Ranma 1/2 wurde von Rumiko Takahashi erfunden. Die Rechte an den Figuren liegen somit bei ihr und ihrem Verlag. Die Geschichte dient keinem finanziellen Zweck sondern ist einfach Ausdruck eines Fans.

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Dies ist eine weitere Geschichte von mir, die einen neuen Zyklus einleitet. Es ist eine weitere, Alternativ-welt-geschichte, in der es sich um Ryoga und in weiterer Folge um Ukyo und Shampoo dreht. Natürlich darf auch der Rest der Nerima-Crew nicht fehlen. Da ich auch noch an „Verwicklungen"und anderen Geschichten schreibe kann es zwischen den Kapiteln zu Wartezeiten kommen (ich versuche sie generell binnen zweier Wochen jeweils abzudaten). Also, viel Spaß... Saraton ------------

Schatten der Vergangenheit Kapitel 1

Es war eine dunkle Nacht. Selbst der Himmel war bewölkt und man konnte weder den Mond noch die Sterne sehen. Eine einsame Gestalt stand in einer Lichtung und sah sich um. „Ich muß bald ein Lager aufbauen. Ich sollte..." Ryoga Hibiki spürte, wie ihm eine Träne die Wange hinunterlief. Schwankend ging er weiter. „Bald wird es an mir sein... Er wird kommen." Der verlorene Junge schloß die Augen. „Werde ich stark genug sein? Oh, Kami-sama...", flüsterte Ryoga. Danach ging der verlorene Junge weiter und nach einiger Zeit war nichts mehr von ihm zu sehen.

Zwei Wochen später

Ukyo Kuonji seufzte auf, als sie auf die wütende Shampoo blickte. Die Amazone funkelte sie böse an. „Spachtelmädchen nehmen mir Airen nicht weg. Er mein Airen. Spachtelmädchen verstanden?"schrie sie Ukyo zornig an. „Jetzt hör mal zu du aufgeblasenes Amazonenweib", entgegnete die Meisterköchin, die spürte, wie sie langsam ebenfalls wütend wurde. „Ran-chan ist nicht dein...."begann Ukyo, wurde jedoch von Shampoo unterbrochen. „Verlorener Junge? Was dir passiert seien?" Mit großen Augen starrte die Amazone auf einen Punkt hinter ihr. Sie drehte sich um und ihre Augen weiteten sich ebenfalls. Vor ihr stand Ryoga, der ewig verlorene Junge, doch er sah entsetzlich aus.

Sein Gesicht war blutüberströmt, seine Kleidung zerfetzt und aus vielen weiteren Stellen blutete er. Zudem hing ihm der linke Arm schlaff hinunter. Auch sein Rucksack und der normalerweise unvermeidliche Bambusschirm waren nicht da. Aus fiebrigen Augen starrte er auf die Mädchen. „Ukyo, Shampoo?"danach kippte er um und wurde bewußtlos. Die beiden Mädchen rannten zu dem verlorenen Jungen. „Verdammt, Ryoga braucht einen Arzt." Besorgt untersuchte Ukyo seine Verletzungen. „Es hat ihn schlimm erwischt." Shampoo nickte. „Wir bringen verlorenen Jungen in Cat-Cafe. Dort Urgroßmutter kümmern sich um ihn, sie besser als Doktor." „In Ordnung." Ukyo nickte, als die beiden Mädchen sich ansahen. „Was ist nur passiert?" Die Amazone zuckte mit den Schultern. „Ich nicht wissen. Aber wir jetzt kümmern um verlorenen Jungen, ja?" Die beiden nickten sich wieder zu und begannen Ryoga zu versorgen.

Einige Stunden später:

Cologne saß auf ihrem Stock und blickte nachdenklich auf den verlorenen Jungen. Durch die vielen Verbände, blaue Flecke und Abschürfungen wirkte er sehr verletzlich, ja beinahe zerbrechlich – was ironisch war, wenn man wußte, wie viel Ryoga in der Lage war auszuhalten. Sein Gesicht wirkte friedlich, nicht verbittert und zornig wie sonst auch. Schweigend standen Shampoo und Ukyo neben der Amazonenmatriarchin. „Hm...", Cologne schüttelte den Kopf. „Eigenartig. Das ist mehr als seltsam", stellte sie fest. Sie sah zu den Mädchen. „Und ihr habt außer ihm niemanden gesehen?" Beide schüttelten den Kopf. „Nein, nicht, daß es uns aufgefallen wäre", sagte Ukyo. Shampoo nickte bestätigend. „Wir nichts gesehen...." „Dann frage ich mich, was wirklich geschehen ist", murmelte die alte Amazone und kniff die Augen zusammen. Fragend sahen die beiden Mädchen sie an. „Die Verletzungen sind frisch...", begann Cologne zu erklären, „das heißt, er muß unmittelbar vor eurem Zusammentreffen gekämpft haben." „Das hätten wir aber bemerken müssen, da Ryoga einer der wenigen Leute ist, die Chi-Attacken beherrschen. Und er ist stark, das wißt ihr. Fast so stark wie mein Schwiegersohn und dieser Kampf muß sehr heftig geführt worden sein. Auch zeigt der Junge Verletzungen von Chi-Attacken." Die alte Amazone blickte wieder zu dem noch immer bewußtlosen Ryoga. „Hättet ihr ihn nicht gefunden und wir ihn nicht verarztet....", sie brach ab und zuckte mit den Achseln. „Wie dem auch sei. Ich muß einige Erledigungen machen, kümmert ihr euch inzwischen um ihn!" Nach diesen Worten sprang Cologne mitsamt ihrem Stock aus dem Fenster und ließ die Mädchen und den Jungen alleine zurück. Shampoo und Ukyo blickten sich ernst an, beiden war der besorgte Ausdruck der Amazonenmatriarchin aufgefallen. „Verlorener Junge bald besser gehen. Urgroßmutter gute Heilerin, wie Shampoo gesagt haben", begann die junge Amazone in ihrem gebrochenem Japanisch. Ukyo nickte geistesabwesend. „Hm, ich frage mich was wohl die Zukunft bereit hält. Eine weitere Gefahr für uns alle...?" Die Meisteköchin brach ab und musterte ihre Kontrahentin. „Shampoo, ich hätte einen Vorschlag..." Diese blickte Ukyo mißtrauisch an. „Da wir nicht wissen, ob das Ganze eine Gefahr für uns alle ist und Ran- chan mit hineingezogen werden könnte", fuhr sie ruhig fort, „sollten wir beide uns einen Waffenstillstand ausmachen. Wir können nicht mit möglichen Problemen und miteinander fertig werden." Shampoo überlegte einen Moment. „Gut, Deal. Wir machen Waffenstillstand, wenn alles vorbei – wir wieder Feinde." Die beiden Mädchen schüttelten sich die Hände, danach sahen beide sehr nachdenklich auf Ryoga hinab.

