13. Imladris
***Was lange währt…wird vielleicht gut, das hoffe ich zumindest, auch wenn es nun das dreizehnte Kapitel ist. Ich danke allen, die mich durch ihre netten, manchmal auch kritischen aber vor allem motivierenden Reviews weitertreiben und meiner Fantasie Flügel verleihen, ihr seid die Besten!***
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Rûmil ließ sich gern einfangen, vom eigenen Zauber Imladris'. Hier war allerorts zu erkennen, dass es nicht nur mit den Händen, sondern vor allem mit dem Herzen erbaut worden war. Liebevoll fügten sich die Gebäude in die ruhige Landschaft ein, in der Ferne hielt der ewige Wasserfall seine rauschende Wacht über das Tal.
Rûmils Schritt wurde freier mit jedem Moment, als wäre schon jetzt die große Last von seinem Herzen genommen. Frei schritt er aus, bald hierhin, bald dorthin blickend. So sehr nahm ihn der Reiz des schönen Tales gefangen, dass er den Reiter erst hörte, als er schon auf Rufweite heran war. Auf einem hochbeinigen Braunen näherte sich ein Elb mit wachen Augen, doch er hob die Hand zum Gruß, ehe er Rûmil ansprach.
(Anmerkung der Autorin: Ich verzichte auf Weitschweifende Ergüsse in elbischer Sprache und kennzeichne die entsprechenden Abschnitte mit **…danke)
*"Ich grüße Euch, Elb aus Lorien. Mein Name ist Alagosion, ich bin der Hauptmann der Wachen zu Imladris. Bitte nennt mir euren Namen, den Grund Eures Hier seins, damit ich euch den Weg weisen kann."*
Rûmil blieb stehen, erwiderte den Gruß ruhig. Der andere hatte an seiner Kleidung und seinem Aussehen erkannt woher er kam und er machte auch sonst den Eindruck eines Mannes, welchem so schnell nichts entging. Er deutete nun eine kleine Verbeugung an, ehe er sich erklärte.
*"Ich erwidere Euren Gruß von Herzen, Alagosion von Imladris, mein Name ist Rûmil, doch den Grund meines Hier seins kann und werde ich nur Herrn Elrond persönlich unterbreiten, also bitte bringt mich doch zu ihm."*
Alagosion glitt vom Pferd und spielte nachdenklich mit dessen Schopf.
*"Nun, das kann ich leider nicht, fürchte ich. Genauso wenig werde ich dann wohl je erfahren, warum ihr kamt…denn der Herr Elrond weilt nicht länger hier. Er brach auf zu den grauen Anfurten und wird nie wieder zurückkehren. Es tut mir leid, dass ich Euch keine bessere Botschaft geben kann."*
Ungläubig weiteten sich Rûmils Augen bei dieser Kunde und er spürte, wie sein Herz sich kurz zusammenzog. Sollte er vergebens gehofft haben?
*"Dann sagt mir doch bitte, wer sich nun um die Belange von Imladris kümmert, wenn Lord Elrond nicht mehr in diesen Gefilden weilt? Mein Anliegen ist wirklich außergewöhnlich und ich mag nicht glauben zwecklos den Weg hierher gegangen zu sein."*
So schnell würde er nicht aufgeben, das war ihm durchaus bewusst und sollte es nur einen Elben in Bruchtal geben, welcher ihn anhören mochte, so würde er ihn finden.
Alagosion lächelte freundlich, ob der drängende Worte, welche Rûmil sprach und nickte ihm beruhigend zu.
*"Nun, es ist wirklich nicht so, dass wir ohne Rat und Weisheit hier blieben. Glorfindel, welcher dem Herrn Elrond stets beratend zur Seite stand, hat nun seinen Platz übernommen. Vielleicht solltet ihr ihm sagen, was Euch so wichtig ist."*
Aufatmend vernahm Rûmil diese Worte und nun wurde sein Herz wieder leichter und sein Mut stieg wie seine Hoffnung wuchs. Glorfindel war nicht nur ein treuer Berater und Freund von Elrond, auch ihm wohnte große Weisheit inne und Rûmil war sich sicher, dass der neue Herr von Imladris ihn zumindest anhören würde und auch über das Gesagte nachdenken, ehe er vorschnell urteilte.
*"Dann wäre ich Euch sehr verbunden, wenn Ihr mich zu ihm bringen könntet, Alagosion."*
Der Angesprochene nickte abermals und ergriff dann sein Pferd am Zügel um vor Rûmil den Weg entlang zu gehen. Dieser folgte ihm rasch nach und trat an seine Seite, sich nun wieder interessiert umsehend. In einem ruhigen, aber nicht unfreundlichem Schweigen führte sie ihr Marsch in das Herz von Bruchtal, den Hallen von Elrond, in denen nun Glorfindel die Geschicke der Elben von Imladris lenkte.
Alagosion übergab sein Pferd einem anderen Elben und führte Rûmil dann ins Innere, durch helle Gänge mit großen Bogenfenstern, bis zum Audienzzimmer, wo er auf eine bequeme Bank wies.
*"Bitte wartet hier Rûmil von Lorien, ich werde dem Herrn Glorfindel berichten, dass Ihr ihn zu sehen wünscht und euch dann holen."*
Alagosion wandte sich nach links und folgte dem Gang um die Ecke, kurz darauf war zu hören, wie eine schwere Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde.
Rûmil setzte sich nicht sofort hin, er trat lieber an einen der großen offenen Fensterbögen und blickte hinaus, denn von hier hatte er einen weitreichenden Blick über einen großen Teil des Tales und gern ließ er sich von dessen eigener Atmosphäre gefangen nehmen. Sein Blick glitt von dem majestätischen Wasserfall über eine Lichtung hinweg, in deren Mitte ein fast kreisrunder Teich lag, umgeben von flachen Steinen, die zum Verweilen einluden. Alte Bäume reckten sich der warmen Sonne entgegen, genossen das sanfte Streicheln des Windes in ihren Blättern und rauschten zufrieden.
Kurz wurde Rûmil von einer tiefen Sehnsucht nach den Wäldern seiner Heimat ergriffen, doch er zwang sich an etwas anderes zu denken. So glitten seine Gedanken zu Kharek und ob er sich wohl verborgen hielt, wie er es versprochen hatte. Dann jedoch wurden seine Überlegungen je gestört, denn er hörte laute Stimmen, aufgeregt durcheinander rufend und er drehte sich um, so dass er auf der anderen Seite des Ganges aus dem Fensterbogen blicken konnte, von wo er auch die Stimmen vernahm.
Von hier konnte er die Dächer der Stallungen sehen und das Quartier der Grenzwächter. Er brauchte sich nicht sehr anzustrengen, um zu erfahren, was die Elben dort so in Aufruhr brachte und ihre Worte ließen sein Herz einen Schlag missen…
*"Sie haben einen gefangen, sie bringen einen Ork mit, einen der Uruk-hai!"*
Zu seinem Entsetzen musste er mit ansehen, wie zwei Elben den Weg von den Stallungen zur großen Halle einschlugen, und an einem groben Strick führten sie ihren Gefangenen hinter sich her…Kharek.
***So, ein kleiner Appetithappen, zu mehr reicht meine Zeit leider nicht, hoffe aber morgen weiter schreiben zu können…der Knoten ist mal wieder geplatzt. Bis dann und ich hoffe ihr bleibt mir treu.***
