A/N: Hallo zusammen. Sorry dass es so lange gedauert hat.Habecht keine Entschuldigung, ausser Faulheit...

Hier hats wohl noch einige Fehler drin, die korrigierte Version kommt bald.

Wichtig! Ich ändere meinen Usernamen vielleicht bald in SillySpawn um. Fall ihr also plötzlich mein Profil nicht mehr findet, habe ich gewechselt.

Danke an alle Reviewer!


Kapitel 10

Harry konnte nicht anders. Er blickte immer wieder zuHaldir und fragte sich, warum denn Jacquelineihn nicht mochte. Der Hüter der Grenzen war stolz – vielleicht etwas zu stolz. Er war stark, gewandt, hatte ein starkes Ehrgefühl, und sah gut aus. Nicht dass Harry im letzteren Experte war. Er fand einfach nicht hinaus warum seine Patentochter und der Elb nicht miteinander auskamen.

James hüpfte neben Harry her und traute sich manchmal, näher an Haldir, der vor ihnen ging, heranzugehen. Jedes Mal wenn der Junge etwas Näher kam drehte Haldir den Kopf und hob belustigt eine Augenbraue – James beeilte sich dann immer hinter Harry zu kommen um sich zu verstecken.

Cecil Darling war der letzte in der Gruppe. Der junge Mann war verdächtig ruhig, und zwar schon seit sie über die Grenzen von Lothlórien gegangen waren. Natürlich wusste Harry, dass diese guten Dinge niemals lange hielten und – nur etwas später – begann Darling auch schon wieder zu reden.

„Wie weit ist es noch?" fragte der junge Seemann und passte seine Rucksackriemen an. „Meine Schultern fallen bald ab, Kapitän!"

Harry widerstand dem Drang den Mann zu verprügeln, die ganze friedliche Stimmung des Waldes um sie herum war zerstört. „Frag das nicht mich, Kumpel, ich bin auch das erste Mal hier! Wenn du jemanden fragen musst, dann mach's bei Haldir dort drüben, ok.?"

Haldir hielt an und drehte sich zu ihnen um. „Entweder wir gehen die ganze Nacht durch, oder wir schlafen hier draussen und erreichen Caras Galadhon morgen gegen Abend."

James zog an Harrys Ärmel. „Können wir die Nacht nicht hier draussen im Wald verbringen, Onkel Harry? Es wäre so toll so etwas zu erleben, wie ein Abenteuer in einem Abenteuer. Bitte?" der Junge sah ihn mit seinen Hundeaugen an, wohl wissend dass sein Onkel diesem Blick nicht widerstehen konnte.

„Na gut, aber nur wenn du nichts dagegen hast?" Harry sah Haldir an.

„Das ist schon in Ordnung so, Kapitän. Tatsächlich gibt es nicht weit von hier einen Wachtposten den ich kontrollieren sollte. Wir können die Nacht dort verbringen." antwortete er und sie gingen weiter.

Die Dämmerung hatte schon begonnen als sie etwa eine Stunde später bei diesem Wachtposten ankamen und James schlief schon fast im Stehen. Cecil Darling sah nur wenig besser aus; sogar Harry fühlte sich langsam müde nach diesem Tagesmarsch durch den Wald. Haldir ging auf einen Baum zu aussah wie alle anderen, doch sobald er nahe genug herangekommen war, wurde eine Strickleiter durch das Geäst hinuntergelassen und er kletterte hinauf.

„Also James, rauf mit dir," sagte Harry und hielt die Strickleiter gerade als der Junge hinaufkletterte. „Darling, du als nächster." Sagte er, als James in den Blättern verschwunden war. Cecil Darling rutschte einige Male auf seinem Weg nach oben, aber dann war endlich Harry an der Reihe. Wenig später erreichte er eine hölzerne Plattform, die zwischen den grösseren Ästen des Baumes errichtet worden war, und er wurde ganz hinaufgezogen. Die Strickleiter wurde gleich nachdem er vom Bodenloch weggetreten war wieder nach oben geholt.

Harry sah sich erst mal um und hob eine Augenbraue, als er blonde Elben genau wie Haldir sah. Es hatte nicht einen Elben mit dunkleren Haaren in Sicht. ‚Na ja, Lothlórien wird der goldene Wald genannt…' dachte er. In den Bäumen neben ihnen sah er weitere Plattformen und noch einige Elben.

