war sein letzter Gedanke, bevor er seine Bedenken bei Seite schob und den Eindringling einließ.
‚Danke, Kapitän Potter-Sparrow.' flüsterte eine ruhige, weibliche Stimme in seinem Kopf. ‚Ich bin Galadriel, Herrin von Lothlórien. Ihre Patentochter, Jacqueline, hat mich gebeten Euch zu kontaktieren.
Harry, der keine Ahnung von Telepathie hatte, saß einfach da und blinzelte. Frau Galadriel sprach mental zu ihm! Nun, das erlebte man nicht jeden Tag.
Die Herrin lachte als sie seine Gedanken erahnte. ‚Ich bin überaus neugierig, einen der Männer zu treffen, welche die junge Jacqueline so hoch in Ehren hält und ich hoffe, Euch so bald wie möglich in Lothlórien begrüßen zu dürfen. Doch es gibt auch einige andere Dinge, für die Eure Anwesenheit in Lórien erforderlich wäre."
Der Pirat runzelte die Stirn. Er hoffte doch, dass Jack sich nicht in Schwierigkeiten gebracht hatte.
‚Nein, das hat sie nicht' sagte die Herrin, als sie seine Gedanken wieder aufnahm. ‚Aber sie und mein Hüter der Grenzen scheinen nicht das beste Verhältnis zu haben.'
Harry kicherte. Er wusste genau, wie angsteinflößend Jacqueline sein konnte, wenn sie auf Kriegspfad war. Der arme ‚Hüter der Grenzen' wusste vermutlich nicht, was ihm da passiert war.
Wieder hörte er das sanfte Lachen der Herrin durch seinen Kopf klingen. ‚Ich denke, keiner der beiden weiß, was ihnen da passiert ist, mein lieber Kapitän!'
Beide schwarzen Augenbrauen hoben sich und verschwanden unter dem Roten Stirnband. Was genau meinte Frau Galadriel damit?
‚Wie schnell könnt Ihr hier sein?' fragte sie.
Nun, erst einmal musste Harry kurz bei Jack und den Schiffen vorbeischauen, um einige Pläne zu besprechen und ihren Zeitplan abzustimmen. Danach musste er nach Bruchtal zurückkehren, um James abzuholen, und erst danach konnte er sich auf den Weg in den goldenen Wald machen. Nichts davon brauchte viel Zeit, also konnte er in drei oder vier Tagen in Lothlórien sein.
‚Gut, dann werde ich Eure Ankunft dann erwarten. Und ich freue mich, Euch und James zu treffen. Namárië, auf bald.'
Harry schüttelte den Kopf und stärkte seine mentalen Schutzschilder wieder. Er begann nun zu verstehen, warum Galadriel als eine der mächtigsten und weisesten Elben in Mittelerde galt. Wenn sie Telepathie über eine solche Distanz praktizieren konnte, musste sie schon sehr mächtig sein und Harry konnte es kaum mehr erwarten, sie persönlich zu treffen.
„Kapitän!"
Harry konnte sich gerade noch davon abhalten, mit den Augen zu rollen und drehte sich zu dem Mann, der gerade auf ihn zurannte. „Ja, Darling?"
Cecil Darling blieb stehen und keuchte. „Wo gehst du hin, Sir?"
„Zurück zu den Grauen Anfurten. Ich muss mit Kapitän Sparrow und Kapitän Bootstrap über diverse Dinge reden."
„Kann ich mitkommen, Sir?"
„Nein, Darling, kannst du nicht."
„Warum nicht Sir? Bitte! Frau Granger lässt mich schuften wie ein Hauself! Bald habe ich keine Hand mehr mit der ich schreiben kann!"
„Dann benutz die andere Hand." schlug Harry etwas schnippisch vor. Er hatte vor gehabt in aller Stille abzureisen, ehe die Bewohner Bruchtals erwacht waren doch Cecil Darlings lautes Bitten würde alle aufwecken. Er ignorierte den jüngeren Mann, der ihm folgte, und ging in Richtung der Tore, die aus Elronds Haus hinausführten.
