12. Immer einen Schritt nach dem anderen

*** @euch alle: Leider wird es nun mit den neuen Kapiteln etwas dauern, da ich zum einen meinen Sohn wieder zu Hause habe, und dadurch einfach die Zeit knapp ist und mir zum anderen auch irgendwie eine zündende Idee fehlt, ich habe zwar den groben Ablauf bis zum Ende der Geschichte, aber noch fehlen Details.aber ich tu mein Bestes.versprochen. Vergesst mich bitte nicht. Ach ja, wer fragte wegen dem Namen Nimrodel? Das war so...nachdem Sauron vernichtet war, zerfiel sein Name in die einzelnen Buchstaben und das n fiel in den Nimrodel, so dass der zum Nimrondel wurde in meiner Geschichte. Ich habs wieder rausgefischt und nun sollte es wieder in Ordnung sein.*g* ***

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Angespannt hielt Rûmil die Luft an, als das Rascheln sich näherte, seine Ohren zuckten, aber in dem hohen Dickicht vermochte er die Quelle noch nicht auszumachen. Der Wind ging mit ihnen, so dass auch Khareks Nase keine Witterung fand. Noch standen sie im Schatten einiger Bäume, welche hier am Fuß des Gebirges hin und wieder zu finden waren, kleine Baumgruppen mit hohem dichten Unterholz, aus dem die schmalen, eisigen Gebirgsbäche hinab flossen.

Das Rascheln verstummte, wer oder was sich näherte oder verbarg hatte sie bemerkt, vermutlich eher gerochen und überlegte vielleicht in jenem Moment ebenso, was nun zu tun sei. Dann gab es ein prasselndes Knacken und Rascheln, als wälze sich eine schwere Masse durchs Dickicht und dann entfernten sich die Geräusch, begleitet von einem zornigen Schnauben und Grunzen, welches Rûmil erleichtert aufatmen ließ. Es war ein Wildschwein und anscheinend auch nicht ein besonders mutiges Exemplar, da es sich ohne seine Rotte im Rücken nicht nähern mochte. Er hatte schon angriffslustigen Keilern gegenüber gestanden, in glücklicheren Tagen und wusste, dass man diese Tiere nicht unterschätzen durfte.

Kharek schien diese Erfahrung nicht gemacht zu haben, denn mit einem Seitenblick stellte er fest, dass der große Ork seinen Bogen spannte.

"Du willst ihm nach? Sei vorsichtig, wenn es verletzt ist, wird es blind vor Schmerz angreifen, wenn es sich bedroht fühlt." meinte der Elb warnend.

Kharek jedoch schüttelte nur sachte den Kopf, während er einen der dicken Pfeile aus dem Hüftköcher zog.

"Lass es angreifen, es wird sehen, dass ich ein ebenbürtiger Gegner bin. Aber wir werden mehr Proviant brauchen und frisches Fleisch sollten wir uns nicht entgehen lassen."

Mit diesen Worten näherte der Uruk sich dem Unterholz. Rûmil schaute ihm skeptisch hinterher, kam aber nicht umhin zu bewundern, mit wie viel Geschmeidigkeit sich der große Ork zu bewegen vermochte. Wie eine große Raubkatze auf der Pirsch durchdrang er das Gehölz und war bald darauf darin verschwunden, und Rûmil konnte ihm nur mehr mit den Ohren folgen. Er selbst zog es vor auf dem Weg zu bleiben, bei ihren Sachen, denn es wäre unklug gewesen mit dem großen Rucksack ins Unterholz einzudringen.

Wieder einmal kam ihm der Gedanke, dass sie sich ein Pferd hätten erbitten können, zumindest als Lasttier wäre es geeignet gewesen.aber nun war es zu spät. Auch hatte Silithionn nur von seinen persönlichen Sachen gesprochen, welche ihm zu holen gestattet waren.

Rûmil wurde aus diesen trüben Gedanken gerissen, als er einen hohen quiekenden Schrei hörte, dann ein triumphierendes Knurren, welches eindeutig von Kharek stammte. Und richtig, kurze Zeit später kehrte dieser mit dem erlegten Wildschwein zurück. Der junge Keiler hatte einen Pfeil im Leib, der das Herz durchbohrte. Zudem konnte man deutlich sehen, dass sein rechter Hinterlauf gebrochen war. Diese Verletzung wäre früher oder später sowieso sein Todesurteil gewesen, so dass es eine glückliche Fügung war, dass sich ihre Wege hier kreuzten und sie nun ihre Vorräte auffüllen konnten.

Kharek behielt das Tier auf den Schultern, als er Rûmil erreichte.

"Wir sollten uns einen geeigneten Platz suchen, um ihn auszunehmen, wir brauchen Wasser und vielleicht etwas mehr Deckung."

Der Elb nickte und so machten sie sich auf die Suche. Tatsächlich fanden sie nach kurzer Suche eine kleine Lichtung mit kurzem krausen Gras bewachsen, an zwei Seiten von kargen Bäumen umstanden, im Hintergrund durch den Berg begrenzt und auch ein kleines klares Rinnsal war in der Nähe. Sie kümmerten sich zunächst um das Fleisch des erlegten Tieres und beschlossen, als sie damit fertig waren, die Nacht hier zu verbringen, da die Sonne sich bereits dem Horizont entgegensenkte.