„Kapitän Sparrow," unterbrach ihn Haldir in seinen Überlegungen. Ausser dem Grenzhüter waren da noch zwei Elben, und alle drei sahen so ähnlich aus dass sie offensichtlich verwandt waren. „Kapitän Sparrow, erlaub mir, dir meine Brüder vorzustellen, Rúmil und Orophin."

„Suilad, ich begrüsse euch," sagte Harry in dem bisschen Elbensprache das er in Bruchtal aufgeschnappt hatte. „Kapitän Harry Potter-Sparrow zu euren Diensten!" verkündete er und hielt ihnen seine Hand hin.

Orophin (oder der Elb von dem Harry dachte dass er Orophin sei) packte seine Hand und schüttelte sie in einem festen Elbengriff. „Máravë omentaina, Kapitän Potter-Sparrow."

„Wenn ich wüsste was das heisst, Kumpel, würde ich dir dasselbe sagen." Grinste Harry.

Rúmil schüttelte seine Hand als nächster. „Es ist Quenya und heisst ‚es ist gut, dich zu sehen'. Und es ist tatsächlich gut dich zu treffen." Dann fügte er, mit einem schlauen Grinsen in Richtung Haldir hinzu: „Du hast eine sehr interessante und charmante Patentochter, Kapitän."

Haldir zuckte bei Jacquelines Namen so zusammen, dass Harry blind hätte sein müssen, um es nicht zu sehen. Er hob eine Augenbraue. James kicherte leise in seinem Versteck hinter seinem Onkel, und Darling blinzelte nur überrascht. „Ja, sie ist eine sehr… temperamentvolle junge Frau," sagte Harry schlussendlich und er hatte ein Blitzen in den Augen, als Haldir schon wieder zusammenzuckte. Dann kam der Pirat in ihm ganz zum Vorschein und er konnte sich nicht mehr zurückhalten. „Grenzhüter Haldir, gibt es ein Problem?"

„Überhaupt kein Problem, Kapitän Potter-Sparrow," antwortete der Elb ohne eine Miene zu verziehen. „Erhol dich etwas, Kapitän. Ich bin auf einem der anderen Talans falls du mich brauchst." Damit verschwand er.

„Ich denke wir haben ihn verjagt," sagte Orophin nach einer Weile, und tauschte einen vielsagenden Blick mit seinem Bruder.

Meine Augenbraue kommt heute gar nicht mehr runter,' dachte Harry und James kicherte wieder.


Caras Galadhon war unglaublich, entschied Harry. Die Stadt hatte schon von ausserhalb der Wände die es umschlossen, wundervoll ausgesehen; jetzt da er drin war und begonnen hatte die Wendeltreppen hinaufzugehen, war es richtig ehrfurchtgebietend. Besonders als die Dämmerung hineinbrach und alle silbernen Lichter angezündet wurden; die Elben aussahen wie perfekte lebendige Statuen aus silber und gold, ihre Kleider und ihr Schmuck im Licht leuchtend. Manchmal sah man auch die eine oder andere Waffe wenn Wachen von ihrer Patrouille zurückkamen oder sich gerade dafür bereitmachten.

Haldir führte sie zum grössten Mallorn in Sicht und sie begannen den Aufstieg, der Stunden zu dauern schien. James und Cecil Darling waren halbtot als sie oben ankamen, und auch Harry war ausser Atem. Haldir andererseits sah man gar nichts an und er schien sogar leicht über den Blick zu grinsen den ihm Harry zusandte. Der Grenzhüter hatte sich anscheinend in eine Art Severus verwandelt (wenn auch in abgeschwächter Form) seit sie diese Nacht auf dem Talan verbracht hatten. Es war nicht ungewöhnlich, zwischen ihm und Harry nett-gemeinte Schimpfworte und Neckereien zu hören.

Bevor einer der beiden etwas sagen konnte, erfüllte sich die Plattform auf der sie gerade standen mit einem un-irdischen Licht. Es war so hell, dass Harry die Augen schliessen musste. Als er sie wieder öffnete, konnte er die Sicht die sich ihm bot nur anstarren.

