Irgendwie sind alle meine Oneshots dark. Naja, die meisten halt. Naja, bin halt grade auch nicht gut drauf-.-

Für alle, die meinen letzten Oneshot gelesen haben: Es gibt zwei Möglichkeiten, als da wären:

1) Narzissa und Lucius

2) Im nachhinein ist mir aufgefallen, dass das auch Pansy und Draco seien könnten. Aba dann erst so im 6./7. Schuljahr. (wie bei der ersten Möglichkeit auch)

naja, hier habt ihr wieder einen kleinen Happen für zwischendurch-.-

Eure

total deprimierte

LadyEvelyn


Was hältst du davon, jetzt und hier mit mir zu schlafen?"

Ein schwarzer Schatten stand in der Tür, an den Rahmen gelehnt, die Hände in der Tasche. Durch seine Haare, die ihm in breiten Strähnen weit ins Gesicht fielen, soweit sie nicht von seinem losen Zopf gehalten wurden, schienen seine Augen zu leuchten.

Hast du mich nicht schon genug gefoltert?"

Die Stimme klang müde. Sie gehörte zu einem kleinen Bündel von Kleidung und Haaren, dass vor dem vergitterten Fenster saß, dass sich vom Boden bis zur Decke zog. In dem leeren Raum, eingegrenzt durch dicke Steinwände, hallte die dünne Stimme leicht.

Der Mundwinkel des Stehenden zucke verdächtig. Leise schloss sich die Tür hinter ihm. Langsam und wie ein Raubtier, dass seine Beute umkreist, schritt er durch den Raum.

Du bist ziemlich undankbar. Schließlich war ich es, der sich für dich eingesetzte hat."

Er stand jetzt direkt neben dem Kind, und sah von oben darauf herab.

Du hast ihn getötet."

Neue Tränen frischten die alten noch nicht ganz trockenen Spuren auf. Der kleine Körper zitterte, Wellen der Verzweiflung barsten über dem zerbrechlichen Wesen.

Dein Bruder ist für dich gestorben. Du solltest stolz auf ihn sein!"

Er ging neben dem kleinen Geschöpf in die Hocke und strich leicht über die langen Haare.

Du musst verstehen. Ich bin nicht böse. Ich bin anders."

Bitte…", flehte sie schluchzend, doch zu leise, als dass man es hören konnte. Sie wollte seine Stimme nicht mehr hören. Sie wollte allein sein, sterben.

Du kennst dieses Gefühl, oder? Anders zu sein, nichts wahr? Niemand, der einem versteht. Niemand, der sich die Mühe macht, deine Ansichten zu verstehen, oder deine Gedanken zu teilen. Es ist nicht grade eine schöne Erfahrung. Ein so kleines Mädchen wie du hätte vor so einer Erfahrung bewahrt werden sollen."

Hör auf…", flüsterte sie.

Doch seine Hand wanderte zu ihrem Oberarm. Mühelos zog er den abgemagerten Körper vor sich auf die Knie. Sie hatte Schmerzen; Lange hatte sie nur still dagesessen, und doch schien es ihr noch nicht lange genug.

Du hast dich ganzschön gehen lassen."

Sein dünner Mund verzog sich zu einem sadistischen Lächeln.

Sie starrte ihn nur an. Sie war zu kraftlos, um sich zu wehren. Zu müde, um sich zu fürchten. Zu abwesend, um sich zu ekeln.

Und tief in ihrem Inneren zog sich etwas zusammen. Sie zog sich in die Einsamkeit zurück, ließ das Gefühl verloren zu sein zu, während er ihr näher war als je ein Mensch zuvor. Sie ließ sich vom dem Verlust geliebter Menschen mitreißen, und verdrängte ihn nicht länger, während er sie mit seinem Körper gegen den kalten Boden drängte. Sie nahm die Kälte in sich auf, verschloss ihr Herz, ihren Leichtsinn, ihre Naivität, hinter dicken Mauern aus Gleichgültigkeit. Dort, wo ihr Herz nicht gebrochen werden konnte, nicht noch einmal. Dorthin, wo sie es selbst schützten konnte.

Und während er sie einnahm, wurde sie Erwachsen.