Nach einer Nacht ohne Störungen brachen sie mit dem ersten Schimmer der Morgensonne auf, ihrem fernen Ziel entgegen. Rûmil wusste aus Erfahrung, dass es bei gutem Wetter sicher vier Wochen dauern konnte, bis sie Bruchtal erreichten, und wieder flammte kurz der Wunsch auf, sich Pferde erbeten zu haben. Aber das war nicht mehr zu ändern, also mussten sie auf ihre Füße vertrauen.

Sie wanderten nur bei Tag und des Nachts wechselten sie sich mit Wachen ab. Sie unterhielten sich meist leise, während sie liefen. Immer waren ihre Sinne wach und so kamen sie nicht in Berührung mit den versprengten Grüppchen von Orks und grimmig wirkenden Menschen, deren Blick sie sich immer rechtzeitig zu entziehen vermochten. Der Weitblick des Elben und der ausgeprägte Geruchssinn des Orks waren eine sehr effektive Ergänzung und schützten sie so vor manch böser Überraschung.

Da sie den Flussläufen folgten hatte sie immer frisches Wasser und Gelegenheit zum Waschen. Zu seiner großen Verwunderung erwies sich Kharek als äußerst reinlich, was er einer solchen Kreatur nie zuvor zugetraut hätte. Aber der Uruk wusch sich jeden Tag, auch die langen Haare, die zwar immer noch filzig waren, aber dennoch stets sauber. Er reinigte seine Zähne mit kleinen Stöcken, deren Enden er auffaserte und so eine primitive Bürste erhielt. Das faszinierte den Elben so sehr, dass er es selber versuchte und schnell merkte das es besser war als ein nasses Tuch und fein gesiebter Sand, was er sonst benutzte. Schmunzelnd musste er sich eingestehen, dass hier ein Elb etwas von einem Ork über Körperpflege lernte, was für eine groteske Situation, aber eigentlich zeigte es ja nur, dass er eben wirklich kein großes Wissen über die wahre Natur fremder Wesen hatte. Doch er war ja nun auf dem Weg dies zu ändern.

Das Wetter schien es gut mit ihnen zu meinen, denn es bleib meist trocken und die wenigen Schauer, welche sie überraschten, waren von kurzer Dauer und erfrischten eher, als das sie Missvergnügen brachten.

Tatsächlich schafften sie den Weg in der von Rûmil erhofften Zeit und kamen nach knapp vier Wochen an der Furt über den Bruinen an, von wo aus man das nun recht verwaist wirkende Tal sehen konnte. Für einen Moment wurde der Elb von einer tiefen Trauer ergriffen, bei diesem Anblick, der so trostlos wirkte, aber hier ruhte seine Hoffnung und er würde sich nicht entmutigen lassen. Sicher hatten viele Elben Bruchtal verlassen, aber ihr Herr weilte noch hier, sein Beraterstab und seine Söhne, also würde es genug geben, die ihm helfen konnten. Mit diesen frohen Gedanken im Herzen nahm er den Rucksack von den Schultern und übergab ihn an Kharek, nachdem dieser seine Aufmerksamkeit von der schönen Aussicht wieder auf seinen Freund gerichtet hatte.

"Also Kharek, wie ich es dir erklärte werde ich nun vorgehen und dem Herrn Elrond von Bruchtal unsere Geschichte erzählen. Dann werde ich zu dir zurückkehren und dir berichten, was er zu sagen hatte. Und ich hege große Hoffnung, dass auch er bereit sein wird dich anzuhören. Bitte bleib in der Nähe, aber überquere nicht die Furt, denn auf dem Gebiet jenseits des Flusses wird niemand, der dich erblickt lange fragen, ehe er auf dich anlegt, und sei dir sicher, sie werden dich lange gesehen haben, ehe du ihre Anwesenheit auch nur erahnst."

Kharek nickte ruhig und schulterte den Rucksack.

"Ich habe dich verstanden Rûmil, schon beim ersten Mal, wo du unser Vorgehen erläutert hast. Also werde ich mich in den Wald dort zurückziehen, mich still verhalten und auf deine Rückkehr warten. Meine Hoffnung wird dich begleiten, mein Freund."

Mit einem freundschaftlichen Klaps gegen Rûmils Arm wandte der Uruk sich ab und stapfte in Richtung des Waldrandes davon.

Rûmil blickte ihm noch einen Moment nach, ehe er sich umdrehte und dann ohne zu zögern die Furt durchschritt. Nun waren seine Augen nach vorn gerichtet. Begleitet von Khareks Hoffnung und der eigenen in seinem Herzen, erreichte er den Weg, welcher ihn direkt ins Herz von Imladris führen würde.

*** Und was ihn dort erwartet, das werde ich euch später verraten, denn dieses Kapitel endet hier *g* Sendet eure Hoffnung an Rûmil und eure Reviews an mich. ***