Tja, nun-huch! Wie die Zeit verfliegt!

Ich muss auch eigentlich wieder weg, aber... halt!

Mir kommt da noch ne kurze Idee, die ich unbedingt aufswchreiben muss!


„Ich hoffe, Sie haben mein Anliegen jetzt ein für alle Mal verstanden. Wegtreten."

„Ja, Professor Snape", grummelte sie.

Ginny sah ihn so hasserfüllt wie nur möglich an. Wie sie dieses arrogante Arschloch verabscheute!

Snape war schon immer ein sehr unangenehmer Zeitgenosse gewesen, zumindest für Nicht-Slytherins, aber seit er jetzt endlich den Posten als Verteidigung gegen die dunklen Künste Lehrer hatte, war er einfach nur noch verachtungswürdig. Und er hatte Ginny im Visier.

Nicht das Ginny sich nicht wehren konnte.

Es war immer sie, die von ihm zur Vorführung nach vorne, zu Snape geboten wurde, und sich, natürlich unvorbereitet, mit allerlei Monstern rumschlagen musste. Dann, nach zwei Wochen heikler, schweißtreibender Situationen hatte Ginny angefangen vorzuarbeiten. Jetzt, Anfang Februar, war sie schon zum siebten Mal abends in Snapes Büro gerufen worden. Ihr Lieblingslehrer hatte sie ermahnt, dass er es nicht billigte, wenn seine Schüler vorarbeiteten und sich so einen Vorteil gegenüber den anderen Mitschülern einräumen konnten.

Snape grinste unverschämt. Ginny, aus ihren Gedanken ausgewacht, bemerkte entrüstet, dass er sie musterte.

„Was-?"

Doch Snape lächelte nur hinterhältig, und wandte sich dann, mit einer hochgezogenen Augenbraue den Hausaufgaben vor ihm zu.

Ginny starrte ihm mit heruntergefallen Kiefer an.

Snape hatte seine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und zum ersten Mal hatte Ginny eine klare Sicht auf das schmale Gesicht ihres Lehrers. Die dunklen, flink über die Zeilen huschenden Augen wurden von hohen Wangenknochen und dünnen, nachdenklich zusammen gezogenen Augenbrauen eingerahmt. Nachdem ihm Anfang dieses Schuljahres ein Stück Metall die Nase gebrochen hatte, war diese von Madam Pomfrey grade gerichtet worden. (Selbst Dumbeldore hatte nicht rausgefunden, was Neville mit seinem Malgrofftrunk falsch gemacht haben muss, um den Kessel zum Explodieren zu bringen, wobei die darin enthaltene Flüssigkeit spurlos verschwand. Seamus behauptete immer noch steif und fest, Nevilles Trank hätte eine Kernsprengung verursacht.)

Ihr Blick glitt weiter zu den schlanken, langen Fingern, die die fast zwanzig Zoll lange Rabenfeder elegant hielten.

Doch dann grinste sie verschmitzt, als sie auf die Bewegung achtete, die die schwarze Feder in der Hand der Meister der Zaubertränke auf dem Pergament vollführte.

„Ist Ihnen klar, dass Sie Mr Longbottem grade eine 3- gegeben haben?"

„Wissen Sie, Miss Weasley", fing er an und sah belustigt zu ihr auf, „Es ist nicht so, als wären die Texte ihrer kleinen Freunde inhaltlich nicht richtig. Ich kann sie einfach nur nicht leiden, zumal ich meistens feststellen muss, dass die Aufsätze von Miss Granger abgeschrieben sind, welche ich ebenfalls nicht ausstehen kann"

Ginny lächelte kalt.

„Anscheinend will da jemand wegen Vorurteilen und Benachteiligung gemeldet werden."

Snape erwiderte das Lächeln, legte die Feder ab und stützte seinen Kopf auf seine ineinander verhackten Finger. Seine Augen fixierten sie angriffslustig.

„Glauben Sie wirklich, Miss Weasley, dass ich Sie mit diesen Informationen so einfach aus meinem Büro spazieren lasse?"

Ginny trat näher. Ihre Robe raschelte leicht, als sie sich nach vorne beugte und am Rand von Snapes Pult abstützte. Als sie sprach was ihre Stimme gefährlich leise.

„Glauben Sie wirklich, Professor Severus Snape, dass Sie mich daran hindern könnten?"

Snape neigten seinen Kopf weiter nach vorne. Ihre Gesichter waren nur noch Zentimeter von einander entfernt.

„Sagen Sie das noch mal", schnurrte er anzüglich.

„Ich hasse Sie", hauchte sie zart, strich für den Bruchteil einer Sekunde sanft über Hals und Kinn ihres Gegenübers und verließ dann langsam und ruhig den Raum.

Snape lachte auf, sobald sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, und beugte sich dann wieder tief über seine Arbeit. Als er nach einer Weile leise sprach, war seine Stimme nicht mehr als ein raues, kehliges Zischen.

„Gleichfalls."