Ranma 1/2 wurde von Rumiko Takahashi erfunden. Die Rechte an den Figuren liegen somit bei ihr und ihrem Verlag. Die Geschichte dient keinem finanziellen Zweck sondern ist einfach Ausdruck eines Fans.
OK, ich hab Kapitel 7 reingestellt und weil es so schön war, folgt gleich auch Kapitel 8 - die gute Laune gehört genutzt. Und Kapitel 9 ist auch fast fertig - laßt euch einfach überraschen. Bleibt mir nur noch übrig, euch viel Spaß zu wünschen. Ich hoffe, die Story gefällt.
Noch eine kleine Anmerkung am Rande: # # dies markiert in Zukunft die Gedanken der Charaktere ( ) das bleibt natürlich stehen für Mandarin. Und nun - viel Spaß.
Saraton
Ryoga lief um sein Leben. Er wußte, hinter ihm kam das Verderben und es holte allmählich auf.
Der verloren Junge lief weiter und spürte kleine Nadelstiche in seinen Lungenflügeln.
"Ich darf nicht aufgeben. Ich darf nicht...", seine Gedanken rasten und er fühlte das Pochen seines Herzens.
Ryoga merkte, daß er langsam Abstand von seinem Verfolger nahm.
"Ich schaffe es."
Dann stolperte er und fiel hin.
"Nein."
In der Ferne sah er zwei schattenhafte Gestalten stehen, die regungslos auf das warteten, was noch kommen würde.
"NEIN!" schrie Ryoga auf...
...und wachte schweißgebadet in dem Zelt auf, in dem die Mädchen ihn untergebracht hatten.
Mühsam richtete er sich auf und versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Ryoga wischte sich über seine Stirn und atmete tief ein.
Plötzlich wurde die Plane vor dem Zelteingang zur Seite geworfen und die beiden Mädchen starrten besorgt in das Zelt.
"Alles in Ordnung? Wir haben dich schreien gehört."
Ukyo blickte auf den leicht zitternden Jungen und kroch in das Zelt hinein. Shampoo folgte ihr und die zwei nahmen Ryoga in ihre Mitte.
"Mir geht es gut, wirklich", protestierte er schwach.
"Wir glauben dir jedes Wort", meinte Ukyo mit leicht spöttischer Stimme und drückte ihn auf sein Lager zurück.
Shampoo platzierte sich links von ihm, während die Küchenmeisterin sich rechts hinlegte.
Er schluckte, als ihm die Nähe der beiden bewußt wurde.
"Verlorener Junge jetzt schlafen!" forderte die Amazone ihn auf und rutschte näher an ihn heran.
"Spachtelmädchen und Shampoo hier sein, werden bewachen Schlaf von verlorenem Jungen", meinte sie sanft zu ihm.
"Genau", bekräftigte Ukyo, während sie sich ebenfalls herankuschelte.
"Die Kavallerie ist da! Eines noch...", ihr Gesicht nahm einen bedrohlichen Ton an.
"Jetzt, da es dir ja auch körperlich besser geht, komm auf keine dummen Ideen!"
Ryoga schnappte entrüstet nach Luft. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, merkte er, daß sie ihn auf den Arm genommen hatte.
Alle drei mußten kichern und die Mädchen fühlten, daß der Junge sich sichtlich entspannte.
"Danke", meinte er schlicht.
"Ist schon gut", brummte Ukyo, "und jetzt schlaf! Aber gewöhn dich nicht zu sehr daran, ja?" fügte sie noch hinzu.
Ryoga nickte und schloß seine Augen.
"Ich werde mich bemühen", sagte er müde.
Einige Minuten später war er wieder eingeschlafen.
Shampoo sah zu Ukyo und nickte ihr zu.
"Wir jetzt doch schlafen, bei verlorenem Jungen. Vielleicht sein Schicksal?"
Die Küchenmeisterin, die bei diesen Worten einen Seufzer unterdrücken mußte, verzog das Gesicht.
"Das mit dem Schlafen, galt auch für Dich!" entgegnete Ukyo mit unbewegtem Gesicht, die Worte der Amazone absichtlich ignorierend.
Shampoo grinste in freundlichem Spott.