Ein Elb und eine Elbin standen da vor ihm. Der Mann trug weisse und sanft, leicht graue Kleidung, während die Frau ein wunderschönes weisses Kleid anhatte. Ihr Haar schien wie aus purem Gold gesponnen und beide trugen herrliche Reifen über der Stirn. Ihre Gesichter waren, wie alle Elbengesichter, ohne Alter oder Falten, jedoch sprach das Licht in ihren Augen von Alter und Weisheit. Der Herr und die Herrin von Lothlórien standen wunderschön und in all ihrer Pracht vor ihnen.

James zupfte an Harrys Ärmel. „Onkel Harry, sind das Engel?" flüsterte der Junge ehrfürchtig. Darüber lächelten Herr und Herrin beide freundlich, und James versteckte sein errötendes Gesicht – und sich selbst – hinter Harry.

Harry grinste über die Bemerkung und wandte sich dann zurück zu den beiden Elben vor ihm. Er legte den linken Arm in sein Kreuz, platzierte die rechte Hand mit den Fingern auseinander über dem Herz und lehnte sich in einer traditionellen Zaubererverbeugung vor, den Kopf weit hinuntergebeugt und seine Augen geschlossen, als Zeichen von Respekt und Vertrauen. Cecil Darling machte ihn schnell nach und James kopierte sie so gut er konnte.

„Willkommen in Lothlórien, Kapitän Potter-Sparrow," sprach die Herrin in derselben Stimme, die er vor einer Woche im Kopf gehört hatte und er richtete sich auf. „Ich bin die Herrin Galadriel und dies ist Herr Celeborn. Es ist uns eine Ehre, Euch endlich persönlich zu treffen."

„Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Herrin," antwortete Harry ernst. „Lasst mich Euch James Sparrow vorstellen, meinen Neffen." Er stupste den Jungen sanft in Richtung der beiden Elben, der erstarrt zu sein schien vor Ehrfurcht.

Galadriel lehnte sich vor, sodass sie auf selber Höhe war wie James, und streckte eine Hand aus. „Komm Kind, lass mich dich richtig ansehen." James griff zögernd nach ihrer Hand, aber sobald seine Finger die ihren berührten entspannte er sich und grinste zu ihr auf. Galadriel lächelte auch und zog ihn sanft näher heran, sodass Celeborn ihn auch richtig ansehen konnte. Beide schienen den Jungen auf Anhieb zu mögen, was Harry bei den meisten anderen Elben auch bemerkt hatte. Wenn er darüber nachdachte, hatte er bis jetzt kein einziges Kind gesehen. Nicht in einer der drei Elbenstädte in welchen er bisher war.

„Du hast viel Güte, und Weisheit. Und ich wage zu sagen, eine Vorliebe dafür, Regeln zu brechen," Celeborn sprach mit belustigtem Ton und sah James genau in die Augen. „Genau wie dein Vater und dein Onkel." Der Junge wuchs förmlich, als er mit seinen beiden grossen Idolen verglichen wurde.

„Und das Potenzial ist da für wirkliche Grösse," fügte Galadriel hinzu und liess James' Hand wieder los. Er ging würdevoll zurück zu Harry, so stolz wie die Freiheitsstatue. Die Herrin richtete sich auf und fuhr fort. „Wer ist dein anderer Begleiter, Kapitän?"

Harry blinzelte. Er hatte fast vergessen, dass Cecil Darling immer noch da war. „Einer aus meiner Mannschaft, ich lasse ihn sich selber vorstellen."

Der junge Seemann machte einen unsicheren Schritt nach vorne und schaffte ein kleines Lächeln. „C-Cecil Darling, zu ihren Diensten."

Galadriel starrte ihn an und ihr Mann sprach. „Willkommen in Lothlórien, Meister Darling. Ich hoffe ihr hattet eine gute Reise hierher?"

„J-ja, dank-ke."

„Kapitän," nahm Galadriel wieder das Wort auf. „Ihr seid müde und braucht Ruhe. Haldir wird euch zum Lager der Piratengruppe führen, die zur Zeit hier weilt." Der Grenzwächter unterdrückte ein Zucken, was in einer Grimasse endete. „Darf ich um ein privates Treffen zu späterer Zeit bitten, wenn ihr ausgeruht seid?" fragte sie Harry.

„Jederzeit, Herrin." Antwortete er.

Sie nickte. „Gut, dann werde ich euch später kontaktieren. Es war schön euch zu Treffen, Kapitän. Tenn' enquetielva, bis wir uns das nächste Mal sehen."