Langsam wurde Ryoga Hibiki wach und erstarrte. „Wo bin ich?"schoß es ihm durch den Kopf, als ihm bewußt wurde, daß er in einem Bett lag und sich jemand um seine Wunden gekümmert hatte. „Ich leben noch", murmelte er mit rauher Stimme. „Ja, das tust du, aber nur gerade noch so, mein Großer", erklang eine vertraute Stimme hinter ihm. Langsam wandte er den Blick hinter sich und starrte verblüfft auf Ukyo und – Shampoo????, die friedlich nebeneinander standen. Er schüttelte den Kopf und langsam klärte sich sein Blick, doch die beiden Mädchen standen noch immer vor ihm. „Also, das ist .... kein Traum? Ihr beide? Friedlich in einem Raum? Was ist passiert?"fragend sah er die beiden an. „Verlorener Junge stellen dumme Fragen", die Amazone funkelte ihn erbost an und auch Ukyo verdrehte kurz die Augen. „Eigentlich wollten wir dich fragen, was geschehen ist. Wer hat dich so zugerichtet?" Ryogas Gesicht wurde abweisend und er wandte den Blick ab. „Niemand." Der verlorene Junge schloß kurz die Augen, als eine Schmerzwelle durch seinen Körper jagte. Er schnappte gepreßt nach Luft. Seine Rippen mußten mehr abbekommen haben, als er geglaubt hatte. Ryoga verkrampfte sich kurz. „Wen willst du für dumm verkaufen?"jetzt war auch Ukyo wütend. „Du wirst uns noch erklären wollen, daß du gestolpert bist und dir dabei weh getan hast", fuhr sie ihn an. „Ja, genau, ich bin gestolpert", murmelte Ryoga mit immer noch abgewandtem Gesicht. „Jetzt sein genug!"Shampoo sprang hitzig vor. „Verlorener Junge uns jetzt sagen, was seien!" Ukyo wollte gerade die Amazoe beruhigen, als sich der verloren Junge ihnen wieder zuwandte. In seinen Augen spiegelten sich Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und ... Furcht wider. „Laßt mich in Ruhe. Laßt mich einfach in Ruhe." Die beiden Mädchen waren einige Schritte zurück gewichen. Ryoga schloß die Augen. „Solltet ihr nicht draußen sein und eure Kämpfe um Ranma führen? Was tut ihr hier bei mir?" Verbitterung klang in seiner Stimme mit. Kalt fuhr er fort: „Als ob ich euch wirklich interessieren würde. Tut nicht so, als ob ihr in mir einen Menschen sehen würdet." Der verlorene Junge hustete auf und ein weiterer Krampf ging durch seinen Körper. „Ich habe euch nichts mehr zu sagen...." Das Reden hatte Ryoga erschöpft und er spürte, wie es langsam dunkel wurde um ihn. „Wenn meine Zeit gekommen ist werde ich alleine sein, ganz allein", flüsterte er noch, bevor ihm die Sinne schwanden. Ukyo blickte beschämt zu Boden und wandte sich dann Shampoo zu, der es auch nicht viel besser ging. „Verlorener Junge schlecht reden über Shampoo und Spachtelmädchen", fauchte sie wütend. „Und? Hat er Unrecht?"entgegnete die junge Küchenmeisterin schlicht. „Haben wir das seinetwegen getan? Oder wegen Ran-chan...? Die Amazone errötete. „Er trotzdem nicht so reden dürfen. Wir ihn gerettet!"Shampoo schüttelte den Kopf und deutete auf Ryoga. „Er Angst haben. Wovor? Verlorener Junge zeigen große Furcht." Die Mädchen sahen wieder zu ihm hin. „Stimmt, du hast recht", Ukyo Kuonji nickte bekräftigend. „Und was hat er mit.... wenn seine Zeit gekommen ist, gemeint?" Sie schauderte kurz. „Es klang so... endgültig." „Ich nicht wissen, aber besser wir warten auf Urgroßmutter. Sie vielleicht wissen." Shampoo und Ukyo seufzten kollektiv auf. Die beiden setzten sich neben Ryogas Lager und warteten auf Colognes Rückkehr.

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Ende des 1. Kapitels. So, das wäre es für jetzt. Fortsetzung folgt....