11.
***An alle meine lieben Reviewer, die mich so toll voran bringen, ich danke euch *knuddel* Zu meiner Geschichte…inzwischen habe ich das Ende umgeschrieben und ich möchte vor allem für das folgende Kapitel um Nachsicht bitten. Ich kann einfach keine Reisegeschichten schreiben, daher werde ich mich nur vage zu Örtlichkeiten äußern, ehe sich meine Leute noch verirren *g* ***
Rûmil wagte kaum zu atmen, denn Feonens Gesicht war starr wie eine Maske und keine freundliche, denn in seinen Augen war deutlich Zorn zu lesen. Silithionn schaute zuerst auf Rûmil, dann zu Kharek, der den Blick ruhig erwiderte.
Dann sprach Silithionn.
„Der Rat hat entschieden, dass wir Rûmil von Lorien vom Kodex der Galadhrim entheben, er fürderhin wandern soll, ohne Heimstatt und Herkunft und er soll sich fern halten von den Grenzen des Goldenen Waldes bis auf 100 Schritt. Übertritt er diese Grenze, so wird er als Feind betrachtet und als solcher behandelt. Hast du dieses Urteil verstanden, Rûmil?"
Der angesprochene konnte nur nicken, er hatte mit diesem Urteil gerechnet, er kannte die Strafen für Vergehen gegen den Kodex. Nun war er vogelfrei, verbannt vom Ort seiner Geburt, eigentlich die schlimmste Strafe, die er sich je vorstellen konnte, und dennoch hinterließen die Worte nur eine dumpfe Leere in seinem Inneren. Vielleicht lag es daran, dass er sich hier schon länger nicht mehr heimisch gefühlt hatte.
Silithionn wandte sich nun an Kharek.
„Des Weiteren haben wir entschieden, dem Uruk-hai eine letzte Möglichkeit zu gewähren für sich zu sprechen und so sein Urteil vielleicht zu mildern."
Feonen atmete vielleicht ein wenig zu heftig aus, was ihm einen tadelnden Blick von Silithionn einbrachte.
Kharek ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen, hatte aber anscheinend beschlossen, doch noch das Wort zu ergreifen, denn er begann zu sprechen, leise und ruhig klangen seine Worte.
„Ihr wollte ein Urteil mildern? In euren Augen bin ich nicht würdig zu leben, wie also wollte ihr dieses Urteil mildern? Soll es mir erlaubt werden, mich selber zu töten? Oder wird mein Tod kurz und schmerzlos sein, anstelle einer längeren Qual, deren Erfüllung ich in den Augen jenes Elben lese, der mich herbrachte? Was soll ich euch sagen, sehe ich doch in euren Gesichtern, dass eure Entscheidung bereits feststeht. Ihr habt meinen Tod beschieden, nur seid ihr euch über die Art noch nicht einig. Ist es so? Ja, ich sehe es in euren Augen, ich kann es riechen an euch. Warum also sollte ich mich bemühen, euch zu erklären, dass ich nicht bin, wie andere meiner Art, dass ich nicht kam um zu morden, dass ich nicht als Feind in euer Gebiet eindrang sondern als Gejagter eben eurer Feinde aus den Höhlen von Moria? Würde es eure Entscheidung wirklich beeinflussen? Nein, das glaube ich nicht…ich werde nicht betteln oder um Gnade flehen. Das Leben, welches einer von euch rettete, der bereit war mehr zu sehen als eine äußere Hülle, der bereit war an etwas zu glauben, das ihm mehr als unwahrscheinlich schien, dieses Leben liegt nun in euren Händen. Und darum ist es an euch zu entscheiden, was damit geschieht."
Kharek endete und sein Blick blieb auf Silithionn gerichtet, stolz und ruhig.