Harry nickte höflich und zog sich mit den anderen dreien zurück. Haldir erklärte ihnen den Abschiedsgruss der Herrin auf dem Rückweg, aber ansonsten schien er nur immer nervöser und nervöser zu werden. Harry fragte sich was denn da zwischen ihm und Jacqueline los war.

Ich glaube ich werde es früh genug rausfinden,' dachte er und begann aufzupassen wo sie hingingen. Er wollte wirklich keine Wiederholung von diesem Bruchtal-Vorfall, wo er sich verirrt hatte. Hier hatte es keine netten Hobbits, die ihn zurück zum Lager führen konnten, und die meisten Elben in Lothlórien sprachen die Gemeinschaftssprache nicht.

Plötzlich hörte er Jacqueline laut und erfreut durch die Bäume schreien: „HARRY!"

Schnell gefolgt von Anamarias „GRÜN-AUGE, DU BIST ENDLICH HIER DU ALTER TAUGENICHTS!" und nicht lange danach warfen sich die beiden Frauen auf Harry; schlussendlich lagen sie alle drei am Boden in einer riesigen Umarmung.

Bald entdeckte Jacqueline James und attackierte den Jungen mit einer weiteren Umarmung. „JAMES! Ich bin so froh dich zu sehen!"

„Wie geht's Severus!" war das erste aus Anamarias Mund als sie sich etwas beruhigt hatte. „Wie geht die Suche? Haben wir schon ein paar Medaillons? Und falls ja, wie viele? Wie geht's allen? Wie geht's Jack? Nein, ignorier diese Fragen, erzähl mir einfach was es Neues gibt von Severus!"

Harry lachte. „Ganz ruhig da, Liebchen, eine Frage nach der andern. Ich beantworte alle nachher, das verspreche ich, aber lasst mich erst mal atmen nach dieser Attacke."

Jacqueline sah ihn böse an. „Hey! Das nennt man Umarmung. U-M-A-R-M-U-N-G, verstanden?" Dann drehte sie sich zu Cecil Darling. „Hallo Darling-„ sie hielt inne als sie endlich Haldir sah, der mit einem sauren Gesichtsausdruck dastand, und sie sah noch böser aus. „Was machst du hier?"

„Ich bin der Grenzwächter dieses Reichs," antwortete Haldir mit sehr beherrschter Stimme. „Und ich zeigte dem Kapitän den Weg zu eurem Lager."

„Na ja, jetzt bin ich ja da für ihn, also geh weiter auf deinem vergnügten Weg!"

Haldir's Gesichtsausdruck wurde noch saurer. „Auf meinem vergnügten Weg weitergehen? Denkst du, Grenzhüter zu sein ist einfach, du verbitterte Frau?"

„Ja, das denke ich. Aber wenn es für einen 2000-jährigen Kerl wie dich zu schwierig ist, wer ist dann der begriffsstutzige Idiot?" als Antwort murmelte er etwas in Elbisch, und Jacqueline versuchte prompt, ihn auf den Kopf zu hauen, aber Haldir sprang aus ihrer Reichweite. „Ich weiss nicht was du gesagt hast, du spitz-ohriger Dummkopf, aber ich mag es nicht!" fauchte sie, während sie weiterhin versuchte ihn zu schlagen und er weiterhin aus dem Weg sprang. „Wirst du wohl stillstehen!"

„Und eine Ork-ausgebürtige Frau wie dich in meine Nähe kommen lassen!"

„Wen nennst du hier Ork-Ausgeburt, du Schollenhüpfer!"

„Wie lange geht das schon so?" fragte Harry Ana während er zusah wie Jacqueline den Grenzhüter mit gezogenem Schwert durch die Bäume jagte.

„Seit dem Augenblick, in dem wir die Grenzen von Lothlórien überschritten. „Fünf Minuten haben sie sich gekannt, dann waren sie auf Blut aus."

„Hör auf mich zu jagen, du Schwachkopf!"

„Nimm dein Gehirn aus der Gosse du verdammte perverse Tunte! Und verteidige dich!"

„Ich werde keiner Frau etwas antun – auch wenn der Begriff in diesem Fall etwas weit ausgedehnt ist!"

„Übler Bastard! Komm her und finde dein Ende!" man hörte wie sich etwas in Holz grub und einen gellenden Aufschrei.

