So, meine Lieben. Jetzt gehts rund. Ich werde hier nicht allzuviel sagen, denn im angesicht dieses Kapitels ist eigentlich jedes Wort zuviel.

Kathi: Ein WB ist ein Writers Block ... eine schreibblockade ;)

Und hier gehts los:

--

Chapter 15

„Severus!". Lupins Gesichtsausdruck lies keinen Zweifel daran, dass sich sein Zorn nicht im Geringsten gelegt hatte.

„Mir ist mehr als klar, was sie im Begriff sind zu sagen, Lupin", antwortete ich, ein wenig außer Atem von meinem Marsch zurück zum Anwesen, „ich bitte sie aber, ihre Zurechtweisung für später aufzusparen. Ich weiß, dass meine Reaktion nicht angemessen war und ich bin bereit mich dafür zu entschuldigen, aber zunächst muss ich wissen ob etwas für mich abgegeben wurde".

Mein Eingeständnis schien ihn für einen Moment zu entwaffnen. Doch so leicht lies er das Thema nicht fallen. „Unangemessen ist wohl kaum ausreichend um zu beschreiben, wie sehr du gegen jede Regel von Anstand verstoßen hast. Ganz zu schweigen davon, dass du das Vertrauen und die Achtung die deine ehemaligen Schüler in dich setzen vollkommen verspielt hast".

Achtung. Im Zusammenhang mit Weasley von Achtung zu sprechen erschien mir wie blanker Hohn. Aber ich war nicht in der Position mit ihm zu streiten. „Lupin, bitte! Ist irgendetwas eingegtroffen? Albus wollte mir etwas zukommen lassen, etwas von außergewöhnlicher Dringlichkeit".

Mein Drängen schien ihn zugleich zu verunsichern und zu ärgern. Er seufzte, wie man es bei einem besonders hoffnungslosen Schüler tun mag. „Ja, es ist etwas für dich abgegeben worden. Es wurde in deine Kammer gebracht". Ein neuerlicher Schwall voll heißer Erregung packte mich. Ich fühlte mich aufgeregt wie ein Schuljunge vor Weihnachten und war zugleich angsterfüllt vor dem, was ich finden mochte. Überraschend, selbst für mich, griff ich Lupin kurz bei seinen Schultern und dankte ihm in aller Aufrichtigkeit für seine Auskunft. Ich versprach ihm Aufklärung über mein eigentlich unerklärliches Fehlverhalten und entschuldigte mich, noch bevor er weiteres einwenden konnte.

In meiner Kammer angelangt, schloss ich schwer atmend die Tür. Auf meinem Arbeitstisch sah ich sogleich das Paket, sorgsam verschnürt und in das gleiche schützende Leder eingeschlagen wie Albus' Brief. Voller Ungeduld zertrennte ich die Schnüre mit dem gleichen Dolch, der zuvor Ravyns Kleidung aufgeschnitten hatte. Einen kurzen Moment später leerte ich den Inhalt des Paketes auf meinen Schreibtisch. Neben einigen Büchern und zwei Zauberstäben fanden sich darin gleich mehrere Stapel von Briefen. Wahllos griff ich nach dem ersten davon, schnitt die Schnüre in zwei und entfaltete den ersten Brief. Doch bevor ich auch nur eine Zeile lesen konnte, lies ich ihn entsetzt fallen. Denn kaum das ich begonnen hatte das sorgsam gefaltete Papier auseinander zu klappen, schossen Flammen am Papier empor. Noch bevor der Brief den Boden erreichte war er vollkommen verkohlt. Nur ein Häuflein schwarzer Asche blieb zurück. Natürlich hatte Malfoy seine Korrespondenz mit einem Zauber geschützt, um unliebsamen Lesern ihren Inhalt zu verwehren. Durch meine naive Eile hatte ich den Brief unrettbar zerstört. Ich verfluchte mich innerlich. Was, wenn es durch den denkbar unglücklichsten Zufall ausgerechnet jener eine Brief gewesen war, nach dem ich suchte? Ich lies kurz ab von Malfoys Besitz und ging einige Schritte im Zimmer auf und ab um mich zu sammeln. Schließlich glaubte ich mich wieder ausreichend unter Kontrolle und setzte mich erneut am Arbeitstisch nieder. Ich probierte zwei Sprüche, beim dritten war der Schutzzauber gebrochen. Malfoy war immer ein Großmaul gewesen desen Magie keiner Prüfung stand hielt.

