WOW – gleich sieben Reviews für Kapitel 2. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll … wenn ich könnte, würde ich euch alle umarmen. Wirklich, ich hab mich unheimlich gefreut, dass das jemand liest. Bin ja noch Anfänger auf dem Gebiet der HP-Fanfiction und wollte eigentlich nur mal ausprobieren, wie das so läuft. Schreiben hat mir schon immer unheimlichen Spaß gemacht und Feedback dafür zu bekommen, macht das Ganze natürlich noch besser. Also ganz, ganz, ganz vielen Dank – hab euch alle lieb! knuddel
Chromoxid: Vielen Dank fürs Lesen und Reviewen. Nur mal aus Interesse: Hast du die Alert-Funktion für meine Story eingeschaltet und deshalb so schnell einen Kommentar geschrieben? Wenn ja – vielen Dank!
Mirija: Keks aufess – ich hoffe, du kannst dich dazu entschließen, die Story weiter zu lesen. Und auch wenn du Kritik hast – nur her damit!
Monique: Die Frage mag ich jetzt noch nicht beantworten – aber in den nächsten Kapiteln dürfte alles klar werden. Würde mich freuen, wenn du weiter liest!
Sevena: Auch unter extremster Bedrohung werde ich nichts preisgeben; aber keine Sorge – du erfährst, wer da auf dem Boden liegt.
HexeLea: Danke! Wie sich im nächsten Kapitel herausstellen wird, befindet sich Hermine im Moment nicht gerade in bester Gesellschaft gg
Sandra: Meine Story ist auch eine Art der „Trauerverarbeitung" nach HBP – meine Interpretation der Ereignisse werde ich natürlich einweben (FFs sind ja eigentlich nichts als ausformulierte Theorien, oder?)
Jessy2104: Danke! Tja, man tut, was man kann :-)
So, jetzt hab ich euch lange genug auf die Folter gespannt! Weiter geht's – hoffentlich auch mit euren Reviews hoff
Eure Snapeo
Kapitel 3 – Dumbledores Plan
Der Raum vor ihr war nicht besonders groß und enthielt keinerlei Möbelstücke, wenn man einmal von dem baufälligen Holzschemel absah, auf dem eine Petroleumlampe brannte. In der hintersten Ecke lagen Decken – oder waren es vielleicht nur alte Kartoffelsäcke? – ausgebreitet, auf denen ein bewegungsloser Körper lag. Und davor kniete Draco Malfoy. Mit einer Pistole im Anschlag.
„Na Granger? Hast wohl gedacht, du könntest uns überlisten? Mit dem Krach, den du da draußen gemacht hast, hättest du sogar eine Herde tauber Trolle aufgeweckt! Du hast wirklich noch viel zu lernen … schade, dass du dazu nun keine Gelegenheit mehr haben wirst."
Hermine kniff die Augen zusammen und wartete auf das Ende. Doch kein Schuss zerriss die Stille. Stattdessen vernahm sie eine brüchige Stimme, die ihr seltsam vertraut vorkam.
„Draco!"
„Später, Professor."
„Draco, nicht! Du darfst nicht …"
Vielleicht hätte Hermine Malfoys offensichtliche Verwunderung nutzen und weglaufen sollen, doch ihre Füße waren wie festgewachsen. Mit weit geöffneten Augen starrte in sie in das verwüstete Gesicht des Mannes, der einst ihr Lehrer gewesen war. Severus Snape, Meister der Zaubertränke und Mörder Albus Dumbledores lag sterbend auf dem Fußboden einer Holzfällerhütte irgendwo in der Nähe der Autobahn. Welch Ironie des Schicksals!
„Du darfst sie nicht umbringen." Er schien all seine Kräfte mobilisieren zu müssen, um überhaupt sprechen zu können.
„Professor, sie wissen überhaupt nicht, was sie da sagen." Draco behielt Hermine mit einem Auge im Visier, die Waffe nach wie vor auf sie gerichtet.
„Du … du hättest sie überhaupt nicht hierher bringen dürfen!"
„Aber …" Hermine bemerkte, dass er plötzlich sehr unsicher klang. „Sie hat mich gesehen. Sie hätte uns dem Ministerium, dem Orden oder Merlin weiß wem gemeldet! Man hätte uns getötet!" Seine Stimme überschlug sich nun beinahe – offensichtlich stand er am Rande der Hysterie.