Cecil Darling blinzelte. „Sollten wir sie auseinander bringen, Kapitän?"

Harry dachte kurz nach. „Nö," antwortete er. „Diese beiden können auf sich selbst aufpassen. Ich würde sogar drauf wetten dass sie zusammen kommen bevor unsere Sache hier erledigt ist."

Anamaria grinste. „Ich nehme an! Sagen wir, 50 Galleonen?"

„Gilt!" grinste Harry.


Jacqueline sah aus wie wenn sie einen Marathon hinter sich hätte, als sie später am Abend zum Lager zurückkam.

„Hey Harry." Keuchte sie, als sie sich neben ihm auf den Boden fallen liess.

Harry lächelte und hob eine Augenbraue. „Willkommen zurück, Jack. War es toll unseren ansässigen Grenzhüter zu jagen?"

Sie grummelte. „Nicht mehr ansässig. Die Herrin Galadriel hat uns erwischt und hat diese männliche Scheusslichkeit wieder auf einen monatelangen Patrouillengang geschickt. Sie macht das oft seit wir hier sind. Frag mich warum."

„Vielleicht um etwas Frieden und Ruhe hier zu haben?" schlug der Kapitän vor. „Und ich mache ihr keinen Vorwurf. So wie ihr beiden geschrien habt, könnte man denken es sei das Ende der Welt und nicht zwei Leute, die sich wie Kinder benehmen."

„Ich benehme mich nicht wie ein Kind!" protestierte Jacqueline, und wurde schon wieder wütend.

„Das glaube ich wenn ich es sehe," antwortete Harry ruhig. „Warum streitet ihr euch eigentlich wie Hund und Katze?"

Jacqueline öffnete ihren Mund um zu antworten, hielt inne, und blinzelte. „Ich- ich weiss es nicht mehr…" murmelte sie leise.

„Wenn du dich nicht erinnern kannst, war es gar nicht wert darüber zu streiten." Harry lehnte sich zurück gegen den Baum, legte die Hände hinter den Kopf und streckte seine Beine. „Die Frage ist jetzt: Warum streitest du immer noch mit ihm wenn du nicht mehr weißt warum ihr angefangen habt?" die junge Frau murmelte etwas Unverständliches. „Hab ich nicht verstanden."

„Er behauptet normalerweise dass ich ein unweiblicher Fehltritt einer Frau bin. Vielleicht nicht in diesen Worten, aber ist ungefähr was er damit meint."

Harry sah auf und sah seine Patentochter an. „Also gut, dann musst du ihm einfach das Gegenteil beweisen, oder nicht?"

„Häh?"

„Hör zu Jacqueline, du bist ein Wildfang und wir alle wissen und akzeptieren das. Es ist Normal für uns. Allerdings haben diese Leute andere Gedanken und Ansichten darüber, wie die verschiedenen Geschlechter sich verhalten sollten und du hast diese ungeschriebenen Regeln gebrochen. Sogar Anamaria benimmt sich frauenhafter als du, und sie wäre die erste, die jemanden über den Kopf hauen würde wenn er sie wie eine, na ja, Frau-Frau behandeln würde, wenn du verstehst was ich meine."

„Aber sie hat Severus und muss sich keine Gedanken mehr darüber machen, ob sie sich frauenhaft genug verhält um das Interesse eines Mannes zu wecken."

„Dann müssen wir dir eben auch einen Mann verschaffen!" verkündete Harry. „Jetzt sehen dich Männer als ‚Mann' – auch wenn sie wissen dass du eine Frau bist. Also musst du dich einfach etwas weiblicher verhalten; also dein Haar zurechtmachen, Accessoires tragen, vielleicht auch eines dieser Elbenkleider. Du würdest blendend darin aussehen."

Jacqueline war plötzlich sehr scheu. „Meinst- meinst du wirklich?"

„Liebchen, du wärst wie eine Kerze in der Dunkelheit in einem dieser Kleider!" Harry gab ihr eine einarmige Umarmung.

„Aber ich weiss nicht mal wie man sich so weiblich verhält, und ich habe völlig vergessen wie man ein Kleid trägt! Ich habe keins mehr getragen seit ich sechs war!"

Harrygrinste. „Dann werden wir es dich wohl lehren müssen!"