Der nächste Brief den ich entfaltete, verbrannte nicht. Er war von Goyle geschrieben worden. Eine lange Tirade darüber, wie unerträglich es sei, das Hogwarts auch Halbblüter wie Granger akzeptiere. Achtlos warf ich ihn fort und begann die anderen Briefe durch zu sehen. Der Stapel wurde dünner und dünner und doch fand ich nur belangloses Geschwafel und aufhetzerische Polemik. Das Malfoy diese Briefe überhaupt für wichtig genug erachtet hatte, sie aufzubewahren überrasschte mich. Nachdem ich den Schutzzauber des zweiten Stapels aufgehoben hatte, begann ich weiter zu lesen. Brief um Brief ging ich durch, nur um ihn nach wenigen Zeilen beiseite zu werfen. Die Liste der Absender wäre hoch interessant gewesen, säße Lucius noch nicht in Askaban. So jedoch, war all dies nur noch nutzloses Papier. Der Stapel entfalteter und achtlos abgelegter Briefe wuchs und wuchs bis hin zur Hälfte jenes zweiten Stapels. Dort entdeckte ich mit einem Mal eine bekannte Handschrift. Eilig wanderte mein Blick zum Ende des Briefes und suchte die Unterschrift. Er war von Ravyn. Mit pochendem Herzen begann ich zu lesen. Zeile um Zeile erklang wie von ihrer Stimme vorgelesen in meinem Kopf.

„Mein Liebster Lucius,

ich habe getan wie du mich gebeten hast und mich mit dem Tränkemeister eingelassen. Trotz der Düsternis die er vorschützt ist er eine bemerkenswert schwache Kreatur, selbst für einen Menschen. Noch denke ich, vertraut er mir nicht vollkommen. Ich fürchte daher, dass ich diese erbärmliche Scharade noch eine kurze Weile fortsetzen muss, um deinen Wünschen zu genügen. Sei versichert, dass ich in Gedanken stets bei dir bin, wenn sich seine unsichere Hand über meinen Körper tastet. Wäre er ein Knabe, so könnte ich mich über jene Unbeholfenheit amüsieren. So aber befördert es nur meinen Wunsch wieder zu dir zurück zu kehren. Ich male mir bereits jetzt die Stunde aus, zu der wir uns ihm enthüllen. Allein der Gedanke daran lässt mich vor Lust nach dir vergehen.

In Liebe und Treue

Ravyn"

Aus meinen haltlos zitternden Händen fiel der Brief auf den Tisch, weit außen an seiner Kante und von dort zu Boden. Meine Kehle fühlte sich geschwollen und trocken an. Im ersten Moment fühlte ich mich stumpf, hohl, ohne Gefühl. Nur ein fernes Echo von Schmerz hallte in mir wieder. Als ich nach dem nächsten Brief griff jedoch, zitterten meine Hände so sehr, dass es mir zunächst nicht gelang, ihn zu entfalten. Schließlich lag er vor mir:

„Lucius, mein Einziger!

Wann erlöst du mich, Liebster? Wie lange noch muss ich die Demütigung ertragen, seine Hände auf mir zu spüren? Strafst du mich, war ich dir nicht immer treu und gefällig? Die Zeit ist da mein Geliebter, ich sehe es in seinem Blick und ich höre es in seinen Worten. Ich bitte dich, vollenden wir es.

In Liebe und Treue

Ravyn"

Eine Träne fiel herab auf das Blatt. Ich wußte nicht, woher. Ich beachtete sie nicht. Insgesamt waren es zehn Briefe. Ich las jeden einzelnen von ihnen. Und mit jedem Brief den ich las, stieben die Erinnerungen in mir auf an jene Tage von denen sie sprach. Es waren die Tage vor ihrem Verrat. Tage, in denen ich mir ihrer Liebe so gewiss war, wie des Sonnenaufgangs am folgenden Morgen. Selbst nach ihrer Tat hatte ich niemals an diesen Tagen gezweifelt. Brief um Brief beschwor neue Szenen von damals neu herauf. Ihre Augen, wie sie mich im Mondlicht anblickten und zu sagen schienen „dein für immer". Ihre sanfte Berührung auf meiner Haut. Ich habe nie wieder solch eine weiche Hand auf mir gespürt. Der Gedanke, dass all dies nicht nur vorbei war, dass ich es nie wieder erleben würde, sondern dass es sie ekelte, wenn sie dies tat, krampfte sich in mir zusammen wie eine Faust die mein Herz umschloss. Die Unfassbarkeit dieser Briefe drang immer tiefer in mich ein. Je länger ich las, desto häufiger musste ich einen feuchten Schleier von meinen Augen wischen, um die Schrift zu entziffern. Wie konnte all das nur wahr sein? Wie konnte jeder süße Kuss eine Lüge, jede Umarmung ein Betrug gewesen sein? Wenn ich in ihren Armen lag, wenn ich ihren warmen Körper spürter und versonnen durch ihr Haar strich während sie schlief, in diesen Augenblicken war ich glücklich gewesen.

--

Ähm, also Mädels, bevor ihr mich jetzt hier irgendwie in der Luft zerfetzt ... ähm, das würdet ihr nie tun, oder? Ich meine, so schlimm ist das Kapitelchen ja nicht ... oder? Naja, ich ääh ... geh dann mal /zettelaufhängt und davondüs/

------------------------------------------
Bei Beschwerden
hinterlasst mir ein Review.
Diese werden durch ein Bomben-
mando überprüft, zur sicherheit der
Autorin .
-----------------------------------------