Ranma 1/2 wurde von Rumiko Takahashi erfunden. Die Rechte an den Figuren liegen somit bei ihr und ihrem Verlag. Die Geschichte dient keinem finanziellen Zweck sondern ist einfach Ausdruck eines Fans.

-------------

Hier kommt Kapitel 4 meiner Geschichte. Ich glaube, sie wird wirklich eine längere Sache und ich bin gespannt, was ihr davon haltet. Ein paar Reviews wären nett. Also dann, viel Vergnügen. Saraton PS: - denken, „"– eh bekannt und schließlich neu ( ) – Mandarin, ich denke, damit kennt ihr euch aus.... ------------

Schatten der Vergangenheit Kapitel 4

Die beiden jungen Mädchen saßen mit gesenktem Blick vor der Amazonenmatriarchin. Diese nickte nachdenklich. „Ich verstehe. So ist das also gewesen." Cologne musterte zuerst ihre Urenkelin und danach Ukyo. „Ihr habt gut reagiert. Wahrscheinlich habt ihr sein Leben gerettet, wenn auch nur vorläufig...." Beide sahen auf. „Was heißt vorläufig?"fuhr die Küchenmeisterin auf, während Shampoo ihre Urgroßmutter nur fragend ansah. „Das heißt genau das, was ich gesagt habe", erwiderte Cologne ruhig, „ihr habt ihn zwar vor sich selbst retten können, aber er hat noch immer den Schatten desjenigen, der ihn jagt zu fürchten ... und es ist ein furchtbarer Gegner." Cologne schloß die Augen. „Ich befürchte, es gibt niemanden, der stark genug wäre ihn aufzuhalten, auch ich kann ihn nicht beschützen", meinte sie hohl.

Ungläubig starrten die Mädchen auf die alte Amazone. „Wie?" Ukyo war perplex. Sie wußte, daß Cologne zu den stärksten Leuten zählte, die es in Nerima, wenn nicht sogar in Japan und China zusammen gab. Shampoo sah ihre Urgroßmutter ernst an. „Was heißen das für verlorenen Jungen? Wer seien Feind von ihm?" Bevor Cologne etwas sagen konnte, erklang eine matt klingende Stimme: „Das heißt, daß dies mein Kampf ist und ihr alle nichts tun könnt, außer euch selber in Gefahr zu bringen..." Ryoga war erwacht und hatte sich aufgesetzt. Er blickte die drei an. Man merkte, daß er stark geschwächt war, zudem noch etwas fiebrig. Demzutrotz brannte in seinen Augen dunkles Feuer, in dem sich Entschlossenheit und eine seltsame Gewißheit spiegelten. „Ryoga!" Ukyo war aufgesprungen. „Was zur Hölle meinst du damit? Sprechen heute alle in Rätseln?"fuhr sie ihn mit einer Mischung aus Wut und Sorge an. „Was meinen verlorener Junge damit?"fragte Shampoo in einem ruhigeren Tonfall. Der verlorene Junge überlegte kurz und begann dann zu sprechen: „Es ist besser für euch, wenn ihr nichts wißt. Dann könnt ihr auch nicht verletzt werden." Er seufzte auf. „Zudem die Sache eine ... Familienangelegenheit ist, in der Fremde nicht involviert werden sollten." Shampoos Augen sprühten. „WAS SAGEN VERLORENER JUNGE DA?" Ukyo starrte die Amazone mit großen Augen an. Puh, Shampoo ist definitiv sauer, die Küchenmeisterin seufzte auf, ich bin es ja auch. Cologne schwieg zu dem Ganzen und wartete ab. Schließlich wandte sich Ryoga an sie. („Ehrenwerte Älteste. Ihr wißt Bescheid, oder?") fragte er in Mandarin. Diese zog eine Braue hoch, während Shampoos Unterkiefer runterfiel. („Ja, ich weiß Bescheid, Kind"), entgegnete die alte Amazone ruhig. Er holte Luft. („Ich würde gerne mit Euch darüber sprechen, ehrenwerte Älteste, alleine!") („Ich verstehe.") Cologne wechselte wieder die Sprache. „Ukyo, du und Shampoo seid sicher müde. Geht doch nach unten und ruht euch ein wenig aus. Eßt und trinkt etwas", sagte sie bestimmt. Die Küchenmeisterin setzte zum Sprechen an, als Shampoo ihr auf die Schulter griff und den Kopf schüttelte. „Spachtelmädchen besser mitkommen, jetzt nicht Zeit zum Streiten. Wenn Urgroßmutter sagen, wir gehen, dann wir machen...." Ukyo sah die junge Amazone an und erkannte, daß diese genauso frustiert war, wie sie. Die Küchenmeisterin wandte einen letzten Blick zu Ryoga und Cologne. „Gut, gehen wir", grummelte sie geschlagen. Aber es ist noch nicht vorbei, beendete sie den Satz in Gedanken. Shampoo zog das mürrische Mädchen mit sich und beide verließen den Raum. Die Alte sah zur Tür: („Sie sind weg, Kind, also erzähle mir alles!") Der verlorene Junge atmete gepreßt aus. („Das werde ich, ehrenwerte Älteste!")