Eine Woche später bekam Harry endlich Antworten von Ron und Severus. Anscheinend lief alles gut in Gondor, der Brief war lang und detailliert und erklärte alles was los war. Severus' Brief allerdings war sehr kurz, was bei Harry Alarmglöckchen auslöste, und als er ihn gelesen hatte waren diese Glöckchen zu Luftsirenen geworden.

Potter,

Grima Schlangenzunge ist vor ein paar Tagen von Isengard zurückgekommen, seither wurden einige verdächtige Befehle gegeben und König Theoden's Gesundheit lässt nach.

Die betreffenden Befehle wirken sich alle, auf die eine oder andere Art, positiv für den Dunklen Herrn aus und arbeiten auf den Untergang von Rohan zu. Ich denke auch, dass Schlangenzunge mich, Pomfrey und Finnigan langsam verdächtigt.

S. Snape'

Harry schüttelte den Kopf während er den Brief verbrannte. Das Netz spannte sich langsam. Es war noch nicht zu, aber alles wurde immer besorgniserregender. Gandalf hatte gesagt, dass Saruman einer von Sauron's Dienern sei, und wenn dieser Schlangenzunge Orthanc besucht hatte…

Wenn der nächste Brief von Severus gleich schlimm ist, gehe ich nach Rohan.' Entschied der Pirat. Er drehte den Beutel um, der mit dem Brief gekommen war und hinaus fielen weitere fünf Medaillons. ‚Gut gemacht, Severus.' Er versorgte sie und machte es sich bequem, um eines der Bücher zu lesen die er in der Bibliothek von Lothlórien gefunden hatte. Es war in der Gemeinschaftssprache geschrieben und erklärte die verschiedenen Kulturen von Mittelerde. Harry wusste, dass er soviel wie möglich über diese Welt erfahren musste wenn er in Rohan überleben und nicht auffallen wollte. Ausserdem war es sehr interessante Lektüre.

Ein Moment später erschien eine Elbin und knickste. „Herrin Galadriel will mit Euch zu reden, bitte." Sagte sie mit starkem Akzent in der Gemeinschaftssprache, aber immerhin verstand er was sie wollte.

„Geh voraus, Liebchen." Antwortete er und legte das Buch weg.

Galadriel wartete bei einer kleinen Baumgruppe auf sie. Stufen führten hinab und in der Mitte stand ein Sockel mit einem silbernen Becken. Ein kleiner, aber natürlicher Wasserfall fiel nebenan, und ein eleganter Silberkrug stand auf einem flachen Stein gleich daneben. Der ganze Platz war ruhig und fühlte sich sehr privat an.

„Danke, das ihr so schnell kommen konntet, Kapitän," sagte die Herrin mit einem kleinen Lächeln, als Harry die Stufen hinunter kam.

„Nur ein Narr würde die Herrin von Lórien warten lassen." Sagte Harry, als er zu ihr hin trat.

Galadriel lachte leise. „Ich danke für das Kompliment, Kapitän."

„Mein Vergnügen, Herrin," grinste der grünäugige Mann. „Wenn ich so dreist sein dürfte euch zu fragen warum ihr nach mir gerufen habt?"

„Hmm, ja," Galadriels Augen glitzerten. „Ich habe keinen Zweifel dass ihr schon von der Rivalität zwischen eurer Patentochter und meinem Grenzhüter wisst."

Harry nickte immer noch grinsend. „Aye, ich weiss davon."

„Ich muss euch mitteilen, dass ich schon einige Reklamationen über ihr Geschrei erhalten habe und mir vorgenommen habe, sie zu stoppen."

„Fahrt fort."

„Und ich dachte mir, was wenn die beiden auf ihrem Weg zur Besserung irgendwie… aneinander interessiert würden?" Galadriel sah aus wie der Inbegriff der Unschuldigkeit.

Harrys Grinsen wurde nun richtig böse und er rieb seine Hände zusammen; ähnlich wie etwa verrückte Wissenschaftler aus Muggelfilmen. „Ich stehe voll hinter euch, Herrin. Tatsächlich habe ich eine Wette mit Anamaria laufen dass Jacqueline und Haldir heiraten werden, bevor das hier zu Ende ist."

„Es ist gut zu wissen, dass ich einen Komplizen habe."