"Wie Spachtelmädchen meinen", sagte sie neckisch und schloß ihre Augen.
Wenige Augenblicke später schlief sie tief und fest.
#Wie macht sie das bloß?# ging es Ukyo durch den Kopf. Aber dann mußte auch sie lächeln.
#Es ist schon verrückt, das Ganze. Vielleicht ist es ja wirklich Schicksal?# Sie mußte bei diese Gedanken erneut lachen.
#Ich sollte auch sehen, daß ich ein wenig Schlaf bekommen#, dachte Ukyo noch, bevor sie ebenfalls sanft einschlummerte.
Unbemerkt von den dreien, beobachteten sie ein Paar neugieriger Augen aus dem Dunkeln. Eine schattenhafte Gestalt erhob sich vom Boden.
"So beginnt es also", murmelte der Fremde und wandte sich ab.
Einige Augenblicke später verschwand die Gestalt ebenso wie sie aufgetaucht war. Nichts wies mehr darauf hin, daß überhaupt jemand dagewesen war.
Als Ryoga dieses Mal erwachte, fühlte er sich sicher und geborgen, was wohl an den Mädchen lag, die ihn zwischen sich eingeklemmt hatten. Er musterte die Gesichter der Schlafenden und lächelte.
#Sie haben so viel für mich getan und ich weiß noch immer nicht ganz warum.#
Das Lächeln schwand und sein Gesicht wurde düsterer.
#Ukyo hat recht, ich sollte mich nicht zu sehr daran gewöhnen.#
Er wußte, daß es eigentlich Ranma war, der den beiden am Herzen lag. #Und nicht ich.#
Ryoga dachte daran, wie es gewesen war, sich an das Alleinsein zu gewöhnen.
#Nein, eigentlich hab ich mich nie daran ... gewöhnt#, wurde ihm klar.
Ryoga wußte, daß, wenn alles vorbei war, er wieder alleine sein würde. Eine einzelne Träne rollte seine Wangen herunter, als er fühlte, daß ihm jemand die Träne aus dem Gesicht wischte.
Er sah überrascht zu Shampoo, die seinen Blick ernst erwiderte.
"Was haben verlorener Junge?" fragte sie ihn.
"Nichts, wirklich", erwiderte Ryoga hastig, "es muß mir etwas ins Auge gekommen sein."
Wenig überzeugt sah ihn die Amazone weiter an.
"Warum verlorener Junge lügen? Shampoo dir nicht glauben."
Ukyo, die langsam ebenfalls erwachte, blinzelte orientierungslos.
"Was ist denn los?" murmelte sie verschlafen.
"Nichts", sagte Ryoga erneut, "gar nichts. Wir sollten langsam aufstehen, damit wir mit dem Training beginnen können", meinte er übertrieben euphorisch und befreite sich langsam aus der Umklammerung der Mädchen.
Als er aus dem Zelt kroch, fühlte er noch immer Shampoos kritischem Blick in seinem Rücken.
Ukyo lag am Boden und keuchte. Ein Seitenblick zu Shampoo zeigte ihr, daß es der Amazone auch nicht viel besser ging. Sie trainierten nun schon eine gute Woche zusammen und hatten ihre Material Arts Fähigkeiten mehr oder minder verdoppelt. Ryoga hatte sich als guter Lehrer erwiesen und war inzwischen auch wieder in Bestform. Er blickte die zwei, am Boden liegenden Mädchen, grinsend an.
"Na? Geht es langsam wieder?"
Grummelnd stellten sie fest, daß der verlorene Junge taufrisch wirkte, so als ob er sich die letzten drei Stunden überhaupt nicht hatte anstrengen müssen, die sie in gemeinsamem Training verbracht hatten.
"Wann fangen wir an die zwei Schilde zu trainieren?" wollte Ukyo von ihm wissen.
Er wurde wieder ernst und musterte sie.
"Bald! Ihr müßt noch ein wenig besser werden, dann..."
Shampoo schüttelte den Kopf.
"Noch besser? Shampoo jetzt stärker als alle Kriegerinnen vom Stamm - außer Urgroßmutter und andere Älteste", meinte sie keuchend.