Der Elb war deutlich aus der Fassung gebracht und Rûmil wusste, dass es nicht leicht war ihn soweit zu bringen, aber Khareks Rede hatte es wohl geschafft. Auch er selber war noch immer ganz erstarrt, denn Kharek hatte, wie es seine Art war eben genau dass gesagt, was ihm im Herzen lag.
Feonens Augen waren dunkel und Rûmil wusste, dass es ihm nicht gefiel, dass Kharek ihn so durchschaut hatte. Doch ehe er seinem Ärger Luft machen konnte ergriff Silithionn wieder das Wort, anscheinend hatte er sich wieder in der Gewalt, zumindest war seiner Stimme nichts anzumerken.
„Deine Worte sind deutlich und zeigen mir, dass auch du nicht frei von Vorurteilen zu sein scheinst, da du von einem von uns auf viele schließt, was den Wunsch nach deinem Tod betrifft. Dabei hat dir ein anderer von uns bereits gezeigt, dass wir nicht alle gleich sind im Denken, indem er dein Leben rettete, ohne sich um die Konsequenzen für sich zu kümmern. Und ich werde dir nun zeigen, dass auch du in deiner Einschätzung falsch liegst, denn ich bestimme nicht deinen Tod."
Rûmils Magen zog sich zusammen, bei diesen Worten, aber vor Freude, denn egal was nun kommen mochte, Kharek würde leben. Doch äußerlich zwang der Elb sich Ruhe zu bewahren und weiter Silithionn zuzuhören.
„Du wirst mit Rûmil unseren Wald verlassen und nie mehr zurückkehren. Auch für dich gilt, dass du dich der Grenze nicht weiter als 100 Schritt nähern darfst, wenn doch, bedeutet es deinen sofortigen Tod. Ihr habt eine Stunde Zeit, um euch auf den Weg zu machen, weilt ihr nach Ablauf dieser Zeit noch innerhalb der Grenzen, wird euch keine Gnade zuteil."
Silithionn erhob sich, nahm das Orkschwert, welches Feonen an die Wand gelehnt hatte, reichte ihn an Rûmil, denn Khareks Hände waren ja noch gebunden. Dann verließ er ohne ein weiteres Wort den Ratstalan. Die anderen Mitglieder folgten langsamer, vermutlich noch ein wenig verwirrt von Silithionns Urteil, denn es wich doch von dem ab, was sie zuvor beraten hatten. Vor allem Feonen konnte sich einen hasserfüllten Blick in Richtung der zwei Angeklagten nicht verkneifen, welcher vor allem Kharek galt.
Dann drehte er sich jedoch wortlos um und folgte den anderen.
Rûmil und Kharek blieben allein und der Elb drehte sich mit einem kleinen Lächeln zu dem großen Ork herum.
„Du darfst leben Kharek, das ist unglaublich. Du hast Silithionn überzeugt sein Urteil zu ändern, denn du lagst mit deiner Einschätzung richtig, das konnte ich genauso in ihren Augen sehen, wie du. Ich freue mich für dich."
Kharek runzelte die Stirn.
„Aber du hast deine Heimat verloren, wie kannst du dich da freuen?"
Rûmil zog statt einer Antwort sein Jagdmesser aus dem Gürtel und zerschnitt das Seil um Khareks Handgelenke. Erst dann sprach er weiter.
„Ich habe das Recht verloren, hier zu sein, dass ist richtig, aber dieser Wald ist schon länger keine Heimat mehr für mich. Ich verliere nichts, was ich nicht schon in naher Zeit von selber aufgegeben hätte…und ich gewinne dadurch die Möglichkeit einen neuen Weg zu gehen, an der Seite eines Freundes. Vorausgesetzt es ist dir recht, dass ich dich begleite."
Kharek nickte langsam.
„Dann bist du nicht…hm, also der Wald wird dir nicht fehlen? Nein, ich habe nichts dagegen, dass dun mit mir gehst, nur weiß ich nicht, wohin mein Weg mich führen wird."