Ukyo ging auf und ab. „Wer glaubt er, daß er ist. Und warum schickt sie uns einfach weg?" schimpfte sie. Shampoo trank einen Schluck Tee. „Weil sie können", entgegnete sie schlicht und sah die Küchenmeisterin an, „oder wollen Spachtelmädchen zu Urgroßmutter sagen nein?" Diese verzog das Gesicht. „Ich weiß, was du meinst", murmelte sie verdrossen. „Hättest du gedacht, daß Ryoga Chinesisch spricht?" „Mandarin", verbesserte die Amazone Ukyo geistesabwesend. „Was auch immer, die ganze Sache ist mehr als nur seltsam." „Hm", bestätigte Shampoo. „Ich mich fragen, was für Gegner verlorener Junge haben wenn selbst Urgroßmutter sagen, sie zu schwach seien." Die beiden sahen sich besorgt an. „Das ist eine gute Frage."

Währenddessen im Tendo-dojo: Es war wieder einmal das übliche Chaos zugange. Genma und Ranma stritten sich um das Essen, Akane saß beleidigt, Nabiki belustigt und Soun zeitungslesend am Tisch, während Kasumi mit der üblich freundlich Miene mehr Essen brachte, nur Happosai, der Gründer des „Anything-goes-Stiles"saß abseits von den anderen und rauchte seine Pfeife. Normalerweise hätte er irgendwelche Damenunterwäsche gebügelt oder ähnliches getan, doch nicht heute. Seine Verletzungen waren fast wieder verheilt. Er war es gewöhnt viel einzustecken. Der Alte nahm einen weiteren Zug aus seiner Pfeife. „Huh, ich hoffe für dich mein Junge, daß du es schaffst...", murmelte er, „doch alleine hast du keine Chance." Geistesabwesend blickte er auf Ranma und die anderen. „Vielleicht wird er es ja rechtzeitig begreifen." Happosai klopfte seine Pfeife aus und begann sie neu zu stopfen. Freundschaft, Loyalität und Liebe sind alles starke Waffen, oft die einzige Hoffnung für jemanden, ging es dem Alten durch den Kopf.