Ryoga grinste wieder.
"Das stimmt schon, aber eines fehlt euch noch."
In seinen Augen glitzerte es.
"Ihr könnt noch keine Chi-Attacken! Das werden wir ändern!"
Die zwei richteten sich abrupt auf.
"Chi-Attacken?" riefen sie zweistimmig aus, "Du uns zeigen Chi-Angriffe?" sprach die Amazone weiter.
Der verlorene Junge nickte.
"Wann beginnen wir damit?" fragte Ukyo mit deutlich mehr Begeisterung.
"Jetzt!" antwortete er.
"Konzentration ist ein wesentlicher Faktor. Benutzt euren Willen als Fokus eurer inneren Kraft", Ryogas Stimme hatte einen monotonen Tonfall angenommen und zufrieden stellte er fest, daß Shampoo und Ukyo sich auf dem besten Wege befanden ihre erste Chi-Attacke zu meistern.
Er trat zwischen die zwei und ließ seine Kräfte wirken.
#Ich bin allein#, ging es ihm durch den Kopf, #alle hassen mich.#
Je trauriger er wurde, desto mehr wurde sein Körper von einem grünlichen Leuchten eingehüllt.
#Ich bin allein.#
Das Leuchten erfaßte nun auch die zwei Mädchen, welche ebenfalls ihren Zorn und ihre Wut in seine Energie abgaben.
Das Chi der Amazone hob sich rötlich von seinem eigenen ab, während Ukyos Energien bläulich strahlten.
Immer mehr Kraft bündelte sich zwischen ihnen und als Ryoga spürte, daß er bald die Kontrolle verlieren würde, schrie er auf und schickte das gebündelte Chi als Kugel auf einen nahe gelegenen Felsen.
"Shi-Shi-Hoda-Do-Ken gesammelt!"
Die Energien pulverisierten den Felsen geradezu und Ryoga hörte die Mädchen lauthals aufjuchzen.
Zu seiner eigenen Verblüffung stellte er fest, daß er sich ebenfalls sehr gut fühlte, besser als sonst nach einem normalen Shi-Shi-Hoda-Do-Ken.
#Das muß die Energie der beiden sein.#
Ukyo trat zu ihm und strahlte ihn an.
"Das war toll, machen wir das noch einmal?"
"Eigentlich wäre es für jetzt genug", meinte er, doch Shampoo, die ebenfalls zu ihnen getreten war schüttelte den Kopf.
"Nein, wir noch haben Kraft, machen noch einmal."
Er mußte lachen.
"In Ordnung", sagte er, irgendwie hatte ihn die Fröhlichkeit der beiden angesteckt. "Nur glaube ich nicht, daß wir es im Moment schaffen, noch einmal so viel Wut und Zorn zusammen zu bekommen."
"Dann machen wir doch eine normale Attacke. Das sollte doch auch gehen", entgegnete die Küchenmeisterin unbeschwert.
Ryoga überlegte einen Moment und nickte schließlich.
"Gut, machen wir das so", Shampoo und Ukyo juchzten erneut auf, was ihn noch mehr zum Lachen brachte. Der letzte Rest von Vorbehalt schwand in seinem Inneren und er begab sich in Position. Keinem von ihnen fiel auf, daß sie sich unnatürlich benahmen, daß die gesammelten Energien sie in eine Art Rauschzustand versetzt hatten, der sie wie Betrunkene handeln ließ.
Der verlorene Junge schüttelte sich kurz.
#Was soll schon passieren?# stellte er für sich kurz fest und begann erneut Energien zu sammeln.
"Mhm", schläfrig streckte Ryoga sich und verharrte, als er bemerkte, daß er auf der Wiese lag. Das wäre nicht so schlimm gewesen, nur hatte er absolut nichts an. Als er seine Augen vorsichtig öffnete und Shampoo und Ukyo neben sich liegen sah, die ebenso nackt waren wie er, schluckte Ryoga.
"Was zum..."
Dann kam die Erinnerung, an das was sie getan hatten, wieder.
"Oh mein..."
Als der verlorene Junge bemerkte, daß die Mädchen ebenfalls begannen aufzuwachen, schluckte er erneut.