„Du hättest … hättest …" Snape hustete erneut und mit Schrecken erkannte Hermine das Blut, das aus seinem Mundwinkel lief. „ …hier lassen … mich hier lassen können."
„Wie hätte ich …"
„Draco, denk … denk an das Testament. Wenn sie … wenn Minerva Dumbledores Testament öffnet, sind … dann …" Er konnte nicht weiter sprechen.
„Welches Testament?", platzte Hermine heraus.
„Das wüsstest du wohl gerne? Leider wirst du wohl nie erfahren, was darin steht!" Erneut setzte er die Waffe an, doch sie konnte sehen, dass seine Hand zitterte.
Inzwischen hatte Hermine wieder zu sich gefunden und erkannt, dass Draco sie kaum erschießen würde, genauso wenig wie er Dumbledore hatte umbringen können. Er mochte ein arroganter, verwöhnter Bengel sein – ein Mörder war er nicht.
„Malfoy, überleg doch mal – was genau willst du mit mir machen, wenn du mich umgebracht hast? Vergraben?"
„Glaub nur nicht, wir wären hier in Gefahr. Dieser Ort ist magisch geschützt – niemand kann uns hier finden. Am allerwenigsten die Muggel! Sie können diese Hütte nicht einmal sehen!"
„Und wenn schon – wie lange denkst du wird es dauern, bis die richtigen Leute in der Zauberwelt auf euch aufmerksam werden?"
„Sie können uns nicht aufspüren. Nicht so lange wir keine Magie gebrauchen."
Natürlich! Deshalb hatte Draco sie an der Tankstelle einfach niedergeschlagen, anstatt sie auf magische Art und Weise außer Gefecht zu setzen. Deshalb bedrohte er sie nun mit einer Muggelpistole – er hatte gar keine andere Wahl.
„Aber sie könnten euch auf die Schliche kommen, wenn du mich umbringst."
„10 Punkte für Gryffindor!", höhnte Snape. Trotz seines schlechten Zustandes schien er seinen Hang zum Sarkasmus und ganz besonders seine „Vorliebe" für Schüler aus dem Hause Gryffindor nicht verloren zu haben. „Auch wenn … wenn es uns nicht gefällt: Sie muss …" Seine Stimme wurde immer leiser und Hermine hatte Mühe, ihn zu verstehen. „ … muss hier bleiben, bis der Orden uns findet. Und … und …" Weiter kam er nicht. Schweiß rann ihm von der Stirn, ob vor Schmerz oder vor Anstrengung vermochte sie nicht zu sagen. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte Hermine das Gefühl, er würde sie direkt ansehen, dann verdrehte er die Augen und verlor das Bewusstsein.
Einigermaßen erstaunt beobachtete sie, wie Draco von einem Moment auf den anderen die Waffe fallen ließ und sich seinem ehemaligen Lehrer zuwandte. „Professor!", rief er, das Drängen in seiner Stimme war kaum zu überhören. „Professor, bitte! Können sie mich hören! Professor Snape!" Er schüttelte den leblosen Körper, die Hände zitternd vor Angst.
Hermine war unschlüssig. Sollte sie die Gelegenheit nutzen und wegrennen? Vielleicht gelang es ihr, die Autobahn zu erreichen, bevor Malfoy sie einholte. Im selben Augenblick erkannte sie jedoch, dass dieser Plan so gut wie aussichtslos war. Selbst wenn sie einige Sekunden Vorsprung herausholen konnte, war sie mit Sicherheit langsamer als der weitaus sportlichere Draco Malfoy. Hinzu kam, dass sie überhaupt nicht wusste, in welche Richtung sie laufen musste. Und was all das mit dem Phönixorden zu tun hatte. Warum hoffte Snape darauf, ausgerechnet von Dumbledores Leuten gefunden zu werden?
Kurz entschlossen ließ sie sich neben Draco auf dem Fußboden nieder, der ihre Anwesenheit völlig vergessen zu haben schien. Inzwischen hatte er Snape an den Schultern gepackt und sie konnte sehen, dass ihm Tränen der Verzweiflung übers Gesicht rannen. Aus der Nähe betrachtet sah der Tränkemeister noch schlimmer aus. Sein Gesicht war mit Prellungen und Hautabschürfungen übersäht, die rechte Hälfte schien unterhalb des Auges völlig verbrannt zu sein. Der Rest seines Körpers wurde von einer alten Decke verhüllt, sie nahm jedoch an, dass es auch dort nicht viel besser aussehen konnte. Wobei hatte er nur solche Verletzungen davontragen können? Auf der Flucht? Harry hatte ihnen aber doch versichert, dass Snape alle seine Flüche pariert hatte. War er am Ende also doch in die Hände der Auroren gefallen und entkommen? Immerhin hatte das Ministerium allen Grund, einen solchen Fehlschlag geheim zu halten. Nun, darum würde sie sich später kümmern. Zunächst galt es festzustellen, ob er überhaupt noch am Leben war.
