So, ich habe euch lange genug warten lassen. Das ganze hat erstens wegen einem Logikfehler in diesem Kapitel und zweitens wegen einem dicken fetten WB solange gedauert.

Ich dachte, es ist besser, wenn ich jetzt endlich mal update und der Fehler ist auch nicht allzuschlimm (wer ihn findet kriegt nen Keks ;) ).

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Chapter 14

Im selben Moment in dem Severus Snape in den Grimmauldplace Nummer 12 zurückkehrte schlichen zwei andere Gestalten durch den dichten Regen einen Hügel hinauf. Ihre Füße versanken im matschigen Boden während sie langsam und vorsichtig Schritt für Schritt die Steigung erklommen. Ein unbescholtener Betrachter mochte sie einfach für zwei einsame Wanderer halten. Riskierte er einen näheren Blick, bot sich ihm jedoch ein seltsames Bild. Da schritten zwei junge Frauen bergan, die eine gekleidet in Jeanshose und T-shirt, die andere in eine Bluse mit dem Emblem Griffindors und einer Hose aus Wildleder mit zahlreichen Schnitten und dürftig zugenähter Risse. Der Größeren von beiden klebten ihre Langen Haare an Kopf und Hals, rutschten zuweilen ins Gesicht und mussten fortgewischt werden. Dann kamen zwei schlanke Hörner zum Vorschein, die aus ihrer Stirn herauswuchsen. Eigentümlicherweise jedoch, war das Haar ihrer Begleiterin nur wenig durchnässt, ja es schien gar, als zerplatzte der Regen über ihr in der Luft ohne sie zu berühren. Während der gnazen Zeit redeten die beiden kein lautes Wort. Nur ein gelegentliches Flüstern wurde ausgetauscht. Spätestens jedoch wenn unser gedachter, argloser Zuschauer auf das lange Schwert der behörnten Frau aufmerksam würde, hätte er wohl seine Beobachtungen eingestellt. Kaum zu sehen während sie es an ihrer Seite trug, holte sie die durchsichtige Klinge nun hervor um sich darauf kurz abzustützen.

„Ist alles in Ordnung?", fragte Hermine und sah besorgt zu Ravyn herüber. Ihre Begleiterin versuchte ein Husten zu unterdrücken. Statt dessen drang ein leises Krächzen aus ihrer Kehle und ein feiner Hauch von schwarzem Blut stieb in den Regen hinaus. „Es geht schon. Es ist die gebrochene Rippe, die sich in meine Lunge bohrt", antwortete Ravyn zwischen zwei Atemstößen. Hermine trat etwas näher heran. Ravyn korrigierte die Position ihres Flügels, den sie schützend über ihrer Begleiterin ausgebreitet hatte. „Wir sollten umkehren", flüsterte Hermine durch den Regen. Ravyn schüttelte entschlossen den Kopf.

„Es muss sein. Wir haben keinen anderen Punkt, an dem wir beginnen könnten".

Hermine sah sie mit einer Mischung aus Ratlosigkeit und Besorgnis an. „Es bringt uns nicht weiter, wenn diese Wesen dich töten. Wir müssen einen anderen Weg finden".

Ravyn lachte leise und machte eine abwinkende Handbewegung mit ihrer Linken, die Rechte nach wie vor auf das Schwert gestützt, dass ein wenig mehr in den Boden einsank.

„Ich sterbe nicht. Keiner von unserer Art tut das. Wir leben und wir leiden. Aber wir sterben nicht. Es sei denn, man trennt uns den Kopf von den Schultern".

Ungläubig sah Hermine sie an. „Ihr seid unsterblich?".

„Nicht vollkommen". Ravyn schien sich zu erholen, denn sie sprach nun mit nur noch wenig Mühe. „Wir wurden einst erschaffen, als Wächter einer Sache die so groß und so wundervoll war, dass man ihren Schutz nicht einfachen Menschen anvertrauen mochte. Es war ein tiefroter Seelenrubin, der Letzte der je gesehen wurde. In ihm waren über Jahrhunderte hinweg nur die reinsten, die aufrichgtigsten und unschuldigsten Gefühle eingeschlossen worden. Die tiefe Trauer einer Mutter am Grabe ihres Kindes. Die stillen Tränen der Verlassenen. Aber auch das überbordende Glück derer zu denen jene zurückkehrten, die sich verloren glaubten. Die reine Liebe eines jungen Mädchens".