„Aber Sir-!" versuchte er es nochmals.
Harry unterbrach ihn. „Vergiss es Darling. Du hast dich für dieses Abenteuer eingeschrieben, ohne zu wissen auf was du dich einlässt, jetzt musst du eben den Preis dafür bezahlen."
Darling hatte genug. „Ich weigere mich, das weiterhin zu tun! Ich weigere mich, ein Sklave für Frau Granger zu sein! Ich weigere mich-!"
Scharfe, unglaublich grüne Augen bohrten sich in die grauen von Darling. „Bist du gerade dabei, zu meutern, Mr. Darling?" zischte Harry und streckte sich bis zur vollen Größe. Er war vielleicht kein sehr großer Mann, aber er hatte, wenn er sie benützen wollte, eine Gewisse Präsenz, die die größten Männer einschüchtern konnte.
Und jetzt fand sich Darling plötzlich wimmernd und verängstigt wieder „Nein Sir".
Harry hob eine Augenbraue, hielt sich aber sich zurück. Er hasste es, Terror anzuwenden um seine Männer in der Linie zu halten, da dies nur schlechte und böse Kapitäne taten, aber manchmal war es nötig. Wenn er es nicht täte, würden sich Gerüchte verbreiten, und bald würde die ganze Mannschaft den Respekt vor ihm verlieren.
„Gut", sagte er „Und wenn du Frau Grangers Dienste verlassen willst, rede mit Herr Malfoy, der wird sehen, ob er dich zu jemand anderen versetzen kann. Du bist noch jung und nicht an die Art, Dinge auf See zu lösen gewöhnt, und nur weil du theoretisches Wissen hast heißt das noch lange nicht, dass du weißt wie man es benutzt."
„J-ja, Sir."
Harry nickte und sah zu, wie der junge Mann zurück nach Bruchtal ging. Er entschied, in Zukunft ein Auge auf ihn zu haben, aber jetzt hatte er eine Besprechung mit Jack auf der Raven geplant. Er hob einen Zweig auf, machte einen Portschlüssel daraus und war mit einem ‚pop' von Bruchtal verschwunden.
Die kleine Piraten-Flotte hatte die Grauen Anfurten immer noch nicht verlassen. Es war abgemacht, dass sie nicht abreisen würden bis Harry mit sämtlichen Informationen die er in Bruchtal kriegen konnte wieder aufgetaucht war.Erst dann würden sie sich für den nächsten Schritt entscheiden.
Als Harry endlich ankam, wurde er von den Elben, denen er begegnete, mit höflichem Nicken begrüßt, an Bord der Raven wurde er von Jack umarmt und Bootstrap klopfte ihm auf den Rücken.
„Gut dich wieder zu haben, Grün-Auge!" grinste Jack. „Du bist schon viel zu lange weg!"
Harry nickte zustimmend. „Hast recht. Ich glaube, ich verliere meine Seefestigkeit."
Jack sah völlig entsetzt aus als er das hörte. „Deine Seefestigkeit verlieren!"
Bootstrap rollte darauf gutmütig mit den Augen, sagte aber nichts. Dafür fragte er: „Was hast du rausgefunden seit wir dich das letzte Mal gesehen haben, Harry? Was ist mit den Hobbits passiert?"
„Ich fürchte, es wird immer schlimmer." Der grünäugige Mann seufzte. „Götter im Himmel, Kumpels, das hier ist sogar schlimmer als der Krieg gegen Voldemort!"
„Das ist schon verdammt schlecht" meinte Jack. Er wandte sich an Bootstrap. „Könntest du deinen Sohn, deine Schwiegertochter und Gibbs holen? Ich denke, wir brauchen hier alle Kapitäne."
Bootstrap nickte. „Was hast du vor?"
„Diesen Welpen hier über meinen Sohn ausquetschen" antwortete Jack und begann Harry in Richtung Kapitänskabine zu schubsen.