------

Cat-Cafe, einige Stunden später: „Ugh." Langsam wurde Shampoo wach. Sie schüttelte leicht belämmert den Schädel. Dieser tat ihr ziemlich weg. Die Amazone sah sich um und bemerkte, daß Ukyo bewußtlos neben ihr lag. („Was ist geschehen?") Sie beugte sich zur Küchenmeisterin. „Spachtelmädchen?" Shampoo schüttelte das ohnmächtige Mädchen an der Schulter. „Spachtelmädchen aufwachen!" Sie rüttelte stärker und Ukyo schlug abrupt die Augen auf. „Arg, mir tut alles weh", jammerte diese. „Shampoo wissen, hat auch Schmerzen", sagte die Amazone. Ukyo stutzte. „Warst du auch bewußtlos? Wieso sind ....", begann sie zu sprechen, wurde jedoch von einer Stimme hinter ihnen unterbrochen. „Hört auf zu klagen! Die Schmerzen müßten bald vergehen, so hart habe ich nicht zugeschlagen." Die beiden drehten sich um und starrte auf Cologne, die gelassen auf ihrem Stock saß. („Warum hast du uns niedergeschlagen, Urgroßmutter?"), fragte Shampoo überrascht. Die Küchenmeisterin blickte verständnislos zu dieser, da sie kein Mandarin konnte. „Laß uns Japanisch sprechen, damit deine Freundin uns auch verstehen kann", meinte die Alte, „ja, ich habe euch niedergeschlagen, es war notwendig... ihr hättet nicht verstanden." „Was nicht verstanden, alte Hexe", fauchte Ukyo wütend. Cologne ignorierte den Wutausbruch. „Ihr braucht nicht mehr nach oben zu gehen, der verlorene Junge ist nicht mehr da, er ist gegangen." „Urgroßmutter!"protestierte Shampoo, „Warum er gegangen? Er noch viel zu schwach." Beide Mädchen blickten die alte Amazone zornig an. „Der verlorene Junge hat ein großes Opfer gebracht", fuhr diese unbeirrt fort, „er ist weggegangen um ehrenvoll zu sterben. Er hat keinen von euch oder die anderen in Nerima in Gefahr bringen wollen. Darum hat er es getan. Ryoga hat mich gebeten ihm dabei zu helfen und ich habe es ihm gewährt." Hoheitsvoll funkelte die Alte Ukyo und Shampoo an. Sie seufzte auf. „Glaubt ihr, ich habe es gerne getan? Auch ich schätze und respektiere den verlorenen Jungen. Doch gegen diesen Gegner wäre alles vergebens. Und wenn wir ihm beigestanden wären, hätte es nur Blut und Tränen gegeben, nicht mehr." Die alte Frau senkte den Kopf. „Es ist seine Entscheidung gewesen", Cologne drehte sich um und verließ den Raum. Die sprachlosen Mädchen blieben zurück.

Ryoga lief schwer atmend durch den Wald. Er wußte, daß er sich beeilen mußte, da die Wirkung von Colognes Akupressur bald abflauen würde. Ihre Worte hallten in seinen Gedanken. "Wenn die Wirkung vorbeigeht, wirst du wieder alle deine Verletzungen und Wunden spüren, sogar schlimmer als vorher. Dafür wirst du wieder einige Stunden über deine volle Kraft verfügen. Du solltest die Zeit nutzen um weit weg zu sein." Genau das hatte er auch vor zu tun. Ich kann nicht zulassen, daß jemand meinetwegen verletzt wird. Er sprang über einen größeren Felsen und lief weiter. Ich muß durchhalten. Er war müde und erschöpft. Ich darf nicht aufgeben. Wenig später war der verlorene Junge in den Tiefen des Waldes verschwunden.

--------

Ucchans am nächsten Tag: Es war still im Lokal. Ukyo hatte ihr Lokal geschlossen gelassen, irgendwie konnte sie sich heute zu nichts aufraffen. Sie saß an der Theke und ließ ihre Gedanken schweifen. Es ist nicht richtig, das war ... falsch. Das junge Mädchen dachte an Ryoga. Sie erinnerte sich an seine vorwurfsvollen Worte. „Solltet ihr nicht draußen sein und eure Kämpfe um Ranma führen? Was tut ihr hier bei mir? Tut nicht so, als ob ihr in mir einen Menschen sehen würdet. Als ob euch wirklich interessieren würde, was mit mir ist." Diese bitteren Worte hatten Ukyo mehr getroffen, als sie erwartet hatte. Sie erinnerte sich daran, wie oft sie beide zusammen versucht hatten, Ranma und Akane auseinander zu bringen. Ich habe ihn als Werkzeug betrachtet, als Mittel zum Zweck. Trotzdem ist dieser Dummkopf bereit sein Leben wegzuschmeißen um keinen von uns in Gefahr zu bringen. Düster blickte die Küchenmeisterin vor sich hin. Wer immer sein Gegner ist, in seinem jetzigen Zustand hat er absolut keine Chance. Sie stand langsam auf und wußte, was sie zu tun hatte. Das junge Mädchen straffte sich. Es ist verrückt, was ich da tun will, aber das einzig Richtige, ging es ihr durch den Kopf. Danach begann Ukyo ihre Vorbereitungen zu treffen.