Ravyn hielt an dieser Stelle kurz inne und blickte zu Hermine herüber. Ihre Reaktion verriet nichts. „Über sieben Jahrhunderte bewachten wir jenes Kleinod", fuhrn sie fort, „All diese Jahre war unsere Macht ungebrochen. Armeen und Dämonen, Magier und Hexen, Trolle und Drachen, sie aller zerschellten an unserer Wacht wie Wellen sich an den Klippen brechen. Aber dann, eines Tages, wandte sich einer der Unseren gegen uns: Aguin, der Morgenstern. Sie nannten ihn so, da er von solch schöner, strahlender Gestalt war, dass viele Tränen der Rührung in den Augen hatten von seinem bloßen Anblick. Er war ein Vorbild für uns alle, ein mutiger Führer und erbarmungslos im Kampf. Bis heute weiß niemand, warum er sich gegen seine Brüder und Schwestern wandte. Er stahl, was wir zu schützen bestimmt waren und erschlug viele von uns im Schlaf. Andere hatten sich ihm angeschlossen. Sie alle waren besessen von dem Gedanken, sich die ungeheure, reine Macht des Seelenrubins zuzueignen. Einige von ihnen glaubten, sie würden zu Göttern werden, gelänge es nur, die Macht des Steines aufzunehmen. Wir jagden die Abtrünnigen über viele Wochen, doch sie waren schnell und listig. Bevor wir sie aufspüren konnten , begannen sie im Geheimen mit einem Ritual, dass den Seelenrubin aufspalten sollte. Doch Aguin war in den Wegen der Magie nicht so bewandert wie in denen des Krieges.

Statt die Macht des Steines für sich zu nutzen, wandte er sie gegen uns alle. Ein magisches Chaos entstand, dass uns alle wie in Feuer zu verbrennen schien. Als es vorbei war, schien zunächst alles normal. Doch in uns fühlten wir dennoch, dass etwas nicht stimmte. Wir alle fühlten uns leer und ohne Freude. Der Seelenrubin war vernichtet worden und mit ihm jene einmalige, wundersame Macht in seinem Innern. Doch nichts verchwindet ohne Spur. Die Macht des Steines hatte uns alle einen Teil von uns geraubt. Man mag es Seele nennen, Aura oder Lebensenergie - wir nennen es „Das Innerste". Nach und nach erkannten wir, dass das nicht alles war, was mit uns geschah. Zunächst waren es nur Gerüchte die davon sprachen, dass einzelne von uns herumzogen und sich von anderen Lebewesen das zurückholten, was uns genommen worden war. Doch einer nach dem Anderen mussten wir erkennen, dass dies keine Einzelfälle waren. Wir alle waren besessen von einem unstillbaren Sehnen nach jenem verlorenen Teil von uns".

Stumm blickte Ravyn hinaus in den Regen, dann wandte sie sich Hermine zu.

„Du musst keine Angst haben", sagte sie.

„Die habe ich nicht. Ich weiß, dass du mir nicht weh tun wirst", antwortete Hermine, „Aber wie stillst du dieses Verlangen?".

Ravyn stützte sich auf ihr Schwert und richtete sich wieder auf. „Gar nicht. Wir haben keine andere Wahl, als dieses Verlangen zu ertragen. Wie ich schon sagte: Wir leben und wir leiden. Aber wir sterben nicht".

Hermine sah sie mitleidig an. „Und es gibt nichts, was du dagegen tun kannst?", frgate sie.

Ravyn schüttelte den Kopf. „Einst gab es eine Zeit, da glaubte ich, ich hätte diesen verlorenen Teil von mir gefunden. Doch dann ist er mir entronnen". Sie begann ihren Weg den Hügel hinauf fortzusetzen. „Komm. Sie rasten dort vorn. Ich kann den Rauch sehen", sagte sie. Langsam stiegen sie voran. Dankbar spürte Ravyn, wie der Regen ihre Tränen fortspülte.

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So, ab jetzt wird wieder öfter geupdatet, aber nur, wenn ich wieder so liebe Reviews bekomme.

Liebe Grüsse,
Liloe Waldkind