„Und einen Komplizen mit Plan," Harry's Augen glitzerten genauso fest wie die von Galadriel. „Jacqueline hat mir noch nicht vor langer Zeit erzählt, dass sie lernen möchte sich weiblicher zu verhalten – Kleider tragen und Accesoires und alles das – nur um Haldir zu beweisen dass sie eine Frau ist." Er hob eine Aubenbraue.

„Exzellent! Wenn du sie nur zu mir schicken könntest, jede Zeit Morgen vor dem Mittag ist recht, können wir diesen Plan in Bewegung setzen." Galadriel schaffte es einige Minuten später nachdem alles diskutiert war, ernst zu werden und führte Harry zum steinernen Sockel mit dem Silberbecken. „Willst du in meinen Spiegel schauen?"

„Warum sollte ich nicht?" fragte Harry verwirrt.

„Der Spiegel zeigt Dinge die sind, Dinge die waren und Dinge, die vielleicht noch sein mögen." Erklärte die Herrin.

Harry nickte. „Ein gefährliches Werkzeug in den falschen Händen, und genauso gefährlich in den richtigen." Murmelte er und starrte das – jetzt noch leere – Becken nachdenklich an. Es war eine schwierige Entscheidung. Hineinschauen und die Zukunft kennen und versuchen, sie zu verhindern, oder etwas sehen, das man nicht verhindern konnte und dann mit einem schlechten Gewissen kämpfen. Während Harry nachdachte, hatte Galadriel den silbernen Krug mit Wasser gefüllt und war zurück zum Becken gekommen. Sie hielt den Krug über das Becken und sah den Piraten an. Harry atmete tief durch und nickte, und die Herrin erlaubte dem Wasser, ins Becken zu fallen. Sie zog sich zurück und Harry stieg hinauf um sich über das Wasser zu beugen.

Anfangs sah er nur Szenen aus seiner Vergangenheit, und nichts Wichtiges. Dann sah er sich selbst und andere Männer im Dunkeln mit schwarzen Kreaturen kämpfen, die aussahen wie Menschen mit einigen animalischen Merkmalen. Er sah einen düsteren Weg zwischen zwei steilen Klippen, und einen toten Baum in der Mitte eines grossen steinernen Innenhofes. Er sah auch die fünf Schiffe, die die Piraten nach Mittelerde gebracht hatten. Am Ende sah er sich selbst mit den Händen hinter dem Rücken zusammengebunden. Er stand auf einer Planke und das Schiff war hoch in der Luft. Der Harry im Spiegel warf jemandem auf dem Schiff einen bitterbösen Blick zu, dann raste der grüne Lichtstrahl des Avada Kedavra-Fluchs auf ihn zu. Harry sah zu wie sein Spiegel-ich sich wie eine Schlange verrenkte um dem tödlichen Strahl auszuweichen, aber er traf ihn am Bein und er fiel hinunter in seinen Tod.

Harry kam nach Luft schnappend weg vom Spiegel. „Hüfpende Qualle!" keuchte er.

„Merkt euch, Kapitän, einige Dinge die man sieht passieren nur vielleicht." Erinnerte ihn Galadriel.

Harry nickte, aber trotzdem lief ihm ein Schaudern über den Rücken.

Die Herrin des goldenen Waldes sprach nicht mehr; zusammen verliessen sie den Schauplatz und trennten sich, oben angekommen, wortlos.

Und alles, was Harry denken konnte war: hatte er seinen eigenen Tod gesehen?


Am nächsten Tag wurde Jacqueline tatsächlich zu Galadriel geschickt, und als sie spät an diesem Abend zurückkam, warf sie Harry nur einen mörderischen Blick zu, warf sich auf ihr Bett und schlief sofort ein. Und so ging es einen Monat lang weiter.

Den Rest der Zeit verbrachten die Piraten damit, mit den Elben zu trainieren; Harry lehrte Cecil Darling sich wie ein Pirat zu duellieren. Ausserdem versuchte Harry Fudge und Callahan, die mit Jacqueline's Gruppe in Lothlórien angekommen waren, so oft wie möglich aus dem Weg zu gehen. Er hatte auch einige Gespräche mit Galadriel und Celeborn.

Eigentlich passierte nichts, bis etwas mehr als einen Monat später, als Orophin plötzlich nach Caras Caladhon gerannt kam.

„Was ist los?" fragte Harry, als der Elb vor ihm anhielt.

„Die Gefährten sind angekommen!" antwortete Orophin.