Er wußte, er war in Schwierigkeiten.
ende des 8. Kapitels
Fortsetzung folgt demnächst.
Saraton
OK, ich hab Kapitel 7 reingestellt und weil es so schön war, folgt gleich auch Kapitel 8 - die gute Laune gehört genutzt. Und Kapitel 9 ist auch fast fertig - laßt euch einfach überraschen. Bleibt mir nur noch übrig, euch viel Spaß zu wünschen. Ich hoffe, die Story gefällt.
Noch eine kleine Anmerkung am Rande: # # dies markiert in Zukunft die Gedanken der Charaktere ( ) das bleibt natürlich stehen für Mandarin. Und nun - viel Spaß.
Saraton
Ryoga lief um sein Leben. Er wußte, hinter ihm kam das Verderben und es holte allmählich auf.
Der verloren Junge lief weiter und spürte kleine Nadelstiche in seinen Lungenflügeln.
"Ich darf nicht aufgeben. Ich darf nicht...", seine Gedanken rasten und er fühlte das Pochen seines Herzens.
Ryoga merkte, daß er langsam Abstand von seinem Verfolger nahm.
"Ich schaffe es."
Dann stolperte er und fiel hin.
"Nein."
In der Ferne sah er zwei schattenhafte Gestalten stehen, die regungslos auf das warteten, was noch kommen würde.
"NEIN!" schrie Ryoga auf...
...und wachte schweißgebadet in dem Zelt auf, in dem die Mädchen ihn untergebracht hatten.
Mühsam richtete er sich auf und versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Ryoga wischte sich über seine Stirn und atmete tief ein.
Plötzlich wurde die Plane vor dem Zelteingang zur Seite geworfen und die beiden Mädchen starrten besorgt in das Zelt.
"Alles in Ordnung? Wir haben dich schreien gehört."
Ukyo blickte auf den leicht zitternden Jungen und kroch in das Zelt hinein. Shampoo folgte ihr und die zwei nahmen Ryoga in ihre Mitte.
"Mir geht es gut, wirklich", protestierte er schwach.
"Wir glauben dir jedes Wort", meinte Ukyo mit leicht spöttischer Stimme und drückte ihn auf sein Lager zurück.
Shampoo platzierte sich links von ihm, während die Küchenmeisterin sich rechts hinlegte.
Er schluckte, als ihm die Nähe der beiden bewußt wurde.
"Verlorener Junge jetzt schlafen!" forderte die Amazone ihn auf und rutschte näher an ihn heran.
"Spachtelmädchen und Shampoo hier sein, werden bewachen Schlaf von verlorenem Jungen", meinte sie sanft zu ihm.
"Genau", bekräftigte Ukyo, während sie sich ebenfalls herankuschelte.
"Die Kavallerie ist da! Eines noch...", ihr Gesicht nahm einen bedrohlichen Ton an.
"Jetzt, da es dir ja auch körperlich besser geht, komm auf keine dummen Ideen!"
Ryoga schnappte entrüstet nach Luft. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, merkte er, daß sie ihn auf den Arm genommen hatte.
Alle drei mußten kichern und die Mädchen fühlten, daß der Junge sich sichtlich entspannte.
"Danke", meinte er schlicht.
"Ist schon gut", brummte Ukyo, "und jetzt schlaf! Aber gewöhn dich nicht zu sehr daran, ja?" fügte sie noch hinzu.
Ryoga nickte und schloß seine Augen.
"Ich werde mich bemühen", sagte er müde.
Einige Minuten später war er wieder eingeschlafen.
Shampoo sah zu Ukyo und nickte ihr zu.
"Wir jetzt doch schlafen, bei verlorenem Jungen. Vielleicht sein Schicksal?"
Die Küchenmeisterin, die bei diesen Worten einen Seufzer unterdrücken mußte, verzog das Gesicht.
"Das mit dem Schlafen, galt auch für Dich!" entgegnete Ukyo mit unbewegtem Gesicht, die Worte der Amazone absichtlich ignorierend.
Shampoo grinste in freundlichem Spott.
"Wie Spachtelmädchen meinen", sagte sie neckisch und schloß ihre Augen.