„Hey!" rief Harry. „Kein Grund, mich zu stoßen, du alter Meerhund!" Jack ignorierte ihn wie üblich und drückte ihn in einen der Stühle, dann verhörte er Harry in Sachen James.
Es dauerte nicht lange, da kam Bootstrap mit Gibbs, Will und Elizabeth, und Harry wartete, bis sie sich gesetzt hatten, ehe er anfing, ihnen Genaueres über die Legende des Ringes zu erzählen und sie darüber zu informieren, was bis jetzt vorgefallen war. Am Ende waren alle Gesichter im Raum ernst und sogar etwas bleich.
„Gott…" flüsterte Jack und drückte damit die Gedanken aller aus.
„Das hier ist viel größer, als wir alle gedacht hatten" sagte Bootstrap.
„Gott sei Dank kam dieser Ring nie in unsere Nähe." Elizabeth nahm die Hand ihres Mannes in ihre. „Dieser arme Frodo!"
Harry gab ihnen noch weitere Minuten um die Informationen zu verarbeiten, dann zog er die Karte, die er noch immer nicht an Aragorn zurückgegeben hatte, hervor und legte sie auf den Tisch, wo alle sie sehen konnten.
„Das hier ist die Route, die die Gefährten nehmen werden" sagte er und deutete auf die Karte. „Und alle unsere Gruppen sind wo sie sein sollten, was ein Segen für uns und die Gefährten sein wird, falls sie Hilfe brauchen. Aber hier ist, was mir wirklich Sorgen macht." Er zeigte auf das Land ganz im Süden der Karte. „Dies ist, wie ihr seht, Harad. Der Dunkle Herrscher holt dort Verstärkungen, nicht nur Verstärkungen zu Land, sondern auch auf See."
„Aye, diese Korsaren von Umbar, die du auch schon erwähnt hast" nickte Jack.
Harry nickte ebenfalls. „Sie werden von hier die Küste entlang kommen und Gondor vom Süden und vom Fluss aus angreifen. Gondor wird sich nicht verteidigen können, wenn es von beiden Seiten aus angegriffen wird. Nicht nur das, diese Korsaren besitzen 50 der Medaillons, und die Gondorianer werden keine Chance gegen sie haben.
„Gibt es hier denn keine Marine?" fragte Will.
„Es gibt sie, aber nicht die Art von Marine, die wir kennen" antwortete Harry. „Hier habt ihr Dol Amroth. Es wird von Fürst Imrahil geführt, und die Einwohner sind hier auf Mittelerde die Leute, die sich mit dem Meer auskennen; sie sind auch gut darin – allerdings nicht so gut wie die Elben der Grauen Anfurten oder die Korsaren. Sie haben eine kleine Flotte hier, auf diesem Fluss, dem Schwanenfleet – den sie auch nur Fleet nennen. Sie haben wahrscheinlich hier und da andere Schiffe näher an ihrem eigenen Land stationiert, aber die Mehrheit ist auf der Schwanenfleet."
„Na, warum kümmern die sich dann nicht einfach um die Korsaren?" fragte Gibbs.
„Weil sie unsere Technik nicht haben, und die meisten der Männer helfen werden, Minas Tirith zu verteidigen, wenn es so weit ist. Fürst Imrahils Schwester, Finduilas, heiratete den aktuellen Statthalter von Gondor, Denethor II, und Fürst Imrahil ist durch seine Ehre dazu gezwungen, Gondor zu helfen. Also wird er natürlich die meisten seiner Männer von der Flotte abziehen. Außerdem denke ich, sie erwarten keinen Angriff vom Fluss aus."
„Ich sehe, worauf du hinaus willst, Grün-Auge" murmelte Jack, als er die Karte studierte. „Das ist tatsächlich ein Job für uns Piraten, und nicht für so eine Schwanen-Flotte. Sollen wir einfach reinplatzen, schießen und nachher fragen, oder sollen wir uns verstecken und auf den richtigen Moment warten?"
