So, hier Kapitel 2.

Danke an Cyberrat, meine liebe Beta.

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Kapitel 2

"Severus, sie hat zwei Menschen getötet! Was soll das?", Minerva war ein sehr geduldiger Mensch, schon immer gewesen, aber jetzt war auch ihr der Geduldsfaden gerissen. Auch die anderen blickten mich finster an. Ich stand mit verschränkten Armen vor der Kammer, in die ich sie gebracht hatte und verwehrte ihnen den Zutritt.

Meine Augen brannten und mein Kopf schmerzte. Gedanken rasten hinter meiner Stirn. "Wenn wir ihr nicht helfen, verlischt heute noch ein weiteres Leben", gab ich zur Antwort und wandte mich wieder zur Tür.

"Severus!", Lupin hatte wie ich zuvor die Arme vor der Brust verschränkt und sah mich drohend an, "bevor du auch nur einen weiteren Schritt tust, haben wir eine Erklärung verdient".

Verärgert wandte ich mich um, ihn zurechtzuweisen. Doch er hatte Recht. So unangenehm es mir auch war, sie hatten das Recht eine solche Erklärung zu verlangen.

"Sie ist eine Seelenfresserin, habe ich recht?", Grangers Stimme klang etwas unsicher und als sich alle Augen auf sie richteten, zuckte sie etwas zusammen.

Ich spürte, wie meine Augenbraue nach oben zuckte. Hatte sie etwas sehen können?

"Nun, ich habe gelesen, dass es sie gibt und ... ich meinte, dass ich etwas gesehen habe, als sie wegfliegen wollte ...", ihre Stimme war immer leiser geworden und als sie "Flügel" hinzufügte konnte man es nur von ihren Lippen ablesen.

"Na wunderbar, nicht nur, dass Dumbledore seit neustem darauf besteht, dass wir mit einem Todesser in einem Haus leben, jetzt schleppt der uns auch noch so ein ... Ding an.", ich war mir sehr sicher, dass Weasley keine Ahnung hatte, was sich hinter dem Begriff Seelenfresser verbarg, aber er nahm es zum Anlass mich einmal mehr anzugreifen, so wie er es in letzter Zeit bei jeder sich bietenden Gelegenheit tat ... und diese Gelegenheiten boten sich aus besagtem Umstand, dass ich seit kurzem im Grimmauldplace wohnte sehr oft.

"Mr. Weasley, ich empfehle Ihnen dringend wieder zu der von Ihnen in meinem Unterricht perfektionierten Strategie zurück zu finden und ihren Mund geschlossen zu halten wenn Sie von etwas nicht die geringste Ahnung haben", antwortete ich ihm lakonisch. Ich war zu müde mich wirklich über ihn aufzuregen.

Ich stämmte meinen Daumen gegen meine Nasenwurzel, bevor ich Granger mit leicht gesenktem Kopf ansah. Ich hasse es, ihr recht zu geben. "Miss Granger hat recht. Diese Frau ... dieses Wesen ist das, was man gemeinhin als Seelenfresser kennt. Und die Männer, die sie getötet hat auch.", zischend entwich mein Atem durch meine Zähne. Jetzt kam der komplizierte Teil. "Ravyn steht seit Jahrhunderten auf unserer Seite. Ich vermute, sie wollte entweder uns, oder die Muggel in dieser Straße beschützen."

"Beschützen wovor?", fragte Granger. Ich wusste keine rechte Antwort darauf. Doch Ravyn war keine Gefahr, dessen war ich mir sicher. Zumindest nicht für irgendwen außer mir selbst.

"Können sie mir eine Garantie geben, dass sie uns nicht gefährlich wird, Professor?", Potter lehnte an einem Türrahmen mir gegenüber. Er sah besorgt aus. Er war in den letzten zwei Jahren erwachsener geworden ... natürlich war er immernoch ein Kindskopf, jedoch nicht mehr so schrecklich enervierend wie noch zu Schulzeiten.

"Sie steht auf unserer Seite", wiederholte ich und wusste, dass es Potter nicht genügen würde.

"Können sie mir GARANTIEREN, dass sie uns nicht gefährlich wird?", wiederholte seinerseits Potter. "Ich will keine potenzielle Gefahr in meinem Haus." ... ohja, ich vergaß. Black hatte ihm dieses Haus vererbt.

Eine Garantie wollte er. Sie war, trotz allem, eine Seelenfresserin, was sollte ich ihm garantieren? Ich konnte sie schlecht davon abhalten, sich von den Anderen zu ernähren.

"So sehr Sie sich vielleicht wünschen endlich das behütete Heim zu finden, das Ihnen als Kind verwehrt blieb Potter, das Leben bietet keine Garantien". Er lies sich nicht beirren. Langsam entfaltete er die verschränkten Arme und blickte mich mit einer Bestimmtheit an, die ich bis vor kurzem nicht für möglich gehalten hätte. "Das heißt also, Sie können es nicht", stellte er trocken fest. In meiner Tasche ballte sich meine Hand zu einer Faust. "Nein, kann ich nicht."

"Sorgen sie dafür, dass sie stehen kann, dann will ich, dass sie dieses Haus verlässt und wenn ich sie selbst rauswerfen muss.", zischte der junge Mann, bevor er sich umwandte und den Gang hinunter verschwand.

Nach und nach, verschwanden auch die anderen. Die Blicke undeutbar.

Zum Schluss stand nur noch Granger da. Sie hatte ihre Arme um ihren Oberkörper geschlungen und schien sich an sich selbst festzuhalten. Dinge zu sehen, die andere nicht sahen, war auch in der magischen Welt nicht unbedingt ein Statussymbol und ich bemerkte, dass es sie Überwindung gekostet haben musste, ihre Beobachtung mitzuteilen.

"Gibt es noch was?", fragte ich unwirsch.

"Darf ich mit hineinkommen? Ich würde sie gern noch einmal sehen."

"Gut, aber halten sie den Mund, tun sie was ich sage und verschwinden sie, wenn ich es ihnen sage". Ich konnte die Tatsache nicht leugnen, dass ich etwas Hilfe brauchen würde, wenn ich Ravyn helfen wollte.

Granger nickte stumm, dann wandte ich mich zur Tür und legte meine Hand auf die Klinke. Ich atmete langsam tief ein. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich, wenn ich die Tür einmal geöffnet hätte nicht wieder zurück könnte. Doch diesen Weg hatte ich schon vor Jahren beschritten. Umkehr war undenkbar geworden.

Ich drehte den Knauf und betrat den Raum.

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So, das nächste Kapitel gibts aber wirklich nur mit mindestens 2 neuen Reviews, sonst entfleucht mir meine Inspiration vieleicht wieder, oder sowas.

Liebe Grüsse,

Liloe Waldkind