Wenige Augenblicke später schlief sie tief und fest.
#Wie macht sie das bloß?# ging es Ukyo durch den Kopf. Aber dann mußte auch sie lächeln.
#Es ist schon verrückt, das Ganze. Vielleicht ist es ja wirklich Schicksal?# Sie mußte bei diese Gedanken erneut lachen.
#Ich sollte auch sehen, daß ich ein wenig Schlaf bekommen#, dachte Ukyo noch, bevor sie ebenfalls sanft einschlummerte.
Unbemerkt von den dreien, beobachteten sie ein Paar neugieriger Augen aus dem Dunkeln. Eine schattenhafte Gestalt erhob sich vom Boden.
"So beginnt es also", murmelte der Fremde und wandte sich ab.
Einige Augenblicke später verschwand die Gestalt ebenso wie sie aufgetaucht war. Nichts wies mehr darauf hin, daß überhaupt jemand dagewesen war.
Als Ryoga dieses Mal erwachte, fühlte er sich sicher und geborgen, was wohl an den Mädchen lag, die ihn zwischen sich eingeklemmt hatten. Er musterte die Gesichter der Schlafenden und lächelte.
#Sie haben so viel für mich getan und ich weiß noch immer nicht ganz warum.#
Das Lächeln schwand und sein Gesicht wurde düsterer.
#Ukyo hat recht, ich sollte mich nicht zu sehr daran gewöhnen.#
Er wußte, daß es eigentlich Ranma war, der den beiden am Herzen lag. #Und nicht ich.#
Ryoga dachte daran, wie es gewesen war, sich an das Alleinsein zu gewöhnen.
#Nein, eigentlich hab ich mich nie daran ... gewöhnt#, wurde ihm klar.
Ryoga wußte, daß, wenn alles vorbei war, er wieder alleine sein würde. Eine einzelne Träne rollte seine Wangen herunter, als er fühlte, daß ihm jemand die Träne aus dem Gesicht wischte.
Er sah überrascht zu Shampoo, die seinen Blick ernst erwiderte.
"Was haben verlorener Junge?" fragte sie ihn.
"Nichts, wirklich", erwiderte Ryoga hastig, "es muß mir etwas ins Auge gekommen sein."
Wenig überzeugt sah ihn die Amazone weiter an.
"Warum verlorener Junge lügen? Shampoo dir nicht glauben."
Ukyo, die langsam ebenfalls erwachte, blinzelte orientierungslos.
"Was ist denn los?" murmelte sie verschlafen.
"Nichts", sagte Ryoga erneut, "gar nichts. Wir sollten langsam aufstehen, damit wir mit dem Training beginnen können", meinte er übertrieben euphorisch und befreite sich langsam aus der Umklammerung der Mädchen.
Als er aus dem Zelt kroch, fühlte er noch immer Shampoos kritischem Blick in seinem Rücken.
Ukyo lag am Boden und keuchte. Ein Seitenblick zu Shampoo zeigte ihr, daß es der Amazone auch nicht viel besser ging. Sie trainierten nun schon eine gute Woche zusammen und hatten ihre Material Arts Fähigkeiten mehr oder minder verdoppelt. Ryoga hatte sich als guter Lehrer erwiesen und war inzwischen auch wieder in Bestform. Er blickte die zwei, am Boden liegenden Mädchen, grinsend an.
"Na? Geht es langsam wieder?"
Grummelnd stellten sie fest, daß der verlorene Junge taufrisch wirkte, so als ob er sich die letzten drei Stunden überhaupt nicht hatte anstrengen müssen, die sie in gemeinsamem Training verbracht hatten.
"Wann fangen wir an die zwei Schilde zu trainieren?" wollte Ukyo von ihm wissen.
Er wurde wieder ernst und musterte sie.
"Bald! Ihr müßt noch ein wenig besser werden, dann..."
Shampoo schüttelte den Kopf.
"Noch besser? Shampoo jetzt stärker als alle Kriegerinnen vom Stamm - außer Urgroßmutter und andere Älteste", meinte sie keuchend.
Ryoga grinste wieder.
"Das stimmt schon, aber eines fehlt euch noch."
In seinen Augen glitzerte es.