Harry lächelte, als er das vertraute Glimmen in Jacks Augen sah.
„Den zweiten Vorschlag, Jack. Ich habe keine Zweifel daran, dass die Korsaren eine Möglichkeit haben, den Dunklen Lord zu kontaktieren, und wenn ihr so reinplatzt, könnte das unseren ganzen Plan ruinieren und die anderen Gruppen auf dem Kontinent gefährden."
„So, wann setzen wir Segel?" fragte Elizabeth.
„Nehmt euch Zeit und segelt mit normaler Geschwindigkeit die Küste hinunter" sagte Harry. „Wartet einfach auf weitere Informationen von mir. Oh, bevor ich's vergesse!" er nahm den Beutel mit den Medaillons von seinem Gürtel und leerte den Inhalt auf den Tisch. 25 Azteken-Medaillons glitzerten im Lampenlicht. „Ich werde zwei davon bei mir behalten, nur für den Fall, den Rest werdet ihr auf den Schiffen verstauen, bis wir die Truhe selber haben."
Jack nickte und verteilte die Medaillons. Die Raven, die Stormeagle und die Heron würden alle je fünf der Medaillons verstecken, während die Phönix und die Wiesel die übrigen acht nehmen würden.
„Hier habt ihr sie – und seid bereit, in vier Tagen loszusegeln."
Elizabeth streckte sich und gähnte. „Es ist schon spät. Geht alle ins Bett und wir diskutieren morgen weiter."
Keiner der Männer hatte was dagegen einzuwenden.
Drei Tage später kam Harry zurück nach Bruchtal. Er, Jack und die anderen hatten geplant und versucht, einen Ausweg aus jeder denkbaren Situation zu finden, die während der Reise oder der Kämpfe mit den Korsaren auf sie zukommen konnte. Jeden Tag blieben sie bis spät Nachts wach, und wenn er konnte, diskutierte Herr Círdan mit und verriet ihnen noch einige Dinge, die der Karte nicht zu entnehmen waren. Er gab ihnen auch eine Karte der Küste, da die von Harry hauptsächlich das Festland zeigte.
„Onkel Harry!" schrie James glücklich, als er Harry sah. Der Junge rannte auf den Zauberer zu und fragte nach seinem Vater, während er vor Neugier beinahe auf und ab sprang.
„Keine Sorge, Junge, deinem Vater geht's so gut, wie's nur gehen kann" antwortete Harry grinsend. „Er schickt dir Grüsse, und hat mir aufgetragen, dich doppelt so gnadenlos zu Kitzeln, weil er's nicht selbst tun kann."
James quietschte und kicherte als Harry anfing, seinen Auftrag auszuführen. „H-h-h-hö-hör auf! O-onkel Ha-ha-harry-y!"
Harry grinste, stoppte aber tatsächlich. „Na dann James, bist du bereit?"
„Bereit für was?" fragte der Junge.
„Bereit, nach Lothlórien loszugehen!"
„Du meinst wir gehen!"
„Die Herrin gab mir vor ein paar Tagen ihre Zustimmung."
„YAY!" James sprang auf und rannte zu seinem Zimmer um zu packen. Der grünäugige Pirat schüttelte nur den Kopf und grinste, dann machte er sich auf den Weg zu seinem eigenen Raum.
Er war noch nicht weit gekommen, als er fast von Draco Malfoy angegriffen wurde, der ziemlich wütend aussah. Sein Gesichtsausruck hätte dem, Tier, nach dem er benannt war, alle Ehre gemacht. „Wir müssen reden, Potter!"
Harry blinzelte, als er in sein Büro geschleppt wurde, und hob eine Augenbraue. „Was ist los?"
