Sooo, da bin ich wieder.

Kathi: Danke für das Kompliment. Deinen Kommentar zum Genre habe ich letztesmal schmählich übergangen, Asche auf mein Haupt. Ich kann mich da nicht entscheiden, aber ich glaube Tragedy passt am besten.

Filiren: Auch dir ein danke. Das mit Hermione und Severus ... hmm, mal sehen.

So, Kapitel 12. Für Kapitel 13 möchte ich mindestens 27 Reviews haben, sonst streike ich, jetzt kommen wir nämlich so langsam in die heikle Phase!

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Kapitel 12

Ein Klopfen an der Tür. Wieder ein kurzer Moment in dem sie dachte, er sei zurückgekehrt. Sie bat ihn herein. Herein kam jedoch Miss Granger, die Haare in Aufruhr, die Augen müde. Offenbar hatte sie versucht zu schlafen, nachdem sie Ravyns Quartier verlassen hatte und augenscheinlich ohne Erfolg. „Haben Sie es gehört?", fragte sie aufgeregt. „Nein. Ich habe diesen Raum nicht verlassen, seitdem wir uns getrennt haben?", antwortete Ravyn.

Sie spreizte ihre Flügel leicht ab, wie sie es immer tat, wenn sie eine Situation verwirrte oder bedrohlich erschien. Ohne es zu bemerken liefen verschiedene Dinge in ihr ab. Ein kurzer Seitenblick verriet ihr, dass das Fenster ungefähr drei Meter entfernt war, halb geöffnet, das Bett zwischen ihr und der Öffnung ins Freie. Ihr Schwert lag am Fußende des Bettes. Durch die kristallene Klinge schimmerte ein Verzerrtes Bild des rau gemusterten Bezuges und gab ihm ein helles, leuchtendes Aussehen. Sie wusste all das und wußte es doch nicht. Jahre der Flucht, des Versteckens und des Kampfes hatten ihre Spuren hinterlassen.

„Professor Snape", setze Hermine fort, ohne etwas von all dem zu bemerken, „er hat Ron Weasley angegriffen. Völlig grundlos. Seitedem ist er verschwunden".

Ravyn wußte nicht, wer dieser Ron Weasley war. Die Aufregung der jungen Granger und die Empörung die in ihren Worten mit schwang legten es jedoch nahe, dass es sich dabei um einen Freund oder zumindest geachteten Bekannten handelte. Die Nachricht erstaunte sie. Wieso sollte Severus irgendwen angreifen, noch dazu ohne Grund? Hatte das mit ihrem Streit zu tun? Da Granger mit dieser Nachricht zu ihr kam, schien zumindest die Rothaarige vor ihr zu glauben, dass dies der Fall war.

„Ich verstehe nicht", sagte sie vorsichtig. Sie hatte ein wenig Vertrauen zu Hermine Granger gewonnen. Sie konnte spüren, dass die junge Frau ihr nicht schaden wollte. Doch diese wenigen Minuten hatten unmöglich Jahre des Misstrauens gegenüber den Menschen tilgen können.

„Heute morgen saßen einige von uns unten beim Frühstück. Professor Snape kam herein, um sich einen Kaffee zu holen. Und als Ron ihn danach fragte, warum Sie hier sind, hat er ihn mit einem Fluch belegt".

Unsicher betrachtete Ravyn Hermines Gesicht. Sie konnte in ihrem Blick nichts anklagendes entdecken. Trotzdem war sie nicht sicher, wohin dieses Gespräch sie führte.

„Was für ein Fluch war das?", fragte sie.

„Wir wissen es nicht genau. Ron hat seitdem kein Wort gesprochen. Lupin sagt, er stehe noch unter Schock und will Professor Snape beim Ministerium melden. Was immer es gewesen ist, es hat Ron in panische Angst versetzt. Er schlug nach seinen Freunden, er schrie und schrie. Sie mussten ihn zu zweit festhalten während Lupin den Gegenzauber sprach, damit er niemanden verletzte. Er muss sich so verzweifelt gewehrt haben, dass er sich selbst den Unterarm brach. Und selbst danach tobte er noch und versuchte sich loszureißen".

Mit wachsendem Entsetzen hörte Ravyn ihr zu. Was in aller Welt war geschehen? Severus, der einen anderen grundlos verfluchte, die beiden Seelenfresser die sie ausgerechnet hier gestellt hatte. Was hatte es mit all dem auf sich? Beides schien in keinem Zusamenhang zu stehen und doch ahnte sie eine dunkle Präsenz, unsichtbare Fäden die alles zusammen hielten, was geschah. Sie Blickte zu Hermine.

„Ich kann mir das nicht erklären. Severus…Professor Snape…es sieht ihm nicht ähnlich soetwas zu tun", presste sie hervor. Es fiel ihr schwer sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Ihre Gedanken forderten Aufmerksamkeit nicht, sie nahmen sie.

„Das gleiche denke ich auch", erwiderte Granger. Und zu Ravyns großer Verwunderung fügte sie hinzu: „Deswegen müssen wir herausfinden, was wirklich geschehen ist, bevor Professor Lupin beim Ministerium Meldung erstattet. Ich kann nicht glauben, dass der Professor dies ohne Grund getan hat".

Diese Wendung überraschte Ravyn so sehr, dass sie für einen Moment lang ihr Gedankenspiel vernachlässigen mochte. Granger war nicht gekommen um sie zu beschuldigen. Sie hatte auch kein Urteil über Severus gefällt, sondern sie hielt zu ihm trotz allem was ihre Freunde zu berichteten. Mit neuen Augen musterte Ravyn ihr Gegenüber. Fühlte sie auch etwas für Severus? Es wäre ihr ein leichtes Gewesen sicher zu sein, indem sie von Hermines Gefühlen kostete. Doch das konnte sie unmöglich riskieren. Das Mädchen konnte sehen. Sie würde ihre andere Gestalt wahrnehmen, die Verwandlung miterleben. Dann würde man sie wieder als das Monster jagen, dass die Menschen seit jeher in ihr sahen. Sie musste sich auf ihren Instinkt verlassen. Der war sich nicht sicher, was Hermine dazu bewegte, so zu Severus zu stehen. Aber sie war aufrichtig und mutig, darin war sie sich sicher. Langsam faltete Ravyn ihre Flügel hinter dem Rücken zusammen.

„Du hast Recht. Und ich weiß auch, wo wir mit unserer Suche beginnen werden", antwortete Ravyn.

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So, ein Kapitel mit meinen beiden Lockenköpfen. Hoffe es hat euch gefallen, dann, wie immer, Knöpfchen drücken , Review abgeben, Liloe glücklich machen.

Bis morgen,
Liloe