Zielsicher griff sie nach Snapes Handgelenk und erfühlte seinen Puls. Langsam und unregelmäßig, aber eindeutig ein Herzschlag. Im ersten Moment verspürte sie tatsächlich so etwas wie Erleichterung, es dauerte jedoch nur wenige Sekundenbruchteile, bis sie auf den Schwerverletzten wieder als das herabblickte, was er war: Der Mörder von Albus Dumbledore, ein Todesser und Verräter.
„Er lebt", sagte sie mit tonloser Stimme. Erst jetzt schien Draco ihre Anwesenheit zu bemerken, denn er fuhr wie von einer Tarantel gestochen herum und warf sie mit seinem gesamten Körpergewicht zu Boden. Sie versuchte sich aus seinem Griff zu winden, doch er war zu stark. Mit beiden Händen presste er sie so hart auf die Holzbretter, dass sie glaubte den Abdruck für alle Zeiten in ihren Rücken eingekerbt zu wissen.
„Du …" Und damit spuckte er ihr ins Gesicht. „Warum? Sag mir, warum du hier auftauchen musstest? Wir hatten auch ohne dich schon genug Probleme! Jetzt müssen wir alle sterben und es wird deine Schuld sein!"
„Meine Schuld? Dass ich nicht lache! Du tust ja gerade so, als wäre ich freiwillig hier! Und wenn du es genau wissen willst: Je eher das Ministerium euch in die Finger bekommt und eurer gerechten Strafe zuführt, desto besser!"
Was dachte sich dieser kleine Widerling eigentlich? Dass sie sich nach allem, was passiert war, um das Leben von Verbrechern wie Malfoy und Snape scherte? Ihre Wut steigerte sich beinahe ins Unermessliche und überspülte jegliches Mitgefühl, das sie unter anderen Umständen vielleicht zumindest für Draco empfunden hätte. Für einen Moment starrten sie sich einfach nur an und es war schwer zu sagen, in wessen Blick mehr Hass und Verachtung für den jeweils anderen lag.
„Du weißt gar nicht, was hier läuft, nicht wahr? Was eure Seite ihm angetan hat." Er wies mit dem Kinn auf Snape, der noch immer in unveränderter Position dalag.
„Ihm angetan? Er hat Albus Dumbledore umgebracht – und du hast es ebenfalls versucht!"
„Warte nur – warte nur bis der Orden alles erfährt! Dann werdet ihr schon sehen!"
„Was gibt es denn da noch zu erfahren? Warum spricht er", und nun war es an Hermine, ihren Kopf so gut sie es in dieser Lage vermochte in Richtung Snape zu drehen, „die ganze Zeit vom Orden? Denkt er wirklich, Dumbledore hätte ein Testament aufgesetzt, in dem er Gnade für seinen Mörder vorsieht?" Auch wenn sie dem exzentrischen Direktor eine solche Geste durchaus zugetraut hätte, erschien ihr in eine solche Hoffnung unter den gegebenen Umständen mehr als lächerlich. Und warum sollte ausgerechnet Severus Snape den genauen Wortlaut von Dumbledores letztem Willen kennen?
„Und selbst wenn es so wäre – ein kleines Schlammblut wie dich geht das einen feuchten Dreck an!"
„Wahrscheinlich glaubst du das selbst nicht! Ich habe nämlich den Eindruck, der von dir so hoch verehrte Professor Snape ist verrückt geworden. So ist es doch, nicht wahr?"
Noch während sie das sagte, ließ Draco von ihr ab und sprang auf die Füße. Mit großen Augen sah sie ihn von unten herauf an. Er war bleich geworden und diesmal konnte sie unbestreitbar Angst in seinem Blick erkennen.
„Professor Snape … er hat gesagt, alles würde sich aufklären", sagte er mit tonloser Stimme, ohne Hermine auch nur anzublicken. „Er behauptet, das alles wäre ein Teil von Dumbledores Plan."