Eine Stunde später trat Ukyo vollbepackt mit einem großen Rucksack, einer Bettrolle und ihrer Kampfspachtel aus dem Lokal. Die Küchenmeisterin hatte sich robuste, bequeme Wanderkleidung angezogen und ein dunkles Stirnband vervollständigte ihr Outfit. Niemand hätte sie in diesem Moment für ein Mädchen gehalten. Ukyo blieb einen Moment unschlüssig stehen. Wohin sollte sie sich wenden? Sie sah aus der Ferne eine vertraute Gestalt näher kommen. Shampoo? Die Amazone lief auf sie zu, auf ihrem Rücken einen großen Rucksack mit sich führend und ihre zwei unvermeidlichen Kugelkeulen. „Wohin wollen Spachtelmädchen", fragte sie ein wenig außer Atem, als sie bei Ukyo angelangt war. Diese blickte die Amazone erstaunt an. „Öh, eigentlich ...", sie brach. „Wohin willst du denn?" Die Küchenmeisterin musterte ihr Gegenüber. „Shampoo wollen verlorenen Jungen suchen gehen", antwortete die Amazone. „Spachtelmädchen auch gehen?" „Sieht wohl so aus." „Dann wir gehen gemeinsam." Shampoo und Ukyo blickten einander an. Schließlich nickte die Küchenmeisterin. „In Ordnung, nur wir haben ein Problem, wo sollen wir ihn suchen?"die Amazone stutzte. „Das schwer, verlorener Junge seien ... verlorener Junge. Er jetzt sein können in China." „...oder wer weiß wo", fuhr Ukyo seufzend fort. „Ich glaube, da könnte ich helfen", sagte eine vertraute Stimme hinter ihnen.

Happosai blickte amüsiert auf die beiden Mädchen, die in Kampfhaltung vor ihm standen. „Was willst du hier? Du alter perverser Bock....", fauchte Ukyo, währen Shampoo ihn nur böse anfunkelte. Seelenruhig nahm er einen Zug aus seiner Pfeife. „Ob ihr es glaubt oder nicht, eigentlich will ich euch helfen Ryoga zu finden." Ungläubig starrten sie den Alten an. „NANI? Das sollen wir dir glauben?" „Halt", unterbrach die Amazone Ukyo und wandte sich Happosai zu. „Warum? Alter Mann sich nicht scheren um andere. Tun meist schlimme Dinge mit Sachen von Frauen... Warum ihn verlorener Junge kümmern?"fragte sie in ihrem gebrochenem Japanisch. Happosai sah sie erstaunlich ernst an. „Du hast recht, eigentlich kümmern mich andere Leute nicht im mindesten, aber ich möchte Ryoga retten, er ist mir ... wichtig." „Hmpf, wer soll dir das glauben?", grummelte Ukyo, während Shampoo wartete, daß er weitersprach. Der alte Meister seufzte. „Ihr glaubt mir also nicht. Gut, ich werde euch sagen, warum ich ihm helfen will. Doch ihr müßt mir versprechen, niemandem davon zu erzählen. Auch Ryoga nicht." Shampoo nickte nur und nach einigem Zögern stimmte Ukyo ebenfalls zu. Happosai holte Luft. "Um es kurz zu machen – er ist das einzige, noch lebende Familienmitglied, das ich noch habe. Ryoga ist mein Urgroßenkel." Happosai schloß die Augen. „Deswegen werde ich tun, was ich kann, ich hoffe nur ... daß es nicht zu spät ist", sagte der Alte mit brüchiger Stimme."