"Ihr könnt noch keine Chi-Attacken! Das werden wir ändern!"
Die zwei richteten sich abrupt auf.
"Chi-Attacken?" riefen sie zweistimmig aus, "Du uns zeigen Chi-Angriffe?" sprach die Amazone weiter.
Der verlorene Junge nickte.
"Wann beginnen wir damit?" fragte Ukyo mit deutlich mehr Begeisterung.
"Jetzt!" antwortete er.
"Konzentration ist ein wesentlicher Faktor. Benutzt euren Willen als Fokus eurer inneren Kraft", Ryogas Stimme hatte einen monotonen Tonfall angenommen und zufrieden stellte er fest, daß Shampoo und Ukyo sich auf dem besten Wege befanden ihre erste Chi-Attacke zu meistern.
Er trat zwischen die zwei und ließ seine Kräfte wirken.
#Ich bin allein#, ging es ihm durch den Kopf, #alle hassen mich.#
Je trauriger er wurde, desto mehr wurde sein Körper von einem grünlichen Leuchten eingehüllt.
#Ich bin allein.#
Das Leuchten erfaßte nun auch die zwei Mädchen, welche ebenfalls ihren Zorn und ihre Wut in seine Energie abgaben.
Das Chi der Amazone hob sich rötlich von seinem eigenen ab, während Ukyos Energien bläulich strahlten.
Immer mehr Kraft bündelte sich zwischen ihnen und als Ryoga spürte, daß er bald die Kontrolle verlieren würde, schrie er auf und schickte das gebündelte Chi als Kugel auf einen nahe gelegenen Felsen.
"Shi-Shi-Hoda-Do-Ken gesammelt!"
Die Energien pulverisierten den Felsen geradezu und Ryoga hörte die Mädchen lauthals aufjuchzen.
Zu seiner eigenen Verblüffung stellte er fest, daß er sich ebenfalls sehr gut fühlte, besser als sonst nach einem normalen Shi-Shi-Hoda-Do-Ken.
#Das muß die Energie der beiden sein.#
Ukyo trat zu ihm und strahlte ihn an.
"Das war toll, machen wir das noch einmal?"
"Eigentlich wäre es für jetzt genug", meinte er, doch Shampoo, die ebenfalls zu ihnen getreten war schüttelte den Kopf.
"Nein, wir noch haben Kraft, machen noch einmal."
Er mußte lachen.
"In Ordnung", sagte er, irgendwie hatte ihn die Fröhlichkeit der beiden angesteckt. "Nur glaube ich nicht, daß wir es im Moment schaffen, noch einmal so viel Wut und Zorn zusammen zu bekommen."
"Dann machen wir doch eine normale Attacke. Das sollte doch auch gehen", entgegnete die Küchenmeisterin unbeschwert.
Ryoga überlegte einen Moment und nickte schließlich.
"Gut, machen wir das so", Shampoo und Ukyo juchzten erneut auf, was ihn noch mehr zum Lachen brachte. Der letzte Rest von Vorbehalt schwand in seinem Inneren und er begab sich in Position. Keinem von ihnen fiel auf, daß sie sich unnatürlich benahmen, daß die gesammelten Energien sie in eine Art Rauschzustand versetzt hatten, der sie wie Betrunkene handeln ließ.
Der verlorene Junge schüttelte sich kurz.
#Was soll schon passieren?# stellte er für sich kurz fest und begann erneut Energien zu sammeln.
"Mhm", schläfrig streckte Ryoga sich und verharrte, als er bemerkte, daß er auf der Wiese lag. Das wäre nicht so schlimm gewesen, nur hatte er absolut nichts an. Als er seine Augen vorsichtig öffnete und Shampoo und Ukyo neben sich liegen sah, die ebenso nackt waren wie er, schluckte Ryoga.
"Was zum..."
Dann kam die Erinnerung, an das was sie getan hatten, wieder.
"Oh mein..."
Als der verlorene Junge bemerkte, daß die Mädchen ebenfalls begannen aufzuwachen, schluckte er erneut.
Er wußte, er war in Schwierigkeiten.
ende des 8. Kapitels
Fortsetzung folgt demnächst.
Saraton