„Was ist los? Was ist los? Ich sag dir was los ist! Dieser kleine Idiot der sich Cecil Darling nennt ist los! Egal wohin ich ihn versetze, er ist nicht zufrieden und meckert ständig über etwas! Du musst was dagegen tun! Ich glaube, sogar die Elben sind schon am überlegen, ob sie ihn umbringen sollen, nur damit er Ruhe gibt. Die Zwerge haben ihre Dienste schon vor Tagen angeboten."
Der Pirat seufzte. „Na gut, na gut, ich sehe schon. Ich nehme ihn mit nach Lothlórien und schaue, ob sich da etwas geeignetes für ihn findet. Geh und hol ihn für mich, ja?"
Draco sah so erleichtert darüber aus, Cecil Darling loszuwerden, dass er sich nicht einmal darüber beschwerte, jemanden holen zu gehen, wie ein ‚gewöhnlicher Diener'. Der Malfoy-Stolz und das Ich-bin-besser-als-du-Gehabe war nach dem Krieg wieder vollständig zurückgekehrt. Entweder das, oder es war niemals ganz weg gewesen, dachte Harry, als er einige Sachen zusammenpackte.
Fünf Minuten später traf er James und Cecil Darling im Hof. Er gab letzte Instruktionen an Draco, der die Verantwortung für die Bruchtalgruppe innehaben würde, sobald Harry weg war.
„Und dank dank Herr Elrond für alles, und sag ihm, es tut mir leid, dass ich nicht persönlich auf Wiedersehen sagen konnte."
„Gut Potter, noch was?" fragte der Blonde.
„Nicht wirklich, nein." Harry grinste und hielt den Portschlüssel – einen Dolch – den anderen beiden hin. James und Cecil packten ihn und eine Sekunde später verschwanden die drei von Bruchtal.
Sie erschienen am Rand eines wunderschönen Waldes. Die Blätter waren grün – aber gaben ein sanftes, goldenes Licht ab, und einige der Baumstämme waren fast silbern.
„Wow!" meinte James als sie den Wald betraten.
„Tatsächlich wow" pflichtete Harry bei. „Komm schon, Darling!"
„Ja, Sir."
Sie waren etwa eine halbe Stunde unterwegs gewesen, als ein Pfeil zwischen den Blättern hervor schoss und sich direkt vor Harry in einen Baumstamm bohrte. Cecil Darling quiekte und James blieb abrupt stehen.
„Onkel Harry…" flüsterte der Junge und behielt die geweiteten Augen auf den Pfeil gerichtet. „Bist du sicher, dass wir am richtigen Ort sind?"
„Kapitän Harry Potter-Sparrow!" rief eine melodische Stimme mit Akzent aus den Bäumen. Der Sprecher stolperte etwas über den fremden Namen.
„Aye, das bin ich!" antwortete Harry. „Und mit wem spreche ich!"
Anstatt zu antworten sprang jemand aus der Baumkrone und landete direkt vor der kleinen Gruppe. Er war groß, hatte blondes Haar und trug eine gräulich gefärbte Uniform, die ihn zwischen den silbernen Baumstämmen fast unsichtbar machte. Auf dem Rücken trug er ein geschwungenes Schwert, einen Langbogen und einen Köcher voller Pfeile.
„Ich bin der Hüter der Grenzen, Haldir" sprach der Elb, und ich heiße euch Willkommen in Lothlórien."
Also, das erste Gedicht ist ursprünglich von Allan Cunningham. Die Übersetzung ist von mir und meiner Schwester... ist echt hart, ein Gedicht zu übersetzen; es wird dem Original leider überhaupt nicht / nicht einmal annäherndgerecht. Falls irgendjemand eine bessere Übersetzung davon hat, übernehme ich die gerne (Hinweis, Hinweis...).
Das zweite Gedicht ist von Red (siehe mein Profil), der diese Story gehört.
Das grösste Dankeschön bis jetzt geht an Amrúniel, die alle meine schrecklichen Grammatik- und Rechtschreibfehler mit einer Engelsgeduld korrigiert!
Danke auch an alle Reviewer. Hoffentlich schaffe ich das nächste Kapitel etwas schneller als das letzte.
