2.

Genug der trüben Gedanken, sie brachten nicht zurück, was verloren war, noch konnten sie Schatten erhellen oder sonst etwas zum Guten wenden. Dazu bedurfte es anderer Dinge, wie Mut, Optimismus und den Glauben an Etwas…nur was gab es noch Gutes an das es sich zu glauben lohnte?

Mit einem erneuten Seufzen stieß sich Rûmil von dem Baumstamm ab, an welchem er die ganze Zeit gelehnt hatte. Es war an der Zeit für eine neue Patrollienrunde, auch wenn es kaum mehr Gefahren gab. Aber im Moment war er für jede Abwechslung dankbar, ein Rudel streunender Wölfe vielleicht oder eine Handvoll dreckiger Moriaorks, die sich in irgendwelchen dunklen Winkeln verkrochen und auf ihre Gelegenheit warteten.

Der letzte Gedanke brachte seine Augenbrauen dazu, sich düster zusammen zu ziehen. Diese kleinen Kreaturen der Dunkelheit waren noch immer da, noch immer ein Ärgernis und nun, wo die Elben des goldenen Waldes immer weniger wurden, verstärkten die Orks aus Moria ihr Bemühen sich den Wald zu erobern. Und schlimmer noch, hatten sie sich früher nur in der Nacht aus ihren Schlupfwinkeln gewagt, so schienen sie zunehmend immun zu werden, gegen das Licht der Sonne und kamen nun auch in der Dämmerung oder an grau verhangenen Tagen wie diesem.

In düstere Gedanken versunken, welche es durchaus mit dem trüben Zwielicht des Schwindenden Tages aufnehmen konnten wanderte Rûmil die vertrauten Wege unter den einst so Trost spendenden Mallornbäumen entlang. Auch wenn es nicht den Eindruck machte, so waren seine Sinne dennoch wach und auf seine Umgebung gerichtet, während seine Füße lautlos ihren Weg fanden.

Da…ein Geräusch, welches ihm das Blut aufwallen ließ. Orkschreie, noch weit entfernt, vom Rand des Waldes her, doch für sein feines Gehör gut zu erkennen. Er hatte sich also nicht getäuscht, sie wagten wieder einen Vorstoß.

Rûmil blieb stehen und prüfte kurz den korrekten Sitz der Sehne seines Bogens, dann zog er im Weitergehen einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn an. Langsam näherte er sich dem nun lauter werdenden Gekreische und schließlich lichtete sich der Wals vor ihm und er konnte die Orks nun nicht nur hören sondern auch riechen, was ihn veranlasste nun durch den Mund zu atmen. In der Deckung eines Baumstammes hielt er inne, um das Treiben der Orks besser beobachten zu können.

Doch was er dann sah ließ seine Gesichtszüge auf eine eher unelbische Art verrutschen, denn diese Orks planten keinen Angriff, sie hatten einen Gefangenen gemacht, wie es aussah, aber dabei handelte es sich nicht um einen Lorien Elben, wie es ja nahe lag zu vermuten, die kleinen Orks mit den großen Augen umringten ein großes Wesen, im Körperbau einem Menschen nicht unähnlich, wenn auch sehr kräftig. Rûmil unterdrückte ein überraschtes Keuchen, als er erkannte was er da vor sich hatte. Er war der Annahme gewesen, die letzten dieser Art in der Schlacht von Helms Klamm gesehen zu haben, aber nun, in diesem Moment, als ein weiterer gepeinigter Schrei ausgestoßen wurde, blickte er in die gelben Augen des Feindes.

„Uruk-hai" keuchte Rûmil entsetzt.

***So, ich hoffe, meine Wendung in der Geschichte ist euch genehm. Ich bin zwar ein bekennender Elbenfreund aber mein Herz gehört auch den dunklen Kriegern, allerdings vor einem besonderen Hintergrund, den ich aber hier noch nicht verraten mag, weil es dann der Geschichte vorgreift. Also, falls ihr neugierig geworden seid, dann lasst es mich wissen, ich bin bereit, meine Finger geölt, es kann sofort weiter gehen…oder wollt ihr den armen Uruk seinem Schicksal überlassen und Rûmil erst *g* *zwinkert* Ich zähle auf euch… ***