Rûmil zuckte die Schultern.
„Das werden wir sehen, wenn wir unterwegs sind. Aber jetzt lass uns meine Sachen holen, es ist nicht viel, aber ich werde es nicht hier lassen. Und was den Weg betrifft, so bin ich sicher, dass er bereits zu unseren Füßen liegt, wir müssen ihn nur noch gehen, um zu sehen, wohin er führt. Und um die Richtung vielleicht ein wenig zu beeinflussen, würde ich Bruchtal als eine Station unserer Reise einplanen, denn die Weisheit des Herr Elrond ist weit gerühmt, und ich würde dich ihm gern vorstellen."
Während seiner Worte hatte Rûmil den Talan verlassen und sich auf den Weg zu seinem eigenen gemacht. Kharek folgte ihm schweigend, stieg aber nicht mit hinauf.
Er brauchte nicht lange zu warten, bis Rûmil zurückkehrte, einen Rucksack hatte er dabei, natürlich seine Waffen und einen vollen Wasserschlauch. Auf den Rucksack waren zwei Decken geschnallt ein Seil hing daran und ein kleines Kochgeschirr.
Er hielt den Rucksack dem Uruk hin, der ihn auf den Rücken nahm, dann warf der Elb einen letzten Blick zurück hinauf…lange war er hier zu Hause gewesen, aber nun wartete ein neuer Weg auf ihn, und er fühlte in seinem Herzen, dass er richtig handelte.
„Wir werden in Richtung der Höhle gehen." sagte er zu Kharek. „Dort holen wir deine restlichen Sachen und dann gehen wir einfach weiter, wohin uns unsere Füße tragen."
„Ich bin bereit und ich freue mich, dass ein Freund mich begleiten wird auf diesem Weg. Mein erster Freund." gab Kharek zur Antwort.
Auf ihrem Weg zu den Grenzen begegneten ihnen keine anderen Elben, als mieden sie den Abschied von Rûmil.
Unbehelligt erreichten sie die Lichtung und kurz darauf die Höhle. Hier legte Kharek seine Rüstung an und hängte sich den Bogen um, ehe er den Rucksack wieder aufnahm.
Sie traten aus der Höhle und blieben einen Moment schweigend stehen. Der Elb blickte noch einmal zurück auf die Wälder Lothloriens, wissend, dass er dort keinen Platz mehr hatte, keinen Namen, keine Heimat… Der Uruk schaute nach vorn auf die Berge, welche ihm zum Verhängnis geworden waren auf seiner letzten Reise. Fragend richtete er seinen Blick auf Rûmil.
„Welchen Weg werden wir einschlagen Rûmil?"
Der Elb überlegte einen Moment, er hatte keine große Lust die Berge zu überqueren, aber dazu bestand ja auch kein Anlass, wenn sie einen kleinen Umweg in Kauf nahmen, aber da sie niemand zur Eile antrieb, sollte das kein Problem sein.
„Ich denke, am einfachsten ist es, wenn wir dem Nimrondel folgen auf seinem Weg durchs Gebirge, bis er auf den Bruinen trifft, dem wir dann weiter folgen, bis zur Furt von Bruchtal, welches unser erstes grobes Ziel sein sollte." erklärte er dann.
Kharek, dem diese Namen fremd waren nickte nur, er vertraute dem Elben, der nun mit raschen Schritten die Lichtung überquerte und sich anschickte dem Wasserlauf zu folgen.
Nun war es also soweit, er würde seinen neuen Weg fortsetzen und nicht allein, sondern mit einem Freund, und noch dazu einem Wesen, von dem er am wenigsten vermutet hätte er einmal so zu nennen.
Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen folgte Kharek dem Elben…
***Wohin wird die Reise die beiden Verbannten führen? Erreichen sie Bruchtal und was erwartet sie dort? Viele Fragen… Wollt ihr Antworten? Dann reviewt…***
